Heiserkeit tritt oft im Zusammenhang mit Erkältungen oder Überlastungen der Stimmbänder auf und lässt sich in solchen Fällen mit Hausmitteln oftmals effektiv lindern. Allerdigs sollte bei wiederholtem Auftreten dringend eine ärztliche Abklärung erfolgen, insbesondere wenn kein erkennbarer Zusammenhang mit einer Erkältung oder einer Überbeanspruchung der Stimmbänder vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
Heiserkeit als Symptom
Die Stimme ist rau und brüchig, das Sprechen strengt an und ist teilweise mit Schmerzen verbunden. Heiserkeit kennen die Meisten als Begleitsymptom einer Erkältung, doch manchmal liegt den Beschwerden auch eine Kehlkopfentzündung, eine Stimmbandentzündung oder Rachenentzündung zugrunde.
Dauert die Heiserkeit an oder tritt sie ohne weitere Erkältungssymptome auf, sollte eine HNO-Ärztin bzw. ein HNO-Facharzt einen Blick auf die Stimmbänder werfen, um Stimmbandknötchen oder andere Veränderungen auszuschließen. Ansonsten können bewährte Hausmittel aus der Naturheilkunde die Heilung unterstützen und die Stimme wieder stärken.
Erste-Hilfe bei Heiserkeit: Sprechverbot und heiße Suppe
Als oberstes Gebot bei Heiserkeit gilt es, zu schweigen oder zumindest nur wenig zu sprechen. Besonders Flüstern sollte vermieden werden, weil dabei die Stimmbänder aneinander reiben, was die Reizung eher verstärkt als lindert.
Besteht das Bedürfnis nach Wärme, können ein warmer Schal oder ein Kartoffelwickel angelegt werden. Für diesen werden drei bis fünf gekochte Kartoffeln zerdrückt und auf einem Leinentuch verteilt.
Dieses schlagen Sie anschließend ein und legen es auf den Hals, dann wird die Auflage mit einem zweiten Tuch bedeckt. Der Wickel sollte so lange getragen werden, bis keine Wärme mehr von ihm ausgeht.
Nicht nur, wenn eine Erkältung zugrunde liegt, können gleich zu Beginn der Beschwerden einige Fastentage mit Suppe und Tee eingelegt werden. Dazu gehört selbstverständlich auch der Verzicht auf Reizstoffe wie Tabakrauch, Alkohol und scharfe Gewürze. Der Krankheitsverlauf kann durch diese Maßnahmen beträchtlich verkürzt werden.
Feuchte Luft und ätherischer Duft
Trockene Luft verstärkt die Beschwerden. Bei Heiserkeit ist deshalb auf ausreichende Luftfeuchtigkeit zu achten. Dafür hängt man feuchte Tücher im Zimmer auf oder legt diese über die Heizungen. Alternativ kann auch eine Schale mit Wasser auf die Heizung gestellt werden.
Werden einige Tropfen ätherische Öle dazugegeben, zum Beispiel Pfefferminz, Thymian, Lavendel oder Fichtennadel, verströmen diese zusätzlich ihre antibakteriellen, antiviralen, schleimlösenden und entspannenden Wirkstoffe. Ebenfalls lindernd kann ein Taschentuch wirken, das mit einigen Tropfen Eukalyptusöl beträufelt und über Nacht neben das Kopfkissen gelegt wird.
Schüßler-Salze und Homöopathie
Wird die Stimme im Rahmen einer beginnenden Erkältung brüchig und heiser, so kann der Mineralstoff Ferrum phosphoricum (Nr. 3) eingesetzt werden.
Bei einem Kehlkopfkatarrh wird indes die Einnahme von Kalium chloratum (Nr.4) und Kalium sulfuricum (Nr.6) empfohlen, die halbstündlich im Wechsel eingenommen werden.
Liegt der Heiserkeit eine Schilddruesenunterfunktion zugrunde, können die Schüßler-Salze Kalium bromatum (Nr. 14) und Kalium jodatum (Nr. 15) Verwendung finden. Gegen Heiserkeit bei Erschöpfung und Stimmbandlähmung wird Kalium phosphoricum (Nr. 5) genutzt.
