Pickel sind kein rein kosmetisches Problem, sie können auch unangenehme Beschwerden wie Juckreiz oder Schmerzen verursachen. Um die lästigen Hautunreinheiten loszuwerden, können verschiedene Hausmittel angewendet werden. Bei starken Schmerzen und deutlichen Entzündungen sollte jedoch zuvor hautärztlicher Rat eingeholt werden, um behandlungsbedürftige Erkrankungen, wie zum Beispiel Gürtelrose, Krätze oder Psoriasis (Schuppenflechte), auszuschließen.
Inhaltsverzeichnis
Hausmittel gegen Pickel zur äußeren Anwendung
Direkt auf die Pickel auftragen kann man Umschläge mit Heilerde. Heilerde hemmt die Pickelbildung und saugt Giftstoffe sowie Entzündungsprodukte auf. Ein altes Hausmittel sind Teebeutel, z.B. mit Kamillenblüten, die direkt auf die Haut gelegt bzw. getupft werden.
Der Saft der Aloe vera gilt als wirksames Heilmittel bei sämtlichen Hauterkrankungen. Bei Akne und unreiner Haut soll reiner Aloe-Saft, der abends dünn auf die Haut aufgetragen und über Nacht dort belassen wird, bereits nach einer Woche Wirkung zeigen. Eine innerliche Anwendung kann die Heilung zusätzlich verstärken.
Bei fettiger Haut, Pickeln und Mitessern soll ein natürliches Gesichtswasser klärend und reinigend wirken: Zur Herstellung des alten Hausmittels wird der Saft je einer Zitrone und einer Orange mit etwas Heilwasser vermischt und täglich über vier Wochen als Gesichtswasser verwendet.
Gänseblümchen wirken entzündungshemmend und können zu Hause zu einer Hauttinktur verarbeitet werden. Dazu sammelt man ca. 100 Gänseblümchen, zupft die Köpfchen ab und legt diese für drei bis vier Wochen in 100 ml 40-prozentigen Alkohol ein. Die Tinktur kann danach direkt auf die Pickel getupft werden, um Entzündungen zu hemmen.
Zinksalbe kann zum Austrocknen von Pickeln verwendet werden. Dafür ist der Wirkstoff Zinkoxid verantwortlich. Zudem enthalten viele Zinksalben Inhaltsstoffe wie Vitamin A oder Lebertran.
Während Vitamin A hilft, beschädigtes Gewebe wieder aufzubauen, versorgt Lebertran die Haut mit Vitamin E, A und D. Zinkoxid kann aufgrund seiner antiseptischen Wirkung verhindern, dass sich Pickel entzünden und eitern.
Einige Menschen schwören auf Zahnpasta, um entzündete Pickel auszutrocknen. Dafür wird etwas Zahnpasta auf die betroffene Hautstelle aufgetragen und über Nacht einwirken gelassen.
Für die austrocknende Wirkung ist vor allem der Wirkstoff Natriumdodecylpolysulfat verantwortlich, der auch in einigen kommerziellen Pflegeprodukten enthalten ist und der Haut Fett entzieht.
Teebaumöl hilft gegen Pickel
Ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Akne ist Teebaumöl, welches durch Destillation aus den Blättern des Teebaums gewonnen wird. Im Wesentlichen beruht seine antiseptische und bakterizide Wirkung auf dem Hauptbestandteil Terpinen-4-ol.
Ist die Haut großflächig mit Pickeln übersät, können wenige Tropfen auf einen feuchten Waschlappen gegeben und das ganze Gesicht vorsichtig damit abgetupft werden. Es empfiehlt sich, vor der ersten Anwendung Rücksprache mit einem Hautarzt zu halten.
Unverdünntes Teebaumöl sollte ausschließlich zur Behandlung einzelner Entzündungen eingesetzt werden, da es recht aggressiv ist. Dafür genügt es, ein bis zwei Tropfen auf ein Wattestäbchen zu geben und den Pickel nach einer gründlichen Gesichtsreinigung vorsichtig damit zu betupfen.
Bachblüten und Schüssler Salze bei unreiner Haut
In der Bachblütentherapie wird hauptsächlich nach Gemütszuständen ausgesucht. Jede seelische Empfindung hat jedoch eine Entsprechung auf der Körperebene, sodass es bestimmte Bachblüten gibt, die bei unreiner Haut und Pickeln empfohlen werden.
Dabei sollte Crab apple, die „Reinigungsblüte“, in einer Mischung unbedingt berücksichtigt werden. Impatiens ist angezeigt, wenn Entzündungen und Rötung vorliegen.
Stehen hormonelle Einflüsse im Vordergrund wie etwa bei Pubertätsakne, gehören Cherry Plum und Rock Rose in die engere Auswahl. Heilen die Pickel ab, ist an die Verwendung von Rescue-Salbe zu denken, nicht zuletzt, um unschöne Narben zu vermeiden.
Ein weiteres bewährtes Heilmittel aus dem Bereich der Alternativmedizin sind Schüßler-Salze. Als eines der wichtigsten Salze gilt bei Behandlung von Akne Natrium phosphoricum (Nr. 9), welches den Fett- und Säurehaushalt reguliert und daher als „Salz des Stoffwechsels“ gilt.
Durch die entgiftende Wirkung lindert es auch Hautprobleme, wobei es sich besonders als Hausmittel gegen fettige Haut und Akne bewährt hat.
