Alfalfa ist vielen in Form von Sprossen bekannt. Im Salat, auf dem Butterbrot oder dem vegetarischen Sandwich wird Alfalfa gerne gegessen. Alfalfa keimt schnell und schmeckt herrlich frisch. Die jungen Sprossen und die Blätter fallen heutzutage unter den Begriff Superfood. Die Blüten der Pflanze sind ebenso essbar und verschönern so manche Speisen. In getrockneter Form dient Alfalfa als Tee. Alfalfa schmeckt nicht nur gut, sondern ist als Heilpflanze auch gut für die Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Medicago sativa
- Volksnamen: Luzerne, Saatluzerne, Schneckenklee, Ewiger Klee
- Pflanzenfamilie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
- Vorkommen: ursprünglich Südwesten Asiens, heute Mitteleuropa
- Verwendete Pflanzenteile: Oberirdische Teile der Pflanzen, Samen, Keimsprossen
- Inhaltsstoffe: Pflanzliche Proteine, Vitamine A, B1, B6, C, E und K, Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Phosphor, Tyrosin, Tryptophan, Antioxidantien, Chlorophyll, Coumestrol, Saponine
- Anwendungsgebiete:
- Stärkung der Abwehrkräfte
- Rekonvaleszenz
- Verdauungsprobleme
- Harnorgane
- Säure-Basen-Haushalt
- Blutzuckerregulation
- Regelschmerzen
- Wechseljahrbeschwerden
Heilwirkung
Alfalfa besitzt einen hohen Proteingehalt und ist deshalb recht sättigend und hilft in der Rekonvaleszenz. Um einem erhöhten Cholesterin entgegenzuwirken, wird empfohlen, regelmäßig Alfalfa Sprossen in den Speiseplan mit aufzunehmen.
Des Weiteren hat die Pflanze einen durchspülenden Effekt und soll bei leichten Verdauungsstörungen, wie Durchfall und Verstopfung, helfen. Auch sei sie fiebersenkend und entzündungshemmend. Es wird ihr nachgesagt, dass sie bei Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen Linderung verschaffe, das Immunsystem stärkt und bei Stress hilft. Über dies soll sie eine leicht emmenagoge Wirkung haben, das heißt, sie soll die Regelblutung anregen. Zudem könne sie den Blutzuckerspiegel beeinflussen.
Alfalfa beeinflusst durch seinen Gehalt an Chlorophyll den Säure-Basen-Haushalt positiv, unterstützt die Leber und ist ein gesundes Antioxidans. Alfalfa hat auch eine leicht östrogenartige Wirkung, sodass sie gerne bei Wechseljahres- oder auch bei Menstruationsbeschwerden zum Einsatz kommt.
Die TCM (traditionelle chinesische Medizin) wendet die Alfalfa-Samen bei Nierensteinen, bei Wassereinlagerungen und bei Schwellungen an.
Hilfreich für den Darm: Saponine
Saponine kommen in großer Anzahl in Alfalfa und gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Die in Lebensmitteln vorkommenden Saponine beeinflussen den Stoffwechsel. Wissenschaftler bemerken, dass die Menge an Saponinen in Alfalfa durch den Keimvorgang um 450 Prozent ansteigt. Diese Stoffe wirken immunstimulierend im Darm und haben dazu noch eine antimykotische und antivirale Wirkung auf den Organismus.
Des Weiteren binden sie Cholesterin im Darm und verhindern, dass dieses in den Blutkreislauf gerät. Auf diese Weise können Saponine gegen Krebs wirken.
Anwendung
Alfalfa wird angewandt in Form von Sprossen, in der Homöopathie und zum Räuchern. Die Pflanze ist als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulver, Tabletten oder auch flüssig erhältlich.
Alfalfa Sprossen
Alfalfa Sprossen sind sehr beliebt. Sie keimen leicht und schmecken frisch und lecker. Die Sprossen können einfach zu Hause selbst kultiviert werden. Das dazu nötige Saatgut ist in Reformhäusern oder auch Bioläden erhältlich.
Vor dem Keimen in Keimschale oder dem Keimglas werden die Saaten erst mal fünf bis acht Stunden in Wasser eingeweicht. Wichtig ist, dass wirklich alle Saaten gut mit Wasser bedeckt sind. Das Einweichen lässt die Samen vorquellen. Nach der Einweichzeit wird das Wasser abgegossen, die Samen nochmals durchgespült und diese dann in das vorgesehene „Keimgerät“ gegeben.
