Sonnencreme lässt sich aus vielen natürlichen Ölen und Fetten selbst herstellen, da diese einen eigenen Lichtschutzfaktor haben. Dazu zählen zum Beispiel Sheabutter, Kakaobutter oder Kokosöl. Kokosöl hilft zusätzlich gegen Zecken und Kakaobutter gegen Stechmücken. Sesamöl und Himbeeröl haben einen besonders hohen Lichtschutzfaktor. Karottensamenöl versorgt den Körper außerdem mit Vitamin A und E, Weizenkeimöl enthält ebenfalls viel Vitamin E.
Inhaltsverzeichnis
Gesunde Haut durch Vitamine
Vitamin A, C und E sind wichtig für die Haut und stärken diese gegen die Auswirkungen der Sonne. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und der Körper speichert es nicht.
Menschen sind, im Unterschied zu vielen Tieren, unfähig, Vitamin C zu synthetisieren, deshalb müssen wir den Stoff mit der Nahrung aufnehmen. Er beeinflusst die Kollagensynthese und ist damit unverzichtbar für das Bindegewebe. Das wiederum hält den Körper zusammen – die Haut, die Knochen, Zähne, Blutgefäße etc.
Vitamin C findet sich in allen Zitrusfrüchten, also Limonen, Limetten, Zitronen, Orangen, Mandarinen, Grapefruit und Pampelmusen. Andere Früchte, die viel von dem Vitamin enthalten, sind Ananas, Papaya, Erdbeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren, Preiselbeeren, Himbeeren und Wassermelonen.
Vitamin E sorgt dafür, dass die Zellen zusammenarbeiten können und die Verbindung zwischen Knochen und Muskeln funktioniert. Außerdem hält es die Cellulitis auf und glättet das Bindegewebe. Er schützt die Feuchtigkeit der Haut.
Vitamin E findet sich in guten Dosen in grünem Blattgemüse, Nüssen, Weizen und Linsen, ebenso in Vollkornprodukten. Tierische Produkte enthalten den Stoff selten, Ausnahmen sind Leber, Herz und Nieren sowie Milch und Eier.
Der Stoff gleicht bestimmte Hormone aus und hilft gegen Verdauungsstörungen. Die besten Quellen für Vitamin E sind Pflanzenöle, insbesondere Olivenöl, Maiskeim- und Sojaöl.
Vitamin A ist verantwortlich für das Sehvermögen, Knochenwachstum, die Entwicklung der Zähne, das Immunsystem, die Reproduktion der Zellen, das Bilden von Hormonen, für gesunde Haut und Haare. Es findet sich in der Natur in zwei Formen – vorgeformtes Vitamin A und Provitamin A, auch als Karotin bekannt. Quellen sind Tiere und Pflanzen.
Die Retinol-Form findet sich in Tierprodukten wie Leber, Eiern und Milch, während das Beta-Carotin in Pflanzen wie Karotten, Süßkartoffeln, Mangos, Spinat, Kürbissen und Aprikosen enthalten ist.
Sonnencreme für den Alltag
Sie brauchen:
Sie geben alle Zutaten zusammen in ein Wasserbad und lassen sie bei geringer Wärme schmelzen – unter ständigem Verrühren. Danach füllen Sie die Mischung in geeignete Gefäße wie z.B. alte Cremedosen oder gebrauchte Duschgelflakons und stellen diese in den Kühlschrank. Dort bleibt die Creme fest. Wenn Sie die Creme an die Sonne bringen und auftragen, wird sie flüssiger, bei Zimmertemperatur bleibt sie cremig. |
Welche Zutaten versprechen einen hohen Sonnenschutz?
Bei schwacher Sonneneinstrahlung können Sie sich auch mit reinem Kokosöl einreiben, wenn Sie den Geruch mögen. Es hat einen Lichtschutzfaktor von 4, auch Sheabutter und Kakaobutter bewegen sich in diesem Bereich. Sesambutter hat zwar ebenfalls nur einen Schutzfaktor von 4, blockt aber bis zu 30 Prozent der UV-Strahlen ab.
