Den untersten Abschnitt der menschlichen Arme bilden die Hände als Greiforgan. Sie sind über das Handgelenk mit dem Unterarm verbunden und durch ihre besondere Knochenstruktur extrem beweglich. Vom Unterarm abwärts bilden die proximalen (Kahnbein, Mondbein, Dreiecksbein, Erbsenbein) und distalen (Großes Vieleckbein, Kleines Vieleckbein, Kopfbein, Hakenbein) Handwurzelknochen den Anfang der Hand.
Es folgen die fünf Mittelhandknochen und anschließend die Fingerknochen. Die Finger sind dabei bis auf den Daumen aus jeweils drei Knochen aufgebaut, der Daumen verfügt hingegen lediglich über zwei Knochen. Eine Besonderheit der menschlichen Hand ist zudem die Bewegungsfreiheit des Daumens, die fein gesteuertes Greifen mit zwei Fingerspitzen ermöglicht. Insgesamt finden sich 27 Knochen im Handbereich und allein die Finger verfügen über 14 Fingergelenke.
Um die unzähligen verschiedenen Bewegungen der Hände beziehungsweise Finger zu ermöglichen, finden sich in der Hand mehr als dreißig Muskeln, doch auch die Muskulatur im Unterarm leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bewegung der Hände und Finger. An das Nervensystem sind die Hände im Wesentlichen über den Nervus ulnaris, den Nervus medianus und den Nervus radialis angebunden.
Die Blutversorgung erfolgt über die Armarterien beziehungsweise die Speichen- und Ellenarterie, der Blutabfluss vor allem über die Vena basilica und die Vena cephalica. Beschwerdebilder im Handbereich gehen oftmals auf Beeinträchtigung in weiter oben gelegenen Armabschnitten zurück, können ihren Ursprung jedoch auch unmittelbar im Handbereich haben.
So ist ein Ulnarisrinnensyndrom zum Beispiel mit einem Kribbeln und Taubheitsgefühlen im kleinen Finger, im Ringfinger und auf der entsprechenden Außenseite des Handtellers verbunden. Auch ein Karpaltunnelsyndrom kann mit Missempfindungen und Schmerzen einhergehen, die von der Hand bis in den Unterarm reichen.
Die Hände sind im Alltag nahezu fortwährend in Bewegung und dabei mitunter erheblichen Belastungen ausgesetzt. Hier sind Verschleißerscheinungen an den Gelenken daher durchaus keine Seltenheit. Auch können die Fingergelenke von einer sogenannten Heberden-Arthrose (Fingerendgelenke) oder Bouchard-Arthrose (Fingermittelgelenke) befallen werden, deren Ursache auf genetischer und hormoneller Ebene vermutet werden.
Ist das Daumensattelgelenk von einer Arthrose betroffenen, wird dies als Rhizarthrose bezeichnet. Eine rheumatoide Arthritis befällt ebenfalls vermehrt die Fingergelenke, wobei Gelenkschmerzen, Schwellungen, Rötungen und Erwärmungen im Gelenkbereich als Leitsymptome gelten. Des Weiteren sind die Gelenkkapseln der Fingergelenke durch äußere Krafteinwirkung relativ leicht verletzbar – ein sogenannter Kapselriss ist hier typische Folge.
Hinzu kommen Frakturen der Finger-, Mittelhand- und Handwurzelknochen sowie Rupturen der verschiedenen Bänder als mögliche Folgen äußerer Krafteinwirkung wie beispielsweise im Rahmen eines Unfalls oder Sturzes. Insgesamt sind die Hände die wichtigsten Werkzeuge des Menschen und sie erfüllen zudem wesentliche Funktionen bei der Kommunikation, doch die hohen Belastungen haben auch ihren Preis und so sind Beschwerdebilder im Handbereich durchaus keine Seltenheit. (fp)