Ammen-Dornfinger: Giftspinne in Berlin auf dem Vormarsch
Der Klimawandel führt dazu, dass sich hierzulande Pflanzen und Tiere ansiedeln, die bislang nicht heimisch waren. Auch die Giftspinne Ammen-Dornfinger ist so ein Fall. Die Spinne, die aus dem Mittelmeerraum stammt, breitet sich seit längerem in den Region Berlin-Brandenburg aus.
Klimawandel hat Einfluss auf Flora und Fauna
Der Klimawandel hat dafür gesorgt, dass sich auch die Flora und Fauna hierzulande verändert haben. So sind hier mittlerweile Pflanzen und Tiere zu finden, die in der Vergangenheit nicht heimisch waren. Dies geht teilweise auch mit gesundheitlichen Gefahren einher. So ist es beispielsweise laut Experten denkbar, dass die Asiatische Buschmücke in Deutschland in Zukunft Infektionen übertragen könnte. „Eingewanderte“ Spinnen könnten schon jetzt gefährlich werden. Denn in der Region Berlin-Brandenburg hat sich der Ammen-Dornfinger ausgebreitet.
Giftspinne in Berlin-Brandenburg auf dem Vormarsch
Es handelt sich dabei um die einzige Spinnenart in Mitteleuropa, „die in der Lage ist, die menschliche Haut mit ihren Kieferklauen zu durchdringen und ihr Gift zu injizieren“, schreibt der Naturschutzbund (NABU) Brandenburg auf seiner Webseite. Die Spinne lebt üblicherweise in den warmen Ländern des Mittelmeerraumes – mittlerweile ist sie laut einem Bericht der „B.Z.“ aber auch in der Region Berlin-Brandenburg auf dem Vormarsch. „Zunehmend muss man damit rechnen, dem Ammen-Dornfinger zu begegnen“, erklärte der Zoologe Julian Heiermann gegenüber dem Berliner Blatt.„Infolge der Klimaerwärmung ist er vom Mittelmeer zu uns gewandert“, so der Spinnenexperte.
Spinne zieht sich bei Gefahr zurück
Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) hält sich vor allem auf ungemähten Wiesen mit hohem Gras und in Gestrüpp auf. Er ist dank seiner besonderen Färbung leicht zu erkennen: Sein Vorderkörper ist rot-orange, der Hinterkörper eher gelblich bis olivgrün. Auch seine schwarzen Klauen sind auffällig. Das Tier ist eher scheu und zieht sich bei Gefahr zurück. Doch während der Paarungs- und Reifezeit der Eier und Jungtiere verteidigen die Weibchen das Gespinst mit großer Entschlossenheit.
Ähnlich wie ein Wespenstich
Laut NABU bringt die Mischung aus gewebe- und blutschädigenden sowie Nervengiften unangenehme Folgen mit sich; Personen mit dauerhaften Schäden oder Todesopfer sind allerdings nicht bekannt. „Opfer vergleichen den Schmerz des Bisses oft mit dem eines Wespenstichs. An der Bissstelle tritt kurze Zeit später ein stechender Schmerz auf. Da die betroffenen Gliedmaßen extrem anschwellen können, sollte unter allen Umständen ein Arzt aufgesucht werden“, raten die Experten.
Wunde nicht kühlen
Den Angaben zufolge treten in den seltensten Fällen neben dem Schmerz noch Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen auf. Bei Allergikern kann es außerdem zu Herzrasen kommen. Die Symptome sind zwar nach etwa drei Tagen meist vollständig verschwunden, doch die Bissstelle kann noch längere Zeit geschwollen oder gerötet sein. Gebissene sollten nicht in Panik verfallen, Ruhe bewahren und die Wunde weder kühlen noch daran kratzen. „Wenn möglich, sollten Sie die Spinne zur genauen Identifikation einfangen und mit zum Arzt nehmen.“ Die Experten raten, in den Sommermonaten lieber auf „Nummer sicher“ zu gehen, nicht durch hohes Gras zu streifen und keinesfalls die Brutgespinste zu öffnen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.