Hausmittel gegen Aphthen

Aphthen sind kleine Schleimhautdefekte im Mund, die mitunter ziemlich schmerzhaft sein können. Sie treten rund oder oval auf, tragen einen gelblichen oder gräulichen Belag und haben einen entzündlichen Rand.

Je nachdem, wo sich die Aphthen befinden, verursachen sie Schmerzen beim Sprechen, Schlucken, Essen oder Trinken. Häufig sind sie harmlos und bilden sich innerhalb von ein bis drei Wochen wieder zurück. Verschiedene Hausmittel können die Heilung zudem beschleunigen und die Schmerzen lindern.

Wo diese Läsionen auftreten

Die Aphthen treten am Zahnfleisch, in der Mundhöhle, an den Mandeln und auf der Zunge auf. Sie können die Größe einer Stecknadel oder auch einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern haben. Letzteres wird als Major-Form bezeichnet. Aphthen können auch im Genitalbereich auftreten. Die folgenden Ausführungen beinhalten jedoch nur Hausmittel und Tipps gegen Aphthen im Mund.

Ursachen

Ursachen für das Auftreten von Aphthen sind vielfältig. Aphthen sind die häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut. Diese schmerzhaften Läsionen entstehen durch eine starke Reaktion des Immunsystems, bei der Gewebe abstirbt, Löcher in der Schleimhaut entstehen und dadurch Nervenenden frei liegen – dies erklärt die teilweise massiven Schmerzen dabei.

Aphthen haben verschiedene Ursachen, darunter:

• Stress,
• geschwächtes Immunsystem,
• chemische Reaktionen, zum Beispiel durch das Verwenden einer Zahnpasta, die Natriumlaurylsulfat enthält,
• Verletzungen der Mundschleimhaut, zum Beispiel durch Zahnspangen,
• Prothesen,
• die verwendeten Geräte beim Zahnarzt,
• scharfe Kanten von zum Beispiel von Brot,
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten zum Beispiel Nüsse, Zitrusfrüchte, Tomaten, Konservierungsstoffe und viele andere,
• Autoimmunerkrankungen,
• in Zeiten der Hormonumstellung (Pubertät, Schwangerschaft, Menopause),
• im Zusammenhang mit der Periode,
• genetische Faktoren,
• Mangel an Vitamin B12, Folsäure, Zink oder Eisen,
• Viren und Bakterien,
• Zöliakie (Glutenunverträglichkeit, Autoimmunerkrankung im Dünndarm),
• Morbus Behçet (seltene Gefäßerkrankung),
• Sweet-Syndrom (seltene Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen und schmerzhaften Papeln auf der Haut),
• Neutropenie (Mangel an neutrophilen Granulozyten im Blut),
• HIV,
• Herpes (virale Erkrankung – Auslöser für Mundfäule) oder
• Hand-Fuß-Mund-Krankheit (virale Erkrankung mit Ausschlag in Mund, an den Fußsohlen und Handflächen)

Aphthen bei kleinen Kindern

Aphthen können auch bei Kleinkindern auftreten. Bei Säuglingen sind die sogenannten “Bednar-Aphthen” bekannt, die durch das Saugen an der Flasche entstehen. Außerdem gibt es bei kleinen Kindern das sogenannte Keuchhustengeschwür das durch starkes Husten und Keuchhusten auftritt.

Für Säuglinge und kleine Kinder sind Hausmittel gegen Aphthen natürlich nicht einsetzbar. Dies erfordert eine Behandlungin einer Arztpraxis.

Die Ärztliche Behandlung

Wenn Aphthen immer wieder auftreten und/oder nach drei Wochen immer noch vorhanden sind und/oder zusätzliche Beschwerden, wie zum Beispiel gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber oder ähnliches auftreten, sollte dies unbedingt medizinisch abgeklärt werden.

Eventuell liegen Grunderkrankungen vor, die zusammen mit Aphthen auftreten. In dem Fall müssen die zugrunde liegenden Erkrankungen behandelt werden. In der Arztpraxis werden bei Aphthen je nach Ausprägung und Grunderkrankung Gele, Pasten, Spülungen und weitere Medikamente eingesetzt. Eventuell muss auch Kortison zum Einsatz kommen.

Hausmittel

Es gibt viele Hausmittel gegen Aphthen im Mund. Wie so oft gibt es nicht das eine beste Mittel, sondern es muss ausprobiert werden, was hilft.

Teesorten

Es gibt verschiedene Teesorten, die sich als Hausmittel gegen Aphthen eignen. Man kann einen starken Teesud aus den einzelnen Heilkräutern zubereiten und damit die betroffenen Stellen abtupfen oder den Mund damit spülen. Das sollte am besten mehrmals am Tag gemacht werden.

Folgende Teesorten sind als Hausmittel gegen Aphthen geeignet:

• Zistrose (antientzündlich, wundheilend und immunstärkend),
• Kamille (antientzündlich, lindernd, wundheilend),
• Salbei (antiviral, schmerzlindernd),
• Melisse (antiviral, antientzündlich) und
• grüner Tee (immunstärkend),

Wenn Sie möchten, können Sie stattdessen auch Teebeutel verwenden. Lassen Sie diese für ein paar Minuten mit kochendem Wasser ziehen und geben Sie sie dann in den Kühlschrank. Versorgen Sie damit anschließend die betroffenen Stellen.

Ätherische Öle

In der Regel werden ätherische Öle niemals pur, sondern stets zusammen mit einem sogenannten Trägeröl (Mandelöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl und anderen), Wasser oder einem Hydrolat vermischt und dann angewandt.

