Goldene Milch – ein wunderbarer Name, hinter dem sich ein wunderbares Getränk verbirgt. Und so ist dieses nicht nur lecker und in aller Munde, sondern auch noch gesund. Was die Goldene Milch enthält, welche Wirkungen sie hat und wie sie ganz einfach zubereitet wird, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung
Goldene Milch wird als entzündungshemmend, antioxidativ, antidepressiv, blutzuckersenkend und verdauungsfördernd beschrieben. Des Weiteren kann sie vor Herzkrankheiten schützen, die Herzfunktion fördern und das Immunsystem stärken.
Zutaten
Zutaten der Goldenen Milch sind an erster Stelle Kurkuma, gefolgt von Zimt, Ingwer, schwarzem Pfeffer, Kokosöl, Pflanzenmilch oder Kuhmilch, Honig oder ein alternatives Süßungsmittel.
Kurkuma
Der Hauptbestandteil der Goldenen Milch ist Kurkuma. Kurkuma kam im frühen Mittelalter über die Seidenstraße nach Europa. Dieses Gewürz ist in Curry-Pulver enthalten und dient in der Lebensmittelindustrie als Farbstoff.
In Indien wird Kurkuma bereits seit mehr als 4.000 Jahren angebaut. Dort gehört es zu den wichtigsten Heilmitteln und wird in der Heilkunst des Ayurveda als entgiftendes und energiespendendes Mittel angewandt.
Mittlerweile ist die Kurkumaknolle, die äußerlich etwas der Ingwerknolle ähnelt, bei uns in Supermärkten zu erwerben. Zu verwechseln sind diese beiden Knollen nicht – Kurkuma hat eine orange-gelbe Farbe. Diese intensive Farbe kommt vor allem beim Reiben zu Tage – deshalb dabei bitte immer Handschuhe tragen.
Heilkraft und Inhaltsstoffe von Kurkuma
Kurkuma mit seiner intensiven gelben Farbe gehört der Familie der Ingwergewächse an. Weitere Namen sind Gelbwurz, chinesische Wurzel, Safranwurz oder gelber Ingwer. Die Heilkraft von Kurkuma wird in der asiatischen Medizin schon seit tausenden von Jahren genutzt, in Europa erst seit Kurzem. Die enthaltenen Kurkuminoide kommen einem Jungbrunnen gleich und sind äußerst wertvoll, um gesund zu bleiben.
Kurkuminoide werden bei folgenden Erkrankungen eingesetzt: Magen-Darm-Erkrankungen (Gallenblasendysfunktion, Verdauungsstörungen, Reizdarm), entzündliche Erkrankungen (zum Beispiel Arthrose, Arthritis, Colitis), Krebserkrankungen, Hauterkrankungen (Schuppenflechte, Vitiligo), Diabetes, Alzheimer und Arterienverkalkung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) empfehlen eine Tagesdosis von drei Gramm Kurkumapulver. Die Dosis wird in der Regel in Form von Kapseln verordnet. Die Goldene Milch liefert natürlich nur einen Bruchteil der Menge an Kurkuma. Trotzdem unterstützt das regelmäßige Trinken die Gesundheit.
Weitere Bestandteile
Weitere Bestandteile der Kurkuma-Latte oder Goldenen Milch sind Ingwer, schwarzer Pfeffer, Zimt und Kokosöl. Der schwarze Pfeffer ist in der Goldenen Milch sehr wichtig, da das enthaltene Piperin die Aufnahme des Kurkumin verstärkt.
Ebenso unterstützend wirkt das Kokosöl. Dieses Öl wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Der Ingwer in der Kurkuma-Latte sorgt für ein wenig Schärfe, wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus und hat eine antientzündliche Wirkung.
Gerade das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe macht die Goldene Milch zu einem Superfood. Im englischsprachigen Raum wird die Goldene Milch gerne als Turmeric Tea oder Gold Milk bezeichnet.
