Eigentlich sollte die Haut immer geschützt werden, sodass kein Sonnenbrand entsteht. Ist dies jedoch passiert, existieren einige gute Hausmittel, die lindernd, kühlend und heilend wirken. Ein Sonnenbrand sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da, je häufiger die Haut durch zu viel Sonnenbestrahlung verbrannt wird, das Hautkrebsrisiko steigt. Gerade, wenn Kinder vor ihrem sechsten Geburtstag schon häufiger einen Sonnenbrand hatten, sind diese später stärker gefährdet, an Hautkrebs zu erkranken.
Inhaltsverzeichnis
Erste Hilfe bei Sonnenbrand: Viel trinken und kühlen
Bei den ersten Anzeichen sollte auf jeden Fall die Sonne verlassen werden. Die betroffenen Stellen sind in den nächsten Tagen, bis der Sonnenbrand vollkommen abgeheilt ist, unbedingt mit geeigneter Kleidung abzudecken.
Auch ist an eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu denken. Die Haut benötigt jetzt noch mehr Feuchtigkeit und zwar von innen zugeführt.
Je schneller die Haut gekühlt wird, desto besser. Gekühlt werden sollte aber nie mit eiskalten Substanzen, stattdessen sollte die Temperatur im Bereich von 15°C bis 20°C liegen. Zu massive Kälte würde den Heilungsprozess sogar verlängern.
Erste Hilfe bei Sonnenbrand leisten kühle Duschen oder Auflagen mit nassen Tüchern, denn diese beruhigen die Haut und lindern das brennende Gefühl. Die Tücher werden erneuert, sobald sich diese erwärmt haben.
Die Heilung kann unterstützt werden, indem das Wasser, mit dem die Tücher getränkt werden, um etwas Obstessig ergänzt wird. Das Abtupfen der betroffenen Stellen mit in Essigwasser getränkten Wattebäuschen ist ebenso hilfreich.
Wichtig: Fette, Salben und Öle sollten bei Sonnenbrand nicht angewandt werden, da sie die Wärmeabgabe über die Haut beeinträchtigen und somit eine Verschlechterung des Hautzustandes bedingen können. Apotheken halten gegen einen Sonnenbrand die verschiedensten Gele bereit.
Schwarzer Tee und Aloe kühlen und heilen
Ein tolles Hausmittel bei sonnenverbrannter Haut ist Aloe vera, die jedoch nicht immer in Reichweite ist. Wenn vorhanden, wird von der Aloe-Vera Pflanze ein Stück abgeschnitten und der austretende Saft auf die betroffenen Stellen aufgetragen.
Die Substanzen der Aloe wirken kühlend und heilend, weil die Pflanze entzündungshemmende Stoffe enthält. Bewährt hat sich daneben schwarzer Tee. Für kleine Stellen eignen sich Teebeutel, die schon einmal aufgebrüht und dann anschließend im Kühlschrank aufbewahrt wurden.
Bei größeren Stellen werden Tücher mit starkem, gekühltem schwarzen Tee getränkt und dann aufgelegt. Auch hier werden die Auflagen erneuert, sobald sie warm geworden sind. Alternativ kann für die Anwendung Kamillentee verwendet werden.
Schnelle Linderung durch Quarkwickel und Joghurt
Wirksame Hilfe bei einem Sonnenbrand bietet das Aufbringen von Quark. Dabei werden Geschirrtücher mit einfachem Magerquark bestrichen, zusammengefaltet und auf die betroffenen Stellen gelegt.
Dies kühlt und wirkt gleichzeitig antientzündlich. Ist der Quarkwickel warm geworden, wird dieser erneuert.
Alternativ helfen auch Joghurt, Kefir oder in Buttermilch getränkte Tücher. Wichtig ist dabei, falls auf der Haut noch Rückstände des Milchproduktes haften bleiben, diese großzügig abzuwaschen, um eine eventuelle Infektionsgefahr zu bannen.
Ein australisches Hausmittel ist das Aufbringen von geraspelten Auberginen mit etwas Naturjoghurt. Dafür wir eine Aubergine (komplett mit Schale) klein geraspelt, mit etwas Naturjoghurt vermischt auf die geschädigten Hautregionen aufgetragen.