Aus dem Bereich der Homöopathie sind Causticum und Phosphorus häufig gegen Heiserkeit angewandte Mittel.
Heilende Kräuter gegen Heiserkeit
Bei Heiserkeit und Kehlkopfentzündung eignen sich vor allem Kräuter, die Schleimstoffe enthalten. Ein gutes Hausmittel ist Tee aus Isländisch Moos, Malvenblättern oder Eibischwurzel, denn dieser umhüllt und umschmeichelt die trockenen, gereizten Stimmbänder.
Huflattich wirkt dazu noch schleimlösend. Für einen Tee werden ein bis zwei Teelöffel Huflattichblätter mit einem Viertelliter heißem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Trinken Sie über zwei bis vier Wochen hinweg täglich zwei bis drei Tassen.
Auch das Gurgeln mit Kamillentee, Salzwasser oder erwärmtem Brombeersaft kann die Beschwerden lindern. Gleiches gilt für Lutschtabletten mit Emser Salz und Isländisch Moos und für Thymian- oder Salbeibonbons, die nicht zuletzt helfen, indem sie die Speichelproduktion anregen und damit feuchte Schleimhäute gewährleisten.
Wohltuende Halswickel mit Quark und Zwiebeln
Eine bewährte und traditionelle Anwendung bei Halsentzündungen und Heiserkeit sind Quarkwickel. Hierfür wird gewöhnlicher Magerquark circa einen halben Zentimeter dick auf ein Tuch aufgetragen.
Das Tuch sollte so groß sein, dass es etwa eineinhalb Mal um den Hals gelegt werden kann. Die Seiten des Tuches werden eingeschlagen, sodass sich der Quark im Inneren befindet und der Wickel um den Hals gelegt. Für die nötige Stabilität, wird ein weiteres trockenes Leinentuch oder ein Wollschal darüber gewickelt.
Der Quarkwickel sollte rund 15 Minuten auf dem Hals verbleiben und kann einmal am Tag oder bei Bedarf auch häufiger angewendet werden. Beim Quark ist es wichtig, dass dieser nicht direkt aus dem Kühlschrank kommt, sondern sich idealerweise bereits auf etwa 18 Grad Celsius erwärmt hat.
Ist dies nicht der Fall, kann der Wickel vor der Auflage auf Zimmertemperatur gebracht werden, indem man ihn zum Beispiel in einer Plastiktüte auf eine Heizung legt.
Zwiebelwickel zählen zu den ältesten Hausmitteln gegen Heiserkeit. Hierfür werden im Backofen drei Zwiebeln erwärmt, geschält und klein gehackt. Die Stückchen verteilen Sie auf einem Leinentuch, schlagen dieses ein und legen es um den Hals.
Anschließend fixieren Sie die Auflage mit einem zweiten Tuch. Der Zwiebelwickel kann bis zu drei Mal am Tag angewendet werden und sollte jedes Mal so lange auf dem Hals verbleiben, bis er keine Wärme mehr ausstrahlt. (jvs, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Rosina Sonnenschmidt: Die neue Schüßler-Hausapotheke mit 36 Heilsalzen: Von A-Z, Narayana; Auflage: 2. Auflage (1. Dezember 2013)
- Ute Baumgärtner, Brigitte Merk, Annegret Sonn : Wickel und Auflagen (Pflegepraxis), Thieme, 2014
- Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen: Ein illustrierter Leitfaden, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
- Michael Reiß: Facharztwissen HNO-Heilkunde: Differenzierte Diagnostik und Therapie, Springer; Auflage: 2009 (15. Mai 2009)
- Volker Schmiedel: Natürlich gesund: Das Selbstbehandlungsbuch, Georg Thieme Verlag, 2009
- Universitätsklinikum Tübingen: Wenn die Stimme wegbleibt (Abruf 24.09.2024), medizin.uni-tuebingen.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.