Wer unter fettigen Haaren leidet, fühlt sich meist unwohl und ungepflegt. Trotz häufigem Waschen wirken die Haare schon nach einigen Stunden strähnig und unhygienisch. Der Grund hierfür kann beispielsweise Veranlagung, eine hormonelle Umstellung oder ungesunde Ernährung sein. Weitere mögliche Ursachen sind unter anderem Alkoholkonsum, Stress, falsche Pflege oder das ständige Tragen von Mützen. Wer nicht zu Pflegeprodukten greifen möchte, bisher noch nicht die richtigen gefunden hat oder nach natürlichen Alternativen sucht, kann Hausmittel gegen fettige Haare ausprobieren. Diese können in vielen Fällen helfen und das Problem oft sogar ganz beseitigen.
Inhaltsverzeichnis
Wichtig bei fettigen Haaren: Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist für jeden wichtig und sollte bei der Neigung zu fettigen Haaren unbedingt beachtet werden. Ungesundes wie zum Beispiel Süßigkeiten und Softdrinks ist zu meiden.
Empfehlenswert ist eine basenreiche, fettarme Kost mit viel Gemüse, Obst und Ballaststoffen. Sehr gut geeignet sind basische Lebensmittel wie zum Beispiel Salate, Kohl, Kartoffeln, Karotten, Bananen, getrocknete Feigen und Rosinen.
Dazu ist stets an eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu denken. Oft hilft schon die Umstellung auf eine gesunde Ernährung, um fettige Haare zu bekämpfen.
Tipps für die richtige Pflege
Um fettigen Haaren entgegenzuwirken, ist Folgendes in der Pflege zu beachten. Heißes Wasser gilt es zu meiden, denn dadurch würde die Talgproduktion noch stärker angeregt werden. Die Haare sollten mit lauwarmem Wasser gewaschen werden.
Ein Kamm ist einer Bürste vorzuziehen, da diese eher das Fett in den Haaren verteilt. Stramme Zöpfe und das dauernde Tragen enger Mützen sind kontraproduktiv.
Durch Föhnen wird die Kopfhaut gereizt. Am besten trocknen die Haare an der Luft. Wenn geföhnt werden muss, geschieht dies am besten von den Spitzen in Richtung Ansatz.
Stylingprodukte sind so weit wie möglich zu meiden, da diese die Haare beschweren. Ein geeignetes Shampoo ist mild, enthält keine Silikone und ist mit Kräutern wie Kamille, Rosmarin, Lavendel oder Huflattich angereichert.
Einfach und wirkungsvoll: Haarkuren
Ein bewährtes Hausmittel bei fettigen Haare sind Haarkuren. Diese sind ganz einfach herzustellen, leicht anzuwenden und günstig, dennoch aber recht wirkungsvoll. Die Haarkuren sollten einmal pro Woche zum Einsatz kommen, gerne auch kombiniert mit den aufgeführten Spülungen.
Kur mit Heilerde
Heilerde kommt sowohl innerlich als auch äußerlich zum Beispiel als Hausmittel gegen Kopfschmerzen oder für die natürliche Darmreinigung zum Einsatz. Sie kann Gifte binden und diese zum Ausscheiden bringen. Als Hausmittel für die natürliche Haarpflege kann sie auch bei fettigem Haar sehr wirkungsvoll sein.
Für eine Haarkur werden zehn Esslöffel Heilerde mit 200 Millilitern Wasser verrührt. Nach dem Haare waschen wird mit dem Brei die Kopfhaut behandelt. Nach circa zehn bis zwanzig Minuten sollte das Ganze mit reichlich lauwarmem Wasser ausgespült werden.
Um die Wirkung noch zu verstärken, werden der Kur zwei bis drei Tropfen ätherisches Rosmarinöl zugesetzt. Rosmarin wirkt ausgleichend auf die Talgproduktion. Hier ist allerdings Vorsicht angebracht, denn nicht jeder verträgt ätherische Öle.
Naturjoghurt hat sich vielfach bei der Behandlung von fettigen Haaren bewährt. Zwei Teelöffel flüssiger Honig werden mit zwei Esslöffeln Naturjoghurt verrührt und in die gewaschenen Haare einmassiert. Die Kur bleibt dort für zehn Minuten und wird dann mit lauwarmem Wasser ausgewaschen.
Haarkur mit Walnuss Öl und Eigelb
Inhaltsstoffe dieser Haarpackung sind ein Eigelb, ein Teelöffel Walnussöl und ein Spritzer Zitronensaft. Das Gemisch wird ins gewaschene Haar eingebracht und wirkt dort eine halbe Stunde, bevor es mit viel Wasser wieder ausgespült wird.
Packung mit Eigelb und Weinbrand
Eine etwas ungewöhnliche Haarkur ist die Folgende: Zwei Eigelb sind mit etwas Weinbrand zu vermischen. Dies wird in die gewaschenen Haare einmassiert. Die Einwirkzeit beträgt zwanzig Minuten. Nach dem Auswaschen gibt eine Spülung, die aus einem halben Liter Wasser und einem Esslöffel Apfelessig besteht, den Haaren eine extra Portion Pflege.
Haarspülungen gegen fettige Haare
Haarspülungen werden nach dem Waschen durchgeführt. Einige der natürlichen Mittel bleiben in den Haaren, andere wiederum sollten ausgewaschen werden. Für ein gutes Ergebnis sind die meisten Spülungen ein bis zwei Mal pro Woche anzuwenden.
