Auberginen sind ein gut verträgliches Gemüse mit sehr wenigen Kalorien und viel Wasser, das voller gesunder Vitalstoffe steckt. Wer regelmäßig Auberginen isst, hilft, den Cholesterinspiegel auszugleichen, Gelenkentzündungen zu mindern und das Körpergewicht zu reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Solanum melongena
- Volksnamen: Eierfrucht, Spanische Eier, Eierpflanze, Melanzani
- Familie: Nachtschattengewächse (Asteraceae)
- Verbreitung: Der Ursprung liegt in Indien, frühe Verbreitung nach Westasien, Nordafrika und Mittelmeer, heute weltweit, draußen bei geeignetem Klima, sonst im Gewächshaus.
- Verwendete Pflanzenteile: Die Früchte
- Inhaltsstoffe: Beta-Carotin, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin C, Kalium, Kalzium, Magnesium, Anatabin-Alkaloide, Solanin, Anthocyane, Chlorogensäure, Phenolsäure, Ballaststoffe
- Anwendungsgebiete: Arthritis, Arthrose, rheumatische Beschwerden, Gewicht reduzieren, Diabetes, Cholesterinausgleich, Hämorrhoiden
Aubergine – Eine Übersicht
- Auberginen enthalten sehr wenige Kalorien, nämlich 17 Kilokalorien pro 100 Gramm, aber viele gesunde Vitalstoffe.
- Alte Zuchtformen der Aubergine waren klein, oval und weißlich. Daher stammt der Name Eierfrucht, im Englischen „Eggplant“.
- In Deutschland ist von Juni bis Oktober Auberginensaison. Aus anderen Ländern sind Auberginen das ganze Jahr über erhältlich. In Europa sind Hauptanbaugebiete Frankreich, Spanien, Italien, und Griechenland.
- Auberginen liefern eine Menge Wasser, aber kaum Glukose, Lipide und Proteine. Sie sind leicht verdaulich und erleichtern dem Darm die Aufnahme von Nährstoffen.
- Auberginen schmecken etwas bitter. Um dies zu mildern, werden Auberginen traditionell mit Salz bestreut.
- Auberginen sind in der Küche ein Allrounder. Dabei lassen sie sich auch wegen ihres geringen Eigengeschmacks so vielfältig einsetzen. Für den Geschmack werden sie am Mittelmeer mit Kräutern wie Thymian, Oregano und Rosmarin gewürzt.
- Auberginen und andere Nachtschattengewächse enthalten das giftige Solanin. Deswegen dürfen sie nicht roh verzehrt werden. Beim Kochen neutralisiert sich das Gift.
Inhaltsstoffe
Auberginen liefern verschiedene Inhaltsstoffe. Sie enthalten:
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- Beta-Carotin,
- Vitamin B6,
- Folsäure,
- Vitamin C,
- Kalium,
- Kalzium,
- Magnesium,
- Anatabin-Alkaloide,
- Solanin,
- Anthocyane,
- Chlorogensäure,
- Phenolsäure,
- Ballaststoffe.
Medizinische Wirkung
Ein iranischer Review kam 2021 zu folgendem Ergebnis: Auberginen eignen sich, um Diabetes zu kontrollieren, Bluthochdruck zu senken und Übergewicht zu reduzieren. Außerdem wirken sie Hyperlipidämie entgegen.
Dies ist ein Überbegriff für Störungen des Fettstoffwechsels. Diese können unterschiedliche Ursachen haben.
Beim Verzehr von Auberginen treten die Anatabin-Alkaloide in Aktion. Sie lindern Gelenkschmerzen, welche bei folgenden Erkrankungen auftreten: Arthritis, Arthrose, rheumatische Erkrankungen oder Ischias-Probleme.
Die Anatabin-Alkaloide führen in großen Mengen zu Übelkeit und Erbrechen, in Portionen, in denen wir Auberginen verzehren, sorgen sie hingegen dafür, dass vermehrt Gallensekret ausgeschüttet wird. Dadurch kann die Leber besser Fett abbauen.
