Jeder Mensch verliert regelmäßig Kopfhautschuppen, die jedoch meist mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Schuppen können zu einer unangenehmen Qual werden, wenn sie übermäßig stark auftreten und auf dunkler Kleidung in Form von feinem weißen Schnee für jedermann zu sehen sind. In seltenen Fällen können spezielle Anti-Schuppenshampoos helfen, doch gerade bei trockenen Schuppen kann es durch diese sogar zu einer massiven Verstärkung der Beschwerden kommen. Einfach und ungefährlich ist hingegen die Behandlung mit natürlichen Hausmitteln, durch welche das Problem schnell und effektiv bekämpft werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Was sind „Schuppen“?
Bei den sogenannten „Schuppen“ (medizinisch: Pityriasis simplex capitis) handelt es sich um eine größere Ansammlung von Hornzellen, die sich von der Kopfhaut ablösen. Ein im Grunde ganz normaler Prozess, denn die Haut des Menschen erneuert sich normalerweise etwa ein Mal im Monat von selbst und stößt dabei automatisch die alten Zellen ab.
Dementsprechend sind Schuppen kein Indiz für Ungepflegtheit oder mangelnde Hygiene, sondern stellen vielmehr ein ganz natürliches und sinnvolles Phänomen im Zuge der Hauterneuerung dar. Manchmal treten Schuppen nicht nur auf dem Kopf, sondern als schuppige Haut auch an anderen Stellen auf.
Im Regelfall sind die Hornplättchen so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Dies ändert sich jedoch, wenn der normale Vorgang gestört ist. Denn wachsen die neuen Zellen beispielsweise so schnell nach, dass die darüberliegenden nicht rechtzeitig abgelöst werden können, bilden sich Zellhaufen, die ab einer bestimmten Größe in Form von Schuppen äußerlich sichtbar werden.
Je dunkler die Oberbekleidung, desto auffälliger. Um die nervigen Schuppen bestmöglich zu lindern, müssen wir an erster Stelle wissen, um welche Art von Schuppen es sich handelt.
Ursachen von fettigen Schuppen
Fettige Schuppen entstehen ihrerseits meist durch eine Überproduktion von Talg, der sich mit den abgelösten Hornzellen verbindet. In Form von öligen, gelblichen Plättchen werden diese dann zwischen den Haaren erkennbar.
Gründe für eine Funktionsstörung der Talgdrüsen können zum Beispiel hormonelle Umstellungen vor allem während der Pubertät, erbliche Faktoren oder das sogenannte „seborrhoische Ekzem“ sein, von welchem etwa drei bis zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Leiden sie zusätzlich auch an fettigem Haar, so finden sie hier einige Hausmittel gegen fettige Haare.
Die fettigen Schuppen verkleben schnell und bieten zudem einen idealen Nährboden für Bakterien oder Pilze wie den an sich harmlosen Hefepilz „Malassezia furfur“, die oft zunächst zu starkem Juckreiz führen. Gelangen die Erreger durch das Kratzen tiefer in die Kopfhaut, kommt es jedoch zu Infektionen, durch welche sich die Beschwerden massiv verstärken können.
Ursachen von trockenen Schuppen
Unterschieden wird zwischen trockenen und fettigen Schuppen. Erstere weisen auf eine zu trockene bzw. überstrapazierte Kopfhaut hin, die einen Überschuss an Hornzellen produziert. Diese rieseln dann wie feiner „Schnee“ auf Schultern und Rücken.
Die Trockenheit der Haut kann verschiedene Auslöser wie zum Beispiel Heizungsluft, Sonneneinstrahlung, Klimaanlagen oder zu heißes und zu häufiges Haare waschen und Föhnen haben. Sind die Haare zusätzlich trocken, so finden Sie hier wirksame Hausmittel gegen trockene Haare.