Wer vegan lebt, der kann Honig durch Ahornsirup oder Agavendicksaft ersetzen und anstelle von Kuhmilch einen pflanzlichen Milchersatz, zum Beispiel Hafermilch, Reismilch, Mandelmilch oder Sojamilch, verwenden.
Wer mag, fügt der Goldenen Milch weitere Gewürze wie Muskatnuss, Kardamom, Chiliflocken, Safranfäden, Nelke und eine Prise Meersalz hinzu. Der Individualität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Und wer das Getränk nicht selbst mischen möchte und es vielleicht auch eher eilig hat, aber trotzdem nicht auf die Latte verzichten möchte, der besorgt sich eine fertige Gewürzmischung, die nur noch in die Milch eingerührt werden muss.
Rezepte für Goldene Milch
Die Goldene Milch kann mit frischer Kurkuma, mit Kurkumapulver, für heiße Tage als Shake oder zusammen mit Kaffee zubereitet werden. Gerade im Sommer wird dieses Getränk lieber kalt als warm getrunken.
Wem die Goldene Milch zu dick ist, der filtert sie gerne vor dem Trinken durch ein Sieb ab. Jedes Rezept kann abgewandelt und durch weitere oben aufgeführte Gewürze erweitert werden – ganz nach dem individuellen Geschmack.
Rezept mit frischer Kurkuma
Für die Goldene Milch, hergestellt mit frischer Kurkuma, benötigen Sie 200 Milliliter Milch oder Milchersatz, einen Zentimeter frische Kurkumawurzel, einen Zentimeter Ingwerwurzel, etwas frisch gemahlenen, schwarzen Pfeffer, einen Teelöffel hochwertiges Kokosöl, einen Teelöffel Honig (Alternativen: Agavendicksaft, Ahornsirup) und etwas gemahlenen Zimt.
Und so geht’s: Schälen Sie Kurkuma und Ingwer und reiben Sie beides ganz fein. Dann erhitzen Sie das Kokosöl bei wenig Hitze, geben dann die geriebenen Wurzeln hinzu und braten das Ganze kurz an. Es soll aber nicht braun werden.
Anschließend kommen 200 Milliliter Milch oder Milchersatz und Pfeffer hinzu. Sparen Sie nicht mit Pfeffer, denn dieser unterstützt die Aufnahmefähigkeit des Körpers für den Wirkstoff Kurkumin. Das Ganze sollte gut durchgerührt und auf kleiner Hitze noch etwas geköchelt werden.
Jetzt bekommt die Goldene Milch langsam die wunderbare gelb-orangene Farbe. Zum Schluss kommen noch Zimt und das gewählte Süßungsmittel hinzu. Fertig ist die Goldene Milch. Wem die Mich zu „stückig“ ist, kann sie noch etwas mit einem Pürierstab bearbeiten. Dann wird sie sämiger und auch schaumiger.
Rezept mit Kurkumapulver
Für diese Variante der Goldenen Milch benötigen Sie einen Esslöffel Kurkumapulver in Bioqualität, einen Teelöffel fein geriebenen, geschälten Ingwer, einen Teelöffel hochwertiges Kokosöl, 120 Milliliter Wasser, frischen gemahlenen schwarzen Pfeffer, 200 Milliliter Kuh- oder Pflanzenmilch, Honig (Alternativen: Agavendicksaft, Ahornsirup) und Zimt.
Zuerst wird eine Kurkuma-Paste hergestellt: Wasser, Kurkumapulver, Ingwer und schwarzer Pfeffer werden in einen Topf gegeben und unter Rühren leicht geköchelt, bis eine nur noch leicht flüssige Masse entstanden ist (circa zehn Minuten). Danach geben Sie die gewählte Milch, Zimt und das gewünschte Süßungsmittel hinzu.