Als Hausmittel gegen Aphthen kommen hier Zitrone, Myrrhe, Zimtblätter und Teebaum zum Einsatz. Die ätherischen Öle werden mit stillem Wasser, Pfefferminz- oder Salbeihydrolat gemischt.

Dafür kommen folgende Öle in ein 25 Milliliter Fläschchen:

• zwei Tropfen Zitrone,
• ein Tropfen Teebaum,
• ein Tropfen Zimtblätter und
• ein Tropfen Myrrhe.

Als nächstes wird das Fläschchen mit stillem Wasser oder Pfefferminz- oder Salbeihydrolat aufgefüllt und gut durchgeschüttelt.

Als Hausmittel gegen Aphthen wird die Mischung entweder pur auf die betroffenen Stellen aufgebracht oder ein Teelöffel davon in etwas lauwarmes Wasser gegeben und damit der Mund gespült.

Achten Sie bitte beim Kauf auf reine, hochwertige Öle und Hydrolate.

Apfelessig und Kokosöl

Als Hausmittel gegen Aphthen kann Bio-Apfelessig auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Der Apfelessig wirkt abschwellend, antientzündlich und schmerzlindernd. Auch Kokosöl kann dazu verwendet werden, um die Aphthen zu betupfen.

Myrrhentinktur

Die Myrrhentinktur ist ein uraltes, aber wirksames Hausmittel gegen Aphthen. Damit werden die einzelnen Stellen vorsichtig mit einem Ohrenstäbchen betupft – das kann mitunter brennen, aber danach stellt sich ein linderndes Gefühl ein.

Eiswürfel lutschen

Eiswürfel lutschen ist ein einfaches, aber sehr effektives Hausmittel, das die Schwellung zurückgehen lässt und die Schmerzen deutlich lindert.

Safranpulver mit Kokosöl

Safran, ein teures und wertvolles Gewürz, wurde bereits früher als Heilmittel angewandt. Als Hausmittel gegen Aphthen und Zahnfleischentzündungen darf es in der Liste nicht fehlen. Dafür wird etwas gemahlener Safran mit Kokosöl vermischt und damit die betroffenen Stellen sanft eingerieben.

Kurkuma und Honig

Wer keinen Safran zu Hause hat, nimmt einfach Kurkuma. Das ist ja mittlerweile in aller Munde, vor allem wegen seiner antientzündlichen Wirkung. Als Hausmittel gegen Aphthen mischt man etwas Kurkumapulver mit Honig und trägt es auf. Das Ganze sollte circa eine Viertelstunde lang einwirken.

Korianderblätter/Koriandersamen

Koriander ist auch ein Gewürz, das bei Entzündungen helfen kann. Man kocht einen Teelöffel voll Korianderblätter mit einer Tasse Wasser auf und seiht die Gewürze dann ab. Man kann auch oriandersamen dazu mischen. Mit dem Absud spült man mehrmals täglich den Mund.

Honig und Aloe vera

Honig und Aloe vera gehören ebenso zu den altbekannten Hausmitteln. Auch gegen Aphthen sind sie einen Versuch wert. Aloe-Gel, am besten frisch oder aus der Apotheke, oder Honig (wer Manuka-Honig mag) werden sanft in die Läsionen einmassiert. Auch wenn es verlockend ist: Den Honig nicht ablecken!

Allgemeine Tipps

Bei Aphthen sollte man auch auf die Ernährung achten. In der Zeit sollten aus dem Speiseplan zum Beispiel bröselige Lebensmittel wie Chips, Kekse und so weiter gestrichen werden. Auch zu heiße, scharfe und saure Speisen sowie Kohlensäure und Alkohol sollten besser vermieden werden, solange die schmerzenden Läsionen im Mundraum ihr Unwesen treiben.

Prävention

Aphthen lassen sich leider nicht immer vermeiden. Wenn sie aber ohne zugrunde liegende Erkrankung vor allem in Verbindung mit der Menstruation oder einem geschwächtem Immunsystem oder Stress auftreten, kann es helfen, etwas auf die Ernährung zu achten und so vorzubeugen.

Im Darm sitzt, wie bekannt, ein Großteil des Immunsystems. Deshalb gilt es, ein großes Augenmerk auf den Darm zu legen. Milchsaures Gemüse, wie zum Beispiel Kimchi oder Sauerkraut, Sauerkrautsaft, Brottrunk, Kefir und selbstgemachter Joghurt tun auf alle Fälle dem Darm gut und sorgen für eine gesunde Versorgung mit Milchsäure.

Wer unter einer Histaminintoleranz leidet, sollte vorsichtig mit den milchsauren Nahrungsmitteln sein. Wichtig zur Prävention ist Vitamin A in Form von Betacarotin, das enthalten ist in:

• Karotten,
• Kürbis,
• getrockneten Aprikosen,
• Grünkohl,
• Feldsalat,
• Fenchel,
• Petersilie und
• Basilikum.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Zahnpasta, die Natriumlaurylsulfat enthält und dem Entstehen von Aphthen. Deshalb am besten darauf achten, solch eine Zahnpasta nicht zu verwenden.

Tagebuch führen

Um festzustellen, in welchem Zusammenhang die Aphthen auftreten, hilft das genaue Führen eines Tagebuchs. So können Auslöser vermieden und mit geeigneten Mitteln der richtige Behandlungsansatz gefunden werden. (sw)