Anatomie des weiblichen Geschlechtsorgans kann Höhepunkte unmöglich machen
Für Männer ist das Kommen beim Geschlechtsakt in den allermeisten Fällen kein Problem. Für viele Frauen ist es jedoch nicht leicht, einen Höhepunkt zu erreichen. Welche Gründe können hierfür ursächlich sein? Liegt es an den Männern, die nicht auf die Wünsche der Partnerin eingehen? Hat es sich psychische oder gar anatomische Gründe? Alles kann sein. Neu ist, dass auch Letzteres eine gewichtige Rolle spielen kann, wie Wissenschaftler im Rahmen einer Studie herausfanden.
Manche Frauen haben trotz aller erdenklichen Bemühungen ihres Partners Probleme, einen sexuellen Höhepunkt zu erleben. Forscher von der Indiana University stellten bei einer Untersuchung fest, dass der Aufbau der Vagina beeinflusst, ob Frauen überhaupt einen Orgasmus erleben können. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Clinical Anatomie“.
2.5 Zentimeter können den großen Unterschied machen
Der Aufbau der weiblichen Vagina bestimmt, ob Frauen beim Geschlechtsakt einen Höhepunkt erleben können oder nicht. Je nachdem wo die Klitoris liegt, kann ein Orgasmus durch Eindringen durchaus unmöglich sein, erklären die Experten. Somit sind weder die Größe des Gliedes, noch die angewendete Technik ausschlaggebend.
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Hormone bestimmen bei Frauen, wie weit die Klitoris sich dem männlichen Glied bei der Penetration nähert. Durch den Aufbau des weiblichen Geschlechtsorgans ist es möglich, dass die Klitoris sich zu weit aus der Vagina bewegt. Dann machen die physikalischen Grenzen es unmöglich, durch konventionelle Stellungen genug klitorale Stimulation zu erhalten, um einen Höhepunkt zu erleben, erläutern die Mediziner. Dabei scheinen etwa 2,5 Zentimeter die Schwelle zu sein, ab der es unmöglich wird, durch Penetration einen Höhepunkt zu erleben, fügen die Autoren hinzu.
Experten zweifeln rein vaginalen Höhepunkte an
Die Erkenntnis hat eine so starke Korrelation, dass es beispielsweise ermöglicht wird, vorherzusagen, dass Frauen mit einem Abstand von drei Zentimetern keinen Höhepunkt durch Geschlechtsverkehr haben können, erläutern die Forscher. Die Mediziner zweifelten die Existenz von sogenannte vaginale Orgasmen an, weil die klitorale Lage ein wirklich zuverlässiger Gradmesser zu sein scheint. Etwa 90 Prozent aller Frauen die behaupten, sie hätten rein vaginale Höhepunkte erlebt, erklärten, dass sie sich dabei auf ihrem Partner befanden. Wenn die Frau „oben“ ist, reibt ihre Klitoris am Bauch oder Becken des Partners und somit ist der Orgasmus nicht rein vaginal, erklären die Wissenschaftler.
Die Klitoris ist ein äußerst komplexes Organ, dass tief in die Körperhöhle reicht
Wissenschaftler hatten erst vor kurzer Zeit festgestellt, dass die Klitoris weit mehr als ein auf der Außenseite zu sehender kleiner magischer „Knopf“ ist. Die Klitoris ist ein ganzes Organ, dessen Erweiterungen tief in die Körperhöhle reichen, sagen die Mediziner. Außerdem umgibt eine zusätzliche Erweiterung den vaginalen Kanal.
Die neusten Forschungsergebnisse lassen die Spekulation zu, dass interne Orgasmen nicht durch den mythischen „G-Punkt“ ausgelöst werden. Sie werden eher durch die Ergebnisse der Stimulation interner Komponenten der Klitoris verursacht, erläutern die Autoren. Ein Hinweis dafür könnte sein, dass es manchmal möglich ist einen Orgasmus einzuleiten, ohne auch nur die Nähe der äußeren Klitoris zu stimulieren.
Betroffene sollten neuen Techniken entwickeln
Die Forschung zu diesem Thema war wichtig und die Ergebnisse helfen zu erkennen, dass durch weder Frauen noch Männer an fehlenden Orgasmen schuld sein müssen, erläutern die Forscher. Verantwortlich dafür ist in einigen Fällen Mutter Natur und die Anatomie, sagen die Experten. Somit sollten Paare nicht mehr grübeln, warum sie Schwierigkeiten haben einen gemeinsamen Höhepunkt beim Sex zu erleben. Betroffene sollten über neue angenehme Techniken nachdenken, durch die sie die Klitoris stimulieren können, raten die Mediziner. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.