Süßstoffe verändern den Geschmack: Wenn Kindern das Obst nicht süß genug ist
Künstliche Süßstoffe haben eine hohe Süßkraft und kaum Kalorien. Daher können Saccharin & Co. bei der Gewichtskontrolle unterstützen. Zudem gibt es Hinweise, dass der Ersatz von Zucker durch Süßstoffe bei der Gewichtsabnahme helfen kann.
Auf lange Sicht und für Menschen, die kein Gewicht verlieren möchten, ist ein regelmäßiger Verzehr von künstlich gesüßten Produkten aber nicht zu empfehlen. Denn die Aufnahme von Süßstoffen verändert die Geschmackswahrnehmung, erklärt Susan Jebb, Professorin für Ernährung und Gesundheit an der Oxford Universität in England. Webb sprach sich im Rahmen einer Diskussionsrunde auf dem »Cheltenham Science Festival« für einen umsichtigen Umgang mit künstlichen Süßstoffen in der Ernährung aus.
Vor allem Kinder gewöhnen sich rasch an die extreme Süße kalorienreduzierter Getränke, Süßwaren und Desserts. Mit der Zeit steigt das Verlangen nach süßen Speisen. Die natürliche Süße von Früchten wird nicht mehr wahrgenommen, was zu einem verringerten Verzehr von frischem Obst führen kann. »Junge Kinder essen gerne Früchte mit Naturjoghurt, bis sie ein mit Zucker oder Süßstoff gesüßtes Joghurt probiert haben«, gibt Jebb ein Beispiel. Wird die Ernährung umgestellt, findet der Gaumen aber zu einem gesunden Geschmacksempfinden zurück.
Süßstoffe haben eine 30- bis 13.000mal höhere Süßkraft als Haushaltszucker und kaum Kalorien. Sie gelten als Lebensmittelzusatzstoffe und haben daher eine E-Nummer. In der Lebensmittelindustrie ist der Einsatz auf bestimmte Produkte begrenzt und beispielsweise für Säuglingsnahrung verboten. Heike Kreuz,aid
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