Glanzlose, spröde und strohig – gerade Frauen mit längeren Haaren klagen oft über diese Probleme. Die Trockenheit entsteht meist durch falsche Behandlung und Umwelteinflüsse. Belastungen wie Dauerwelle, Färben, heißes Föhnen, Glätten und zu häufiges Waschen können zu widerspenstigen, brüchigen Haaren führen. Verschiedenste Pflegeprodukte versprechen Erfolg. Doch hier ist unbedingt auf die Inhaltsstoffe zu achten, da diese das Problem sogar verstärken können. Hausmittel gegen trockene Haare hingegen enthalten in der Regel nur natürliche Komponenten und helfen auf längere Sicht, wieder schöne, glänzende Haare zu bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsvolle Tipps gegen trockene Haare
Spröde, glanzlose Haare sollten nicht zu oft gewaschen werden. Stattdessen gilt: Je seltener, desto besser. Beim Kauf eines Shampoos ist darauf zu achten, dass dies weder Silikone noch aggressive Tenside enthält. Silikone legen sich wie ein Mantel um die Haare. Diese fühlen sich dadurch zwar geschmeidig an und erhalten einen schönen Glanz.
Doch mit der Zeit muss immer häufiger gewaschen werden, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Der „Mantel“ lässt Feuchtigkeit und wichtige Öle nicht mehr eindringen, wodurch die Haare immer trockener werden. Hinzu kommt, dass sie durch die Silikone beschwert werden.
Mit einem sogenannten “Klärungsshampoo” kann das Haar von den chemischen Rückständen befreit werden. Der Wechsel zu einem silikonfreien Shampoo und die Anwendung der im Folgenden vorgestellten Hausmittel ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Haarwaschmittel enthalten Tenside. Dies sind Substanzen, die den Schmutz lösen und als Schaumbildner fungieren. Tenside sind nötig, jedoch existieren hier ziemliche Unterschiede. Nicht jeder reagiert auf diese Stoffe, doch sie können Allergien auslösen oder zu einer massiven Austrocknung der Haare führen.
Beim Waschen sollte stets die Kopfhaut massiert werden, da dies die Fettproduktion ankurbelt. Zu heißes Wasser und zu häufiges Föhnen sind zu meiden. Auch die Verwendung von Glätteisen oder Lockenstab sollte gut überlegt werden.
Nach dem Waschen können die Haare noch etwas mit kaltem Wasser abgespült werden. Auch dies hilft gegen trockene, brüchige Haare.
Empfehlenswert ist es, die Haare morgens und abends mindestens drei Minuten lang zu bürsten, um die Durchblutung und Talgproduktion in der Kopfhaut anzukurbeln. Dabei sollte nicht nur von oben nach unten gekämmt werden, sondern auch andersherum, also „gegen den Strich“.
Shampoo auf natürlicher Basis: Haarwaschseife
Haarwaschseife ist eine gute Alternative zum Shampoo, denn diese enthält meist ausschließlich natürliche Substanzen. Bei trockenem Haar ist eine Seife auf Ziegenmilchbasis zu empfehlen. Häufig sind zur Unterstützung der Wirksamkeit verschiedene Öle, wie zum Beispiel Kokosöl oder Sesamöl zugesetzt, was sich positiv auf die Haarstruktur auswirkt.
Ölkuren: Hohe Wirksamkeit ohne Chemie
Ölkuren sind ein bewährtes Hausmittel, um trockene, brüchige Haare mit Feuchtigkeit zu versorgen. Wichtig: Bei allen Anwendungen wird nach der Einwirkzeit des Haaröls zuerst ein mildes Shampoo in die Haare einmassiert und erst danach mit genügend Wasser ausgewaschen. Auf diese Art und Weise löst sich das Öl besser. Die Kuren werden normalerweise einmal pro Woche angewandt. Bei massiver Trockenheit kann dies auch häufiger erfolgen.
Kur mit reinem Olivenöl
Ölkuren zaubern auf einfache Art und Weise Feuchtigkeit ins Haar. Eine bekannte Zutat hierfür ist das Olivenöl. Nach dem Waschen mit einem sanften Shampoo werden die Haare ohne Rubbeln mit einem Handtuch getrocknet und dann vorsichtig gekämmt. Das angewärmte Olivenöl wird vom Ansatz bis in die Spitzen mit den Händen eingearbeitet.
Ist die Kopfhaut trocken, kann das Öl noch zusätzlich in die Kopfhaut einmassiert werden. Anschließend werden die Haare in ein warmes Handtuch gepackt. Nach ein bis drei Stunden wird die Kur mit etwas Shampoo ausgewaschen.
Haarpackung mit Olivenöl und Ei
Warmes Olivenöl wird mit einem Eigelb und einem Teelöffel Honig vermischt. Das Ganze wird nach dem Waschen ins Haar eingearbeitet. Diese Mischung sollte mindestens eine halbe Stunde einwirken können, bevor sie ausgewaschen wird.
