Zahlreiche natürliche Hausmittel gegen Husten können für ein leichteres Abhusten und eine Linderung des Hustenreizes sorgen, doch sind diese nicht für alle Formen des Hustens gleichermaßen geeignet. Husten bildet neben Schnupfen und Heiserkeit eines der typischen Erkältungssymptome. Auch ist Husten Teil des Beschwerdebildes bei etlichen weiteren Erkrankungen, wie beispielsweise bei Raucherhusten (chronisch obstruktive Lungenerkrankung; COPD), Asthma, Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten. Hausmittel können nur bis zum bestimmten Grad den Hustenreiz lindern. Halten die Beschwerden über Wochen an, sollte unbedingt ärztliche Hilfe konsultiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Husten kann viele Ursachen haben
Husten bedeutet heftiges Ausatmen gegen die noch geschlossene Stimmritze, welche sich dann plötzlich öffnet. Der ausströmende Atem kann dabei Geschwindigkeiten bis hin zu 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Husten ist ein Schutzreflex, der die Atemwege vor Inspiration von Fremdkörpern oder anderen eindringenden Reizstoffen schützt.
Das Aushusten von Sekret, das sich meist infolge einer Entzündung bildet, unterliegt ebenso dem natürlichen Reflexmechanismus. Husten kann gänzlich harmlos sein, hält dieses Symptom jedoch über mehrere Wochen an, sollte dringend ärztliche Hilfe zu Rate gezogen werden.
Meist beginnt ein Infekt der Atemwege mit einem trockenen Reizhusten. In der Fachsprache wird hier von unproduktivem Husten gesprochen, da dieser Husten noch ohne Auswurf ist. Schreitet die Entzündung weiter fort, so entsteht Schleim.
Es gibt unterschiedliche Schleimlöser als Hausmittel, die Sie bei Bedarf neben den Hausmitteln gegen Husten anwenden können. Dieser Schleim wird dann als Sekret abgehustet.
Zu diesem Sputum (abgehustetes Sekret) werden die Betroffenen normalerweise beim Arzt oder bei der Ärztin befragt. Ist das Sekret schon etwas grünlich geworden, liegt der Verdacht nahe, dass eine bakterielle Entzündung im Gange ist, welche eventuell den Einsatz eines Antibiotikums erfordert. Meistens liegt jedoch ein viraler Infekt vor, bei dem ein Antibiotikum nicht hilft.
In der Naturheilkunde existieren viele hilfreiche Hausmittel, die bei den verschiedensten Arten von Husten zum Einsatz kommen. Jedoch sind auch der Natur Grenzen gesetzt, selbst wenn durch zahlreiche Studien die Evidenz pflanzlicher Extrakte belegt ist.
Dauert der Husten schon mehr als drei Wochen, ist das Sekret grünlich und kommen Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber und weitere Symptome hinzu, sollte unbedingt ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Wird mit einem Antibiotikum behandelt, bedeutet dies aber nicht, dass die Naturheilkunde nicht zum Einsatz kommen kann. Im Gegenteil, eine begleitende Behandlung mit Pflanzen aus der Natur kann die Heilung meist sehr gut unterstützen. Zu beachten ist außerdem, dass nach einer Antibiotika-Therapie die Darmflora meist für viele Monate beeinträchtigt ist.
Deshalb sollte man nach einer antibiotischen Arzneimitteltherapie die Darmflora wieder aufbauen, am besten mit natürlichen Hilfsmitteln. Generell ist zwischen Husten am Morgen und ganztägigem Husten zu unterschieden.
Lutschbonbons mit Pflanzenauszügen
Eine erste Linderung bei unangenehmen Hustenreiz können geeignete Hustenbonbons verschaffen. Empfehlenswert sind hierbei die Pastillen mit pflanzlichen Extrakten aus Spitzwegerich, Eibisch, Malve, Thymian oder Isländisch Moos. Diese erhalten sie in Drogerien oder Apotheken.
Die Heilpflanzen wirken reizstillend sowie entzündungshemmend und legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizte Schleimhaut in Hals und Rachen. Es gibt übrigens auch Hustenpastillen mit Propolis oder Zinkzusatz. Das Lutschen der Bonbons bringt außerdem extra Feuchtigkeit in den Halsraum, dadurch können die Bakterien dort besser weggespült werden.
