Therapeutisches Malen setzt schöpferische Energien durch Farben und Formen frei. Gefühle, Gedanken und Stimmungen lassen sich ohne Worte und so oft unmittelbarer ausdrücken als in einer Gesprächs- oder Schreibtherapie.
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Diese Methode kann bei psychischen Zuständen helfen, in denen die Betroffenen von Reizen und Erfahrungen „überflutet“ werden; durch das Malen können sie zur Ruhe kommen und sich besser konzentrieren, zum Beispiel bei Hypomanie oder einer Bipolaren Störung.
Malen ermöglicht, die eigene Welt, das Unbewusste, die eigene Fantasie, aber auch Erlebnisse, Erfahrungen und Gedanken wieder besser wahrzunehmen. Das ist besonders bei Menschen wichtig, die ihren Lebenssinn verloren haben, zum Beispiel bei Depressionen. Das Verdrängte und Abgespeicherte wandelt sich in eine sicht- und begreifbare Wirklichkeit. Betroffene verstehen so besser, was in ihnen vorgeht.
Malen kann Kommunikation und Kontaktaufnahme ebenso fördern wie die räumliche Orientierung, die bildliche Erinnerung und die visuelle Wahrnehmung, es kann die Konzentration stärken und motorische Prozesse ins Gleichgewicht bringen. Es kann die Körperwahrnehmung verbessern und innere Unruhe bremsen, es kann zur Entspannung führen und Erfolgserlebnisse vermitteln; es kann von den pathologischen Mustern der Krankheit ablenken (was zum Beispiel bei Depression oder Borderline wichtig sein kann). Es kann verlorene Aspekte des Selbst aufzeigen, den Weg für neue Lösungen öffnen und die Erlebnisfähigkeit steigern.
Hinweis: Der therapeutische Nutzen der Maltherapie ist bisher nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt. Wenn Sie eine Maltherapie in Betracht ziehen, beraten Sie sich bitte vorher mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin.
Verdrängtes malen
Psychisch in Mitleidenschaft Gezogene leiden oft unter Erlebnissen, an die sie sich nicht bewusst erinnern können. Dieses Verdrängte speichert sich aber im Unbewussten und raubt Energie, weil Ängste und Blockaden entstehen, die das Gehirn mit dem Schlüssel-Geschehnis assoziiert. Malen ist wie kaum eine andere Methode dazu geeignet, diese Geschehnisse in das Bewusstsein zurückzuholen, denn wir denken in Bildern.
Das Bild von einer Meerjungfrau, die in einer Tiefseehöhle dem Licht entgegenschwimmt, könnte Betroffene zum Beispiel an eine Erfahrung von tiefer Depression erinnern, in der sie aber einen Funken Hoffnung schöpften.
Menschen, die Probleme haben, ihre Konflikte in Worte zu fassen, finden mit der Maltherapie eine Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken.
Maltherapien wirken in der Gestaltung des (mentalen) Raumes, sie schärfen die Wahrnehmung und können dazu dienen, das Selbst neu zu gestalten.
Zielgruppen einer Maltherapie
Maltherapien helfen fast jedem. Psychisch Gesunde können sich so ausprobieren, ungeahnte Aspekte und Ziele ihrer selbst kennen lernen, und psychisch Erkrankte kann Malen im besten Fall heilen. Maltherapien helfen Kindern mit körperlichen, seelischen und geistigen Beeinträchtigungen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die sich nicht mit Sprache verständlich machen können, und ebenso Menschen mit geistigen Behinderungen.
Traumatisierte, Gewaltopfer und Depressive, die über ihre Erlebnisse nicht reden können oder wollen, öffnen sich durch Malen oft besser als durch die meisten anderen Therapien. Maltherapien sind geeignet für Menschen fast jeden Alters, die psychische Krisen durchlaufen, und auch für Schwerkranke wie beispielsweise an Krebs Erkrankte.
Malen begleitet heute Psychiatrie wie Suchttherapie, Neurologie, Orthopädie, Psychosomatik, Geriatrie, Onkologie und Rheumatologie.