Die Schale der Aubergine enthält Anthocyane (Farbstoffe) und Phenolsäure. Anthocyane wirken gegen freie Radikale und damit gegen potenziell schädliche Zellmutationen.
Sie helfen, Gefäße elastisch zu halten und stabilisieren den Blutdruck. Zudem gleichen Anthocyane den Kohlenhydratstoffwechsel aus.
Dies wirkt Diabetes entgegen. Weiterhin senken sie den Spiegel des Blutzuckers nach dem Essen und halten so die Insulinsekretion intakt.
Unter allen Nachtschattengewächsen liefern Auberginen am meisten Phenolsäuren, zu denen Kaffeesäure oder Ellag-Säure gehören. Diese beugen bestimmten Krebsformen vor.
Unter denen in der Aubergine vorhandenen Mineralstoffen ist vor allem das reichlich vorhandene Kalium wichtig. Dieses reguliert den osmotischen Druck in den Zellen und gleicht den Flüssigkeitshaushalt im Körper aus.
Von den Vitaminen in Auberginen stehen Vitamin B6 und Folsäure im Fokus. Beide senken erhöhten Blutdruck. Vitamin B6 fördert zudem den Transfer der Botenstoffe im Gehirn und fördert die Nervengesundheit.
Eine Studie fand 2019 heraus, dass die tägliche Aufnahme von Auberginenpulver den Blutdruck bei gestressten Individuen senkte und ihre psychische Verfassung verbesserte. Eine andere Studie ergab, dass chemische Wirkstoffe eines Methanolextrakts aus Aubergine deutlich gegen Hämorrhoiden wirken.
Mit Aubergine den Cholesterinspiegel ausgleichen
Regelmäßiger Verzehr von Auberginen empfiehlt sich, wenn Sie auf Dauer Ihren Cholesterinspiegel in einem gesunden Maß halten wollen. Es ist zwar unproblematisch, wenn in einem gesunden Körper der Spiegel an Cholesterin zeitweise ein wenig höher oder niedriger ist.
Doch manche Erkrankungen führen dauerhaft zu einem permanent erhöhten Level des schädlichen LDL-Cholesterins, was negative Folgen hat. Auch üppiges, fett- und kalorienreiches Essen hat einen konstant zu hohen Cholesterinspiegel zur Folge.
Dies führt dann dazu, dass sich Blutfette in den Gefäßen ablagern. Das Risiko steigt für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auch durch zu hohe Cholesterinwerte gefördert werden, gehören zu den typischen Krankheiten von Industriegesellschaften. Denn dort sind schwere Nahrung und eine große Kalorienzufuhr gegeben.
Zum Glück müssen Sie nicht warten, bis eine Krankheit wegen zu hoher Cholesterinwerte ausbricht. Sie können vorbeugend mit einer gesunden Ernährung die Blutfettwerte senken.
Aubergine ist dafür ideal. Sie enthält Vitalstoffe, die nachweislich den Cholesterinspiegel im Ausgleich halten und den Fettsäuregehalt im Blut senken: Beta-Carotin, Folsäure und Chlorogensäure.
Hinzu kommen eine Menge Ballaststoffe. Diese beschäftigen den Darm, ohne aufgenommen zu werden.
Sie fördern so die Verdauung, binden Giftstoffe und Cholesterin. Das scheidet der Körper dann zusammen mit den Ballaststoffen aus.
Worauf müssen Sie achten?
Wie in allen Nachtschattengewächsen ist in unreifen Auberginen Solanin vorhanden. Dieser giftige Bitterstoff löst Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit aus.
In rohen Auberginen ist der Anteil an Solanin sogar für Nachtschattengewächse hoch. Sie sollten deshalb immer gegart werden.
Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten
Sie dürfen keine Auberginen verzehren, wenn Sie unter einem Verschluss der Gallenwege, Gallenentzündungen und/oder Gallensteinen leiden. Auberginen fördern die Produktion der Gallenflüssigkeit.