Wickel und Auflagen bei Husten
Wickel und Auflagen sind uralte Methoden, die schon unsere Großmütter und Urgroßmütter mit Erfolg angewandt haben. Ein warmer Reiz von außen regt die Durchblutung an, ein kalter Reiz wirkt antientzündlich.
Zusätzlich unterstützt die Substanz, mit der der Wickel oder die Auflage getränkt wird, die natürlichen Heilungsprozesse. Bei der Anwendung von Wickeln oder Auflagen dürfen Betroffene natürlich nicht frieren und müssen deshalb stets warm gehalten werden.
Quarkwickel bei Husten
Der altbekannte Quarkwickel kommt vor allem bei Husten zum Einsatz, der gar nicht aufhören möchte. Zum Beispiel bei Kindern, die in der Nacht aufwachen und von einem unstillbaren Husten gequält werden.
Hilfreich ist dieser Wickel auch bei verschleimten Bronchien. Der Magerquark wird in die Mitte eines Geschirrtuches aufgetragen, und zwar in der Größe des zu behandelnden Bereiches. Die beiden leeren Enden werden dann darüber geschlagen.
Der Wickel wird anschließend auf Zimmertemperatur erwärmt – zum Beispiel mit einer Wärmeflasche – und auf die Brust gelegt. Darüber kommt ein Wollschal oder ein Seidentuch. Am besten eines in der Farbe Blau, da Blau in der Farbtherapie eine kühlende und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen wird. Der Wickel kann solange am Körper bleiben, bis der oder die Betroffene dies nicht mehr möchte, also auch über Nacht.
Zitronenwickel
Der Zitronenwickel kommt eher bei festsitzendem Husten zum Einsatz. Dafür wird eine ungespritzte Zitrone zuerst gewaschen und dann in dünne Scheiben geschnitten. Diese werden in die Mitte eines Baumwolltuches gelegt, und zwar so viele, wie es der zu behandelnde Bereich erfordert.
Die leeren Enden des Tuches werden darüber geschlagen und anschließend wird mit der Faust etwas auf die Zitronenscheiben geklopft, damit ein wenig Zitronensaft austreten kann. Dann kommt der Wickel auf die Brust und darüber noch ein Wolltuch.
Falls die Betroffenen ein Jucken der Haut verspüren sollten, was durch den Einsatz der Zitronen entstehen kann, muss der Wickel abgenommen werden. Ansonsten kann dieser solange dort bleiben, wie die Betroffenen dies möchten.
Brustwickel mit Öl
Ein äußerst wohltuender Wickel ist der Ölwickel. Die Wirkung richtet sich nach dem dafür verwendeten ätherischen Öl. Wichtig ist beim Kauf eines ätherischen Öls, unbedingt auf die Reinheit zu achten. Auch das Trägeröl, welches das ätherische Öl aufnehmen soll, muss hochwertig sein. Dazu wird meist Mandel– oder Olivenöl verwendet.
Auf einhundert Milliliter Trägeröl werden fünf bis sechs Tropfen ätherisches Öl gegeben. Die Wahl richtet sich nach der Art des Hustens. Bei verkrampfendem Husten ist Lavendelöl das Mittel der Wahl.
Eukalyptus fördert das Abhusten, Thymian wirkt schleimlösend und hustenstillend und Myrrhe hat eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung.
Zur Anwendung der Brutwickel mit ätherischen Ölen wird ein brustbreites Baumwoll- oder ein Seidentuch mit der Ölmischung getränkt, in Alufolie einschlagen und zwischen zwei Wärmflaschen angewärmt. Die Kompresse kommt auf die Brust und wird hier wieder mit einem Wolltuch abgedeckt. Der Wickel bleibt dort normalerweise circa eine Stunde, kann jedoch auch über Nacht angewandt werden.
Kartoffelwickel
Kartoffelwickeln wird ebenfalls eine positive Wirkung bei Husten zugesprochen, wobei hier vor allem die langsame, kontinuierliche Wärmeabgabe als förderlich gilt. Die Kartoffeln werden weichgekocht, anschließend in einem Leinentuch eingeschlagen und zerquetscht.
Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte das Ganze noch kurz abkühlen (die Temperatur lässt sich gut mit den Händen kontrollieren) und kann dann auf die Brust aufgelegt werden. Hier verbleibt der Kartoffelwickel, bis er gänzlich abgekühlt ist. Solange sollten die Betroffenen sich möglichst entspannen und nicht bewegen.