Das nimmt die Hitze und trägt zur Heilung bei. Denken Sie an das vollständige Entfernen des Joghurts von der Haut, am besten mit klarem Wasser.
Handelt es sich um einen starken Sonnenbrand mit Blasen oder einer offenen Wunde, sollten Sie auf die Behandlung mit Quark oder Joghurt verzichten. Denn in diesen Fall können die Milchsäurebakterien die Haut zusätzlich reizen oder sogar Entzündungen hervor rufen.
Suchen Sie bei starken Verbrennungen besser umgehend ärztliche Hilfe auf, um Komplikationen und Folgeschäden zu vermeiden.
Natürliche Behandlung mit Heilerde und Natron
Heilerde ist ein bekanntes Hausmittel bei stumpfen Traumen. Bei Sonnenbrand kann diese ebenfalls gute Dienste leisten.
Dafür wird aus kühlem Wasser und Heilerde ein Brei angerührt und auf die „besonnten“ Stellen aufgetragen. Ist das Ganze trocken, wird dies vorsichtig mit kühlem Wasser abgeduscht.
Für Linderung kann das gute alte Natron sorgen. Mischen Sie einen Teelöffel Natron mit einem Liter kühlem, aber nicht zu kaltem Wasser und füllen das Gemisch am besten in eine Sprühflasche um. Damit können Sie die betroffenen Stellen immer wieder vorsichtig einsprühen.
Wirksame Heilpflanzen bei Sonnenbrand
Wer sich etwas mit Pflanzen beschäftigt, kennt die wohltuende Wirkung der Eichenrinde. Ein Sud davon ist ein bewährtes Heilmittel bei sonnengeschädigter Haut.
Dafür werden zwei Esslöffel Eichenrinde in einem Viertelliter Wasser circa eine Viertelstunde lang gekocht und dann abgeseiht. Der abgekühlte Sud mit Wasser vermischt, kann mit Hilfe einer Sprühflasche aufgetragen werden. Aber auch Tücher, die damit getränkt werden, verschaffen Linderung.
Arnika hat entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften und kann in Form eines Gels schmerzlindernd und kühlend wirken. In der Apotheke oder dem Drogeriemarkt finden Sie verschiedene (mit Arnikaextrakt angereicherte) Gele, die Sie mehrmals täglich vorsichtig auf die betroffenen Stellen auftragen und leicht einmassieren sollten.
Eine gute Hilfe bietet Sanddorn-Fruchtfleischöl, denn dieses wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und unterstützt die Regeneration der Haut nach zu starker Sonnenbelastung.
Gurkenscheiben kennt jeder aus der Kosmetik. Diese helfen aber auch bei Sonnenbrand. Auf die verbrannten Stellen aufgebracht und immer wieder erneuert kühlen sie und unterstützen somit den Heilungsprozess.
Prävention: Vorbeugen durch richtigen Sonnenschutz
Prävention ist natürlich besser, als sich mit einem schmerzenden Sonnenbrand herumzuärgern. Schützen Sie Ihre Haut mit einem geeigneten Sonnenschutzmittel und denken Sie daran, das Eincremen regelmäßig zu wiederholen.
Besser noch ist passende Kleidung, die vor der Sonne schützt. Am Wichtigsten ist eine geeignete Kopfbedeckung, die auch dem Nacken Schutz bietet.
Kinder sollten ohne Bekleidung gar nicht in der Sonne sein. Selbst für das Baden im Meer oder das Spielen am Strand ist eine Sonnenschutzbekleidung angesagt.
Zur Vorbeugung gehört eine ausgewogene Ernährung, reich an Antioxidantien. Diese Stoffe sind in der Lage, die im Körper gebildeten freien Radikale abzupuffern.
Gerade durch die Sonnenbestrahlung produziert der Körper eine Menge davon. Das Betacarotin gehört zu den Antioxidantien und schützt die Haut. Dies ist vor allem enthalten in Tomaten, roter und gelber Paprika, Karotten, Süßkartoffeln, Kohl und Fenchel.