Der schöpferische Prozess
In der Maltherapie geht es nicht um die künstlerische Qualität des Bildes. Beim Ausdrucksmalen, anders als zum Beispiel beim Rorschachtest, ist der Sinn nicht, dass der Therapeut oder die Therapeutin das Bild interpretiert. Die Therapie ist vielmehr der Prozess des Malens selbst.
Beim Malen erkennen Betroffene Verbindungen zwischen sich und ihrer Umwelt und drücken ihre eigene Realität aus. Das ist ein wesentlicher Aspekt, sich selbst wahrzunehmen, und jetzt können Betroffene und Therapeut oder Therapeutin über Lösungen nachdenken. Die Maltherapie öffnet zudem Wege, sich auszudrücken, die den Betroffenen bisher meist verschlossen waren.
Malen kann die Konzentration fördern. Deshalb eignet es sich für Kinder mit der Diagnose ADHS, die hier ohne Zwang etwas bis zum Schluss durchführen können.
Die Maltherapie ist zudem ein „Chamäleon“. Sie lässt sich mit verschiedensten anderen Therapien kombinieren.
C.G. Jung und Arno Stern
Carl Gustav Jungs großes Thema war das Unbewusste des Menschen. Er stellte eine Lehre von Archetypen auf, die kulturübergreifend im kollektiven Unbewussten der Menschheit verankert seien. Jung setzte sich auch intensiv mit Bildern auseinander: Er analysierte und sammelte Bilder seiner Patientinnen und Patienten.
Insbesondere beschäftigte er sich mit Mandalas, symmetrischen Kreisbildern, die laut Jung das Unbewusste ausdrücken. Er erkannte solche Mandalas als Traumbilder und als in der Psyche aufflackernde Symbole in Krisen. Jung zufolge haben Mandalas eine Ordnung, die inneren Bildern ähnelt, und dienen dazu, chaotische Zustände der Psyche zu ordnen.
Laut Jung trägt jeder Mensch unbewusste Bilder mit sich herum, die durch das Malen ausgedrückt werden können. Die Bedingung dafür ist Spontaneität. Er sah den Erfolg dieses Malens nicht in der Interpretation, sondern im Prozess selbst und nahm damit das heutige Ausdrucksmalen vorweg.
Arno Stern setzte die Jungsche Bildertheorie in die Praxis um. Er entwickelte eine Methode, bei der die Bilder weder analysiert noch besprochen werden. Stern ging von einer Kommunikation der Malenden mit der Materie aus; diese Bilderkommunikation sollte die Ausdrucksmalerei wecken.
Ausdrucksmalerei
Bei der Ausdrucksmalerei ist es egal, was man malt und welchen ästhetischen Wert das Ergebnis hat. Die Malenden sollen sich so unabhängig wie möglich fühlen.
Der Malraum sollte vollständig von Beeinflussung geschützt sein, kein Straßenlärm, kein grelles Licht, am besten auch keine Fenster. Alle Anwesenden sollten zugleich Teilnehmer und Teilnehmerinnen sein. Der Leiter oder die Leiterin des Malkurses gilt nicht als Vorbild.
Ausdrucksmalen findet im Stehen statt – der ganze Körper malt. Der Malraum ist mit Malwänden ausgekleidet, in der Mitte steht ein Tisch mit den Farben. Pinsel, Spachtel, Schwämme, aber auch die eigenen Hände dienen als Malwerkzeug.
Der Malleiter oder die Malleiterin begleitet die Malenden, spricht ihnen Mut zu und ermutigt sie, alles „rauszulassen“, ihre Erfahrungen auszutauschen und das Bild im Blick zu behalten. Der Malleiter oder die Malleiterin bemüht sich dabei, dass die Atmosphäre ruhig bleibt.
Malen im Dialog
Malen im Dialog dient dazu, seelische Vorgänge ins Leben zu rufen und zu bewältigen. Bei Therapien mit Kindern ist diese Methode besonders wirksam bei gehemmten Kindern, Kindern mit Legasthenie und Leserechtschreibschwäche sowie ADHS.