Jetzt wird täglich morgens und abends das Saatgut mit kaltem Wasser gegossen. Das Wasser tropft dann in die dafür vorgesehene Schale darunter und wird anschließend daraus entfernt. Die Samen beginnen in der Regel bereits am nächsten Tag zu keimen. Sie lieben es hell, jedoch sollten sie im Sommer nicht in der prallen Sonne stehen.
Die Sprossen schmecken lecker auf einem Sandwich oder im Salat.
Wichtig: Alfalfa Samen enthalten den Stoff Canavanin. Dies ist ein natürlicher Fraßschutz, jedoch leicht giftig. Dieser baut sich im Laufe des Keimprozesses ab. Deshalb sollten die Sprossen erst ab dem achten Tag gegessen werden. Erst jetzt ist das Canavanin vollständig abgebaut.
Als Räucherpflanze
Alfalfa ist auch als Räucherpflanze zu erwerben. Sie verströmt einen ganz besonderen Duft. Das Kraut wird in einer Räucherschale auf heiße Holzkohle gelegt oder auch in ein Sieb gegeben, das mit einem Teelicht erwärmt wird (Räucherstövchen). Letzteres ist die wesentlich einfacher Variante.
Homöopathie
Alfalfa wird in der Naturheilkunde auch in homöopathischer Form für die Verdauung, die Nerven und den besseren Schlaf angewandt. Alfalfa soll eine Wirkung auf den Sympathicus haben und die geistige und auch die physische Leistungsfähigkeit verbessern. Das Mittel soll den Appetit und die Verdauungstätigkeit anregen. Gerne wird die echte Luzerne, aus deren Tinktur das homöopathische Mittel hergestellt wird, von erfahrenen Therapeuten bei Auszehrung und Abmagerung in der Rekonvaleszenz, bei Hoffnungslosigkeit, trägen Nieren und Schlafproblemen aufgrund von Angst eingesetzt.
Geschichte
Alfalfa hat als Nutzpflanze ihren Ursprung in Asien und zwar bis ins sechste Jahrhundert nach Christus. Bei den Griechen wurde sie häufig als Futter für Tiere, aber auch für die menschliche Nahrung angebaut. Die Erträge waren immer recht reichlich, sodass daraus ein Grundnahrungsmittel für Menschen entstand. Alfalfa bedeutet, aus dem Arabischen übersetzt, „Vater aller Nahrung“. Dieser Begriff spricht für sich und beschreibt die Kraft, die in der Pflanze steckt.
Zusammenfassung
Bei dem Verzehr von Alfalfa Sprossen ist unbedingt darauf zu achten, dass sie erst nach acht Tagen geerntet werden. Vorher sind sie leicht giftig. Auch ist auf Sauberkeit und Trockenheit zu achten, damit sich nicht während der Keimung Bakterien in der Pflanze sammeln. Dies könnte vor allem älteren Personen oder bereits kranken Menschen schaden. Schwangere und Stillende sollte von dem Verzehr absehen, da der Pflanze eine menstruationsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Da Alfalfa eine leicht Blutzucker senkende Wirkung hat, wird Menschen mit Diabetes ein vorsichtiger Umgang damit empfohlen.
Alfalfa Sprossen können täglich, in „normaler“ Menge in den Speiseplan mit eingebaut werden. Alfalfa als Nahrungsergänzungsmittel wird am besten nach Anweisung des behandelnden Therapeuten eingenommen. Bei der Verabreichung der Alfalfa Globuli sollte die Behandlungsdauer als Richtlinie gelten. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Dr. Watzl, B.: Saponine - Charakteristik, Vorkommen, Aufnahme, Stoffwechsel, Wirkungen. In: Ernährungs-Umschau 48, 2001, Heft 6 , Yumpu
- Lindahl, Ivan L.; Davis, R.E. et al.: Alfalfa Saponins Studies on their chemical, Pharmacological, and Physiological Properties in Relation to Ruminant Bloat, University of Virginia Library, 1957, AgEconSearch
- Chevallier, A.: Das große Lexikon der Heilpflanzen, Penguin Random House, 2017
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.