Feuchtigkeit durch Kokosöl
Für dieses bewährte Hausmittel gegen strohiges Haar werden drei Esslöffel Kokosöl, ein Eigelb und ein Teelöffel Zitronensaft miteinander verrührt. Die Paste wird auf das gewaschene, handtuchtrockene Haar gegeben und bleibt mindestens eine Stunde dort. Bei Bedarf kann die Kopfhaut mitbehandelt werden.
Packung mit ätherischen Ölen
Eine wohlriechende und wirkungsvolle Anwendung bei sprödem Haar ist eine Packung, bei der ätherische Öle eingesetzt werden.
Anleitung für eine Sesam-Lavendel-Packung:
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Arganöl gegen trockene Haare
Arganöl ist ein ganz besonderes Öl, das aus den Samen des Arganbaumes gewonnen wird und auch als „Gold von Marokko“ bekannt ist. Das Öl hat eine durchblutungsfördernde und feuchtigkeitsspendende Eigenschaft, weshalb es bei trockenen Haaren gerne zum Einsatz kommt.
Das Öl kann vor dem Waschen in Haarspitzen und Kopfhaut einmassiert, eventuell auch über Nacht verwendet werden. Möglich ist es weiterhin, ein paar Tropfen davon dem Shampoo hinzuzufügen oder nach dem Waschen ins trockene Haar zu geben.
Maske mit Eigelb
Für diese wirkungsvolle Maske werden je ein Esslöffel Oliven-, Rizinus– und Weizenkeimöl benötigt, welche mit einem Eigelb verrührt und dann auf das feuchte Haar gegeben werden. Die Einwirkzeit beträgt circa zwanzig Minuten.
Schnelle Hilfe über Nacht: Ölmassage
Ein altbewährtes Verfahren bei widerspenstigem Haar ist eine Massage der Kopfhaut mit wertvollen Ölen. Diese wirkt am besten, wenn sie in Form einer Kur drei Tage hintereinander, jeweils im Abstand von zwei Wochen, angewendet wird.
Anleitung für die Öl-Massage:
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Jojoba: Feuchtigkeit für jeden Tag
Ein leichtes Öl, das für jeden Tag geeignet ist, ist Jojobaöl. Hierbei ist die Gefahr sehr gering, dass dadurch fettige Haare entstehen. Verreiben Sie einen Spritzer davon in den Handinnenflächen und verteilen es im Haar.
Vor allem die Spitzen sollten gut versorgt werden, da diese meist am stärkten betroffen sind. Das Öl sorgt für eine extra Portion Feuchtigkeit und kann bei regelmäßiger Anwendung schnell dafür sorgen, dass die Haare wieder glänzend und schön werden.
Haarkur mit Baby-Kleiebad
Eine Anwendung mit Kleiebadpulver ist ein etwas ungewöhnliches, aber sehr wirkungsvolles Rezept. Hierfür wird ein Esslöffel des Pulvers mit einem Esslöffel Sahne verrührt. Hinzu kommen ein Teelöffel Honig, etwas Kokosöl, ein Eigelb und ein Spritzer Zitronensaft.
Diese Kur wird im Haar verteilt, eine Haube aufgesetzt oder ein angewärmtes Handtuch umgebunden. Nach circa einer halben Stunde kann die Mischung ausgespült werden.
Haarwäsche mit Mayonnaise
Ein regelmäßig (ein Mal pro Woche) angewendetes Mayonnaise-Shampoo repariert trockene Spitzen und Haare und legt anschließend einen Schutzfilm über diese.
Rezept:
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Trockenheit kommt auch von innen
Häufig kommt die Trockenheit auch von innen, das heißt, nicht nur die Haare sind trocken, sondern eventuell auch die Haut und die Schleimhäute. Ist dies der Fall, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Flüssigkeitsbedarf gedeckt wird. Je nach Alter und körperlicher Anstrengung sind dies mindestens 30 Milliliter stilles Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
Ebenso wichtig ist es, bei der Ernährung auf hochwertiges natives Öl (z.B. Olivenöl) zu achten und dies auch regelmäßig in der Küche zu verwenden. Von den Schüßler-Salzen, die bei Trockenheit gute Dienste leisten, ist hier die Nummer acht, Kalium chloratum, zu nennen. (sw, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sophie Thompson: Your Skin: Naturkosmetik für Haut und Haar, ZS Verlag GmbH; Auflage: 1 (4. März 2019)
- Hermann Trinkkeller: Dermatologische und medizinische Kosmetik, 2. Auflage, Springer Medizin Verlag, 2007
- Maria M. Kettenring: Ätherische Öle: ganzheitlich anwenden mit zahlreichen Rezepturen. Rezepte für die Duftapotheke, Massageöle, Aromaküche und natürliche Raumdüfte, Bassermann Verlag; Auflage: 2 (12. November 2018)
- Bruce Fife: Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen, Kopp Verlag 5. Auflage Januar 2016 (21. Dezember 2012)
- Eveline Tichy, Klaus Tichy: Das große Praxisbuch der Schüßlertherapie, Sonntag J. Verlag, 20.10.2010
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.