Augenringe gelten gemeinhin als ein Zeichen für Mangel an Gesundheit und Vitalität, was besonders den jungen Betroffenen zu schaffen macht. Wir zeigen auf, welche Hausmittel gegen die dunklen Schatten helfen. Diese können entstehen, wenn zu wenig getrunken oder geschlafen wird, aber auch durch Mineralstoff– und Vitaminmangel, insbesondere Eisenmangel. Einfache Maßnahmen gegen diese Mangelzustände sind die Behebung durch ausreichend Schlaf, Flüssigkeitszufuhr oder der vermehrten Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen über Ernährung bzw. Nahrungsergänzungsmittel. Ebenso eignet sich die Mineralstofftherapie mit Schüßler-Salzen zur Selbstbehandlung bei Augenringen, wenn das passende Mittel durch die Beobachtung sichtbarer Zeichen gefunden ist.
Inhaltsverzeichnis
Erste Hilfe bei Augenringen: Viel Schlaf und gesunde Ernährung
Ist Schlafmangel der Grund für Ringe unter den Augen, sollte dieser möglichst behoben werden. Bei Einschlafproblemen empfiehlt es sich, frühzeitig ins Bett zu gehen und davor aufregende Filme, Streitereien und andere aufreibende Aktivitäten zu vermeiden.
Während die jüngere Schlafforschung besagt, dass versäumter Schlaf nachgeholt werden kann, zum Beispiel indem am Wochenende ausgiebig ausgeschlafen wird, besteht in der Naturheilkunde gemeinhin die Auffassung, dass der Schlaf-Wach-Rhythmus dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus angepasst sein sollte, da ein gestörter Biorhythmus unter anderem zu chronischer Müdigkeit (und damit auch zu Augenrändern) führen kann.
Traditionell wird empfohlen, möglichst wenig Gebratenes, Konserviertes und Gefrorenes zu essen und weitgehend auf Fertiggerichte, salzige Snacks und Fast Food zu verzichten. Gerade sehr salzige Nahrungsmittel fördern die Ansammlung von Körperflüssigkeiten im Gewebe und können dadurch Tränensäcke und Augenringe verursachen.
Um eine innere Austrocknung zu vermeiden, die ebenfalls mit Augenschatten einhergehen kann, sollte stets ausreichend Flüssigkeit (mindestens eineinhalb bis zwei Liter am Tag) aufgenommen werden. Schließlich soll es helfen, mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten die Beine nach oben an eine Wand zu legen.
Da übermäßiger Zigaretten- und Alkoholkonsum zur Bildung von dunklen Rändern unter den Augen beitragen sollen, ist auch hierbei auf minimalen Gebrauch zu achten.
Welche Nahrungsmittel sind am besten bei dunklen Augenrändern?
Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährungsweise mit wenig Fleisch und viel frischem Gemüse deckt in der Regel unseren Bedarf an den notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Bei Augenschatten sollten Sie vor allem darauf achten, genug Eisen, Zink und Vitamin C zu sich nehmen. Viel Eisen steckt in Fleisch und Innereien (z. B. Leber oder Nieren), Hülsenfrüchten (wie Linsen, Erbsen oder weißen Bohnen), Vollkornprodukten, Haferflocken, Pilzen und grünem Gemüse wie z. B. Spinat, Rosenkohl oder Feldsalat.
Reich an Zink sind unter anderem Austern, Nüsse (vor allem Pekan- und Erdnüsse), Sesamsamen, Kürbiskerne, bestimmte Käsesorten wie Emmentaler und Gouda, Pilze, Hülsenfrüchte sowie Haferflocken und Vollkornbrot.
Die besten Quellen für Vitamin C sind frisches Obst und Gemüse. Früchte mit einem besonders hohen Gehalt sind unter anderem Acerolabeeren, Sanddorn– und schwarze Johannisbeeren, Kiwi, Mango sowie Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruit).
Beim Gemüse sollte Sie regelmäßig z. B. zu Petersilie, Kresse, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, rohem Sauerkraut und grünen Erbsen greifen, um den Körper ausreichend mit Vitamin C zu versorgen.
Lokale Anwendungen bei Augenringen
Als lokale Hausmittel-Anwendungen sind bei Augenringen das Auflegen von Gurkenscheiben, Quarkextrakten, Teebeuteln (zum Beispiel mit Kamille oder schwarzem Tee) und kalten Kompressen bekannt.
Speziell aus der alten indischen Heilkunst Ayurveda sind folgende Hausmittel überliefert:
Frische Pfefferminzblätter werden demnach in einem Mörser zerstoßen und direkt auf die geschlossenen Augen gelegt. Alternativ kann der frische Minzsaft auf ein Baumwollpad geträufelt werden.
Steht keine frische Minze zur Verfügung, können Sie notfalls einen feuchten Teebeutel verwenden, um die Schatten zu minimieren.