Heublumensäckchen
Auch Auflagen aus Säckchen mit Heublumen sind als Hausmittel gegen Husten gut geeignet. Mittlerweile können fertige Heublumensäckchen problemlos im Handel erworben werden. Bei festsitzendem Husten sind sie eine wahre Wohltat.
Das Säckchen wird über dem Wasserdampf erwärmt, so heiß wie möglich beziehungsweise erträglich auf die Brust gelegt und mit einem Wolltuch umwickelt. Circa eine dreiviertel Stunde hält das Säckchen seine Wärme. Danach wird die Brust mit einem guten Öl, zum Beispiel Mandelöl, eingerieben.
Inhalation mit Kräuterdämpfen
Sehr angenehm bei Husten wirken Inhalationen auf die Atemwege. Es können dazu Kräutertee, eine Meersalzlösung oder auch ätherisches Öl wie Eukalyptusöl verwendet werden. Ätherische Öle bitte nur sparsam dazugeben, denn sie sind meist so intensiv, dass schon wenige Tropfen in einer Wasserschüssel genügen.
Wird Salz zur Inhalation genutzt, so können Sie einen Esslöffel pro Liter dazu geben. Mehr dazu weiter unten. Für die Inhalation mit Kräutertee eignen sich Lindenblüten, Thymian und Salbeiblätter zu gleichen Anteilen. Brühen Sie den Tee genauso stark wie üblich, Sie benötigen mindestens einen Liter davon. Vorsicht, die Dämpfe können sehr heiss sein – lassen Sie den Tee daher ruhig länger abgedeckt ziehen.
Teerezepte bei Husten
Mutter Natur hält zahlreiche Heilpflanzen gegen Husten bereit, wobei sich nicht nur Skeptiker darüber wundern, dass alleine durch einfache Teerezepte mit heimischen Heilpflanzen eine Wirkung zu erzielen ist. Wichtig ist allerdings, zu wissen, welches Kraut wofür und wogegen wirkt.
Für alle Teesorten gilt, dass das schluckweise Trinken des lauwarmen Tees am hilfreichsten ist. Alle hier erwähnten Teesorten können, je nach Bedarf, mit etwas Honig verfeinert werden.
Anis zum Beispiel ist bekannt als Hausmittel bei Blähungen. Anis kommt aber auch in vielen Hustenteerezepten vor, da er eine schleimlösende Komponente enthält. Für die Zubereitung werden ein bis eineinhalb Teelöffel gequetschter Anis mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen und ungefähr 10 Minuten ziehen gelassen.
Lindenblütentee (Tiliae flos) ist ein äußerst mild und wohlschmeckender Tee. Die Lindenblüten wirken schweißtreibend, fiebersenkend und vor allem reizlindernd auf die angegriffenen Schleimhäute. Nehmen Sie einen gehäuften Teelöffel pro Tasse und lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten lang ziehen.
Eibisch wirkt reizlindernd bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber auch bei Husten. Von den Eibischwurzeln wird ein Teelöffel in ein Glas gegeben und mit kaltem Wasser übergossen. Nach eineinhalb Stunden Ziehzeit wird abgeseiht. Damit daraus ein gesundes Heilmittel ohne Verunreinigungen entsteht, sollte das Ganze vor dem Trinken unbedingt einmal erhitzt werden.
Fenchel ist vor allem für seine blähungshemmende Wirkung bekannt. Jedoch kommt Fenchel auch bei Husten, insbesondere, wenn festsitzender Schleim im Spiel ist, zum Einsatz. Zubereitet wird der Tee aus einem Teelöffel gequetschtem Fenchelsamen, der mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten abgeseiht wird.
Auch ein Tee aus Schlüsselblumen kann gegen Husten eingesetzt werden. Dieser wird entweder als Teeaufguss mit kochendem Wasser aus den Blüten der Schlüsselblumen erzeugt, der rund fünf Minuten ziehen muss und anschließend abgeseiht werden kann, oder aus den Wurzeln der Blume, die in Wasser rund 20 Minuten aufgekocht und anschließend abgeseiht werden.
