Kein richtiger Feierabend nach Dienstschluss: Fast jeder Zweite checkt Dienst-Mails
Einer Umfrage zufolge checkt fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland nach Feierabend seine dienstlichen Mails. Rund jeder Fünfte wird zudem mindestens einmal pro Woche nach Dienstschluss angerufen. Gesundheitsexperten mahnen: Die Trennung von Arbeit und Feierabend ist wichtig.
Viele Berufstätige werden nach Feierabend noch angerufen
Fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland schaut nach Feierabend in seine dienstlichen E-Mails. Dies geht aus einer im Auftrag der Nachrichtenagentur „dpa“ durchgeführten Befragung des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ hervor. Demnach gaben 45 Prozent an, in der Regel mindestens einmal oder öfter nach Dienstschluss in ihr geschäftliches Mailpostfach zu gucken. Außerdem erklärten etwa 20 Prozent der Befragten, normalerweise mindestens einmal pro Woche nach Feierabend angerufen zu werden. Bei 28 Prozent kommt dies seltener als einmal pro Woche, bei 42 Prozent überhaupt nicht vor. Gesundheitsexperten zufolge verhindert die mangelnde Trennung zwischen Arbeit und Freizeit das Abschalten und hält den psychischen Druck auch nach Feierabend hoch. Daraus folgt eine gesteigerte Anfälligkeit für psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen.
Störungen „sehr belastend“
Die viele gelobte Flexibilität wird somit auch zur Last. Bekannt ist, dass Menschen, die beruflich ständig erreichbar sind, sich nicht richtig erholen. Laut dpa empfindet etwa jeder Dritte die ständige Erreichbarkeit inzwischen als „eher“ oder „sehr belastend“. Ebenfalls ein Drittel der Erwerbstätigen finden die Störungen im Feierabend „ein wenig belastend“ und noch einmal ein Drittel sehen darin überhaupt kein Problem. Die Umfrage zeigte auch, dass etwa jeder Dritte in seinem letzten Urlaub mindestens einmal seine E-Mails gecheckt hat. Andererseits stört es etwa 40 Prozent aller Deutschen, wenn ihre Begleitung im Urlaub berufliche E-Mails lesen würde. (ad)
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