Ein geselliges Zusammensein auf der Terrasse wird schnell zur Qual, wenn Wespen in Massen auftreten und die Speisen belagern. Vor allem für Personen mit einer Insektenstichallergie sind Wespen ein rotes Tuch. Doch wie lassen sich die Plagegeister am besten abwehren, so dass Sie auch im Spätsommer ungestört im Freien Speisen und Getränke genießen können? In diesem Artikel finden Sie die Antworten.
Inhaltsverzeichnis
Wespen vertreiben
Obwohl die Wespen andere Plagegeister wie Mücken und Fliegen jagen und somit als Schädlingsbekämpfer nützliche Aufgaben in der Natur übernehmen, sind die schwarz-gelben Tierchen wenig beliebt. Wespen bleiben in der Regel freundlich und wollen dem Menschen gar nichts tun. Fühlen sie sich jedoch bedrängt, so stechen sie zu.
Und das tut ganz schön weh. Glücklicherweise gibt es unterschiedliche Arten, die Insekten fern zu halten. Eine komplett sichere Lösung existiert dabei allerdings nicht. Deshalb einfach ausprobieren und am besten auch mehrere Hausmittel gleichzeitig miteinander kombinieren.
Zitronen oder Orangen mit Gewürznelken
Nicht nur in der Weihnachtszeit werden Orangen oder Zitronen – gespickt mit jeder Menge Gewürznelken – aufgehängt, da dies einen für uns wohligen, angenehmen Geruch erzeugt. Die Insekten hingegen mögen den Geruch überhaupt nicht. Dieses Hausmittel kann mit wohlriechenden ätherischen Ölen dabei helfen, Wespen gut in Schach zu halten.
Kaffeepulver verbrennen
Den Geruch von Kaffee mögen Wespen ebenfalls nicht. Ein Verbrennen von Kaffeepulver oder Kaffeebohnen in einem feuerfesten Behälter riecht zwar nicht besonders gut, hält die Biester jedoch fern. Auch sehr frisch gemahlener Kaffee wirkt auf Grund des Geruchs abschreckend auf Wespen. Die Kaffeepulverdose kann also einfach geöffnet auf den Frühstückstisch gestellt werden.
Frisches Basilikum
Frisches Basilikum schmeckt lecker, riecht gut und sieht auch noch schön aus. In einen hübschen Topf gesteckt, ist er eine nette Tischdeko und hält noch zusätzlich die Wespen fern. Diese mögen den strengen Geruch der ätherischen Öle weniger.
Tomatenpflanzen & Lavendel
Tomatenpflanzen gehören zu den bekannten Hausmitteln gegen Wespen. Die Tomate ist ein Nachtschattengewächs, deren Blätter mit kleinen Drüsen überzogen sind. Diese Drüsen sondern einen starken Geruch ab, der für uns nicht unangenehm ist.
Diese Pflanzen in Kübeln rund um die Terrasse angeordnet oder auf den Balkon gestellt, ihr Duft wehrt nicht nur die Wespen sondern ebenso Mücken ab. Noch etwas Basilikum, Tagetes und Lavendel dazwischen gepflanzt – so ist der „Abwehrzaun“ perfekt.
Ätherische Öle
Ätherische Öle gehören zu den Hausmitteln gegen Wespen. Zitronenöl kombiniert mit Nelkenöl mögen die Wespen nicht gerne. Die Öle werden in einer Aromalampe verbrannt (zwei Tropfen pro Öl). Am besten ist es, wenn mehrere Gefäße draußen gleichzeitig ihren Duft verströmen können.
Lavendel, Citronella und Weihrauch gehören ebenso zu den geeigneten Ölen, die die Plagegeister nicht gerne riechen.
Um sich selbst vor den Plagegeistern zu schützen, kann man sich dezent mit einer selbst hergestellten Ölmischung betupfen. Als Basis 20 Milliliter Mandelöl, dazu zehn Tropfen eines stark duftenden, abschreckenden Öles geben. Geeignet hierfür sind unter anderem Rosmarin-, Lavendel-, Menthol-, Zedern- oder Gewürznelkenöl. Diese Mischung nun in kleinen Mengen auf Haaren und Kleidung verteilen, die Wespen mögen das überhaupt nicht.