Heilerde-Spülung
Aus fünf Esslöffeln Heilerde und einem halben Liter Wasser wird eine Haarspülung hergestellt. Diese bleibt ein paar Minuten nach dem Waschen in den Haaren und wird danach ausgespült. Sie kann täglich verwendet werden.
Bewährte Heilpflanzen gegen fettiges Haar: Pfefferminze und Kamille
Ein starker Pfefferminztee ist nicht nur ein wunderbares Hausmittel gegen Bauchschmerzen und Erkältungen, sondern kann auch bei fettigen Haaren sehr wirksam sein. Dieser wird, sobald er abgekühlt ist, in die Kopfhaut einmassiert und nicht ausgespült.
Die Kamille hat eine beruhigende Wirkung auf die Talgdrüsen und eignet sich daher gut für die Behandlung strähniger Haare. Vier Teebeutel Kamillentee werden mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und nach einer viertel Stunde aus dem Wasser entfernt. Wenn der Tee abgekühlt ist, dient er als Spülung nach der Haarwäsche.
Spülung mit Salbei und Apfelessig
Für eine weitere wirkungsvolle Spülung wird eine Handvoll Salbeiblätter mit einem Liter kochendem Wasser überbrüht. Die Ziehzeit beträgt circa fünfzehn Minuten. Danach werden zwei Esslöffel Apfelessig dazugegeben. Die Mischung wird sorgfältig in Kopfhaut und Haare einmassiert und nach circa zehn Minuten wieder ausgewaschen.
Haarspülung mit Salbei, Minze und Apfelessig
Ein weiteres Hausmittel gegen fettige Haare ist ein Rezept, bei dem einem halben Liter lauwarmen Wasser je zwei Tropfen ätherisches Salbeiöl und ätherisches Minzeöl zugegeben werden. Auch hier kommen zwei Esslöffel Apfelessig hinzu. Diese Haarspülung kann im Haar bleiben und muss nicht ausgewaschen werden.
Brennnesseln sorgen für kräftiges Haar
Brennnesseln wirken regulierend auf die Fettbildung, beruhigend auf die Kopfhaut und kräftigen das Haar.
Anleitung für eine Brennnesselspülung:
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Natürliche Haarpflege mit Rosmarin und Huflattichblüten
Aus 70 Gramm getrocknetem Rosmarin und einem dreiviertel Liter Wasser wird ein Tee zubereitet. Abgeseiht wird erst dann, wenn der Tee abgekühlt ist. Diese Spülung dient zum Einmassieren und Spülen und verbleibt im Haar.
Eine Handvoll Huflattichblüten wird mit einem halben Liter kochendem Wasser überbrüht und abgeseiht, wenn der Tee schon dunkel ist. Dies ist ein wirkungsvolles Hausmittel, das nach der Anwendung ebenfalls in den Haaren bleibt.
Lavendel gegen strähnige Haare
Diese Haarspülung wird ebenso nicht ausgewaschen. Aus dreißig Gramm Lavendelblüten und zwei Litern kochendem Wasser wird ein wohlriechender Tee gebraut. Dieser sollte circa vier Stunden ruhen, bevor er als Spülung verwendet wird.
Haarspülung mit Bier
Bier ist ein sehr einfaches und altbewährtes Mittel, das gut bei fettigen Haaren wirkt. Denn durch die enthaltene Hefe wird die Kopfhaut beruhigt und in der Folge die Talgproduktion vermindert. Eine Flasche ganz normales Bier (Zimmertemperatur) wird nach dem Waschen in die Haare einmassiert und anschließend gut ausgespült.
Zaubernuss gegen fettige Haare
Ein Haarwasser mit Hamamelis (Zaubernuss) kann bei strähnigen Haaren gute Dienste leisten und stellt außerdem ein bewährtes Hausmittel gegen Schuppen dar. Die Zutataten für das natürliche Pflegeprodukt sind in der Apotheke, Geschäften für Naturprodukte oder spezialisierten Online-Shops erhältlich.
Für die Anwendung benötigen Sie:
Die Zutaten werden in eine Flasche gegeben und gut vermischt. Massieren Sie das Haarwasser zwei Mal am Tag sorgfältig in die Kopfhaut ein. |
Mildes Shampoo mit ätherischen Ölen
Einem milden Shampoo oder auch Babyshampoo werden ätherische Öle wie Melisse, Rosmarin, Lavendel und/oder Bergamotte zugesetzt. Auf zwei Esslöffel Shampoo kommt von jedem Öl ein Tropfen. Ebenso wirkungsvoll ist Naturjoghurt, der unter das Shampoo gemischt wird. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sophie Thompson: Your Skin: Naturkosmetik für Haut und Haar, ZS Verlag GmbH; Auflage: 1 (4. März 2019)
- Monika Mayer: Natürlich gesund mit Heilerde, AT Verlag; Auflage: 2 (1. Februar 2008)
- Hermann Trinkkeller: Dermatologische und medizinische Kosmetik, 2. Auflage, Springer Medizin Verlag, 2007
- Gabriela Nedoma: Grüne Kosmetik: Bio-Pflege aus Küche und Garten, Freya; Auflage: 2 (6. Juni 2013)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.