Wer keine chemischen Nasentropfen nehmen möchte, kann natürliche Varianten einfach selbst herstellen. Vor allem das Meersalz-Nasenspray, das keine Nebenwirkungen hat und recht heilsam bei leichten Beschwerden ist, lässt sich recht schnell zuhause selber machen. Abwandlungen, wie zum Beispiel die Zugabe von ätherischen Ölen, sind ebenso möglich. Die meisten Nasentropfen, die im Handel erhältlich sind, enthalten Konservierungsstoffe, auf die manche Menschen allergisch reagieren. Da ist die eigene Herstellung eine gute Alternative. Wichtig dabei ist, die Zutaten genau abzumessen und hygienisch zu arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Herkömmliche Nasentropfen aus der Apotheke
Wenn herkömmliche Nasentropfen aus der Apotheke, die in der Regel chemische Zusätze haben, ab und zu und nur über einen kurzen Zeitraum verwendet werden, so ist dies meist kein Problem. Jedoch kann sich die Nase an die abschwellenden Komponenten gewöhnen und sogar mit einem vermehrten Anschwellen der Schleimhäute reagieren. Der Körper wird recht schnell abhängig von dem Nasenspray, wenn dies nicht rechtzeitig abgesetzt wird.
Die bessere Wahl sind hier Meersalz-Nasentropfen. Diese sind in der Apotheke erhältlich, können aber auch ganz einfach und schnell selbst hergestellt werden.
Diese Nasentropfen enthalten eine sogenannte isotonische Salzlösung, was bedeutet, das dies dem Druck des Blutplasmas entspricht und dadurch keine negativen Flüssigkeitsverschiebungen im Körper entstehen. Demnach ist das Meersalz-Nasenspray unbedenklich und macht auch nicht abhängig.
Die Nasentropfen haben keine Nebenwirkungen und sind auch für Kleinkinder und Säuglinge geeignet. Die „salzigen“ Nasentropfen reinigen, befeuchten und kurbeln die Abwehr der Nasenschleimhäute an. Ein gutes Salzwasser-Nasenspray enthält keine Konservierungsstoffe – also selber machen.
Allgemeines
Wenn Nasentropfen zuhause selbst hergestellt werden, ist unbedingt auf Sauberkeit zu achten. Hände und alles, was dabei gebraucht wird, muss vor der Zubereitung gründlich gewaschen werden.
Ein bereits gebrauchtes Fläschchen wird am besten ausgekocht. Die selbst hergestellten Tropfen enthalten grundsätzlich keine Konservierungsstoffe und sind deshalb nur zwei bis drei Tage haltbar. Sie werden am besten im Kühlschrank gelagert.
Die Nasentropfen werden vor Gebrauch immer etwas aufgeschüttelt, damit sich die Substanzen wieder gut miteinander verbinden. Tropfen, die Öl oder Honig enthalten, werden, wenn sie im Kühlschrank waren, etwas in der Hand angewärmt.
Honig-Nasentropfen sind für Säuglinge allerdings nicht geeignet, da Honig Bakterien enthalten kann, mit denen das Immunsystem anfangs noch überfordert ist. Für Säuglinge und Kleinkinder sind Meersalztropfen mit einer isotonischen Salzlösung gut geeignet.
Alle anderen Tropfenmischungen werden bei Kindern am besten nicht ohne vorherige Absprache mit dem Kinderarzt oder der Hebamme verwendet.
Herstellung Meersalz Nasentropfen
Sie stellen eine 0,9-prozentige Salzlösung her, und das funktioniert so: Auf 100 Milliliter abgekochtes Wasser kommen 0,9 Gramm reines Meersalz. Das Salz darf keine Rieselhilfen oder sonstiges enthalten – normales Speisesalz ist deshalb nicht geeignet.
Für das Abmessen von 0,9 Gramm ist eine spezielle Waage nötig. Wer keine geeignete hat, gibt auf einen Liter abgekochtes Wasser 9 Gramm Salz und schüttet einfach den Rest weg.
Das Salz wird in dem Wasser aufgelöst und wenn abgekühlt, in eine saubere Sprühflasche gefüllt – fertig sind die selbstgemachten Nasentropfen. Diese sind, wie bereits erwähnt, nur zwei bis maximal drei Tage haltbar.
Deshalb sollten sie immer wieder frisch hergestellt werden. Am besten wird jedes Mal die Flasche vorher ausgekocht, damit sich dort keine Keime halten können.
Salz und Honig
Den fertigen Meersalz-Nasentropfen (100 Milliliter) kann ein halber Teelöffel Honig beigemischt werden. Am besten wird der Honig dafür vorher etwas erwärmt, damit er sich besser mit der Salzlösung verbindet. Wie bereits erwähnt, sollten die Honig-Nasentropfen nicht bei Säuglingen Anwendung finden.
