Seltene tödliche Amöbe kann durch das Wasser aufgenommen werden
Eine 18-jährige Teenagerin aus den Vereinigten Staaten ist jetzt durch eine Gehirn-fressende Amöbe ums Leben gekommen. Die junge Frau aus Charlotte, North Carolina, befand sich auf einer Kirchenfreizeit, als sie sich mit der sogenannten Amöbe Naegleria fowleri infizierte. Diese verursachte dann eine tödliche Infektion im Gehirn der Betroffenen.
Amerikanische Forscher von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stellten jetzt bei der Untersuchung einer verstorbenen Teenagerin fest, dass eine Infektion mit der Amöbe in der Zerebrospinalflüssigkeit vorlag. Diese seltene Amöbe löste bei dem 18-jährigen Mädchen eine Gehirninfektion aus, die letztendlich zum Tode führte. Die CDC veröffentlichte ein Pressemitteilung zu dem aktuellen Fall.
Seltene gefährliche Amöbe benötigt warmes Süßwasser
Die seltene Amöbe Naegleria fowleri ist normalerweise häufig in warmem Süßwasser zu finden. Sie wächst auch in Rohren heran, aber nicht dort wo es Salzwasser gibt. Aus diesem Grund ist sie nicht in Ozeanen aufzufinden, erläutern die Experten des CDC. Die Teenagerin hatte an einer Schlauchboottour im US-National Whitewater Center teilgenommen. Bei dieser war das Boot umgekippt und die junge Frau geriet in Kontakt mit dem Wasser.
Wasserpark desinfiziert gesamtes Wasser durch UV-Strahlung und Chlor
Als Reaktion auf den tragischen Vorfall wurde das gesamte Wasser auf dem Grundstück des US-National Whitewater Centers durch UV-Strahlung und Chlor desinfiziert, erklärten die Verantwortlichen des Wasserparks in einer Pressemitteilung. Beamte des CDC untersuchten den Wasserpark, um den Tod der Teenagerin zu klären. Zu diesem Zweck nahmen die Wissenschaftler einige Wasserproben, um diese in ihrem Labor zu untersuchen.
Wie gelangt Naegleria fowleri in unseren Körper?
Wie groß ist die Gefahr durch sogenannte Naegleria fowleri? Sie werden nicht krank, wenn Sie kontaminiertes Wasser trinken, sagen die Mediziner. Sollte das Wasser aber Naegleria fowleri enthalten und durch die Nase aufgenommen werden, kann es in Kontakt mit unserem Gehirn kommen. Die Folgen davon sind dann fast immer tödlich, warnen die Wissenschaftler. Wasser kann auf unterschiedliche Weise in unsere Nase gelangen. Entweder durch Untertauchen im Wasser oder aber durch das spritzende Wasser in Wasserrutschen.
Wo ist die Gefahr sich zu infizieren am größten?
Die meisten Infektionen entstehen beim Schwimmen in warmen Seen oder Flüssen. Es gab aber auch schon Fälle, in denen Schwimmbadwasser nicht ordnungsgemäß desinfiziert oder beheizt wurde, sagen die Wissenschaftler. Auch verunreinigtes Leitungswasser kann die gefährliche Amöbe enthalten, warnen die Experten vom CDC. Sogenannte Naegleria fowleri Infektionen treten meistens in den Sommermonaten auf und sind nicht ansteckend.
Sterblichkeitsrate der Infektion beträgt 97 Prozent
Die Symptome der Infektion umfassen Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Diese beginnen in der Regel etwa fünf Tage nach der Infektion, erläutern die Mediziner. Weitere fünf Tage später verursacht die Krankheit häufig schon den Tod der Betroffenen. Die Forscher wiesen aber nochmal ausdrücklich darauf hin, dass Naegleria fowleri Infektionen äußerst selten sind. Die CDC berichten über 37 Infektionen in den zehn Jahren von 2006 bis 2015. Allerdings ist dafür die Sterblichkeitsrate der Infektion sehr hoch. Sie beträgt 97 Prozent. Von den 138 bisher Infizierten Menschen in den Vereinigten Staaten von 1963 bis 2015 haben gerade einmal drei Personen überlebt, erklären die Wissenschaftler.
So vermeiden Sie eine Infektion durch Naegleria fowleri
Um das Risiko einer Infektion zu begrenzen, empfehlen Experten des CDC die folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
Begrenzen Sie die Menge an Wasser, die Ihnen in die Nase gerät. Halten Sie sich die Nase zu oder verwenden Sie Clips für die Nase. Versuchen Sie Ihren Kopf möglichst immer über Wasser zu halten wenn Sie in warmen Süßwasser schwimmen. Vermeiden Sie Wasser-Aktivitäten in warmem Süßwasser in Zeiten mit hoher Wassertemperatur und niedrigem Wasserstand. Vermeiden Sie während Aktivitäten im flachen, warmen Süßwasser den Boden und Sediment aufzuwühlen. (as)
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Wichtiger Hinweis:
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