Karottenöl fördert durch das Karotin das Zellwachstum und stärkt so eine glatte Haut. Der Lichtschutzfaktor ist zehnmal so hoch wie bei den zuerst besprochenen Fetten und beträgt zwischen 30 und 40 Prozent.
Himbeerkernöl ist im Vergleich zu Kokosöl exorbitant teuer. Allerdings verfügt es über einen LSF von 28-50 gegenüber UVB-Strahlen und von 8 gegen UVA-Strahlen.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sorgen für einen angenehmen Duft der Creme. Aber Vorsicht: verwenden Sie keine Zitrusöle. Die mindern den Sonnenschutz nicht nur, sondern fördern sogar einen Sonnenbrand.
Am besten eignen sich Eukalyptus, Minze und Lavendel. Da schlagen Sie wörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe: Diese ätherischen Öle schrecken nämlich Zecken ab und sind ein wirksames Hausmittel gegen Mücken und Bremsen.
Sie schützen sich also erstens vor Sonne, riechen zweitens gut und schützen sich drittens gegen Insektenstiche. Dieser Zusatz eignet sich besonders gut für Outdoor-Ausflügeu.
Rezept für Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor von 30
Nehmen Sie:
Schmelzen Sie zunächst das Bienenwachs, Kokos- und Sesamöl in einem Wasserbad und rühren Sie die übrigen Zutaten vorsichtig mit einem Schneebesen ein. Dann füllen Sie die Masse in ein Gefäß und lassen sie aushärten. Die Creme ist je nach Temperatur flüssiger, streichbar oder hart und hält sich mindestens ein Jahr. |
Wenn Sie kein Zinkoxid verwenden wollen, können Sie auch Himbeerkernöl nutzen. Die fertige Creme hat dann einen Schutzfaktor von circa 20.
Rezept für Sonnencreme ohne Zinkoxid
Schmelzen Sie Bienenwachs und Kokosöl im Wasserbad und rühren Sie die übrigen Zutaten mit dem Schneebesen ein. |
Wenn es schnell gehen soll
Brauchen Sie schnell eine wirksame Creme, dann vermischen Sie einfach 5 Esslöffel Kokosöl und 4 Esslöffel Zinkoxid in einem Topf. Diese Mischung können Sie sofort auftragen. Wenn Sie die Creme kühl lagern, setzt sich das Zinkoxid nicht ab. Der Lichtschutz beträgt circa 20.
Karottenöl selbst herstellen
Wenn Sie kein Karottenkernöl kaufen wollen, können Sie Karottenöl auch selbst herstellen. Dazu geben Sie 50 ml Sesamöl und eine geraspelte Möhre in ein Gefäß, erwärmen beides im Wasserbad, bis sich das Öl orange färbt und die Mohrrüben weich sind. Dann sieben Sie das Öl durch ein Geschirrtuch und stellen es kalt.
Aloe Vera
Einen leichten Sonnenschutz bietet Aloe vera. Diese optisch manchen Kakteen ähnliche Pflanze aus Trockengebieten stammt ursprünglich vermutlich aus Arabien, wird heute aber von den Kanarischen Inseln über Indien bis hin nach Mexiko angebaut.
Der Pflanzensaft pflegt nicht nur die Haut, er ist auch ein bewährtes Hausmittel bei Sonnenbrand und lässt sich gegen Brandverletzungen einsetzen. Ein in der Pflanze enthaltener Wirkstoff namens Barbaloin absorbiert UV-Strahlen.
Wenn der Saft mit Öl zu einer Creme verrührt wird, haben wir einen Lichtschutzfaktor von circa sechs. Selbstgemachte Cremes aus frischer Aloe vera schleimen ein wenig und müssen schnell verbraucht werden.
Zubereitung Aloe vera-Sonnengel
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Danach können Sie das Gel direkt, oder mit Kakaobutter, Kokos-, Jojoba- oder Sesamöl gemischt, auf die Haut auftragen. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen: Ein illustrierter Leitfaden, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
- Brigitte Bräutigam : Kosmetik selbst gemacht - Das Rohstofflexikon - Wirkung, Verarbeitung, Anwendung, Anaconda, 2013
- Chanchal Deep Kaur, Swarnlata Saraf: In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics, 2010 (Abruf: 27.08.2019), Pharmacognosy Research
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.