Mücken – dabei ist meist die Rede von Stechmücken – können ganz schön lästig werden. Sie nehmen einem die Freude an dem heißersehnten Feierabend im Freien oder rauben einem den wohl verdienten Schlaf. Die verschiedensten Mittel sind auf dem Markt, die vor diesen Plagegeistern schützen sollen. Es existieren einige Hausmittel gegen Mücken, nicht alle gleich wirkungsvoll, jedoch natürlich und bei richtiger Anwendung ohne Nebenwirkungen.
Inhaltsverzeichnis
Stechmücken – wodurch sie angelockt werden
Mücken fühlen sich vor allem in der Umgebung von Wasser und bei Wärme wohl. Die meisten Arten sind für ihre Fortpflanzung auf Blutmahlzeiten angewiesen.
Angelockt werden sie von dem in der Ausatemluft der Menschen enthaltenen Kohlenstoffdioxid. Sie fühlen sich aber auch angezogen durch Schweiß, den Geruch getragener Socken und dunkle Farben.
Die Aussage, dass Stechmücken vor allem dem Licht folgen, ist umstritten. So herrscht mittlerweile die Meinung, dass die Mücken sich zwar am Licht orientieren, jedoch in erster Linie durch Gerüche angelockt werden. Sie halten sich im Sommer gerne in der Nähe von Tümpeln und Weihern auf.
Wasser regelmäßig wegschütten
Um sich gegen Mücken zu wehren, sollte die Regentonne im Garten regelmäßig vollständig geleert werden. Aus anderen Gefäßen, wie zum Beispiel Untersetzern von Blumentöpfen, ist so oft wie möglich das Wasser zu entfernen.
Vogeltränken werden am besten regelmäßig gereinigt, um keine Brutstätte für Mücken zu bilden.
Ein einfaches Hausmittel gegen die Ausbreitung der Mückenlarven in der Regentonne ist ein Gemisch aus einem Esslöffel gutem Speiseöl, dem ein bis zwei Tropfen Zimtöl zugemixt sind. Dies wird auf das Wasser gegeben.
Das Speiseöl verändert die Oberflächenspannung, wodurch sich die Mückenlarven dort nicht halten können und das Zimtöl wirkt als natürliches Insektizid.
Vögel fressen Mücken
Da Vögel Mücken und deren Larven fressen, bietet ein im Garten aufgestellter Nistkasten Schutz vor den Blutsaugern.
Teich im Garten
Ein intaktes Ökosystem im Gartenteich schützt ganz natürlich vor Mücken. Bestimmte Fischsorten, wie zum Beispiel der bekannte Goldfisch, fressen Mücken und Mückenlarven.
Rückenschwimmer sind Wasserwanzen, die sich im Teich selbst ansiedeln und ebenso die stechenden Biester verschlingen. Was noch zusätzlich hilft, ist Bewegung im Wasser. Diese wird durch einen Sprudelstein oder eine Wasserfontäne möglich.
Mücken vertreiben mit ätherischen Ölen
Beim Kauf von ätherischen Ölen ist unbedingt auf Qualität zu achten. Synthetisch hergestellte Öle können Allergien hervorrufen und der Gesundheit schaden. Sind Säuglinge im Raum, sollte auf ätherische Öle verzichtet werden.
Auch bei Katzen und Hunden ist Vorsicht geboten. Der Geruchssinn der Tiere ist viel empfindlicher als der der Menschen. Während des Verdampfens halten sich die Haustiere am besten in einem anderen Raum auf.
Werden die Öle auf der Haut angewandt, so müssen diese stets mit einem Trägeröl verdünnt werden. Eine Anwendung in purer Form ist gesundheitsgefährdend.
Als Trägeröl dienen zum Beispiel Mandelöl, Sesamöl, Ringelblumenöl oder Olivenöl. Das Kokosöl sollte hier ebenfalls unbedingt erwähnt werden, da dies schon ohne jegliche Zusätze abwehrend beziehungsweise als Hausmittel gegen Mücken wirken kann.
Achtung: Wir testen uns selbst, ob wir allergisch reagieren – zum Beispiel in der Ellenbeuge oder am Unterarm. Rötet sich die Haut, schwillt sie an oder juckt sie, dann lassen wir die Finger von dieser Mischung.
Ätherische Öle – Verdampfen
Sowohl in der Wohnung als auch draußen sind ätherische Öle gute Hausmittel, um sich vor Mücken zu schützen. Dazu gehören Öle wie Citronella, Zimt, Rosmarin, Lavendel, Zitronengras, Zeder, Eukalyptus, Lemon, Nelke, Duftgeranie, Weihrauch, Teebaum, Lorbeer und vor allem Neem.
Um sich gegen die Plagegeister zur Wehr zu setzen, existiert nicht das einzig richtige Öl oder die einzig richtige Mischung. Meist muss dies einfach ausprobiert werden, wobei einige grundlegende Dinge zu beachten sind.
Viel hilft nicht viel! Für ein Verdampfen von ätherischen Ölen in der Aromalampe reichen auf einem circa zwanzig Quadratmeter großen Raum vier Tropfen aus.
Das Zimmer sollte auf keinen Fall den ganzen Tag über beduftet werden. Nach ein bis zwei Stunden muss eine Pause folgen. Für das Schlafzimmer gilt: Tagsüber lüften und am Abend vor dem Schlafengehen eine Stunde lang die Aromalampe brennen lassen – auf keinen Fall während des Schlafens.