Wassersprüher
Ein preiswerter Trick ist fein zerstäubter Wassernebel, der mit einer Blumenspritze oder einer alten Putzmittelflasche einfach in die Luft gesprüht wird. Die Wespen werden dadurch in ihren Bau vertrieben, da sie denken, es würde anfangen zu regnen. Mit etwas zugefügtem Orange- oder Minzöl lässt sich die Wirksamkeit noch erhöhen.
Räucherkerzen
Eine Alternative sind Räucherstäbchen, die mit einem Aromaöl getränkt sind. Davon sollten am besten mehrere zur gleichen Zeit abgebrannt werden, da die Stechinsekten sonst einfach daran vorbei fliegen. Kerzen, die nach Zitronen und/oder Nelken duften, sind eine weitere hilfreiche Variante. Die genannten Möglichkeiten können natürlich gerne miteinander kombiniert werden, um die Wirkung zu verstärken.
Fliegengitter
Damit die Wespen erst gar nicht den Weg in die Wohnung finden, werden am besten an allen Fenstern feinmaschige Fliegengitter angebracht. Dies ist die einfachste Möglichkeit, die Wespen sowie andere Insekten aus dem Wohnraum fern zu zuhalten.
Ablenkungstrick
Um die Wespen vom Aufenthaltsort der Menschen abzulenken, ist ein Ablenkungsmanöver möglich. Doch dies funktioniert nicht von heute auf morgen. Die Insekten müssen sich erst an den neuen Futterplatz gewöhnen. Dieser sollte sich natürlich etwas abseits befinden. Dort wird etwas überreifes Obst oder Zuckerwasser deponiert und der Vorrat immer wieder aufgefüllt.
Um sich bei einem Grillfest oder einem Kaffeeklatsch gegen die Wespen zu wappnen, kann versucht werden, diese mit einem kleinen Trick wegzulocken. Eine Schale, gefüllt mit überreifen Trauben wird in etwas Entfernung vom Esstisch aufgestellt, in der Hoffnung, dass die Plagegeister diese Mahlzeit vorziehen.
Weiße Kleidung, kein Parfum
Bunte und vor allem grelle Kleidung lockt die Wespen an. Deshalb besser Weißes oder Schwarzes tragen. Auch auf Parfum, Rasierwasser und Haarspray sollte verzichtet werden, dies wirkt gegebenenfalls anziehend auf die Wespen, da die Duftstoffe als „süß“ interpretiert werden.
Je ein Tropfen Teebaumöl hinters Ohr und noch je ein Tropfen auf den Unterarm duftet zwar nicht nach einem wohlriechendem Parfum, jedoch mögen die Insekten den Geruch nicht gerne. Ebenso geeignet ist hier eine kleine Menge Pfefferminz- oder Lavendelöl als Alternative zum Teebaumöl.
Knoblauch auf den Tisch
Knoblauch gehört zu den alt bekannten Hausmitteln, Fluginsekten meiden ihn. Ein paar aufgeschnittene Zehen werden verteilt auf den Tisch gelegt, damit die unliebsamen Insekten sich nicht auf das Essen und die Getränke stürzen.
Ultraschall-Wellen gegen Wespen
Die sehr hohen – für den Mensch nicht hörbaren – Töne sorgen dafür, dass die Insekten weg von den beschallten Flächen bleiben. Mit Hilfe von clever ausgerichteten „Schall-Mauuern“ lässt sich so die Terrasse schützen. Achtung – leider gefällt manch anderem Haustier das Geräusch ebenso wenig, das muss man im Zweifelsfall erst ausprobieren.
Fallobst im Garten entfernen
Wespen lieben überreifes, gärendes Obst. Deshalb sollte Fallobst regelmäßig und frühzeitig entfernt werden, um die ungeliebten Gäste gar nicht erst anzulocken. Auch ein Komposthaufen der nah am Kuchentisch steht, ist nicht vorteilhaft – hierzu besser die hinterste Ecke des Gartens nutzen.