Insbesondere bei zähflüssigem Sputum soll der Schlüsselblumen-Tee einen positiven Effekt haben, wobei der Tee aus den Wurzeln jedoch als deutlich wirksamer gilt als der Aufguss aus den Blüten. Allerdings empfinden viele Menschen den Geschmack als unangenehm und bevorzugen daher den Tee aus Schlüsselblumenblüten.
Eine weit bekannte Heilpflanze, die auch als Tee gegen Husten Anwendung findet, ist der Thymian. Dieser wirkt krampf– und schleimlösend. Gerade bei Hustenattacken ist dies ein gutes Mittel. Für die Zubereitung werden ein bis zwei Teelöffel voll Thymiankraut verwendet, mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen und nach circa zehn Minuten durch ein Sieb gegeben.
Gerade bei trockenem Husten ist des Weiteren der Spitzwegerich als Heilmittel der Natur bekannt. Von dem Spitzwegerichkraut wird ein Teelöffel mit circa 250 Millilitern kochendem Wasser überbrüht und nach ungefähr acht bis zehn Minuten abgeseiht.
Insgesamt lässt sich aus einer Vielzahl von Heilpflanzen ein Tee zubereiten, der auch als Hausmittel gegen Husten seine Wirkung entfaltet. Welche Mischungen hier vorzugsweise Anwendung finden sollten, hängt von dem individuellen Beschwerdebild und dem Stadium der Erkrankung ab.
Hier gilt allgemein, dass bei trockenem Reizhusten eher Mittel zur Linderung des Hustenreizes beziehungsweise zur Abschwächung des Hustreflexes Anwendung finden, während bei vermehrter Sekretbildung eine Verflüssigung des Sekrets erreicht werden soll.
Vollbäder mit Zusatz
Vollbäder mit ätherischen Ölen als Zusatz wirken lindernd auf den Hustenreiz, können Verschleimungen lösen und tragen zur Entspannung der Bronchien, aber auch des ganzen Körpers, bei. Baden sollte nur, wer auch gerne in die Badewanne steigt.
Solch ein Gesundheitsbad sollte außerdem insbesondere bei gesundheitlich angeschlagenen Personen niemals ohne Aufsicht stattfinden. Haben die Betroffenen Fieber oder ist deren Kreislauf geschwächt, muss auf das Baden verzichtet werden.
Ein Thymianbad entspannt die Bronchialmuskulatur und löst den Schleim. Ein Fichtennadelbad kräftigt die Atmungsorgane und das Eukalyptusbad wirkt wohltuend auf die Atmung. Die Badezusätze sind als fertige Ölbademischungen im Handel erhältlich.
Inhalieren mit Salz
Inhalieren tut den Bronchien gut. Bei akutem Husten kann mindestens zweimal täglich inhaliert werden. Inhalieren mit Kochsalz ist eine einfache, jedoch äußerst wirksame Methode. Salz befeuchtet die Schleimhäute und löst festsitzendes Sekret. Zum Inhalieren wird gutes Meersalz oder Himalajasalz verwendet.
In einen Topf kommen zehn Gramm Salz und ein Liter kochendes Wasser. Sobald die Mischung nicht mehr zu heiß ist, beugen sich Betroffene über den Topf und decken über Kopf und Gefäß ein Handtuch, damit die Wärme lange erhalten bleibt. Mit der Nase wird ein- und über den Mund ausgeatmet. Inhalieren ist nur für Erwachsene und größere Kinder geeignet. Kleine Kinder und Säuglinge sollten von dem heißen Dampf fern gehalten werden.
Zwiebelsirup
Wenn kein Hustensaft mehr hilft, ist oft der selbstgemachte Zwiebelsirup die letzte Rettung. Dazu wird eine klein gehackte Zwiebel mit etwas Honig vermischt und in ein Glas gegeben.
Das Ganze muss anschließend am besten über Nacht im Warmen stehen und ziehen. Danach ist der Zwiebelsaft fertig. Den entstandenen Saft abseihen und mehrmals am Tag einen Teelöffel davon einnehmen verspricht Linderung des Hustenreizes und erleichtert das Abhusten.
Rettichsirup
Anstatt der Zwiebel kann auch ein Rettichsaft gemacht werden. Dafür wird ein schwarzer Rettich in der Mitte ausgehöhlt und mit Honig gefüllt. Dies muss einen Tag lang ziehen. Wie beim Zwiebelsirup bildet sich Saft, von dem über den Tag verteilt mehrere Löffel getrunken werden.