Bei empfindlichen Menschen reicht häufig auch schon das mehrmalige Waschen mit einem ungeeigneten, entfettendem Shampoo, damit es zur Austrocknung der Kopfhaut, Schuppenbildung und starkem Kopfjucken kommt. Neben dem können die trockenen, weißlichen Flöckchen auch durch einen beschleunigten Hautstoffwechsel im Zuge einer allergischen Erkrankung wie Heuschnupfen (Pollenallergie) oder Asthma verursacht werden.
Andere Ursachen
Ebenso sensibel reagiert unsere Kopfhaut auf anhaltenden Stress wie Schlafmangel oder übermäßgen Konsum von Genußmitteln wie Nikotin und Alkohol. Auch eine einseitige, besonders zuckerreiche Ernährung – oft arm an gesunden Fetten und wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen – führt häufig zu Schuppen.
Ebenso negativ wirkt hier ein Bewegungsmangel, dadurch wird die Durchblutung gesenkt und die Versorgung der Kopfhaut gemindert. Im schlimmsten Fall kann es zu Durchblutungsstörungen kommen und hierbei kann der gesamte Haarwuchs leiden.
Manchmal lösen sogar Haarpflegeprodukte selbst die Überproduktion dieser unangenehmen Plättchen aus, da unsere Kopfhaut dadurch auf eine Kontaktallergie reagiert. Darüber hinaus können Schuppen auch auf verschiedene Hautprobleme hinweisen. Hier kommen unter anderem Schuppenflechte, Neurodermitis und Pilzinfektionen wie z.B. die Kleinpilzflechte in Frage.
Möglich sind ebenso eine Kontaktallergie (z.B. auf Duftstoffe, Konservierungsmittel in Kosmetika etc.) oder eine Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes). Auch manche Bakterien können massiv zu Schuppen führen.
Bei der Behandlung der Schuppen ist es wichtig zu wissen, ob diese eher fettig oder eben trocken sind. Nur dann können sie gezielt behandelt werden. Andernfalls könnte sich die Schuppenproblematik durch die falschen Hausmittel noch verschlimmern.
Dementsprechend sollten Betroffene bei einer länger anhaltenden Schuppung immer vorsorglich hautärztliche Beratung aufsuchen, damit die genaue Ursache abgeklärt und bei Bedarf die entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.
Hausmittel gegen trockene Schuppen
Bei trockenen Schuppen sollten vor allem sämtliche Einflüsse vermieden werden, die zu einer zusätzlichen Austrocknung der Kopfhaut führen können. Das sind zum Beispiel starke Sonneneinstrahlung, heißes Föhnen, Färben oder auch Glätten der Haare.
Zudem gilt es, die Kopfhaut zu beruhigen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Hilfreich kann hier beispielsweise eine Packung aus Joghurt oder Quark sein, die vorsichtig einmassiert, für ca. 15 Minuten auf der Haut belassen und anschließend sorgfältig mit einem milden Pflegeprodukt (Babyshampoo!) ausgespült wird. Eine Kur mit Öl kann für eine weiche Kopfhaut und damit für weniger Schuppen sorgen.
Olivenöl
Olivenöl ist reich an Vitamin E, das ist vorteilig für unsere Kopfhaut und die Schuppen. Es kann die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgen und unterstützt den Heilungsprozess der gereizten Kopfhaut.
Für die Anwendung von Olivenöl wird ein Esslöffel des Öls etwas erwärmt, dann auf der Kopfhaut verteilt und sanft einmassiert. Die Haare anschließend in einem warmen Handtuch einwickeln und das Öl so für 45 Minuten einwirken lassen. Anschließend das Haar mit einem milden Shampoo waschen. Diese Anwendung ein bis zwei Mal in der Woche wiederholen.
Bierspülung
Besonders bei trockenen Schuppen kann eine Kur mit Bier Wunder wirken. Neben zahlreichen Vitaminen enthält es auch wichtige Mineralstoffe, die Haut und Haar zu Gute kommen können.
