Umgangssprachlich und auch im kosmetischen Sinne ist die Rede von Hornhaut, wenn sich überschüssige Verdickungen der äußeren Hautschicht aufbauen. Dies geschieht vor allem an den Füßen und wird von den Betroffenen oftmals als lästig empfunden, auch wenn die Hornhaut unter medizinischen Gesichtspunkten normalerweise kein Risiko darstellt. Eine Entfernung der Hornhaut kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen, wobei Verletzungen der tiefer liegenden Hautschichten dringend vermieden werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
Definition und Funktion von Hornhaut
Eigentlich ist Hornhaut etwas ganz Normales. Sie stellt die äußerste Schicht unserer Haut dar, genannt Stratum corneum. Diese Hautschicht befindet sich in sehr dünner Ausprägung am ganzen Körper.
Ihre Aufgabe ist es vor allem, einen Schutzschild gegen äußere Einflüsse zu bilden. Werden bestimmte Stellen, so zum Beispiel die Fingerkuppen oder die Fersen an den Füßen, mechanisch gereizt, bildet sich zum Schutz gegen die Belastung mehr von dieser Hornschicht.
Die Hornhaut an Händen und Füßen wird dicker, um an beanspruchten Stellen vor Druck und Reibung zu schützen. Das Stratum corneum besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen, die als „Korneozyten“ bezeichnet werden. Dazwischen sind Fettzellen eingelagert, wodurch die Hornschicht zu einer wasserabweisenden Schutzhülle wird.
Wo Hornhaut am häufigsten vorkommt
Hornhaut kommt am häufigsten an Händen und Füßen vor. Sie dient dort zum Schutz empfindlicher Bereiche. Eine dünne Hornhautschicht ist somit völlig normal.
Bilden sich jedoch übermäßige Verdickungen, kann dies zu Schmerzen führen. Zudem empfinden die meisten Menschen Hornhaut als äußerst unschön und wollen diese unbedingt entfernen.
Je dicker diese ist, umso eher wird sie unflexibler, kann einreißen, austrocknen und somit Schmerzen verursachen. Gerade an den Füßen, die ja ständigen Belastungen ausgesetzt sind, kann sich gegebenenfalls eine sehr dicke Hornschicht bilden.
Ursachen
Ursachen für eine dicke Hornhaut sind zum Beispiel Reibung und Druck, wie sie von Schuhen ausgelöst werden, die nicht richtig passen, zu klein sind und den Füßen nicht genügend Platz lassen. Auch durch Berufe, die langes Stehen oder Laufen erfordern, entwickelt sich über kurz oder lang Hornhaut an den stark beanspruchten Stellen.
Im Sommer, bei häufigem Barfußlaufen, entsteht Hornhaut auch an der Fußsohle, um den Fuß zu schützen. Das ist allerdings völlig normal und sinnvoll.
Hände können ebenso von vermehrter Hornhautbildung betroffen sein, wie zum Beispiel die Fingerkuppen beim Gitarre spielen oder die Handinnenflächen nach langer Gartenarbeit. Personen, die mit den Händen schwere Arbeiten verrichten, haben oft sogenannte Hornhautschwielen an den besonders belasteten Hautstellen.
Durch erhöhtes Körpergewicht können einseitige oder falsche Belastungen auftreten, wodurch sich vermehrt Hornhaut bildet. Weitere mögliche Ursachen sind Verformungen der Füße oder das Bestehen einer Erkrankung wie Diabetes.
Personen, die zu trockener Haut neigen, wie zum Beispiel während der Wechseljahre, tendieren ihrerseits vermehrt zu Verdickungen der Haut an den Füßen. Mitunter entstehen durch die Trockenheit Risse in der Hornhaut, was äußerst unangenehm sein kann. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass sie Ihre Füße zur Pflege jeden Tag eincremen.
Methoden zum Entfernen der Hornhaut
Um Hornhaut zu entfernen, sind verschiedene Methoden möglich. In jedem Fall ist Vorsicht geboten.
Wichtig: Es dürfen unter keinen Umständen Scheren oder scharfe Klingen benutzt werden, da hierdurch erhöhte Verletzungsgefahr besteht und die Hornhaut auch nach dem Entfernen leichter und schneller nachwächst. Hilfreiche Methoden bilden indes Fußbäder, Bimssteine, Feilen, Hornhautraspeln, Cremes sowie verschiedene Hausmittel.
Besondere Vorsicht ist bei Diabetikern geboten. Sie sollten Hornhaut immer von professionellen Fußpflegern entfernen lassen um Verletzungen zu vermeiden. Hornhaut stellt bei Diabetikern ein erhöhtes Risiko für die gefürchteten Geschwüre dar, und sollte deswegen regelmäßig bekämpft werden.