Diese treibt die Verdauung an. Bei solchen Gallenerkrankungen ist diese an sich gesunde Funktion jedoch schädlich, da das höhere Maß an Gallenflüssigkeit die Beschwerden verschlimmert.
Aubergine vom Grill
Grillen ist eine gute Art, um Auberginen zuzubereiten. Dafür waschen Sie die Auberginen, schneiden den Stielansatz ab und schneiden die Frucht in rund einen Zentimeter breite Streifen.
Diese salzen Sie dann auf beiden Seiten der Schnittflächen und lassen sie rund 15 Minuten in Wasser ziehen. Trocknen Sie die Scheiben dann mit Küchenpapier.
Sie reiben beide Seiten mit Olivenöl ein. Anschließend würzen Sie diese mit Salz und Pfeffer und grillen die Streifen ungefähr fünf Minuten von jeder Seite.
Auberginencreme und Auberginenpaste
In mediterranen Ländern und im Iran werden Auberginen oft zu Creme oder Paste verarbeitet. Dafür werden die rohen Auberginen erst einmal mit einem Messer eingestochen, damit beim Backen die Luft entweichen kann.
Anschließend werden sie auf ein Backblech gelegt und im vorgeheizten Ofen bei rund 200 Grad eine Dreiviertelstunde gegart. Zwischendurch drei- bis viermal wenden.
Sie können nach 20 Minuten ungeschälte Knoblauchzehen mit auf das Backblech legen, um der Paste schon beim Backen einen intensiveren Eigengeschmack zu geben. In anderen Rezepten wird pürierter Knoblauch der fertigen Paste zugefügt.
Nach 45 Minuten nehmen Sie die Auberginen aus dem Ofen und lassen sie einige Minuten abkühlen. Sie halbieren die Früchte längsseitig und schaben das Fruchtfleisch heraus.
Die Flüssigkeit füllen Sie in eine Schale. Sie hacken das Fruchtfleisch so klein wie möglich, mischen es mit fein gehacktem Knoblauch und dem Auberginensaft.
Sie geben Tahinepaste hinzu, dazu mehrere Löffel Olivenöl, Zitronensaft, Salz, sowie fein geschnittene Minzblätter und Paprikapulver. Sie drücken alles zu einem Brei, zum Beispiel mit einem Kartoffelstampfer, und servieren es.
Aubergine im Backofen
Sie können Aubergine auch backen, ohne daraus eine Creme herzustellen. Dazu belegen Sie die Bleche mit Backpapier, waschen und schneiden die Auberginen und legen die Scheiben auf die Bleche.
Sie bestreichen diese ebenfalls mit Olivenöl und reiben sie mit einer Gewürzmischung ein. Diese besteht grundsätzlich aus Salz, Knoblauchpulver und Olivenöl. Im vorgeheizten Backofen erhitzen Sie die Auberginen rund 30 Minuten bei 200 Grad.
Gebackene und gebratene Aubergine
Auberginen sind dank ihrer schwammigen Konsistenz, die Geschmäcker gut aufnimmt, bei wenig eigenem Aroma ein Allrounder, der sich diversen anderen Zutaten anpasst. Sie lassen sich nicht nur grillen und backen, sondern auch braten und dünsten.
Als Gewürzkräuter eignen sich Rosmarin, Thymian oder Salbei, auch Oregano. Diese enthalten alle Stoffe, die die Gesundheit positiv beeinflussen und so die bioaktive Wirkung der Auberginen noch verstärken.
Bei allen Zubereitungsmethoden entziehen Sie der Aubergine vor dem Erhitzen die Bitterstoffe, indem Sie die aufgeschnittenen Früchte salzen und danach abwaschen. Mit Paprika geschmort, gehören Auberginen in das bekannte Gemüse Ratatouille.
Aubergine eingelegt
Frische Auberginen müssen schnell zubereitet werden, da sie sich nicht lange halten. Sie können Auberginen einlegen, dann halten sich die Früchte mehrere Tage im Kühlschrank.