Wer die Goldene Milch nicht so geschmacksintensiv möchte, der verwendet einfach nur einen Teil der angefertigten Paste. Der Rest davon wird am besten in einem verschließbaren Glas im Kühlschrank aufbewahrt.
Goldene Milch als Shake im Sommer
Honig oder eine Alternative (siehe oben), frisch geriebenen, geschälten Ingwer, frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, Zimt, Vanille.Ein Teelöffel der Kurkumapaste und alle weiteren Zutaten, bis auf die Eiswürfel, am besten in einem Smoothie Maker mixen, bis das Ganze eine cremige Konsistenz hat. Danach werden die Eiswürfel zugegeben. Ein wirklich erfrischendes Getränk – und dazu noch gesund.
Kurkuma Latte mit Kaffee
Eine besondere Variante ist Goldene Milch mit Kaffee. Und dies stört sich rein gar nicht – im Gegenteil. Kaffee ist in Wirklichkeit nicht so ungesund, wie angenommen. Kaffee in Maßen ist gesund. Kleine Dosen stimulieren Herz und Kreislauf, verbessern die Konzentration und heben die Stimmung.
Folgende Zutaten werden benötigt: 120 Milliliter cremige Kokosmilch (auch andere Pflanzenmilch möglich), 120 Milliliter frisch gebrühter Kaffee oder Espresso, ein dreiviertel Teelöffel Kurkumapulver, ein halber Teelöffel Zimt, etwas frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, Süßungsmittel nach Wahl (Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft) und nach Belieben etwas Vanille-Extrakt.
Alle Zutaten zusammen in einen Smoothie Maker geben und ein bis zwei Minuten lang cremig mixen. Eine wirklich besondere und auch köstliche Variante der Goldenen Milch und noch dazu schnell zubereitet.
Rundum gesund
Die Goldene Milch ist ein rundum gesundes Getränk. Sie ist nicht nur ein Kultgetränk, sondern wirkt sich sehr positiv auf den Körper aus. Da die Goldene Milch eine entspannende Wirkung hat, ist sie bei leichten Schlafproblemen einen Versuch wert. Sie kann aber auch gerne morgens oder nachmittags als kleines Pausenritual getrunken werden.
Sie wärmt den Körper, was ja gerade im Winter angenehm ist, kann aber auch, wie oben erwähnt, als kalte Variante ihre Wirkung zeigen. Sie wirkt sich positiv auf die Gehirnleistung aus, hilft bei Entzündungen in den Gelenken oder auch bei einer Erkältung und hat eine verdauungsfördernde Wirkung. Die Fettverdauung wird dadurch angekurbelt. Regelmäßig getrunken, stärkt sie die Knochen und sorgt für eine schöne Haut.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen entstehen, wenn überhaupt, nur durch Kurkuma. Kurkuma kann in größeren Mengen Magen-Darm-Probleme verursachen. Dies geschieht aber in der Regel nur, wenn Kurkuma in Kapselform eingenommen wird, die Dosis davon zu hoch, oder der Konsument beziehungsweise die Konsumentin sehr empfindlich auf Kurkuma reagiert.
Von der goldenen Milch sind normalerweise keine Nebenwirkungen zu erwarten. Jedoch sollte sie nicht bei Leber-und/oder Gallenentzündungen getrunken werden. Auch ist die Kurkuma-Latte für Schwangere, Stillende und Kinder nicht geeignet. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Prof. Dr. Chrubasik-Hausmann, Sigrun: Kurkuma – wissenschaftliche Zusammenfassung, 2015, Uniklinik Freiburg
- Dalichow,Irene: Gesund mit Kurkuma: Die krebshemmende Wunderwurzel, Herbig, 2020
- Wiedemann, Christina: Kurkuma: Rundum gesund mit goldgelben Wohlfühlrezepten. 2. Auflage, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2020
- Fetzner, Angela: Leber und Galle entgiften und stärken, Books on demand, 2017
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.