Das Bier kann nach der Haarwäsche mit mildem Shampoo einfach langsam über die Kopfhaut gegossen werden. Dafür eignet sich übrigens auch ein schales Bier ohne Kohlensäure, welches noch vom Vorabend über ist.
Ebenso kann das Bier in eine Sprüflasche gegeben werden, und direkt auf die Frisur gesprüht werden. Kein Sorge, der etwas hefige Geruch verfliegt bereits nach kurzer Zeit wieder.
Weidenrindenextrakt
Dieser Extrakt aus Weidenrinde – auch „Weidenteer“ genannt – kann hervorragend gegen trockene Schuppen auf der Kopfhaut helfen. Es muss dabei nicht unbedingt ein teures Shampoo sein, das auch noch Zusatzstoffe enthält, welche die Haare austrocknen.
Der Weidenrindenextrakt kann einfach selbst hergestellt werden. Dafür werden nur dünne Weidenzweige benötigt. Diese können einfach am Weide- oder Wiesenrand gefunden werden.
Die Weide ist sehr weit verbreitet. Diese Ästchen (ca. 150 Gramm) heiß abwaschen, dann mit einer Gartenschere klein schneiden, und die Stücke für 24 Stunden in einem halben Liter Wasser ziehen lassen.
Der antiseptische Auszug kann im Kühlschrank problemlos eine Woche lang gelagert werden, und wird bei Bedarf einfach neu angerührt. Nach der Haarwäsche großzügig über der Kopfhaut verteilen, mit einem Handtuch langsam trocknen lassen.
Die in Weide enthaltene Salicylsäure dient sogar als leichtes pflanzliches Schmerzmittel, und wird heutzutage chemisch betrachtet als ASS ähnlich vermarktet.
Maske aus Ei, Honig & Öl
Neben dem können weitere Hausmittel gegen trockene Haare eingesetzt werden, um Schuppen vorzubeugen und zu bekämpfen. In Frage kommt hier beispielsweise erwärmtes Olivenöl (ca. 100 ml), welches mit einem Eigelb und etwas Honig vermischt nach der Wäsche in Kopfhaut und Haare eingearbeitet und nach etwa 30 Minuten Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
Hausmittel gegen fettige Schuppen
Die oben aufgezählten Hausmittel eignen sich zur Behandlung von trockenen Schuppen, bei denen die Kopfhaut ebenso trocken und gereizt ist. Im Gegenteil dazu müssen fettige Schuppen mit anderen Mitteln abgewendet werden. Hierbei kommt es eher darauf an, der Kopfhaut überschüssiges Fett behutsam zu entziehen.
Kräutertee gegen Fettschuppen
Ein Thymian-Aufguss hat sich als Hausmittel für die natürliche Haarpflege bewährt. Für diesen wird zunächst ein Esslöffel des mediterranen Gewürzes mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen.
Dann lässt man den Tee etwas abkühlen, gießt ihn durch ein Sieb und massiert ihn sanft in die Kopfhaut ein, wobei die Reste dieser hausgemachten Haarkur anschließend nicht ausgespült werden müssen.
Eine Kur aus Brennnesseln gilt als traditionelles Heilmittel bei Schuppen. Für diese wird eine Handvoll frischer oder getrockneter Brennnesselblätter mit einem halben Liter kochendem Obstessig übergossen, circa zehn Minuten ziehen gelassen, abgeseiht und ebenfalls in die Kopfhaut eingebracht.
Neben dem kann das regelmäßige Waschen der Haare mit Lindenblüten- oder Kamillentee helfen, wobei die Wirkstoffe vor dem gründlichen Ausspülen etwa für eine Stunde einwirken sollten.
Klette
Die Große Klette (Arctium lapa L.) gedeiht in ganz Europa, vor allem an Wegrändern, auf Brachland, auf Schuttplätzen und an Bachufern. Als Heilpflanze hilft sie auch bei Leber- und Gallenproblemen. Bekannt ist sie jedoch eher für die Steigerung des Haarwuchses und umfängliche Hilfe bei Hautproblemen.
