Hausmittel können gegen Warzen helfen. Bei diesen handelt es sich um Hautneubildungen, die durch Viren bedingt sind. In manchen Fällen treten sie einfach auf und verschwinden irgendwann wieder von selbst. Wer es nicht darauf ankommen lassen möchte, kann eines der bewährten Hausmittel gegen Warzen einsetzen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.
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Pflanzliche Hausmittel gegen Warzen
Als wirksames, altes Hausmittel gegen hartnäckige Warzen gilt bis heute Rizinus-Öl. Es wird aus den Samen der Rizinuspflanze kalt gepresst und durch Wasserdampfbehandlung komplett von seinen giftigen Inhaltsstoffen befreit. Täglich mehrmaliges Einreiben der betroffenen Stellen an Händen und Gesicht mit wenigen Tropfen des fetten, dickflüssigen Öls soll dazu führen, dass diese kleiner werden und schließlich verschwinden.
Der Saft eines Schöllkrautblattes, das gewaschen und samt Stängel zwischen den Fingern zerrieben wird, dient der Erfahrung nach ebenfalls der Rückbildung von Warzen, wenn diese regelmäßig direkt damit betupft werden. Alternativ kann eine Schöllkrautcreme aus 10 ml Schöllkraut-Urtinktur aus der Apotheke und 100 g gut verträglicher Creme hergestellt werden, die dreimal täglich auf die Hautwucherungen gestrichen wird.
Als weitere pflanzliche Hausmittel sind naturreines Teebaumöl, Ringelblumensalbe und Schwedenbitter-Auflagen bekannt. Zarte, weiche Warzen bilden sich laut Überlieferung zurück, wenn sie mit dem Saft der Wolfsmilch bestrichen werden. Oft wird der Stängelsaft des Wundermittels Löwenzahn für die äußerliche Anwendung gegen Warzen und Hühneraugen empfohlen.
Natürliche Behandlung von Warzen mit Banane
Bananenschalen gelten als hilfreiches Hausmittel zur Selbstbehandlung von Warzen, auch wenn ihre Wirkung bisher nur in einer Studie untersucht wurde und sie daher nicht hinreichend wissenschaftlich belegt ist. Für diese Methode schneiden Sie ein kleines Stück aus der Schale (etwas größer als die Wucherung selbst) und kleben dieses mithilfe eines Pflasters auf die betroffene Stelle.
Die Bananenschale enthält bestimmte Enzyme, die bewirken sollen, dass die Warze verschwindet und sich nicht wieder neu bildet. Der Bananenschalen-Verband kann den Tag über bzw. über Nacht auf der Stelle verbleiben, muss aber täglich erneuert werden.
Warzen mit Propolis entfernen
Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Propolis (auch Bienen- oder Kittharz genannt). Bei diesem handelt es sich um harzartige Masse, die von Bienen zum Zwecke der Abdichtung des Bienenstocks hergestellt wird. Gleichzeitig sind in Propolis viele hochwirksame Inhaltsstoffe enthalten, um in den Stock eingebrachte oder bereits vorhandene Bakterien, Viren und Pilze in ihrer Entwicklung zu hemmen bzw. diese abzutöten.
Das Bienenkittharz wirkt unter anderem schmerzstillend, stärkt das körpereigene Immunsystem und enthält natürliche Salicylsäure, welche eine der gängigsten Methoden zur Behandlung von Warzen darstellt. Dementsprechend eignet sich die braungelbe, harzartige Masse gut zur Selbstbehandlung kleiner Hautwucherungen – sofern keine Allergien gegen Bienen- bzw. Wespen-Stiche, Honig und Gelée Royale vorliegen.
Propolis gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie können z.B. das reine Harz mit den Händen erwärmen, bis es knetbar wird und es dann mithilfe eines Pflasters auf der Warze befestigen. Dies kann helfen, die Viren abzutöten und die Wucherung zu beseitigen. Alternativ bieten viele Apotheken Tinkturen und Salben an, die zum Warzenentfernen mehrmals täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
Homöopathie und Schüssler Salze bei Warzen
Für den Hausgebrauch wird aus der Homöopathie vor allem Thuja genutzt, weil der Lebensbaum dem Beschwerdebild der häufigsten Warzen am ehesten entspricht. Danach handelt es sich um alleinstehende, große und berührungsempfindliche Hautwucherungen, die von gelbbrauner oder dunkler Farbe sind. Um die Warzen ist ein roter Hof sichtbar, während die Oberfläche rissig ist.
Gestielte Warzen mit verhornter Oberfläche, die sich vorwiegend an Fingern, Nase und Augenlidern finden, sprechen auf Causticum an. Die Wucherungen sondern Flüssigkeit und Blut ab.