Husten in der Nacht
Tritt der Husten gehäuft abends und nachts auf, sind folgende Maßnahmen recht hilfreich. Zuerst sollte das Kopfteil des Bettes etwas höhergestellt werden, das kann den Hustenreiz bereits stark lindern. Ein warmer Thymiantee vor dem Schlafen, eventuell gesüßt mit etwas Honig, beruhigt die Schleimhäute ebenso.
Was noch hilft sind Quarkwickel, welche die ganze Nacht über auf der Brust bleiben können. Trockene Luft in der Wohnung reizt die Schleimhäute zusätzlich, weshalb im Schlafzimmer zum Beispiel ein paar feuchte Tücher aufgehängt werden sollten.
Omas Hausmittel gegen Husten: Milch mit Honig
Wer kennt nicht das alte Hausmittel unserer Großmütter – heiße Milch mit Honig. Nur muss zur Anwendung etwas beachtet werden. Milch sollte nur getrunken werden, wenn der Husten noch trocken ist. Sobald sich Schleim gebildet hat, würde Milch die Schleimproduktion nur noch vermehren und dadurch den Husten verschlimmern.
Am Abend vor dem Schlafengehen eine heiße Milch mit etwas Honig trinken hilft, um ruhig zu schlafen und nicht von lästigem trockenen Husten geweckt zu werden.
Pflanzenheilkunde bei Husten
Die Pflanzenheilkunde kennt zahlreiche nachweislich wirksame Mittel zur Behandlung des Hustens. Auch hier ist allgemein zwischen den pflanzlichen Präparaten zur Linderung des Hustreizes und den Mitteln zur Verflüssigung des Sekrets zu unterscheiden. Hinzu kommen pflanzliche Wirkstoffe, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken sollen.
Zum Beispiel wird der oralen Einnahme von Extrakten aus Efeublättern bei Bronchialerkrankungen mit starkem Hustenreiz und zähflüssigem Schleim eine äußerst positive Wirkung zugesprochen. Das Sekret in der Lunge wird verflüssigt, der Hustreiz gelindert und darüber hinaus eine antivirale, antibakterielle und antimykotische Wirkung erzielt. Nicht ohne Grund wurde der Gemeine Efeu zur Arzneipflanze des Jahre 2009 gekürt.
Auch Thymian zählt zu den besonders effektiven pflanzenheilkundlichen Hausmitteln gegen Husten. Extrakte der Heilpflanze wirken schleimlösend, erleichtern das Abhusten des Sekrets und entfalten eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Insbesondere den enthaltenen ätherischen Ölen werden hier äußerst positive Effekte zugeschrieben. Echter Thymian wurde bereits im Jahr 2006 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Weitere Heilpflanzen, deren Extrakte gegen Husten angewandt werden können, sind zum Beispiel Schlüsselblumen, Spitzwegerich, Süßholzwurzeln, Isländisches Moos, Huflattich, Gewöhnlicher Andorn, Sonnenhut (Echinacea) oder auch Kalmegh (indische Heilpflanze, die im Rahmen der Ayurveda gegen Husten Verwendung findet).
Das Repertoire der Pflanzenheilkunde zur Behandlung des Hustens scheint nahezu unerschöpflich und vielfach sind die Wirkstoffe heute auch Bestandteil moderner Arzneien. Als pflanzliches Mittel, das gegen Husten und eine Bronchitis angewandt werden kann, sei hier noch Umckaloabo erwähnt, das aus den Wurzeln einer speziellen afrikanischen Pelargonien-Gattung gewonnen wird und mittlerweile auch in Deutschland einen regelrechten Verbreitungsboom erfahren hat.
Weitere Hausmittel und Tipps
Trinken ist bei Husten sehr wichtig. Wenn zu wenig getrunken wird, kann sich der Schleim schlecht lösen. Am besten sind hier warmes Wasser oder Tee. Auch ist zu bedenken, dass nicht alle Hausmittel für Kinder und Säuglinge geeignet sind. Vor allem bei Honig ist Vorsicht geboten. Dieser sollte vor dem ersten Lebensjahr auf keinen Fall den Kleinen gegeben werden.