Ätherische Öle auf der Haut
Um sich gegen den Angriff von Mücken zu schützen, kann aus einem Trägeröl und einem oder mehreren der genannten ätherischen Öle eine Mischung hergestellt werden, die auf Arme, Beine und eventuell noch den Hals aufgetragen wird.
Bei fünfzig Milliliter Trägeröl sind vier Tropfen ätherisches Öl völlig ausreichend.
Wichtig: Bevor die Mischung großflächig eingerieben wird, ist dies unbedingt zuerst an einem kleinen Hautareal, zum Beispiel in der Ellenbeuge oder am Unterarm, zu testen. Bei Rötungen, Schwellung, Juckreiz oder Brennen darf die Ölmischung nicht verwendet werden. Säuglinge und kleinere Kinder sind von dieser Behandlung unbedingt auszuschließen.
Mückenschutz durch die richtige Kleidung
Das wohl einfachste Hausmittel gegen Mücken ist die richtige Kleidung. Oft wird davon geredet, dass Gelb die Plagegeister anlockt, andere wieder sagen, Mücken würden Rot lieben. Auf jeden Fall ist helle (beige, weiß) und vor allem weite Kleidung aus festem Gewebe (z.B. Leinen), die den Großteil an Körperfläche bedecken sollte, empfehlenswert.
Outdoor-Trecker verwenden Moskito-Hüte. Bei denen bedeckt ein Netz das Gesicht, zugleich können wir aber ohne Probleme sehen. Die Traumfänger, ein Geflecht aus Zweigchen, Gräsern und Pflanzenfasern, hängten sich Indianer nicht hinter den Autospiegel, sondern legten sie ihren Babys über das Gesicht, um Insekten abzuhalten.
Kräuter auf der Fensterbank
Leicht anzuwenden und mitunter recht wirkungsvoll sind mitunter bestimmte Kräuter auf der Fensterbank. Hierzu gehören Basilikum, Schnittlauch und Zitronenmelisse. So sind nicht nur beliebte Küchenkräuter stets zur Hand, sondern gleichzeitig werden damit die Mücken in Schach gehalten. Einen Versuch ist dies auf jeden Fall wert.
Eine Tomatenpflanze auf dem Fensterbrett kann als einfaches Hausmittel gegen Mücken zum Einsatz kommen. Deren Blätter verströmen einen Geruch, den die Stechmücken meiden.
Räuchern
Räuchern hat nicht nur etwas Mystisches, sondern kann auch bei Mückenplagen zum Einsatz kommen. So werden getrocknete Salbeiblätter verrieben und in einer feuerfesten Schale angezündet. Dies glimmt vor sich hin und verströmt einen Geruch, den die Mücken nicht mögen.
Wer den gleichen Effekt einfacher haben möchte, besorgt sich Räucherstäbchen, die sowohl in der Wohnung als auch im Freien zur Anwendung kommen können. Auch hier ist, wie bei den ätherischen Ölen, auf Reinheit und Qualität zu achten.
Allgemeine Tipps gegen Mücken
Um sich gegen Mücken zu schützen, hilft das Anbringen von Fliegengittern vor den Fenstern. Eine weitere Möglichkeit für die Nacht ist das Schlafen unter einem Moskitonetz. Dies sollte am besten nur eine Öffnung haben. Für Kinder und Babys sind passende Moskitonetze im Handel verfügbar, die auch draußen über dem Kinderwagen oder dem Bettchen angebracht werden können.
Auf Parfum, stark riechendes Deo und Weichspüler ist zu verzichten. Die Duftstoffe könnten die Biester anlocken. Aber auch schlechter Geruch, wie Schweiß oder stinkende Socken, zieht die blutsaugenden Plagegeister an.
Reisende in Südamerika kennen die allgegenwärtigen Rauchfeuer in Urwalddörfern. Der Qualm hält die Mücken auf Distanz, und manche Traveller haben ständig eine Zigarre im Mund. “Heilige” Salbeifeuer bei den Native Americans haben nicht nur eine mystische Bedeutung, sondern wirken gegen die Mücken, denn die scheuen den Geruch.
In der Wohnung können wir getrocknete Salbeiblätter zerreiben und mit Räucherkohle in einer Feuerschale entzünden. Der Salbei glimmt dann langsam. Knoblauch, im Zimmer aufgehängt, hält die Mücken fern.
Mücken mögen weder Knoblauch- noch Kohlgeruch. Die Ernährung sollte daher reich an Thiamin (Vitamin B1) sein. Dies ist vor allem enthalten in Vollkornprodukten, Walnüssen, Hülsenfrüchten, Lachs, Kartoffeln, Brokkoli und Spargel. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Maria L. Schasteen: Duft-Medizin: Ätherische Öle und ihre therapeutische Anwendung, Crotona (5. September 2016)
- Fritz Peus: Stechmücken, VerlagsKG Wolf; Auflage: 2., Aufl., Nachdruck von 1951 (1. Dezember 2003)
- Stephanie L. Tourles: Insektenabwehr selbst gemacht: 75 Rezepturen aus der Natur für Menschen, Hunde und Katzen gegen Stechmücken, Zecken, Flöhe und Co., Ökobuch; Auflage: 1 (23. Mai 2016)
- Erich Martini: Über Stechmücken: Besonders Deren Europäische Arten Und Ihre Bekämpfung, Veröffentlicht Mit Unterstützung Der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, FB&C LTD (21. April 2018)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.