Bei entzündeten Pickeln, die mit einer Rötung, Schwellung und Juckreiz einhergehen, wird aus heilpraktischer Sicht oft das Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) empfohlen. Treten die Hautunreinheiten in erster Linie auf der Stirn, Brust und dem Rücken auf, kann Silicea (Nr. 11) helfen. Unangenehme Pickel am Po können mithilfe des Salzes Nr. 6 (Kalium sulfuricum) behandelt werden.
Apfelessig zur inneren und äußeren Anwendung
Apfelessig gehört ebenfalls zu den erprobten Hausmitteln. Er wirkt antibakteriell und soll zudem zur Entgiftung beitragen.
Die enthalte Fruchtsäure verengt die Poren und verfeinert das Hautbild. Apfelessig eignet sich deshalb zur Reinigung, zur Linderung von Entzündungen sowie zur Förderung eines feinporigeren Hautbildes.
Die größte Wirkung kann man mit Apfelessig erzielen, wenn man ihn trinkt. Er kurbelt den Stoffwechsel an und sorgt dafür, dass Giftstoffe effektiver ausgeschwemmt werden.
Dafür werden ein bis zwei Esslöffel Apfelessig in ein Glas gegeben und der Essigtrunk anschließend getrunken. Bei täglicher Einnahme stellt sich bereits nach einigen Wochen eine positive Wirkung ein.
Äußerlich angewendet kommt Apfelessig beispielsweise im Badewasser zum Einsatz. Auf diese Weise können auch Hautunreinheiten am Körper auf sanfte Art bekämpft werden. Die Wärme des Badewassers bewirkt, dass sich die Hautporen öffnen, so dass die Wirkstoffe des Apfelessigs besonders effektiv aufgenommen werden.
Ähnlich wirken auch Dampfbäder mit Apfelessig zur Behandlung der Gesichtshaut, für die fünf bis sechs Esslöffel in einen halben Liter sehr heißes Wasser gegeben werden. Das Dampfbad sollte zehn bis 15 Minuten dauern.
Kräutertees gegen Pickel
Neben lokal anzuwendenden Hausmitteln gegen die Hautunreinheiten werden in der Naturheilkunde allgemeine Maßnahmen zur Ausleitung von Giftstoffen empfohlen. Dahinter steht die Annahme, dass Giftstoffe vom Organismus in Form von Pickeln über die Haut ausgeleitet werden. Diese Entgiftung kann mit Kräutertees unterstützt werden:
Gegen Pickel und andere Hautkrankheiten werden Heilkräuter mit blutreinigender, entgiftender, ausleitender und stoffwechselverbessernder Wirkung eingesetzt.
Für einen Haut-Tee vermischt man
Aus zwei Teelöffel der Kräuter und 0,25 Liter heißem Wasser wird ein Aufguss zubereitet, der circa 10 Minuten lang ziehen sollte. Es wird empfohlen, von diesem Tee drei Tassen täglich über einen Zeitraum von vier Wochen zu trinken. Während der Teekur empfiehlt es sich, zusätzlich reichlich Wasser zu sich zu nehmen. |
Das Stiefmütterchen wird empfohlen, um unreine Haut zu behandeln. Für einen Tee werden zwei Teelöffel Stiefmütterchenkraut mit 0,25 Liter kochendem Wasser übergossen.
Nach zehn Minuten wird die Flüssigkeit abgeseiht und der Tee getrunken. Empfohlen wird eine mehrwöchige Teekur mit je einer Tasse morgens und abends, sowie die äußerliche Anwendung mit Umschlägen.
Ernährungsweise bei Pickelproblemen
Bei der Ernährungsweise sind frische, naturbelassene Lebensmittel, insbesondere Salate und Gemüse vorzuziehen. Fertigprodukte mit Farb- und Konservierungsstoffen stehen genauso in Verdacht, Pickel und Mitesser zu verstärken wie Süßigkeiten, salzreiche und sehr fettige Mahlzeiten.
Anzuraten ist das Führen eines Ernährungsprotokolls, mit dem jeder für sich ein individuelles Profil mit verbessernden und verschlimmernden Nahrungsmitteln erstellen kann.
Weiterhin wird gemeinhin angeraten, möglichst auf Nikotin und Alkohol zu verzichten, um den (Haut-)Stoffwechsel zu entlasten. Positiv sollen dagegen ausreichend Schlaf, frische Luft und leichte Sonnenbäder wirken.
Die Haut als Spiegel der Seele: Stress-Pickel
Für Akne bei Erwachsenen ist neben einer falschen Ernährung oft Stress verantwortlich. Denn unter Stress schüttet der Körper Hormone aus, die eine stärkere Talgproduktion der Haut bewirken und somit Pickel und Mitesser begünstigen können.
Wer bei Ärger, Konflikten, Ängsten oder Anspannung zu Hautproblemen neigt, sollte daher versuchen, mithilfe von Übungen zum Stressabbau für mehr Entspannung und innere Ruhe zu sorgen. Hier bieten sich beispielsweise Yoga, autogenes Training, die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Meditation an. (ag, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Elvira Bierbach (Hrsg.): Naturheilpraxis heute. Lehrbuch und Atlas. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München, 4. Auflage 2009.
- Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen: Ein illustrierter Leitfaden, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
- Pharmazeutische Zeitung: Diät hilft im Kampf gegen Pickel, (Abruf: 07.09.2019), PZ Online
- Komplementäre Therapien. Theorie und Praxis. Die Grundlagen der Biochemie nach Dr. Schüßler; Deutsche Apotheker-Zeitung (DAZ online), Ausgabe 31/2015 (abruf: 07.09.2019), Deutsche Apotheker-Zeitung online
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.