Baumwollpads oder Watte können mit kalter Milch, Rosenwasser oder frischem Feigensaft getränkt werden und für circa zehn Minuten auf den geschlossenen Augen verbleiben. Zur besseren Durchblutung und optimalen Versorgung mit Nährstoffen empfiehlt es sich, regelmäßig morgens und abends die zarte Haut um die Augen herum sanft mit Mandel- oder Safranöl zu massieren.
Sehr effektiv: Kälteanwendungen gegen Augenringe
Zur Bekämpfung dunkler Ringe und Augenschwellungen ist Kälte sehr hilfreich, denn diese bewirkt, dass sich die Gefäße zusammenziehen und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Ein bewährtes Hausmittel sind kalte Löffel, die für einige Minuten ins Gefrierfach gelegt und anschließend auf die Augen gedrückt werden.
Achten Sie darauf, dass die Löffel nicht zu kalt sind, um eine Kälteverbrennung zu vermeiden. Alternativ können Sie auch Eiswürfel, kalte Kompressen oder eine spezielle Gel-Maske nutzen.
Regelmäßig an die frische Luft gehen
Frische Luft fördert die Durchblutung und kann dadurch Schatten unter den Augen minimieren. Gerade wenn die Augen z. B. durch tägliche Computerarbeit stark belastet werden, benötigen die Muskeln in diesem Bereich zusätzlichen Sauerstoff.
Halten Sie sich also so oft wie möglich im Freien auf und gehen Sie beispielsweise morgens mal zu Fuß zur Arbeit. Regelmäßige Pausen, in denen sich bewusst vom Bildschirm abgekehrt wird, sorgen ebenfalls für eine Entlastung der Augen.
Schüßler-Salze bei dunklen Augenschatten
Aus der Naturheilkunde wird zur Selbstbehandlung gegen Augenringe eine Mineralstofftherapie mit Schüßler-Salzen empfohlen. Der prüfende Blick in den Spiegel kann dabei Aufschluss darüber geben, an welchem Mineralstoff es mangelt.
Ist die Unsicherheit zu groß, kann es ratsam sein, eine Heilpraktikerin oder einen Heilpraktiker mit Kenntnissen von der Antlitzdiagnostik aufzusuchen.
Zieht vom inneren unteren Augenwinkel ein rötlich-brauner bis rötlich-schwarzer Farbton über das obere Augenlid, kann es sich um einen Mangel an Calcium flouratum (Nr.1) handeln. Als weiteres Zeichen finden sich an der Haut unter dem Augenlid feine senkrechte Falten, die von ebenso feinen Querfältchen geschnitten werden.
Besonders gut zu erkennen sind diese sogenannten Würfelfalten, wenn die betroffenen Person nach oben schaut (dazu braucht man natürlich Hilfe). Weil Calcium flouratum sehr langsam wirkt, sollte es über einen längeren Zeitraum in der Potenz D12 eingenommen werden, z.B. drei Mal täglich eine Tablette.
Aschgraue Schatten um die Augen, die vor allem am äußeren Augenwinkel erkennbar sind, deuten auf einen Mangel an Kalium phosphoricum (Nr. 5) hin. Zeigen sich eine allgemein schmuddelig-graue Gesichtsfarbe und eingefallene Schläfen, ist dies als deutliches Zeichen zu werten.
Oft besteht eine starke nervliche Erschöpfung, weil Kalium phosphoricum von besonderer Bedeutung für die Funktion unserer Nervenzellen ist. Neben der regelmäßigen Einnahme der Schüßler-Salze sollte auf Ruhe und Erholung geachtet werden.
Ferrum phosphoricum bei Augenringen durch Eisenmangel
Am häufigsten ist wahrscheinlich der Ferrumschatten anzutreffen, der sich bräunlich-schwarz bis bläulich-schwarz von der inneren Nasenwurzel unterhalb des Auges entlangzieht. Dabei wertet man Länge und Farbtiefe der Augenränder als Zeichen des Ausmaßes des bestehenden Mangels an Ferrum phosphoricum (Nr.3).
Ein weiterer Hinweis können rote Ohren sein, die andauernd oder nach körperlicher Anstrengung auffallen. In der Potenz D6 sollte Ferrum phosphoricum täglich eingenommen werden, bis die Eisenspeicher wieder aufgefüllt sind.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, einem Eisenmangel mit den Mitteln der Natur zu begegnen.
Ist der Ferrumschatten bläulich-rot eingefärbt, besteht vermutlich gleichzeitig ein Mangel an Magnesium phosphoricum (Nr.7), das dann als zusätzliches Salz genommen werden sollte. (jvs, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hans Konrad Biesalski: Vitamine, Spurenelemente und Minerale: Indikation, Diagnostik, Therapie, Thieme; Auflage: 2. aktualisierte und erweiterte (12. Juni 2019)
- Eva Marbach: Schüßler-Salze Hausapotheke: Alle 27 Salze erklärt und über 1200 Heilanwendungen (Schüssler-Salze), Marbach, Eva; Auflage: 1 (12. Juni 2009)
- Vasant Lad: Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde, O.W. Barth; Auflage: 9 (1. Juli 2010)
- Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde: Grundlagen - Anwendung - Therapie, Haug; Auflage: 3 (23. Februar 2011)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.