Krillöl verdankt seinen Namen kleinen Krebsen, dem „Krill“, aus denen das Öl hergestellt wird. Der Krill gehört zur selben Gattung wie Garnelen und Hummer. Er enthält eine große Menge an Omega-3, aber auch Omega-6 und Omega-9-Fettsäuren und noch andere gesunde Inhaltsstoffe.
Inhaltsverzeichnis
Krill
Der kleine Krill ist gerade mal zwischen einem und sechs Zentimeter groß und wiegt maximal zwei Gramm. Dieser Krebs ist ein Überlebenskünstler. Er ist in der Lage bis zu 200 Tage ohne Nahrung auszuhalten, indem er seinen Stoffwechsel massiv herunterfährt.
Dies ist natürlich im Winter sehr praktisch. Vor allem dann, wenn die Antarktis von Packeis bedeckt ist. Der Krebs dient unter anderem Walen, Pinguinen und Albatrossen als Nahrung. Dennoch wird immer wieder betont, dass die Menge des jährlich gefischten Krill bei circa 200.000 Tonnen liegt und dies nur 0,06 bis 0,13 Prozent der Menge darstellt, die von Tieren gefressen werden, beziehungsweise vom Krill leben.
Dieser kleine Krebs hat eine hohe Fortpflanzungsrate und deshalb gerät das ökologische Gleichgewicht nicht aus den Fugen. Die Fangmenge wird ständig kontrolliert. Nur in Japan wird dieser Krebs als Delikatesse verzehrt.
Die besonderen Fettsäuren, die der Krill enthält, machen es ihm möglich, bei niedrigen Temperaturen zu überleben. Das sind EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), beides mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, die das Krillöl so gesund machen. Des weiteren sind noch Phospholipide, Cholin und das Antioxidans Astaxanthin enthalten.
Unterschiede zu Fischöl
Während im Fischöl die Omega-3-Fettsäuren in Formen von Triglycerid vorliegen, so sind sie im Krillöl an Phospholipide gebunden, und zwar vor allem an Phosphatidylcholin. DHA-Phospholipide kommen auch in der menschlichen Zellmembran vor, und dort vor allem in der Nervenzellmembran. Aber auch im Darm lässt sich diese Art von Fettsäurebindung besser resorbieren.
Im Gegensatz zu Fischöl enthält Krillöl Astaxanthin. Dies gilt als eines der stärksten Antioxidantien. Astaxanthin ist übrigens für die rötliche Farbe von Krebstieren, Hummer und Lachsen verantwortlich.
Funktionen Astaxanthin
Folgende Funktionen hat Astaxanthin im menschlichen Körper:
- schützt das Auge vor altersbedingten Veränderungen und genereller Veränderung des Sehverhaltens (zum Beispiel bei Bildschirmarbeit,)
- entschärft freie Radikale und unterstützt dadurch die oxidative Balance,
- trägt zur Faltenreduktion bei, erhöht die Hautelastizität, schützt vor UV-induzierten Hautschädigungen,
- unterstützt die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ist auch präventiv zu empfehlen,
- steigert die Leistung im Sport.
Das Astaxanthin im Krillöl ist geruchs- und geschmackslos.
Omega-3-Fettsäuren
Die Omega-3-Fettsäuren im Krillöl sind wichtig für:
- Herz – So kann die Einnahme des Krillöl die Behandlung von Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen unterstützen, ist bei Arterienverkalkung eine gute Möglichkeit und etwas für die Gefäße zu tun. Es hilft dabei den Blutdruck, Cholesterin – und Triglyceridspiegel zu senken.
- Nervensystem – Kinder, die unter ADHS leiden, bekommen heute immer häufiger Omega-3-Fettsäuren verordnet. Aber auch als Unterstützung zur schulmedizinischen Therapie bei Alzheimer, Epilepsie, Depressionen, Parkinson, Multiple Sklerose und auch bei Konzentrationsstörungen kann Krillöl helfen.
- Immunsystem – Ebenso profitiert das Immunsystem von der Einnahme des Krillöl. Bei chronischen Entzündungen, wenn das Immunsystem überreagiert, wie es bei Allergien der Fall ist, bei Arthritiden, Asthma, Rheuma, Neurodermitis und Schuppenflechte.
Des weiteren wird Krillöl eingenommen, um:
- die Leistungsfähigkeit zu erhöhen,
- sich nach einer Krankheit zu erholen,
- den Zellstoffwechsel anzuregen,
- um im Alter fit zu bleiben,
- Wechseljahrbeschwerden zu lindern,
- Prämenstruellem Syndrom (PMS) abzumildern,
- Diabetes und
- in der Schwangerschaft .
