Netzwerk baut Unterstützungsangebot für selbstmordgefährdete Personen aus
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit sind derzeit täglich auf Facebook aktiv. Die Beiträge der User sind jedoch nicht immer nur fröhlich und amüsant. Viele nutzen die Plattform auch, um negative Gedanken loszuwerden und von Niedergeschlagenheit und Verzweiflung zu berichten. Um suizidgefährdeten Personen besser helfen zu können, will Facebook sein Angebot nun ausbauen und durch einen „Suizid-Button“ erste Hilfe bieten.
Mehr als 1,6 Milliarden Nutzer im Monat
Facebook hat nach eigenen Angaben aktuell mehr als eine Milliarde aktive User am Tag, im Monat kommt das beliebte Netzwerk auf eine Reichweite von insgesamt 1,65 Milliarden Menschen weltweit. Die veröffentlichten Statements, Bilder und Videos sind dabei oft lustig und unterhaltsam – doch ebenso häufig posten User auch traurige und nachdenkliche Beiträge, die auf eine persönliche Krise schließen lassen. Um Betroffene besser unterstützen zu können, hat das Unternehmen ein neues Tool entwickelt, welches am Dienstag zusammen mit lokalen Partnern in allen auf Facebook verfügbaren Sprachen weltweit eingeführt wurde.
Auffällige Beiträge können weitergeleitet werden
Bislang erschienen auf dem Display Kontaktnummern von Seelsorge-Organisationen, wenn das User-Verhalten auf Facebook Hinweise auf eine mögliche Selbsttötungsabsicht gab. Nun werde das Angebot zur Suizidprävention jedoch weiter ausgebaut, so die Mitteilung des Unternehmens. Ziel sei es demnach, weltweit „die Ressourcen für Menschen mit Selbstverletzungs- und Suizidgedanken“ sowie die Unterstützung von besorgten Freunden und Familienmitgliedern zu erweitern. Facebook hatte die neue Anwendung in Zusammenarbeit mit Gesundheitsorganisationen sowie mit Unterstützung von ehemals betroffenen Personen entwickelt und zunächst in den USA vorgestellt. Seit Dienstag sind die Funktionen weltweit verfügbar.
Direkter Kontakt zu Hilfestellen
Das neue Tool soll es demnach Facebook-Freunden möglich machen, zu melden, wenn jemand einen besorgniserregenden Beitrag veröffentlicht bzw. geteilt hat. Das Netzwerk werde den Hinweis dann umgehend prüfen und im Falle einer notwendigen Unterstützung den User kontaktieren. „Unsere Teams bearbeiten die eingehenden Meldungen weltweit rund um die Uhr. Sie priorisieren die Meldungen, geben den schwerwiegendsten wie zum Beispiel Selbstverletzung Vorrang und bieten den Betroffenen dann entsprechend Hilfe und Ressourcen an“, so die Mitteilung des Unternehmens. Dieser kann z.B. wählen, ob er einen Freund kontaktieren oder professionelle Hilfe z.B. von der Telefonseelsorge anfordern möchte. Die Kontakte werden dann direkt über Facebook hergestellt. (nr)
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