Studie entdeckt neue gesundheitliche Gefahren durch Dampf von E-Zigaretten
Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen sogenannte E-Zigaretten, um sich entweder das Rauchen abzugewöhnen oder weil sie denken, eine unschädlichere Alternative zu normalen Zigaretten gefunden zu haben. Eine neue Untersuchung ergab jetzt, dass der Dampf aus elektronischen Zigaretten allerdings zwei bisher unentdeckte krebserregende Chemikalien enthält.
Wissenschaftler vom Lawrence Berkeley National Laboratory stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass der Dampf von E-Zigaretten schädliche Chemikalien enthält. Zwei der gefundenen Sunbstanzen werden als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Environmental Science and Technology“.
Forscher finden Propylenglykol und Glycerin im Dampf von E-Zigaretten
Es gibt immer wieder Diskussionen über die Auswirkungen der E-Zigaretten auf unsere Gesundheit. Eine neue Studie untersuchte die Chemikalien im Dampf von E-Zigaretten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass in dem Dampf enthaltenes Propylenglykol unsere Augen und Atemwege reizt. Enthaltenes Glycerin könne unsere Haut, die Augen und die Atemwege reizen. Viel schlimmer sei allerdings, dass diese beiden Chemikalien als krebserregend gelten, erläutern die Wissenschaftler.
Bei der Verdampfung entsteht Acrolein und Formaldehyd
Außerdem entstehen bei der Verdampfung der Liquide durch die E-Zigarette auch andere giftige Chemikalien, wie beispielsweise Acrolein und Formaldehyd, erläutern die Forscher. Bisher sagten die Befürworter von E-Zigaretten, dass die Emissionen viel geringer seien als von herkömmlichen Zigaretten. Einige britische Wissenschaftler sehen in E-Zigaretten eine wirkliche Alternative für Raucher. Dies könnte sogar für langjährige Raucher gelten, die nicht mit dem Rauchen aufhören können, sagt Hauptautor Hugo Destaillats vom Lawrence Berkeley National Laboratory. Das macht den Dampf von E-Zigaretten aber trotzdem nicht gesund. Regelmäßiges Rauchen von Zigaretten ist sehr ungesund, E-Zigaretten sind nur ungesund, fügt Destaillats hinzu.
Je heißer der Verdampfer, desto mehr schädliche Chemikalien werden freigesetzt
Die Wissenschaftler untersuchten den Dampf von drei verschiedenen Arten von Flüssigkeiten für E-Zigaretten. Dafür nutzten sie zwei unterschiedliche Verdampfer auf verschiedenen Batterieeinstellungen. Je höher die Temperatur im Inneren des Verdampfers wurde, desto mehr Chemikalien wurden freigesetzt, sagen die Experten. Diese durch die Verdampfung freigesetzten Chemikalien können unserer Gesundheit schaden. Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass auch das Verdampfen zu kardiovaskulären Schäden führen kann.
Unterschiedliche Mengen an Chemikalien freigesetzt
Es machte auch einen Unterschied, wann der Dampf eingeatmet wird. Wenn das Gerät sich noch in der Erwärmung befindet, werden auch nur geringere Mengen Chemikalien freigesetzt, erläutern die Forscher. Wenn das Gerät im Normalzustand mit konstanter Wärme läuft, steigen indes die Werte von freigesetzten Chemikalien, so die Wissenschaftler weiter.
Dampf von einigen E-Zigaretten enthält Diethylenglykol
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass E-Zigaretten giftige Chemikalien erzeugen. Im Jahr 2009 warnte beispielsweise die FDA davor, dass der Dampf von einigen E-Zigaretten Diethylenglykol enthalten kann. Diese Chemikalie wird auch in Frostschutzmitteln verwendet. Trotzdem nutzen immer mehr Menschen E-Zigaretten. Fast 13 Prozent der amerikanischen Erwachsenen und sogar mehr als 21 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren haben 2014 bereits E-Zigaretten verwendet, sagen die Autoren. Bei Studenten hatte sich die Zahl der Nutzer von E-Zigaretten innerhalb eines Jahres sogar verdreifacht.
Nicht nur in Amerika ist der Gebrauch von E-Zigaretten bei Jugendlichen zum Trend geworden. Auch bei deutschen Heranwachsenden sind E-Zigaretten sehr beliebt. Allerdings dürfen in Deutschland E-Zigaretten nicht mehr an Jugendliche verkauft werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.