Es ist nicht nur wichtig wie viel wir essen, es kommt auch auf die Regelmäßigkeit an
Es gibt seit längerer Zeit Diskussionen darüber, ob Menschen ungesünder leben wenn sie unregelmäßig essen, Mahlzeiten in Eile einnehmen oder erst spät am Abend Nahrung zu sich nehmen. Forscher stellten fest, dass der gesundheitliche Zustand von Betroffenen tatsächlich schlechter ist, verglichen mit Menschen die regelmäßig Mahlzeiten zu normalen Tageszeiten zu sich nehmen.
Gehören Sie zu den Menschen die unregelmäßig essen und öfter mal eine Mahlzeit ausfallen lassen? Wissenschaftler vom Kings College London und der University of São Paulo stellten bei einer Untersuchung fest, dass solch ein Verhalten der Gesundheit unseres Körpers schadet. Ähnlich verhält es sich bei Personen die immer gehetzt sind und ihre Mahlzeiten in Eile einnehmen oder oft erst spät abends zum Essen kommen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „British Journal of Nutrition“.
Forscher fordern weitere groß angelegte Studien
Die Ergebnisse der Analyse der Auswirkungen unserer Essgewohnheiten sollte dazu führen, dass die Ernährungsrichtlinien überdacht und angepasst werden. Die Wissenschaftler vom Kings College London und der University of São Paulo erklärten, dass dringend weitere groß angelegte Studien nötig sind, welche die Auswirkungen von unregelmäßig eingenommenen Mahlzeiten genauer analysieren. Außerdem müssten die speziellen Auswirkungen auf Erkrankungen wie beispielsweise Typ-2 Diabetes , Bluthochdruck und Übergewicht untersucht werden, fügen die Experten hinzu.
Richtlinien welche Mahlzeit die meiste Energie beinhalten sollen sind dringend nötig
Vielleicht ist Ihnen das alte Sprichwort bekannt: Du sollst Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler. Es scheint tatsächlich eine gewisse Wahrheit in dieser Aussage zu liegen, erläutert die Co-Autorin Dr. Gerda Pot. Wir haben heutzutage natürlich ein viel besseres Verständnis für das, was wir Essen sollten um uns gesund zu halten. Allerdings gibt es keine klaren Richtlinien welche Mahlzeit die meiste Energie zur Verfügung stellen sollte, oder ob wir unser Essen zu regelmäßigen Zeiten einnehmen müssen, fügt Dr. Pot hinzu.
Viele Kalorien am Abend können zur Fettleibigkeit führen
Sicherlich haben Sie in letzter Zeit schon gehört, dass Essen am Abend doch nicht dick macht. Es gibt allerdings einige Hinweise dafür, dass der Konsum von mehr Kalorien am Abend mit der Entstehung von Fettleibigkeit verbunden ist aber wir sind noch weit davon entfernt zu verstehen, ob unsere Energiezufuhr über den gesamten Tag gleichmäßig verteilt werden sollte oder ob beispielsweise unser Frühstück den größten Teil der Energie zur Verfügung stellen sollte, erläutert Dr. Pot. Viele Menschen steigern den Anteil ihrer Energiezufuhr nach und nach im Laufe des Tages. Dabei hat das Frühstück den geringsten Anteil und nicht selten hat unser Abendessen den größten Energieanteil, sagen die Experten.
Gemeinsame Mahlzeiten der Familie sind wichtig für uns und unsere Kinder
Die Ergebnisse zeigen das regelmäßige Mahlzeiten wichtig sind, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wir sollten dringen versuchen solche gesunden Essgewohnheiten an Kinder und Jugendliche weiterzugeben, erläutern die Wissenschaftler. Somit sind gemeinsame Mahlzeiten der Familie, zu regelmäßigen Zeiten sehr zuträglich für die Gesundheit unserer Kinder.
Nahrungsaufnahme beeinflusst die innere Uhr
Viele Stoffwechselvorgänge im Körper folgen einem sogenannten zirkadianen Muster, einschließlich Appetit, Verdauung und dem Abbau von Fett, Cholesterin und Glucose, erklären die Autoren. Dies bedeutet nicht anderes, als dass die Nahrungsaufnahme unsere inneren Uhr beeinflussen kann, insbesondere Organe wie unsere Leber und den Darm. Unsere innere Uhr wird auch durch den Tag/Nacht Zyklus reguliert und kann dadurch wiederum unsere Essgewohnheiten beeinflussen. Auch unregelmäßige Nahrungsaufnahme kann diese innere Uhr durchaus beeinträchtigen, warnen die Forscher.
Unregelmäßiges Essen steigert das Risiko für das metabolische Syndrom
Die Untersuchung hat auch gezeigt, dass Schichtarbeiter mit wechselnden Schichten natürlich auch Veränderungen der Essgewohnheiten erleiden. Dadurch kann das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen ansteigen, erklären die Mediziner. Zusätzlich steigt auch das Risiko für das sogenannte metabolische Syndrom, sagen die Forscher vom Kings College. Dieses wird neben dem Rauchen als der entscheidende Risikofaktor für Erkrankungen der arteriellen Gefäße, insbesondere der koronaren Herzkrankheit angesehen.
Es ist nicht wichtig wie oft wir essen, wichtig ist wie viele Kalorien wir zu uns nehmen
Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie zusätzlich untersucht, ob eine größere Anzahl von täglichen Mahlzeiten zu einem erhöhten Risiko von Fettleibigkeit führt. Die Anzahl der Mahlzeiten ist nicht wirklich ausschlaggebend, wenn wir weniger Mahlzeiten essen aber die Kalorienzufuhr gleich bleibt bringen auch weniger Mahlzeiten keine gesundheitlichen Vorteile, sagen die Experten vom Kings College London und der University of São Paulo. (as)
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