Salz-Kamille-Nasentropfen
Salz und Kamille unterstützen sich in ihrer Wirkung. Den selbstgemachten Meersalz-Nasentropfen wird einfach etwas frisch gebrühter, abgekühlter Kamillentee beigemischt und schon sind die Salz-Kamille Nasentropfen fertig.
Nasentropfen mit Aloe Vera
Aloe vera spendet viel Feuchtigkeit. Dies hilft auch bei trockenen Nasenschleimhäuten. So wird den Meersalz-Nasentropfen (100 Milliliter), deren Zubereitung bereits erwähnt wurde, ein halber Teelöffel reiner Aloe vera-Saft hinzugefügt, sobald das Wasser-Salz-Gemisch abgekühlt ist.
Honig-Kamille-Nasentropfen
Die Honig-Kamille-Nasentropfen enthalten nur Wasser, Kamille und Honig. Kamille wirkt antientzündlich, pflegend und abschwellend. Gerade bei verstopfter Nase ist diese Pflanze hilfreich.
Aus zwei gehäuften Teelöffeln voll Kamillenblüten und einem viertel Liter kochendem Wasser wird ein Teeaufguss zubereitet. Dieser muss circa fünf Minuten ziehen und wird nach dem Abseihen mit soviel Honig vermischt, bis eine sirupähnliche Flüssigkeit entsteht.
Der beigesetzte Honig unterstützt die Wirkung. Honig ist wundheilend, antientzündlich und abwehrsteigernd. Gerade bei Schnupfen, wenn die Nase etwas entzündet ist, sind diese Nasentropfen zu empfehlen, aber auch bei wunder Nase, ausgelöst durch allergischen Schnupfen.
Mehrmals täglich wird in jedes Nasenloch ein Tropfen des Honig-Kamille-Gemisches geben, um eine lindernde Wirkung zu erzielen. Auch dieses Hausmittel ist nur kurze Zeit haltbar und sollte daher immer frisch (mindestens alle zwei Tage ) hergestellt werden.
Achtung: Auch hier gilt aufgrund des Honigs, nicht für Säuglinge geeignet.
Nasentropfen mit Öl
Öl wirkt sich äußerst pflegend auf die irritierten Nasenschleimhäute aus. So kann etwas gutes, kalt gepresstes Olivenöl mit einer Pipette in die Nase gebracht und mit dem sauberen Finger etwas verrieben werden.
Dies ist vor allem hilfreich, wenn die Schleimhäute besonders trocken sind und Pflege benötigen. Dem Öl kann ein Tropfen ätherisches Öl, wie zum Beispiel Eukalyptus, zugefügt werden.
Aber Vorsicht: dies ist nichts für Säuglinge und Kleinkinder. Auch Erwachsene vertragen die ätherischen Öle nicht alle gleich gut. Am besten wird die Anwendung anfangs ganz vorsichtig, mit einem kleinen Tropfen getestet.
Hypertonische Salzlösung
In der Regel wird eine isotonische Salzlösung für Nasentropfen verwendet – vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern. Bei Erwachsenen jedoch, wenn der Schleim recht fest und dickflüssig ist, kann die hypertonische Salzlösung ebenfalls eine gute Hilfe sein.
Dafür werden einfach mehr als 9 g Salz auf einen Liter Wasser verwendet – aber nicht mehr als das Doppelte, also nicht mehr als 18 g. Auch Erwachsene sollten diese Nasentropfen nicht länger als ein paar Tage verwenden, da die höhere Salzkonzentration die Schleimhäute austrocknen und zu sehr reizen kann.
Welches Salz am besten verwendet wird
Für die selbstgemachten Nasentropfen mit Salz wird am besten ein gutes, reines Meersalz oder ein Himalaya-Salz verwendet. Ein jodiertes Speisesalz oder eine einfaches Kochsalz aus der Küche sind nicht zu empfehlen.
Zusammenfassung
Nasentropfen selbst herzustellen ist ganz einfach. Wichtig dabei ist, auf Sauberkeit zu achten, damit keine Keime in die Tropfen gelangen. Auch dürfen die Tropfen nicht länger als zwei bis drei Tage verwendet werden.
Für Säuglinge und Kleinkinder sind am besten die Nasentropfen aus isotonischer Salzlösung geeignet. Die Behältnisse sollten stets sauber sein und am besten vor Gebrauch ausgekocht werden. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Heinz Schilcher, Susanne Kammerer, Tankred Wegener: Leitfaden Phytotherapie: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2016
- Sandeep Ramalingam, Catriona Graham, Jenny Dove, Lynn Morrice, et al.: A pilot, open labelled, randomised controlled trial of hypertonic saline nasal irrigation and gargling for the common cold, 2019 (Abruf 27.08.2019) , Science Reports
- Farnaz Hashemian, Neda Baghbanian, Zahra Majd, et al.: The effect of thyme honey nasal spray on chronic rhinosinusitis: a double-blind randomized controlled clinical trial, 2015 (Abruf 27.08.2019) , Link Springer
Wichtiger Hinweis:
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