Hausmittel gegen Schnupfen können die Beschwerden lindern. Ganz gleich, ob mit verstopfter oder ständig laufender Nase: Jeder Schnupfen (Rhinitis) bringt unangenehme Begleiterscheinungen mit sich und wächst sich manchmal sogar zu einer handfesten Nasennebenhöhlenentzündung aus. Damit die Rhinitis möglichst mild und ohne Komplikationen verläuft, kann man auf einfache Hausmittel aus Naturheilkunde und Erfahrungsmedizin zurückgreifen.
Inhaltsverzeichnis
Hausmittel mildern Schnupfen ab
Gegen Schnupfen hält die Hausapotheke zahlreiche Mittel bereit. Diese können den Verlauf mit seinen typischen Beschwerden merkbar abmildern, in seiner Dauer jedoch nicht verkürzen.
Darauf deutet auch der Volksmund hin, der besagt, dass ein unbehandelter Schnupfen eine Woche dauere, ein behandelter jedoch sieben Tage. Eine andere Faustregel bezieht auch die Zeit der abklingenden Schnupfens ein, wenn es heißt: „Drei Tage kommt er. Drei Tage steht er. Drei Tage geht er.“
Wenn die Beschwerden nach dieser Zeit nicht ausheilen oder sich gar verstärken bzw. wenn Blut oder Eiter im Taschentuch sichtbar sind, dann ist es ratsam, ärztliche Hilfe aufzusuchen. Damit soll die Ausbreitung von Bakterien verhindert sowie chronischer Schnupfen vermieden werden.
Erste Hilfe bei beginnendem Schnupfen: Jodwasser
Ein altes Hausmittel bei beginnendem Schnupfen ist das Trinken von Jodwasser. Bei den allerersten Anzeichen eines beginnenden Schnupfens trinke man danach ein Glas Wasser, dem ein Tropfen zehnprozentige Jodtinktur hinzugefügt wurde.
Das Jod soll den Flüssigkeitshaushalt der Nasenschleimhäute regulieren und so den Ausbruch des Schnupfens verhindern. Als Alternative bietet sich die Einnahme des Schüßler-Salzes Nr. 15, Kalium jodatum D6 (Kali-i) an, welches – halbstündig verabreicht – den gleichen Zweck erfüllen soll.
In der Homöopathie gilt das Salz als passendes Mittel bei Schnupfen mit reichlichem, wässrigem und scharfem Sekret, mit Verschlimmerung nachts und in geschlossenen Räumen, während frische Luft und Bewegung den Zustand bessern.
Von der Selbstbehandlung mit Jod sollte allerdings bei bekannter Schilddrüsenerkrankung sowie Jodüberempfindlichkeit abgesehen werden. Hier ist heilpraktischer oder ärztlicher Rat notwendig!
Essen und Trinken bei Schnupfen
Bereits verfestigter Schnupfen kann gelöst werden, indem sehr viel Wasser und leichte Kräutertees (z.B. Kamillen- oder Holunderblütentee) getrunken werden. Dadurch wird der Schleim verflüssigt, sodass er ungehindert ablaufen kann.
Empfehlenswert sind dazu Brühen und Suppen, die innerlich erwärmend wirken und den Stoffwechsel entlasten, da sich der Organismus ganz dem Selbstheilungsvorgang widmen kann, anstatt fettige und eiweißreiche Mahlzeiten zu verdauen.
Inhalation und Dampfbäder
Lokale Anwendungen, die sich bei jeder Form von Schnupfen anbieten, sind Inhalationen. Eine Inhalation kann als Dampfbad ausgeführt werden oder mit einem speziellen Gerät mit Mund- und Nasenaufsatz, das in Apotheken erhältlich ist.
Das klassische Dampfbad erfolgt, indem man den Kopf über eine Schüssel mit kochend heißem Wasser hält und mit einem großen Handtuch abdeckt. Der aufsteigende Dampf wird bis zu zehn Minuten lang eingeatmet.
Verstärkt wird die schleimlösende Wirkung durch den Zusatz von einem Teelöffel Kochsalz oder Emser Salz, einem Esslöffel getrocknetem Thymiankraut oder Salbeiblättern. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber modernen Inhaliergeräten besteht in der äußerlichen Wärmewirkung auf den gesamten Gesichtsbereich, was den Einsatz auch bei verstopften Nasennebenhöhlen, Kiefer- und Stirnhöhlen empfehlenswert macht.
Etwas milder wirkt die Inhalation, wenn ein Zweig von Fichte, Tanne oder Latschenkiefer in einem großen Topf mit Wasser auf dem Herd bei kleinster Stufe köchelt, wobei sich der ätherische Dampf im Raum verteilt. Der übrige Sud kann dann direkt als Zusatz für ein Vollbad oder Fußbad verwendet werden.
Ersatzweise kann ein kleines Schälchen mit Wasser befüllt und entsprechend einen Tropfen ätherisches Öl dazugeben werden. Vor allem bei Kindern reicht es aus, das Schälchen auf die Heizung oder in Heizungsnähe zu stellen.