Das fertige Klettenwurzel-Öl ist im Handel erhältlich. Ebenso kann ein Teesud der getrockneten Wurzeln verwendet werden.
Diese Wurzeln werden entweder selbst geerntet und getrocknet – oder als medizinischer Tee erworben. Das Einreiben der Kopfhaut mit Klettenwurzelöl sorgt für Geschmeidigkeit und kann dadurch die Bildung von Schuppen deutlich abmildern.
Zitrone
Bei fettigen Schuppen und Kopfjucken kann es hilfreich sein, das milde Shampoo um einem Esslöffel Zitronensaft zu ergänzen und die Haare damit anschließend ganz normal zu waschen. Alternativ kann auch die Kopfhaut zunächst mit den beiden Hälften einer Zitrone abgerieben und anschließend nach etwa zehn Minuten Einwirkzeit gewaschen werden.
Die Zitrone hilft wunderbar gegen Hefen und Pilze auf der Kopfhaut, die Juckreiz verursachen.
Teebaum und Lavendel
Ein weiteres wirksames Hausmittel gegen fettige Haare und Schuppen stellt Teebaumöl dar, da es antiseptisch und ausgleichend auf die Talgproduktion wirkt. Für eine besonders einfache Anwendung werden hier ca. 20 Tropfen des Öls direkt zu einem milden Shampoo gegeben.
Anschließend sollte jedoch so lange geschüttelt werden, bis sich die Stoffe vollständig miteinander vermischt haben. Ebenso gut hilft Öl des Lavendels, dessen Anwendung auf gleiche Art erfolgen kann.
Apfelessig
Apfelessig ist reich an Essigsäure, welche das Wachstum von Pilzen verringert und somit auch den Juckreiz auf der Kopfhaut lindert. Für die Anwendung eine halbe Tasse des Apfelessigs mit zwei Tassen lauwarmen Wasser vermischen und diese Mischung nach dem Haarewaschen als Haarspülung verwenden.
Die Spülung wird dabei in die Kopfhaut einmassiert, fließt wieder raus und muss nicht ausgespült werden. Der dezente Duft verfliegt spätestens dann, wenn die Haare getrocknet sind. Diese Anwendung ein bis zwei Mal pro Woche wiederholen und eine Besserung des Problems sollte sich bald zeigen.
Die Säure des Essigs kann nämlich den pH-Wert der strapazierten Kopfhaut normalisieren, die Schuppenbildung wird dadurch reduziert.
Backpulver
Ja, auch Natron kann gegen Schuppen helfen – besonders gegen fettige. Da Backpulver in fast jedem Haushalt vorhanden ist, eignet sich das Pulver besonders für den spontanen Einsatz.
Zuerst werden die Haare ganz normal mit Wasser nass gemacht. In die feuchte Kopfhaut wird nun eine Handvoll des Natrons intensiv in die Haut einmassiert. Etwas einwirken lassen, anschließend ohne Shampoo wieder ausspülen. Dieses Mittel muss mehrmalig verwendet werden, um eine Wirkung zu zeigen.
Vorsicht bei Anti-Schuppen-Shampoos
Zur Behandlung werden häufig so genannte „Anti-Schuppen-Shampoos“ empfohlen, die einen schnellen und langanhaltenden Erfolg versprechen. Hier sollten Betroffene jedoch genau hinschauen und sich von ihrem Dermatologen gut beraten lassen, denn die Produkte sind nicht immer so hilfreich, wie sie sich darstellen.
Sinnvoll können die Spezialprodukte aus der Apotheke bei fettigen Schuppen sein, da sie überschüssiges Fett ausspülen und meist neben anderen Inhaltsstoffen pilzabtötende Stoffe (Antimykotika) wie zum Beispiel Ketoconazol oder Clotrimazol enthalten.