Antimonium crudum kann das passende Mittel sein, wenn breite hornige Wucherungen vor allem an den Fußsohlen vorkommen und von Schwielen begleitet sind. Auch die Finger sind manchmal betroffen.
Schüßler-Salze: Zur Rückbildung von Warzen wird empfohlen, Kalium chloratum D6 (Nr.4) im täglichen Wechsel mit Natrium chloratum D6 (Nr.8), je 3×1 Tablette, im Mund zergehen zu lassen. Äußerlich kann die kleine Geschwulst zusätzlich mehrmals täglich mit Kalium chloratum Salbe eingestrichen werden.
Linderung durch “Besprechen” der Warze
Warzen sind durch Suggestionen beeinflussbar, sei es durch selbst gegebene oder durch Fremde. Auch heute noch werden die Wucherungen durch Heiler „besprochen“ oder als moderne Version mit der Hypnotherapie und Selbsthypnose zum Verschwinden gebracht. Kindern kann man die Warzen mitunter sogar „abkaufen“. Häufig verschwinden die Hautgebilde rasch, nachdem der „Kaufvertrag“ zustande gekommen ist.
Zitronensaft und Knoblauch gegen Hautwucherungen
Das Betupfen der Warzen mit einer Lösung aus je einem Esslöffel Essig und Kochsalz soll diese ebenso zerstören wie häufiges Abreiben mit trockener Seife oder mit Knoblauch. Hierfür schälen Sie eine frische Knoblauchzehe und schneiden sie in Scheiben. Die Warze wird mit der Scheibe eingerieben, dann wird diese mit der Schnittseite nach unten mithilfe eines Pflasters auf der betroffenen Stelle fixiert und über Nacht dort belassen. Am nächsten Morgen entfernen Sie den Knoblauch und wiederholen den Vorgang bei Bedarf am Abend wieder, so lange bis die Warze verschwunden ist.
Vitamin A und C sollen die Abwehrkräfte der Haut besonders anregen: Dazu wird empfohlen, die Vitaminkapseln zu öffnen und den Inhalt auf die Warzen geben. Alternativ können Sie die Warze drei- bis viermal am Tag mit einem Stück frischer Zitrone einreiben. Lassen Sie den sauren Saft der Zitrusfrucht anschließend auf der betroffenen Stelle trocknen.
Vorbeugung von Warzen
Da Warzen durch Viren verursacht werden, können nur bedingt Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden. Fast alle Warzenarten entstehen durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), welche derart umweltresistent sind, dass sie mit üblichen Desinfektionsmitteln kaum zu bekämpfen sind. Dennoch können an Orten mit hoher Ansteckungsgefahr, wie z.B. Schwimmbädern, Saunen oder Hotelzimmern, einige Hygiene-Regeln helfen, das Risiko zu minimieren.
Ratsam ist das Tragen von Badeschlappen und die Nutzung eigener Handtücher, welche im Anschluss bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Trocknen Sie die Zwischenräume von Fingern und Zehen nach jedem Baden bzw. Duschen gut ab. Achten Sie auf Ihre Gesundheit, denn eine schwache Immunabwehr begünstigt Warzen.
Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Weitere bewährte Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, sind beispielsweise eine individuell abgestimmte Bachblütentherapie oder die Hydrotherapie von Pfarrer Kneipp. (jvs, nr)
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrages hieß es, dass Bananenschalen bei der Selbstbehandlung von Warzen eine gute Hilfe sein können. Die Aussage ist allerdings lediglich durch eine Studie belegt und daher wird in dem Text deutlich gemacht, dass hinreichende wissenschaftliche Nachweise fehlen.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Heike Kovács et al: Homöopathie: So heile ich mich selbst, BLV Buchverlag, 2008
- Wolf-Ingo Worret, Wolfgang Gehring (Hrsg.): Kosmetische Dermatologie, Springer Verlag, 2013
- Elvira Bierbach (Hrsg.): Naturheilpraxis heute. Lehrbuch und Atlas. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München, 4. Auflage 2009.
- Wolfram Sterry: Checkliste Dermatologie: Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie, Thieme, 16.06.2010
- Warzawer-Schwarcz, L.: Treatment of plantar warts with banana skin; in: Plastic and Reconstructive Surgery, Volume 68, Issue 6, Dezember 1981, journals.lww.com
- Markus Streit: Warzen – klinische Bilder und Therapie; in: Schweizerisches Medizin-Forum, Volume 14, Issue 36, Seite 659–669, 2014, medicalforum.ch
- K. P. Sampath Kumar, Debjit Bhowmik, S. Duraivel, M. Umadevi: Traditional and Medicinal Uses of Banana; in: Journal of Pharmacognosy and Phytochemistry, Volume 1, No. 3 2012, phytojournal.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.