Wichtig bei Schnupfen: Unterstützen Sie Ihr Abwehrsystem!
Schnupfen bzw. eine Erkältung bedeutet für Ihr körpereigenes Abwehrsystem viel Arbeit. Sie können es jedoch unterstützen, indem sie auf ausreichend Schlaf achten bzw. bei starken Beschwerden ganz im Bett bleiben und sich warm halten.
Im Schlaf werden besonders viele immunaktive Stoffe ausgeschüttet, die das Abwehrsystem stärken und die Chance auf eine schnelle Bekämpfung der Erreger erhöhen. Generell sollte jede Form von Stress vermieden werden, da dieser zu viel Energie kostet und die Abwehrkräfte schwächt.
Das Gleiche gilt für Alkohol und Nikotin, da sich auch Genussmittel negativ auf die Immunabwehr auswirken. Das Rauchen aufgeben und eine Reduzierung des Alkoholkonsums sind daher generell sehr gute Ansätze, um die Gesundheit zu stärken.
Gerade wenn Sie stark verschleimt sind oder erhöhte Temperatur haben, ist ausreichendes Trinken sehr wichtig. Experten empfehlen bei 38 Grad Fieber einen halben Liter zusätzliche Flüssigkeit.
Bei höheren Werten ist es ratsam, für jedes weitere Grad einen Extra-Liter zu trinken. Am besten greifen Sie dabei zu Wasser oder heißem Tee.
Für frische Luft und gutes Raumklima sorgen
Achten Sie darauf, dass die Wohnung regelmäßig gelüftet wird und (vor allem in den Wintermonaten) eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Um dies zu gewährleisten, können Sie einfach mit Wasser gefüllte Schalen auf die Heizungen stellen oder alternativ feuchte Handtücher darüber hängen.
Durch die Verdunstung des Wassers erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum, welche das Austrocknen der Schleimhäute verhindert. Sofern Sie fieberfrei sind und sich fit genug fühlen, gehen Sie mindestens ein Mal am Tag an der frischen Luft spazieren und atmen Sie tief ein und aus.
Lebensmittel, die das Immunsystem stärken, sind vor allem Obst und Gemüse in roher statt in gekochter Form, denn dieses ist reich an zellschützenden Antioxidantien. Achten Sie darauf, möglichst „bunt“ zu essen und verschiedenfarbige Sorten auszuwählen.
Dunkle Produkte wie z.B. Blaubeeren, Kirschen, Grünkohl und Brokkoli haben einen besonders hohen Gehalt an wertvollen Vitalstoffen. Gleiches gilt unter anderem für Nüsse (vor allem Mandeln), Knoblauch, Tomaten und Spinat.
Vorbeugende Hausmittel gegen Schnupfen
Nasenspülungen sind ganz einfach durchzuführen, indem Flüssigkeit aus der Hand direkt in die Nasenlöcher eingesaugt wird. Geeignet sind zehnprozentige Salzlösungen (Kochsalz oder Emser Salz) oder Kräuterzubereitungen. Regelmäßig verwendet sollen Nasenspülungen Schnupfen gar nicht erst entstehen lassen.
Ebenso kann einer Rhinitis vorgebeugt werden, indem Pastillen mit dem Extrakt der Zistrose (z.B. Cystus 052) gelutscht oder als flüssige Zubereitungen gegurgelt werden. Besonders in der Erkältungssaison schützen die Wirkstoffe der Zistrose die Zellen der oberen Atemwege vor dem Eindringen anfliegender Viren, die in der Regel für den einfachen Schnupfen verantwortlich sind.
Weitere Hausmittel zur Behandlung von Erkältungssymptomen
Es gibt noch zahlreiche weitere Maßnahmen und Mittel aus der Naturheilkunde, die zur Selbstbehandlung bei Schnupfen und Erkältungskrankheiten mit Symptomen wie Husten, Heiserkeit, Fieber und Halsschmerzen empfehlenswert sind.
Gegen Husten können beispielsweise selbst gemachter Zwiebelsirup oder die berühmte heiße Milch mit Honig eingesetzt werden. Ist die Stimme rau und brüchig, bieten sich Hausmittel gegen Heiserkeit wie z.B. das Gurgeln mit Kamillentee an.
Fieber kann auf natürliche Weise durch Wadenwickel oder Waschungen gesenkt werden, was sich vor allem bei kleinen Kindern gut eignet. Als wirksame Hausmittel gegen Halsschmerzen gelten unter anderem Quarkwickel und Salbeitee. (jvs, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Michael Reiß.: Facharztwissen HNO-Heilkunde, Springer Verlag, 1. Auflage, 2009
- Rosina Sonnenschmidt: Die neue Schüßler-Hausapotheke mit 36 Heilsalzen: Von A-Z, Narayana; Auflage: 2. Auflage (1. Dezember 2013)
- Heike Kovács et al: Homöopathie: So heile ich mich selbst, BLV Buchverlag, 2008
- Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen: Ein illustrierter Leitfaden, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.