Wie gehabt, schneiden Sie dafür die Auberginen erst einmal in dicke Scheiben und bestreuen sie mit Salz, um die Bitterstoffe zu entziehen, spülen sie ab und tupfen sie trocken. Dann braten Sie die Früchte an.
Sie bereiten eine Marinade zu, deren Basis aus Essig, Olivenöl und Knoblauch besteht. Mögliche zusätzliche Gewürze sind zum Beispiel Chiliflocken, Paprikapulver, Thymian, Rosmarin, Petersilie, Oregano oder Salbei.
Sie mischen die gebratenen Auberginen mit dem Dressing und lassen alles mindestens fünf Stunden ziehen. Die eingelegten Auberginen eignen sich als Vorspeise, Beilage oder mit Brot und Salat auch als Hauptgericht.
Die Pflanze
Auberginen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Die Pflanze wächst krautig und bis zu eineinhalb Meter hoch.
Fast die gesamte Pflanze ist behaart, mit wechselständigen oval-länglichen Blättern. Auberginen sind selbst- wie fremdbefruchtend.
Sie vermehren sich durch Insekten und den Wind. Kulturformen sind violett, dunkelbraun, aber auch grün, gelb, orange, grünweiß oder weißlich.
Die Früchte reichen von klein und rund bis zu groß und keulenartig und wiegen von rund 100 bis zu 500 Gramm. Das Fruchtfleisch ist weiß bis cremefarben, schwammig und mit diversen kleinen Samen versehen.
Japanische Aubergine, Miniaubergine und Thai-Aubergine
Japanische Auberginen sind lang, dünn und ohne Kerne. Sie haben einen zarten Geschmack und bleiben beim Garen violett. Sie müssen nicht eingesalzen werden, da sie weniger Bitterstoffe als herkömmliche Auberginen enthalten.
Miniauberginen sind keine eigene Art, sondern eine kleine Zuchtform der gewöhnlichen Aubergine, und lassen sich ähnlich zubereiten. Eine eigene Spezies der Gattung ist hingegen die Thai-Aubergine.
Hierzulande kennen wir sie vor allem aus thailändischen Restaurants. Sie findet sich in grünen und roten Currygerichten.
Wann hat die Aubergine Saison?
In Deutschland werden frisch geerntete Auberginen zwischen Ende Juni und Oktober angeboten. Aus dem globalen Anbau sind sie das ganze Jahre über erhältlich.
Aus dem Freiland der Tropen ebenso wie aus Gewächshäusern. Die in Deutschland angebotenen Auberginen kommen vor allem aus Spanien, den Niederlanden, Italien und der Türkei.
Auberginen, Äpfel und Tomaten
Beachten Sie bitte: Auberginen reifen auch nach der Ernte. Dazu halten sie sich frisch nur kurze Zeit. Äpfel und Tomaten enthalten ein Gas, das den Reifungsprozess beschleunigt.
Es führt dazu, dass Auberginen schneller überreifen und verfaulen. Deswegen sollten sie nicht in der Nähe von Tomaten und Äpfeln gelagert werden. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ceylan Dönmez, Funda N. Yalcin, Özge Boyacioglu et al.: From nutrition to medicine: Assessing hemorrhoid healing activity of Solanum melongena L. Via in vivo experimental models and its major chemicals; in: Journal of Ethnopharmacology, Volume 261, 2020, sciencedirect.com
- Mie Nishimura, Miho Suzuki, Ryuto Tkahashi et al.: Daily Ingestion of Eggplant Powder Improves Blood Pressure and Psychological State in Stressed Individuals: A Randomized Placebo-Controlled Study; in: Nutrients, Volume 11, Issue 11, Seite 2797, 2019, mdpi.com
- Fatemeh Yarmohammadi, Mahboobheh Ghazemzadeh Rahbardar, Hossein Hosseinzadeh: Effect of eggplant (Solanum melongena) on the metabolic syndrome: A review; in: Iranian Journal of Basical Medical Science, Volume 24, Issue 4, Seiten 420-427, 2021, ijbms.mums.ac.ir
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