Zeckenbissen beim Hund vorbeugen und behandeln
Sommerzeit ist Zeckenzeit. Die kleinen Blutsauger können nicht nur beim Menschen gefährliche Infektionskrankheiten übertragen, sondern auch bei Hunden. Experten haben Tipps, wie sie ihren Vierbeiner am besten schützen und was bei einem Zeckenbiss zu tun ist.
Ein Zeckenbiss kann auch für Hunde gefährlich werden
Sie lauern in Gräsern, im Laub oder auf Zweigen: In diesem Jahr sind besonders viele Zecken unterwegs. Die kleinen Blutsauger können gefährliche Infektionskrankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Doch nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden kann ein Zeckenbiss gefährlich werden. Zwar gibt es genügend Wege, wie sich Tiere selbst heilen können. Etwa indem sie sich im Schlamm wälzen, um Zecken abzuschütteln. Doch auch die Halter können einiges zum Schutz ihrer Vierbeiner beitragen.
Schutz vor Parasiten
Die Tierfreunde Österreich haben auf ihrer Webseite einige Tipps parat, wie man den eigenen Hund am besten schützt und was im Falle eines Zeckenbisses zu tun ist.
Die Vierbeiner werden sehr gerne von den Parasiten heimgesucht. Laut den Experten können (biologische) Spot-on-Präparate Zecken von ihrem gefährlichen Biss abhalten. Wenn einer der Blutsauger aber dennoch „anbeißen“ sollte, stirbt er unmittelbar nach dem Biss ab. Die Präparate, die direkt auf die Haut aufgeträufelt werden können, dringen von dort in die obersten Hautschichten ein, wodurch das Tier bis zu vier Wochen geschützt ist.
Kokosöl soll Zecken abwehren
Wie es weiter heißt, wird auch Kokosöl eine zeckenabwehrende Wirkung nachgesagt. Daher empfiehlt es sich als Vorsichtsmaßnahme, den Vierbeiner täglich mit dem Öl einzureiben. Zecken-Halsbänder hingegen werden kontinuierlich getragen und geben ihre Wirkstoffe über mehrere Monate ab, ebenfalls mit dem Ziel, die Blutsauger abzuwehren, noch bevor sie sich festbeißen können. Da die Verbreitung der von Zecken übertragbaren Krankheitserreger von Region zu Region variiert, sollten sich Hundehalter vor einer Reise immer über das jeweilige Zeckenrisiko am Urlaubsort informieren. Auch in der Heimatregion sollte man über die jeweilige Gefahr Bescheid wissen. Informationen darüber, welche Zeckenarten besonders verbreitet sind und welche Krankheitserreger sie übertragen können, sollten im Zweifelsfall beim Tierarzt erfragt werden.
Nicht jeder Zeckenbiss führt zu einer Krankheit
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen werden Hunde immer wieder von den kleinen Tierchen gebissen. Was ist dann zu tun? Wird beim eigenen Vierbeiner eine Zecke entdeckt, gilt: Ruhe bewahren. Nicht jeder Zeckenbiss endet zwangsläufig mit einer Krankheit.
Den Angaben zufolge muss eine Zecke für gewöhnlich zwischen 16 und 24 Stunden Blut saugen, um gefährliche Keime zu übertragen. Selbst dann ist nicht gewährleistet, dass die Krankheit tatsächlich ausbricht. Am besten werden festgebissene Zecken mit Hilfsmitteln wie einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken entfernt. Dieser Vorgang erfolgt in Drehbewegung, wobei die Richtung egal ist. Es wird davon abgeraten, Klebstoff oder Öle auf die Zecke zu geben. Dadurch verlängert sich der Todeskampf der Zecke, die daraufhin vermehrt Speichel abgibt, der wiederum gefährliche Keime enthalten kann.
Hund nach jedem Spaziergang absuchen
Laut den österreichischen Tierfreunden gilt als die am häufigsten durch Zecken übertragenen Hundekrankheiten neben der Borreliose, der Anaplasmose und der Babesiose auch die Ehrlichiose. Demnach ist diese vorwiegend am Mittelmeer und in den südlichen Regionen Europas verbreitet und daher als Reisekrankheit bekannt. Anders als beim Menschen tritt FSME bei Hunden nur selten auf, da die Vierbeiner über gewisse Antikörper gegen das Virus verfügen. Der Hund sollte grundsätzlich nach jedem Spaziergang umfassend auf Zecken untersucht werden.Wenn er nach einem Zeckenbiss unter Symptomen wie Appetitlosigkeit, Fieber, Gelenkentzündungen, Lähmungserscheinungen, Muskelschmerzen oder -zittern, Schwindel, geschwollenen Lymptknoten, Nasenbluten, Gelbsucht oder gelb verfärbtem Urin leidet, sollte unverzüglich ein Tierarzt konsultiert werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.