Hornhautentfernung mit Bimsstein
Um Hornhaut schonend zu entfernen, ist der Bimsstein bestens geeignet. Ursprünglich besteht dieser aus porösem Vulkangestein. Heutzutage wird häufig kein Naturprodukt mehr verwendet, sondern der Bimsstein industriell gefertigt.
Angewandt werden kann dieser sowohl trocken als auch im nassen Zustand. Das Abreiben der Hornschicht mit dem Bimsstein ist eine schonende Möglichkeit, die verdickte Haut abzutragen.
Dies muss jedoch meist regelmäßig durchgeführt werden, um einen Erfolg zu erzielen. Da sich der Stein dabei abreibt, ist er nach einer gewissen Zeit zu erneuern. Massive Hornhaut lässt sich nicht immer durch diese sanfte Methode entfernen.
Fußbäder
Fußbäder sind eine angenehme Möglichkeit, Hornhaut zu entfernen beziehungsweise die Füße auf eine weitere Behandlung vorzubereiten. Zugleich kann dadurch der Neubildung dicker Haut entgegengewirkt werden.
Generell sollte die Badetemperatur nicht zu heiß sein und die Badedauer zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten nicht überschreiten. Je nach Belieben können zum Beispiel Salz, Obstessig, Teebaumöl, Natron oder Schüßler-Salze als Badezusätze verwendet werden.
Sie können dem Fußbad z.B. eine Hand voll Himalaja- oder Meersalz zusetzen und so lange rühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Vom Obstessig werden circa 250 Milliliter hinzugegeben.
Um Teebaumöl zu verwenden, werden davon zuerst drei bis vier Tropfen mit etwas Sahne oder Olivenöl verrührt und anschließend ins vorbereitete Fußbad gemischt.
Natron ist ebenso dafür bekannt, die Hornschicht etwas auflösen zu können. Hierfür sind circa drei Teelöffel Natron nötig, die zuerst mit ein paar Löffeln Wasser verrührt und anschließend dem Badewasser beigesetzt werden.
Schüßler-Salze sind sowohl für die innerliche als auch für die äußerliche Anwendung geeignet. Hier ist das Salz Nr. 1, Calcium fluoratum, das Mittel der Wahl zum Entfernen von trockener Haut und Schwielen. Dies wird in heißem Wasser aufgelöst, mit einem Plastik- oder Holzlöffel verrührt und dann dem Fußbad beigegeben.
Hornhautraspel
Beim Entfernen von Hornhaut mit der Hornhautraspel ist Vorsicht geboten. Wie bei der Anwendung mit dem Bimsstein wird durch Reiben die überschüssige Hornhaut abgetragen.
Dabei gilt jedoch zu beachten, dass mit die Haut durch die Raspel besonders leicht verletzt werden kann. Am besten sollte vor dem Gebrauch die Haut (zum Beispiel mit Hilfe eines Fußbades) aufgeweicht werden, da die Trockenanwendung leichter zu Verletzungen führen kann.
Wichtig ist, beim Kauf darauf zu achten, dass die Wahl auf eine Raspel fällt, die eine feine Schleiffläche besitzt.
Elektrischer Hornhauthobel
Die Verwendung eines elektrischen Hornhauthobels ist eine angenehme, einfache und behutsame Art, um der dicken Haut zu Leibe zu rücken. Die elektrischen Geräte, die für den Hausgebrauch bestimmt sind, ermöglichen in der Regel eine schonende und einfache Handhabung.
Um massiver Hornhaut zu entfernen, ist jedoch eine professionelle Fußpflege von einer Fachfrau oder einem Fachmann die bessere Lösung. Denn hier kommen Geräte zum Einsatz, die nur mit entsprechenden Fachkenntnissen verwendet werden dürfen.
Cremes gegen trockene Füße und Verhornungen
Die Anwendung spezieller Cremes gegen Hornhaut ist eine gute Methode, die zwar etwas Geduld erfordert, doch meist ziemlich effektiv ist. Häufig enthalten diese Cremes Salicylsäure, die dabei hilft, die Verhornungen abzutragen.
Ein anderer Wirkstoff ist Urea (Harnstoff), durch welchen die dicke Hornschicht etwas flexibler und weicher wird. Zu empfehlen ist die Kombination aus Bimsstein und Creme.
Die Salbe Nr. 1 aus der Mineralstofftherapie mit Schüßler-Salzen ist zwar keine spezielle Hornhautsalbe, kann jedoch recht erfolgreich in diesem Fall zum Einsatz kommen. Hier ist jedoch eine regelmäßige und längerfristige Anwendung notwendig, da die Creme nicht von heute auf morgen wirkt.
Hausmittel für das Hornhaut entfernen
Verschiedene Hausmittel können dabei helfen, die lästigen Verhornungen und Schwielen zu beseitigen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Füße (beziehungsweise die betroffenen Hautstellen) häufig eingecremt werden, um Trockenheit zu vermeiden.