Letzteres sollte jedoch stets mit dem ärztlich besprochen werden.
Cholin
Cholin ist ebenfalls im Krillöl enthalten. Dieser Stoff ist wasserlöslich und in tierischen Lebensmitteln, wie Innereien und Eiern enthalten. Cholin ist auch als Nahrungsergänzungsmittel zu bekommen. Dieser Nährstoff unterstützt den Fettstoffwechsel und sorgt für eine gute Funktion des Homocystein Stoffwechsels.
Des weiteren ist er an der Biosynthese des Acetylcholin, eines Neurotransmitters, beteiligt. Ohne diesen wäre eine ausreichende Reizübertragung von den Nerven zu den Muskeln nicht möglich. Zusammen mit Lecithin ist Cholin an der Herstellung sämtlicher Zellwände beteiligt.
Was das Öl kann
Einige Studien belegen, dass bei Einnahme von Krillöl die Omega-3-Fettsäuren im Körper leichter ansteigen als bei Fischöl. Andere Studien besagen jedoch, dass hier keine Unterschiede anzutreffen sind.
In Forschungsergebnissen, auch wenn es bisher nur wenige dazu gibt, kommt zum Ausdruck, dass gerade bei chronischen Entzündungen Krillöl eine entzündungshemmende Wirkung hat und sogar entzündungsverursachende Moleküle reduzieren kann. Auch bei Gelenkschmerzen und Arthritis sei Krillöl absolut das Mittel der Wahl.
Weitere Studien zeigen, dass die Einnahme von Krillöl eine gute Unterstützung bei zu hohen Blutfettwerten ist. Besonders hervorzuheben sei der Effekt auf eine Erhöhung des HDL.
PMS und Dysmenorrhoe
Bei Studien in Quebec wurde Frauen, die an Prämenstruellem Syndrom (PMS) und Dysmenorrhoe litten, täglich mit Krillöl und eine andere Gruppe mit Fischöl behandelt. Die Frauen der Krillölgruppe gaben bei allen zehn erwähnten Symptomen, die in Verbindung mit der Menstruation stehen, eine Verbesserung an.
Die Fischölgruppe gab nur eine positive Veränderung in Bezug auf Gewichtszunahme, Unterleibsbeschwerden und Schwellungen an. Auch der Gebrauch an Schmerzmitteln ging durch die Einnahme von Krillöl zurück.
Die richtige Auswahl
Wer sich für die Einnahme von Krillöl entscheidet, sollte hier die richtige Auswahl treffen.
So ist es wichtig, auf einen hochwertigen, konzentrierten Rohstoff zu achten. Die Fischfangunternehmen, die die Krebse fischen, sollten eine umweltfreundliche Fangmethode anwenden, sodass es keinen unerwünschten Beifang gibt.
Erkundigen Sie sich vor dem Kauf nach danach. Achten Sie auf die aufgebrachten Siegel, die auf den Dosen mit den Krillölkapseln zu sehen sind.
Wie viel, wie lange?
Bei der Einnahme von Krillöl beginnt man am besten mit zwei bis vier Kapseln (à 500 Milligramm) am Tag und am besten gleich morgens. Nach circa drei Wochen kann dann die Dosis auf ein bis zwei Kapseln am Tag reduziert werden. Und diese Dosis wird gerne über Monate hinweg eingenommen.
Einfach ganz nebenbei
Bei der Einnahme von Krillöl sind zusätzliche Wirkungen oft zu bemerken. So werden die Haare voller, die Haut straffer, die Nägel fester, der Geist wacher, das allgemeine Wohlbefinden verbessert sich und Allergien wirken sich weniger stark aus.
Nebenwirkungen
In der Regel sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Personen, die auf Krustentiere allergisch reagieren, könnten eventuell auch bei Krillöl Probleme bekommen. Wer Blutverdünner einnimmt, sollte unbedingt die Einnahme mit dem Arzt besprechen. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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- Reeves Matahew S.; Farmer, M. et al.: Krill oil supplementation increases plasma concentrations of eicosapentaenoic and docosahexaenoic acids in overweight and obese men and women. In: Nutrition Research, 2009, Vol. 29, Issue 9, S. 609-615, ScienceDirect
- Tufts University: Studie zum Vergleich von Fischöl und Krillöl (Abruf 25.07.2022), Good Clinical Practice Network
- Dr. Schmidbauer, C.; Hofstätter, G.: Micronährstoffcoach, 2020, Verlagshaus der Ärzte, 4. Auflage
- Schmid, R.O., Binder, W.: Krill-Öl: Gesundheit aus der Antarktis, Ernährung und Gesundheit, 2014
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.