Gefährliches Zika-Virus: Forscher warnen vor Epidemie rund um das Mittelmeer
Das gefährliche Zika-Virus, das in Verdacht steht, Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen verursachen zu können, könnte sich im Sommer auch rund ums Mittelmeer ausbreiten. Darauf haben schwedische Wissenschaftler hingewiesen. Vor allem Schwangere sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Zika-Epidemie rund ums Mittelmeer befürchtet
Bereits seit einigen Monaten breitet sich das gefährliche Zika-Virus in mehreren Ländern Mittel- und Südamerikas immer weiter aus. Vereinzelt wurde der Erreger durch Reisende auch in andere Weltgegenden gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mittlerweile einen globalen Gesundheitsnotstand wegen dem Virus ausgerufen. Auch hierzulande wurden schon einige Fälle bekannt. So wurden allein im Mai zwölf Fälle gemeldet. Es könnte aber noch schlimmer kommen. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dts warnen schwedische Forscher vor einer Zika-Epidemie rund um das Mittelmeer im Sommer.
Virus kommt mit Urlaubern nach Europa
Auslöser seien demnach Urlauber, die das Zika-Virus von Reisen nach Südamerika mit nach Europa brächten: „Es wird in diesem Sommer zu Zika-Fällen in Spanien, Frankreich oder Italien kommen“, sagte Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Tropeninstitut in Hamburg, gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Der Experte erklärte weiter: „Gerade wenn Infizierte keine Symptome zeigen, können sich noch mehrere andere Menschen mit dem Virus anstecken.“ Schmidt-Chanasit rät Schwangeren, sich vor Mückenstichen zu schützen, indem sie sich in klimatisierten Räumen aufhalten oder Mückennetze verwenden. Auf Mückensprays sollten sie jedoch verzichten, da unklar sei, ob deren Wirkstoffe den Embryo schädigten. Einen medikamentösen Schutz gibt es bislang nicht, doch ein erster Impfstoff gegen das Zika-Virus soll schon dieses Jahr getestet werden.
Etwa jeder fünfte Infizierte erkrankt
Laut Gesundheitsexperten ist das Zika-Virus nicht tödlich und führt bei rund 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und manchmal Hautausschlag. Der Erreger wird auch für tausende Fälle von Mikrozephalie bei Babys verantwortlich gemacht. Die Kinder werden dabei mit einem ungewöhnlich kleinen Kopf geboren, was zu Hirnfehlbildungen führen kann. Bislang ist jedoch nicht eindeutig belegt, dass das Virus der Auslöser dafür ist. Außerdem berichteten französische Forscher vor kurzem im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“, dass der Erreger offensichtlich auch für Erwachsene eine Bedrohung sein kann. Womöglich könne das Virus die Gehirne nicht nur von Kindern schädigen. (ad)
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