Artemisinin ist die wichtigste Waffe im Kampf gegen Malaria. Allerdings ist der Wirkstoff aufgrund der aufwendigen Gewinnung aus einer ertragsarmen Heilpflanze bisher sehr teuer. Forscher vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie gelang es nun mit Hilfe einer neuen Methode den Vorläufer des Artemisinin, die Artemisininsäure, in großen Mengen herzustellen.
Das natürlich vorkommende Artemisinin wird vom Wildkraut Artemisia annua, dem Einjährigen Beifuß, in nur geringen Mengen produziert. Die Produktion der Artemisininsäure in Tabak, einer Nutzpflanze mit großem Blattertrag, wäre eine Möglichkeit, das Medikament auf günstigere Weise herzustellen und es somit vor allem auch für Patienten in Entwicklungsländern verfügbar zu machen.
Das Wissenschaftlerteam haben in einem ersten Schritt die Gene für die wichtigsten Enzyme der Artemisininsynthese in das Erbgut der Chloroplasten der Tabakpflanze übertragen. Durch die Veränderung der Chloroplasten werden sogenannte transplastomische Pflanzen erzeugt. Die besten dieser Pflanzen wurden dann ausgewählt um einen weiteren Satz an Genen einzufügen, nun allerdings direkt in den Zellkern der Pflanzen. Die zusätzlichen Gene greifen in die Regulation des Stoffwechselwegs ein und sorgen dafür, dass die Synthese der Artemisininsäure noch einmal erhöht wird. (Quelle)
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