Bei extrem trockener, schuppiger Kopfhaut ist hingegen Vorsicht geboten. Da die Shampoos auf eine erhöhte Talgproduktion abgestimmt sind, kann eine Behandlung damit genau das Gegenteil bewirken. Dementsprechend wird die Haut zusätzlich strapaziert und ausgetrocknet, wodurch sich die Schuppenbildung und der Juckreiz noch verstärken.
Hier sollte stattdessen zu einem milden Shampoo gegriffen werden, das speziell auf trockene und empfindliche Haut ausgerichtet ist und dementsprechend nicht entfettet. Sanfte Babyshampoos ohne Parfümstoffe eignen sich dafür besonders gut. Sie greifen die natürliche Flora der Kopfhaut kaum an.
Die richtige Haarpflege
Bei Schuppen ist es demnach besonders wichtig, behutsam mit den Haaren und der Kopfhaut umzugehen. Um Schädigungen vorzubeugen, sollte beispielsweise auf Bürsten und Kämme mit spitzen, scharfkantigen Metall- oder harten Plastikborsten verzichtet und stattdessen zu einer Haarbürste mit Naturborsten gegriffen werden.
Hier eignen sich vor allem Wildschweinborsten, da durch diese Schuppen, Staub und Fett sehr gründlich entfernt werden können. Zudem wird die Kopfhaut beim Kämmen durchblutungsfördernd massiert, wodurch wiederum die Haarwurzel besser mit Nährstoffen versorgt werden kann.
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Bürste aus verschieden langen Borsten besteht, damit die Haare besser durchdrungen werden. Wichtig ist auch ein ausreichender Abstand der Borsten, damit nicht nur das Deckhaar, sondern auch die darunterliegenden Haare gut erreicht und entwirrt werden können.
Um die pflegenden Eigenschaften der Bürste möglichst lange zu erhalten, ist eine regelmäßige Reinigung wichtig. Hierfür eignet sich ein mildes Shampoo, mit dem die Borsten vorsichtig mit handwarmem Wasser ausgewaschen werden. Hilfreich können auch spezielle Bürsten- und Kammreiniger sein, um Haare und Schmutz zu entfernen.
Bevor die Bürste wieder zum Einsatz kommt, sollte sie in jedem Fall an der Luft gut durchtrocknen. Das Trocknen auf der Heizung ist hingegen nicht empfehlenswert, da durch die starke Wärme die Struktur der Borsten schnell beschädigt wird.
Kommt es beispielsweise im Zuge einer Neurodermitis-Erkrankung zu offenen, wunden Stellen auf der Kopfhaut, sollte eine Wildschweinborsten-Bürste jedoch nicht ohne Absprache mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt verwendet werden, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Auch sonst sollte bei Schuppen grundsätzlich zu Beginn behutsam und langsam vorgegangen werden, um zu prüfen, ob die Kopfhaut die vergleichsweise harten Borsten gut verträgt.
Richtige Haarwäsche
Beim Waschen der Haare sollte je nach Schuppentyp entweder ein besonders mildes (trockene Schuppen) oder ein spezielles Anti-Schuppen-Shampoo (fettige Schuppen) verwendet werden. Zudem ist es ratsam, vorerst auf Stylingprodukte wie Haarspray, Schaum und Wachs zu verzichten. Die Haare sollten generell nicht „überpflegt“ werden, um die empfindliche Kopfhaut nicht noch weiter zu strapazieren und Haarstrukturschäden zu vermeiden.
Vor der Wäsche gilt: Die Haare zunächst von den kleinen Hautschüppchen befreien, indem eine gründliche Spülung mit klarem Wasser erfolgt. Dieses darf jedoch keinesfalls zu heiß, sondern höchstens lauwarm sein, um die Kopfhaut nicht noch stärker auszutrocknen und zu strapazieren.
Nach der Wäsche folgt das erneute gründliche Ausspülen mit klarem Wasser, um sämtliche Rückstände vom Shampoo zu entfernen, die ansonsten begünstigend auf die Schuppenbildung wirken könnten. Auf herkömmliche Seife sollten Betroffene beim Waschen der Haare vollständig verzichten, da Reste zu Reizungen auf der Kopfhaut führen können und die Entstehung von Schuppen dadurch ebenfalls gefördert wird.