Am besten hilft eine Cremepackung über Nacht. Dafür werden die Füße am Abend vor dem Schlafengehen dick mit Hirschtalgsalbe, Fettcreme oder Ringelblumensalbe eingecremt und in Baumwollsocken gesteckt. Dies sollte über einen längeren Zeitraum hinweg täglich durchgeführt werden.
Das Auflegen von Zitronenscheiben auf die dicke Hornhaut kann nützlich sein, um diese zu entfernen. Ebenso hilfreich ist das Auftragen von 100-prozentigem Aloe vera Saft.
Eine uralte Methode bildet das Auflegen von Kamillepäckchen. Dazu werden Kamillenblüten in ein Stoffsäckchen gepackt, zugeschnürt, mit kochendem Wasser übergossen und anschließend, wenn dies nicht mehr zu heiß ist, auf die betroffenen Stellen gelegt.
Ein wirksames Verfahren für schöne Füße ist ein Peeling, für welches Zucker oder Salz mit etwas Olivenöl vermengt wird. Reiben Sie Ihre Füße zwei- bis dreimal pro Woche damit ein. Die Hornhaut kann durch das Peeling zwar meist nicht ganz entfernt werden, doch in jedem Fall sind die Füße danach richtig schön weich.
Eine Fußpflege mit Olivenöl und wertvollen Heilpflanzen wie dem Bärlauch wirkt glättend bei spröder Haut und heilend gegen wunde, rissige Stellen an den Füßen.
Fußöl gegen trockene Haut
Erwärmen Sie das Öl und geben Sie den Bärlauch und die Blüten dazu. Lassen Sie die Mischung drei Minuten kochen, anschließend erkalten und bewahren Sie das Heilkräuter-Öl über Nacht an einem kühlen Ort (z.B. im Keller) auf. Am nächsten Tag wird es langsam erhitzt und dabei etwa 10 Minuten lang gerührt. Lassen Sie es bis auf eine handwarme Temperatur abkühlen. Dann wird das Öl abgeseiht, in ein Fläschchen abgefüllt und dünn auf die trockenen Stellen aufgetragen. |
Das „alte“ Kernseifenbad darf in der Aufzählung der Hausmittel gegen Hornhaut nicht fehlen. Die Füße werden 15 bis 20 Minuten lang darin aufgeweicht, danach eventuell mit einem Bimsstein abgerieben und dann dick eingecremt.
Achtung: Die Hornhaut entfernen ist das Eine. Zuviel davon abzureiben ist das Andere. Hier sollte bedacht werden, dass ein gewisses Maß an Hornhaut zum Schutz wichtig ist. Wird diese komplett abgerieben, kann dies erst recht zu Schmerzen beim Laufen und unangenehmen Verletzungen führen.
Vorbeugung von Hornhaut
Hornhaut stört die Meisten nur im Sommer, wenn die Füße wieder ans Tageslicht kommen. Dann wird versucht, die unschönen Stellen möglichst schnell und erfolgreich zu entfernen.
Die Füße müssen jedoch das ganze Jahr über, egal ob Winter oder Sommer, den Körper tragen, sind in enge Schuhe gepresst und werden häufig wie „Stiefkinder“ behandelt. Besser ist es daher, den eigenen Füßen täglich mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Empfehlenswert ist unter anderem das regelmäßige Abreiben überflüssiger Hornhaut mit einem Bimsstein, ein wöchentliches Salz- oder Zuckerpeeling für die Füße, das Tragen von Baumwollsocken und bequeme Schuhen. Eine hin und wieder durchgeführte entspannende Fußmassage rundet das „Verwöhnprogramm“ für gesunde Füße ab.
Ein besonderes Augenmerk ist auch auf das Schuhwerk zu richten: Sind die Füße zu oft in zu enge Schuhe gepresst, bildet sich leicht eine dicke Hornhaut. Dementsprechend sollte immer auf passendes und gut sitzendes Schuhwerk geachtet und auf keinen Fall aus Eitelkeit eine kleinere Größe als benötigt getragen werden. Spezielle Fußgymnastik und häufiges Barfußlaufen unterstützt hier die Gesundheit der Füße. (sw, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Podo-Wörterbuch: Erklärendes Wörterbuch für die Fachbereiche Podologie, medizinische Fußpflege, Orthopädie und Kosmetik, Verlag Neuer Merkur (1. Oktober 2011)
- Wilfried Umbach: Kosmetik und Hygiene von Kopf bis Fuß, Wiley-Vch (2004)
- Günther H. Heepen: Schüßler-Salze: Alltagsbeschwerden und -krankheiten selbst behandeln (GU Großer Kompass Gesundheit), GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; Auflage: 3 (6. August 2016)
- Konrad Herrmann, Ute Trinkkeller: Dermatologie und medizinische Kosmetik, Springer Verlag, 3. Auflage, 2015
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.