Bei Kindern und Säuglingen ist zudem nicht jedes ätherische Öl geeignet. Dies muss vorher abgeklärt werden. Feuchte Luft lindert den Hustenreiz. Schüsseln mit heißem Wasser, eventuell angereichert mit ein paar Tropfen ätherischen Ölen, erhöhen auf wohltuende Weise die Luftfeuchtigkeit. Gerade in der Nacht sollte die Luft im Schlafzimmer nicht zu trocken sein.
Bei Husten hilft das Bestreichen der Fußsohlen mit Knoblauch. Das klingt zwar abenteuerlich, jedoch wurde dies schon von vielen Naturheilkundigen erfolgreich erprobt.
Die Reflexzonen für die Atmung befinden sich an den Fußsohlen direkt unter den Zehen, in einem Bereich von ungefähr vier Zentimetern, über die ganze Fußbreite hinweg. Mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe wird diese Zone eingerieben, Socken darüber und ab ins Bett. Das Ganze duftet nicht gerade angenehm, kann dafür aber äußerst hilfreich sein.
Abgehusteter Schleim
Entscheiden sich die Betroffenen zunächst für die Verwendung von Hausmitteln gegen den Husten und verzichten auf einen Arztbesuch, sollten sie unbedingt die Konsistenzen des abgehusteten Schleims (medizinisch: Sputum) im Auge behalten. Dieser liefert Hinweise auf die Ursache der Beschwerden und darauf, ob möglicherweise doch dringend ein Arztbesuch erforderlich ist. Das Sputum gibt auch dem Arzt bzw. der Ärztin wichtige Anhaltspunkte für eine Diagnosestellung.
Ist der Auswurf gelb-grün, könnte es sich um eine eitrige, durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit handeln. Ist der Schleim eher weiß, liegt meist eine Infektion durch Viren vor. Ist der Auswurf beim Husten weiß/schaumig, stellt diese einen möglichen Hinweis auf eine Lungenstauung oder ein Ödem dar.
Bei einer gräulichen Farbe liegt ein bakterieller Infekt in Abheilung vor, der meist auf eine durchlebte Lungenentzündung hinweist. Ist das Sputum bräunlich, geht dies in vielen Fällen auf altes Blut zurück.
Hält der Husten über einen längeren Zeitraum an und ist er sehr stark ausgeprägt, kann die Schleimhaut der Bronchien geschädigt werden. In solchen Fällen kommt es manchmal vor, dass im abgehusteten Sekret auch Blutfäden enthalten sind. Eine ärztliche Abklärung ist in allen genannten Fällen erforderlich, den abgehusteten Schleim spucken Sie am besten direkt in die Toilette und schlucken ihn nicht herunter.
Immunsystem gegen Husten stärken
Leiden Sie des öfteren an Husten oder einer Erkältung, so können Sie das eigene Immunsystem sicherlich dagegen stärken. Essen Sie besonders in der kalten Jahreszeit verstärkt Lebensmittel die Vitamin C enthalten. Dazu gehören Zitrusfrüchte, aber auch Paprika, Spinat und Kohl enthalten jede Menge des wichtigen Vitamins.
Auch von Omega-3-Fettsäuren ist bekannt, dass diese das Immunsystem ankurbeln können. Essen Sie also vermehrt Seefisch oder nehmen Sie Fischöl als Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Nicht zuletzt ist Magnesium ein wichtiger Nährstoff zur Kräftigung der Immunabwehr. Bananen und Nüsse sind hier perfekte Lieferanten für dieses Spurenelement. (sb, sw, fp, dp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol (1. August 2013)
- Robert Kopf: Husten, Bronchitis - Behandlung mit Heilpflanzen und Naturheilkunde, BookRix Verlag, 2013
- Ute Baumgärtner, Brigitte Merk, Annegret Sonn : Wickel und Auflagen (Pflegepraxis), Thieme, 2014
- Ursula Uhlemayr, Dietmar Wolz: "Wickel und Auflagen: Beratung, Auswahl und Anwendung", Deutscher Apotheker Verlag, 2015
- Pia Dahlem, Gabi Freiburg: Das große Buch vom Tee, Moewig, 2000
- Katharina Zeh: Handbuch Ätherische Öle: 70 Portraits der gebräuchlichsten Duftöle für die Hausapotheke und Wellness-Anwendungen, Joy-Verlag; Auflage: 2 (3. August 2005)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.