Richtiges Föhnen
Beim Föhnen gilt es, vorsichtig zu sein, indem der Fön nicht zu heiß gestellt und zu nah an den Kopf gehalten wird. Da die künstliche Wärme die Kopfhaut strapaziert, sollte das Haar stattdessen nach Möglichkeit an der Luft getrocknet werden.
Im Winter ist das natürlich nicht unbedingt möglich. Hier hilft es zur Vorbeugung von Haarschäden schon, die Haare vor dem Fönen für 15 Minuten in ein trockenes Handtuch zu wickeln. Anschließend werden sie nicht komplett trocken geföhnt, um die Haare nicht zu sehr auszutrocknen.
Ernährungstipps bei Schuppen
Damit die Kopfhaut gesund und funktionsfähig bleibt, ist eine ausgewogene, vielseitige Ernährung mit reichlich Vitaminen und Mineralstoffen wichtig. Bei Schuppen sollte vor allem das Spurenelement Zink ausreichend auf dem Speiseplan stehen.
Denn dieses ist nicht nur für ein starkes Immunsystem unentbehrlich, sondern beeinflusst unter anderem den Stoffwechsel von Haut, Haaren und Nägeln, sorgt für deren Wachstum und die Zellerneuerung. Bei Mineralienmangel leidet unser Körper, Mangelerscheinungen treten auf.
Möglicher Zinkmangel
Ist der Körper nicht ausreichend versorgt, ist der Zinkmangel oft schon von außen erkennbar und spürbar, z.B. durch brüchige Nägel, sprödes Haar oder eine trockene, schuppende Haut. Ebenso können beispielsweise Haarausfall, Neurodermitis, eine verminderte Wundheilung und entzündliche Hauterkrankungen auftreten.
Da der Körper Zink nicht speichern kann, muss das Spurenelement mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt hier bei Männern eine Zufuhr von zehn Milligramm sowie bei Frauen von sieben Milligram täglich, wobei sich dieser Richtwert bei Frauen in der Schwangerschaft (ab 4. Monat) bzw. Stillzeit auf zehn bzw. 11 Milligramm erhöht.
Zinkreiche Lebensmittel
Das zinkreichste Nahrungsmittel stellt mit großem Abstand die Auster mit bis zu 160 Milligramm Zink pro 100 Gramm dar. Auch Garnelen, Seefisch, Weizenkleie, Kalbsleber und Haferflocken enthalten vergleichsweise hohe Mengen des Spurenelements.
Weiterhin können zum Beispiel bereits 100 Gramm Kürbiskerne durch einem Gehalt von 7,4 Milligramm Zink pro 100 Gramm den durchschnittlichen Bedarf eines erwachsenen Mannes zu drei Viertel abdecken.
Ähnlich gut eignen sich zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Linsen, Paranüsse, Himbeeren, Brokkoli, Milcherzeugnisse (vor allem Käse) und Eier, wobei der Körper Zink aus tierischen Quellen generell besser verwerten kann als aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. (nr, dp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen: Ein illustrierter Leitfaden, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
- Richard N. Herrier: Advances in the treatment of moderate-to-severe plaque psoriasis, American Journal of Health-System Pharmacy, Volume 68, Issue 9, 1.5.2011, S. 795–806, (Abruf 20.08.2019), Academic oup
- M. Mariano, M.P. de Padova M. S.Lorenzi et al. : Clinical and Videodermoscopic Evaluation of the Efficacy, Safety, and Tolerability of a Shampoo Containing Ichthyol, Zanthalene, Mandelic Acid, and Honey in the Treatment of Scalp Psoriasis, Skin Appendage Disord, 4/2018, S. 296–300, (Abruf 20.08.2019), Karger
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, 2017 (Abruf 20.08.2019), AWMF
Wichtiger Hinweis:
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