Kindern, die Probleme haben, sich mit Worten auszudrücken, sei es aus Sprachschwierigkeiten oder Hemmungen, bietet sich der Farbdialog an, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Das freie Malen inspiriert die Fantasie, setzt die Selbstheilung in Gang, kann Angst und Blockaden lösen. Kinder mit geschwächtem Selbstwertgefühl lernen, dass sie aus sich selbst etwas Besonderes erschaffen können. Die psychische Stärke nimmt zu, die Betroffenen fühlen sich wohler und entwickeln mehr Selbstvertrauen.
Eine Maltherapie mit Kindern dauert je nach Bedarf circa drei bis zwölf Monate, und nach einigen Wochen zeigen sich meist die ersten Wirkungen auf die Psyche. Der Therapeut oder die Therapeutin sitzt dem Kind gegenüber; beide verständigen sich mit Farben, malen also abwechselnd. Malen als Dialog ist ebenso möglich mit Paaren, aber auch als Gruppendialog, zum Beispiel mit einer Familie oder dem Team einer Firma.
Bilder, die spontan im therapeutischen Malen entstehen, verraten Vieles. Zum Beispiel malen Menschen mit Entwicklungsproblemen oftmals Höhlenbilder, die Gebärmüttern gleichen. Menschen, die unter Paranoia leiden, malen unzählige Augen, die sie beobachten, manische Menschen übermalen ihre Bilder zum Teil so lange, bis diese jede Struktur verlieren.
Das bildhafte Denken
Kinder denken in Bildern, bevor sie sprechen lernen. Diese Vorstellungsbilder werden mit den Jahren und im Austausch mit der Umwelt immer komplexer. Bei Erwachsenen verkümmert das bildhafte Denken in unserer Gesellschaft jedoch.
Viele Menschen in einer Maltherapie beginnen damit, schöne Stereotypen auf die Leinwand zu bringen: Blauer Himmel, strahlende Sonne und fröhliche Menschen. Manche haben Angst, als krank angesehen zu werden, andere malen sich die Welt schön, weil sie Angst vor ihren inneren Zuständen haben. Hier ist es Aufgabe des Therapeuten oder der Therapeutin, die Betroffenen aufzufordern, ungefiltert zu malen. Bei einfühlsamer therapeutischer Begleitung nehmen so von Malstunde zu Malstunde die düstereren, aber lebensnäheren Bilder zu.
Viele Betroffene sind zunächst überfordert mit der Aufgabe, völlig frei zu malen. Sie brauchen erst einmal vorgegebene Strukturen, zum Beispiel Mandalas. Mandalas eignen sich übrigens selbst für Menschen, die in einer akuten Psychose stecken.
In der Maltherapie wird auf schwierige Maltechniken verzichtet. Bilder von Menschen mit Schizophrenie und Traumatisierungen rücken oft direkt ein undifferenziertes Innenleben auf die Leinwand. Die Betroffenen wären überfordert, diese inneren Bilder mit Rücksicht auf Perspektive oder Linienführung umzusetzen. Je freier sie von solchen Vorgaben sind, umso gründlicher können sie ihre inneren Bilder in Farbe setzen.
Sind die betroffenen Menschen besonders gehemmt, dann bieten sich Mandalas an, um den Einstieg zu finden. Mit ihnen kann man sich behutsam an andere, einfache Maltechniken herantasten. Der Patient oder die Patientin sollte, wenn möglich, sofort mit Malen beginnen, um nicht beim nächsten Mal voller Ängste erneut vor der Entscheidung zu stehen.
Wenn die Betroffenen unentschlossen vor dem weißen Blatt sitzen, kann der Therapeut oder die Therapeutin sie inspirieren, selbst etwas vormalen oder anderweitig Hilfestellung geben. Malen die Betroffenen aber bereits, sollte die therapeutische Begleitung sich zurückhalten, um die Bilder nicht durch fremde Vorgaben zu verzerren.
Das Malen sollte in einer vertraulichen Atmosphäre stattfinden, damit die Betroffenen authentisch malen und keine Angst haben, sich für die „Dämonen ihres Unbewussten“ schämen zu müssen.