Allgemeine Tipps
Um Wespen erst gar nicht anzulocken, sollten die Speisen, die sich auf dem Gartentisch befinden, immer abgedeckt sein. Wespen mögen nicht nur Süßes, sondern fühlen sich ebenso von Fleisch und Wurst angezogen. Auch für die Gläser sind kleine Abdeckhauben sinnvoll, um ein Verschlucken der Wespen zu vermeiden.
Kinder sollten stets dazu angehalten werden, zu gucken, ob sich nicht vielleicht so ein kleines Tierchen auf ihrem Teller oder Glas befindet. Obwohl dies nicht gemütlich ist, wird der Tisch nach dem Essen am besten zügig abgeräumt. Bei kleinen Kindern ist darauf zu achten, dass deren Mund und Hände mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Um ein Verschlucken einer Wespe zu vermeiden, sollte niemals aus offen stehenden Flaschen getrunken werden.
Viele Menschen reagieren panisch, wenn sie Wespen um sich haben. Jegliches Herumfuchteln oder gar Anpusten macht die Biester jedoch aggressiv und die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs steigt. Deshalb immer Ruhe bewahren.
Wespen mögen keine Zugluft, deshalb ist das Aufstellen eines Ventilators ratsam.
Holzverschalungen sollten regelmäßig gepflegt und mit umweltfreundlichen Lacken gestrichen werden. Morsches Holz benutzen die Wespen für den Bau ihrer Nester. Wer Balkon- oder Terrassentür vor den Plagegeistern schützen will, montiert Perlenvorhänge oder Flatterbänder.
Allergikerinnen und Allergiker sollten stets sein Notfallset, ihren Allergiepass und eventuell noch die Telefonnummer der Giftnotruf-Zentrale bei sich tragen. Familienangehörige und Freunde werden am besten über die bestehende Allergie informiert. Wurde ein Allergiker gestochen, sollte zudem ein Arzt kontaktiert werden.
Erste Hilfe Maßnahmen
Die meisten Wespenstichallergiker bekommen sofort nach dem Stich einen nesselartigen Ausschlag. Dieser tritt nicht nur an der Einstichstelle, sondern am ganzen Körper auf. Dazu gesellen sich Symptome, wie Übelkeit und Erbrechen, gesteigerter Puls und niedriger Blutdruck.
Diese Symptome treten schnell auf, meist beginnen sie unmittelbar nach dem Stich. Bis zum Eintreffen des Notarztes werden Betroffene mit erhöhten Beinen gelagert, zugedeckt, beruhigt und auf keinen Fall alleine gelassen. Zusätzlich wird der Stich gekühlt, da er stark anschwellen kann. Befindet sich dieser im Bereich von Mund oder Rachen wird der Hals von außen mit einem kühlen Tuch versorgt. Wenn die Betroffenen bei Bewusstsein sind, werden ihnen Eiswürfel zum lutschen gegeben.
Wespen sind wichtig für die Natur
Wie eingangs bereits erwähnt, sind Wespen sehr wichtig für unsere Natur. Sie fressen Kleintiere, wie Raupen, Spinnen, Mücken und frische Tierkadaver. Sie leben nur einen Sommer lang und sterben im Herbst. In Deutschland leben circa sechzehn verschiedene Wespenarten, wobei nur zwei davon uns Menschen lästig werden.
Wer ein Wespennest entfernen oder gar umsiedeln möchte, sollte vorher unbedingt den Rat eines Experten einholen. In vielen Bundesländern ist die eigene Beseitigung von Wespen- oder Hornissennestern inzwischen verboten. Wird ein Nest erschüttert, so werden die Wespen „wild“ und verteidigen sich. Generell sind beim Umgang mit den Stechinsekten langsame und ruhige Bewegungen wichtig, so stechen die Insekten in der Regel auch nicht zu. (sw, dp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Friedrich Schremmer: Wespen und Hornissen, VerlagsKG Wolf; Auflage: 2., Aufl., Nachdruck von 1962 (1. April 2004)
- Axel Meyer: Lexikon der Düfte: Anwendung & Wirkung ätherischer Öle, Taoasis; Auflage: 10., (1. April 2007)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.