Ein Glas Karottensaft am Tag, als Kur vor dem Sommerurlaub, bereitet die Haut recht gut auf die kommende Sonneneinstrahlung vor. Weitere Radikalfänger sind Vitamin C, Vitamin E, Selen und Zink.
Eine ausgewogene Ernährung, reich an frischem Obst und Gemüse ist wichtig, um besser mit den gefährlichen Strahlen umgehen zu können. Die Haut sollte auf alle Fälle ganz langsam an die Sonne gewöhnt werden.
Auch lange Sonnenbäder sind kontraproduktiv. Geeignete Bekleidung und ein Schutz in Form von (zum Hauttyp passender) Sonnencreme sind wichtig.
Fazit: Braun zu sein ist zwar schön, jedoch nicht immer gesund.
Wie entsteht ein Sonnenbrand?
Das Sonnenbrandrisiko hat sich in den vergangenen Jahren weltweit deutlich erhöht, da die Ozonschicht immer dünner wird und die gefährlichen UV-Strahlen (ultraviolette Strahlung) nicht mehr ausreichend abfangen kann. Dadurch erreichen diese ungefiltert die Erdoberfläche und können ungehindert in die Haut eindringen.
Beim Sonnenbrand handelt es sich um eine akute Entzündungsreaktion, die durch das Eindringen von Sonnenstrahlen in die Haut ausgelöst wird. Das Gefährliche der Sonne ist deren UV-Anteil.
Wenn die Haut mit ihrer Eigenpigmentierung nicht mehr auf die Strahlung reagieren kann, entsteht eine Entzündung mit Rötung, Überwärmung und eventuell auch Blasenbildung. Die Symptome entstehen schon nach drei bis sechs Stunden.
Die Strahlen können so tief in die Haut eindringen, dass das Zellgewebe geschädigt wird. Dadurch steigt mit jedem neuen Sonnenbrand das Risiko, Hautkrebs zu bekommen.
Je häufiger die Haut ungeschützt der Sonne ausgesetzt wird, desto eher setzt die Hautalterung ein. Schwere Verbrennungen können dazu führen, dass die Oberhaut an den verbrannten Stellen völlig zerstört wird.
Typische Symptome
Grad I eines Sonnenbrandes ist erreicht, wenn Juckreiz, Rötung und Brennen einsetzen. Bei Grad II setzt die Blasenbildung ein, bei Grad III wird die obere Hautschicht zerstört. Grad II und Grad III gehören in ärztliche Behandlung.
Gerade dann, wenn begleitend Symptome wie Fieber, Ohrensausen, Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, ist nicht mehr von einem “normalen” Sonnenbrand die Rede. Hier muss unbedingt ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Vor allem bei kleinen Kindern, die einen Sonnenbrand erlitten haben, sollte mit einem Arztbesuch nicht lange gewartet werden.
Von Narben bis Hautkrebs: Komplikationen bei Sonnenbrand
Je nach Heftigkeit und Ausmaß der Verbrennung und der dazukommenden Allgemeinsymptome können die Verbrennungen zu einem Sonnenstich führen, der unbedingt fachmännisch behandelt werden muss. Ist die Haut stärker verbrannt, können sich bleibende Narben entwickeln.
Zu viel Sonne kann dazu führen, dass die Haut dicker wird, sich die Gefäße erweitern, die Haut schneller altert, Alters- und Pigmentflecken entstehen. Ebenso steigt das bereits erwähnte Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Aus gutem Grund gehören die schweren Fälle (zweiter und dritter Grad) in die Hände ärztlicher Versorgung. (sw, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ute Baumgärtner, Brigitte Merk, Annegret Sonn: Wickel und Auflagen (Pflegepraxis), Thieme, 2014
- Weißer und schwarzer Hautkrebs: Ein Überblick Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome, maligne Melanome, 2019 Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum, dkfz.de
- Wolf-Ingo Worret, Wolfgang Gehring (Hrsg.), Kosmetische Dermatologie, Springer Verlag, 2013
- Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde: Grundlagen - Anwendung - Therapie, Haug; Auflage: 3 (23. Februar 2011)
- Martin Röcken et al.: Taschenatlas Dermatologie, Georg Thieme Verlag, 2010
- Michael Peuser: Aloe – Kaiserin der Heilpflanzen, São Paulo 2000
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.