Auch wenn der Therapeut oder die Therapeutin Bildanalyse gelernt hat, sollte er oder sie weitgehende Deutungen tunlichst vermeiden. Solche Interpretationen führen oft in die Irre. Außerdem verunsichern sie die Betroffenen oft so, dass der Bilderfluss ins Stocken gerät.
Direkte Fragen zum Bild sind aber erlaubt und stärken das Vertrauensverhältnis. Fragen bedeutet dabei jedoch, die Wahrnehmung des Therapeuten oder der Therapeutin zwar zu äußern, den betroffenen Menschen aber zugleich zu fragen, wie er sein Bild einschätzt. Wenn ihm die Frage zu intim ist, sollte er nicht gedrängt werden, sie zu beantworten.
Bilder von psychisch Kranken
Die Bilder von psychisch Kranken sind seit Langem Gegenstand der Forschung. Gegen 1900 meinten Ärzte gar, an der Art der Bilder die Art der Erkrankung feststellen zu können. Das funktionierte aber nicht.
Noch 1962 behauptete der Psychiater Helmut Rennert dennoch, er könne die Bilder von Schizophreniekranken an 34 formalen Merkmalen erkennen: Überzogene Formen, mehrere Köpfe oder Gliedmaßen und ein immer wiederkehrendes Motiv. Zudem würden schizophrene Menschen jede freie Fläche mit Ornamenten füllen. Solche „Kriterien“ lassen sich beliebig auch bei Nicht-Schizophrenen nachweisen, und solche Schemata waren nicht haltbar.
In den 1920er Jahren sammelte der Kunsthistoriker Hans Prinzhorn (1886-1933) in Heidelberg über 5.000 Zeichnungen, Ölgemälde und Holzschnitzereien von Patientinnen und Patienten der Psychiatrischen Klinik. Er sagte ausdrücklich, es gebe keine Kriterien, um die Kunst psychisch kranker Menschen zu erkennen.
Heute gehört die Kunsttherapie zu jeder Klinik, die Menschen mit seelischen Problemen behandelt. Im Idealfall entwickelt sich durch die Bilder ein Gespräch zwischen Therapeut oder Therapeutin und den Betroffenen über die Gefühle, die sich in den Farben und Formen ausdrücken.
Die Surrealisten waren von der Kunst psychisch Kranker begeistert und nahmen sie als direkte Vorbilder ihrer eigenen Werke. Salvador Dali badete sich geradezu im Absurden und Fantastischen. Heute sind Werke schizophrener Künstler wie Adolf Wölfli, Aloise Corbaz, August Natterer, Louis Soutter oder Oswald Tschirner berühmt.
Psychose, Kreativität und Kunst liegen nah beieinander. Warum das so ist, darüber diskutieren Psychologen und Neurobiologen noch heute. In jedem Fall setzen Psychosen bisweilen bei Menschen, die mit Kunst zuvor wenig zu tun hatten, Kreativität frei.
In einer akuten Psychose verändern sich nämlich die strukturellen Muster im Gehirn, was ein zuvor eingedämmtes kreatives Potenzial entfesseln kann. Gefühle wallen auf, Depression wechselt sich mit Euphorie ab, vor allem aber brechen Strukturanteile auf, was zu Halluzinationen führt, das assoziative Denken verliert seine Fesseln.
Das bildhafte Denken überschwemmt das begriffliche Denken, während bei gesunden Erwachsenen das begriffliche das bildhafte Denken einschränkt. Unbewusstes drängt an die Oberfläche. Die Empfindungen gewinnen die Oberhand über Form und Figur.
Die Betroffenen versuchen, die neuen wahnhaften Eindrücke in ihre „normale“ Erlebensstruktur einzuordnen. Sie systematisieren also ihren Wahn. Der kann von Verfolgungs- oder Weltuntergangswahn bis zu Hypochondrie und Schuldgefühl reichen. Spannend wird es bei den Kranken, die so von Eindrücken überwältigt werden, dass sie diese transformieren, indem sie versuchen, die empfangenen Symbole auszudrücken, zum Beispiel als Bilder. Bei ihnen entsteht das, was sich als psychotische Kunst bezeichnen lässt.
