Saft der Pflanze kann schwere Verbrennungen auslösen
Die Riesen-Bärenklau-Pflanze ist nicht nur ein aggressiver „Verdränger“, sondern stellt auch eine Gefahr für die Gesundheit dar. Denn kommt es zum Hautkontakt mit der Staude, können schwere Verbrennungen entstehen, deren Heilung sehr langwierig ist. Die Pflanze breitet sich rasant aus und bedeutet daher gerade für Kinder ein großes Risiko. Kommt der Riesen-Bärenklau im eigenen Garten vor, sollte er aus Expertensicht entfernt werden. An allen anderen Orten heißt es, vorsichtig zu sein und im Falle eines Hautkontakts unbedingt die Sonne zu meiden.
Staude breitet sich ungehindert aus
Seit einigen Jahren breitet sich mehr und mehr ein Unkraut aus, vor dem man sich besser in Acht nehmen sollte. Die Rede ist vom so genannten „Riesen-Bärenklau“, welcher sich in fremden Gebieten rasant und effizient ausbreitet und die einheimische Flora verdrängt. In der Botanik wird die auch als „Herkulesstaude“ bekannte Pflanze daher als „invasiver Neophyt“ bezeichnet – als „eindringende neue Pflanze“. Die Staude wird innerhalb weniger Wochen bis zu vier Meter groß und ist an ihrem behaarten Stängel mit purpurnen Flecken zu erkennen. Die dicken Blätter laufen spitz zu und die Blüten-Dolden erreichen nicht selten einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern.
Rötungen und Brandblasen nach Hautkontakt
Doch der Riesen-Bärenklau verdrängt nicht nur auf aggressive Art andere Pflanzen, sondern stellt auch eine Gefahr für die Gesundheit dar. Im Saft der Staude sind Substanzen (Furocumarine) enthalten, die in Verbindung mit UV-Strahlung schwere Verbrennungen hervorrufen können. Für diese „fototoxische Reaktion“ reicht es schon aus, wenn die Pflanze bei Sonnenschein nur leicht mit der Haut berührt wird. Betroffene spüren zuerst ein Brennen auf der Haut, dann treten Schwellungen, Rötungen und Blasen auf. Neben den Hautreizungen kann es in schweren Fällen auch zu Fieber, Schweißausbrüchen und Kreislaufproblemen kommen. Die Heilung dauert oft Wochen, häufig bleiben aber Narben und Pigmentstörungen zurück.
Bayrischer Bürgermeister nimmt den Kampf gegen die giftige Plage auf
Auch in der bayrischen Gemeinde Ebermannsdorf breitet sich das von Juni bis August blühende Riesengewächs ungehindert aus und hat mittlerweile einige Standorte in Wald- und Wiesengebieten „erobert“. „Die Staude stellt vor allem für Kinder, die die Pflanze nicht kennen und damit spielen, eine große Gefahr dar“, so der erste Bürgermeister Josef Gilch gegenüber der „Mittelbayrischen Zeitung“. Gilch hat der giftigen Staude daher nun den Kampf angesagt und sich zu diesem Zweck Verstärkung durch einen Experten aus dem Landratsamt sowie durch Mitarbeiter des Bauhofs geholt.
Da sich die Staude mit einer bedrohlichen Geschwindigkeit im ganzen Landkreis Amberg-Sulzbach ausbreite, sei es das Ziel der „Bekämpfungsmaßnahmen“, die biologische Vielfalt in der Region zu erhalten. Denn ließe man den Riesen-Bärenklau in Ruhe, würde er weiter versuchen, die heimischen Pflanzen zu verdrängen. Sind die Standorte der Staude entdeckt, folgt eine meist langwierige und aufwendige manuelle Bekämpfung, denn für eine erfolgreiche Verdrängung müssen die Wurzelknollen regelmäßig und sorgfältig ausgestochen werden.
Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren aufklären
Wächst der Riesen-Bärenklau im eigenen Garten, sollte man ihn aus Expertensicht herausreißen, wobei dafür idealerweise der obere Teil der Wurzeln ausgegraben wird. Denn nur hier findet der Austrieb statt. Alternativ können die Pflanzen einfach abgemäht werden. Dadurch stirbt die Staude jedoch nur selten ab, sondern wächst in den meisten Fällen schnell wieder nach. Eine Ausbreitung kann auf diese Weise aber immerhin verhindert werden.
Generell gilt es, vorsichtig zu sein und Abstand zu der Pflanze zu halten. Eltern sollten ihren Kindern die Staude zeigen und eindringlich vor den Gefahren warnen. Kommt es dennoch zu Hautkontakt, ist es vor allem wichtig, die Sonne zu meiden, damit keine fototoxische Reaktion ausgelöst werden kann. Der Riesen-Bärenklau kommt vorrangig an Flüssen und Bächen sowie an Wegesrändern vor, findet sich aber auch in vielen Gärten. (nr)
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