Längst bauen sich Psychiatrisierte ein neues Leben als frei schaffende Künstler auf, und Ateliers von psychisch Beeinträchtigten sind weit verbreitet.
Vincent van Gogh
Der bekannteste Maler mit psychischen Problemen war Vincent van Gogh (1853-1890). Seine Bilder malte er sämtlich in den letzten zehn Jahren seines kurzen Lebens. Van Gogh schnitt sich nach einem Streit mit seinem Freund Paul Gauguin ein Ohr ab. 1889 malte Van Gogh sich selbst mit abgeschnittenem Ohr und Pfeife.
Die Ärzte diagnostizierten Epilepsie, es handelte sich aber um psychischen Wahn. Chronisten überboten sich nach Van Goghs Tod mit Diagnosen. Vieles deutet auf eine bipolare Erkrankung hin, in jedem Fall litt der Künstler unter Depressionen, Alpträumen und Wahnvorstellungen, die ihn bis an sein Lebensende begleiteten und in Schüben auftauchten. Er verbrachte seine letzte Zeit in der Nervenheilanstalt Saint-Paul-de-Mausole in Saint-Rémy-de-Provence. Dort durfte er zu therapeutischen Zwecken malen, hier entstand unter anderem sein Gemälde „Sternennacht“. Er erlitt einen schweren Anfall, schluckte giftige Farben (ein Selbstmordversuch?) und starb in Armut.
Caspar David Friedrich
„Von Friedrich muss einmal ausführlich schreiben, über ihm hängt seit ein paar Jahren eine dicke trübe Wolke geistig unklarer Zustände dieweil sie ihn zu schroffen Ungerechtigkeiten gegen die Seinigen verleiten, der ich offen mich hierüber gegen ihn ausgesprochen, von ihm ganz abgelöst haben.“ Carl Gustav Carus
Caspar David Friedrich, ein bedeutender Maler der Romantik, litt ebenfalls unter psychischen Problemen. Dabei ist die Romantik eine Kunstform, insbesondere die Schwarze Romantik, die Melancholie ebenso prägte wie das Ausreizen der Grenzwelten zwischen Mensch und Umwelt. Eine solche künstlerische Hinwendung zu psychischen Grenzzuständen als Pathologie der Künstler zu interpretieren, verbietet sich. Bei Friedrich lagen indessen deutliche Merkmale einer Erkrankung vor.
Sein Zeitgenosse Gotthilf Heinrich von Schubert schrieb: „Zum tiefsten Ernste wie zum heitersten Scherze, dergleichen sich nicht selten bei den ausgezeichnetsten Melancholikern wie Komikern beisammen findet. Denn, daß Friedrich im höchsten Grade von melancholischem Temperament sei, das wußten alle, die ihn und seine Geschichte, so wie den Grundton seiner künstlerischen Arbeiten kannten.“
Psychische Probleme großer Maler dürfen aber nicht zum Trugschluss führen, eine Maltherapie würde die psychiatrischen Symptome verherrlichen. Bei Maltherapien geht es mitnichten darum, im „Wahn das Genie“ zu finden, und die Bilder sollen auch nicht in den Kunsthallen landen. Die Betroffenen sollen sich besser kennen lernen und in sich zu einem neuen Gleichgewicht finden. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Viégas, Fernando et al.: Art as a Therapeutic Tool in Depressive Disorders: a Systematic Review of the Literature; in: Psychiatric Quarterly, September 2019, Seiten 1-12, Springer
- Attard, Angelica & Larkin, Michael: Art therapy for people with psychosis: a narrative review of the literature; in: The Lancet Psychiatry, Vol. 3, Issue 11, Seite 1067-1078, 2016, The Lancet Psychiatry
- Seifert, Kathrin: Kunsttherapie; in: Altersdepression: Ein interdisziplinäres Handbuch, Seite 167-176, 2017
Wichtiger Hinweis:
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