Er sieht nicht nur aus wie Ingwer, sondern ist auch mit diesem verwandt. Die Rede ist vom Großen Galgant (Alpinia galanga), der oft auch als Thai-Ingwer bezeichnet wird. Er kommt in weiten Teilen Asiens vor wird dort kultiviert, denn er ist nicht nur als exklusives Gewürz, sondern auch als Heilkraut sehr gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief zum Galgant
- Wissenschaftlicher Name: Alpinia galanga
- Pflanzenfamilie: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
- Volkstümliche Namen: Chinesischer Ingwer, Fieberwurzel, Galangawurzel, Thai-Ingwer, Kha (thailändischer Name), Galant (falsche Bezeichnung)
- Herkunft: China, Südostasien
- Anwendungsgebiete (Auswahl): Entzündungen, Menstruationbeschwerden, Verdauungsbeschwerden
- Verwendete Pflanzenteile: Wurzelstock (Rhizom)
Echter Galgant – Eine kurze Übersicht
Ähnlich wie beim Ingwer wird beim Galgant vor allem das knollenförmige Rhizom der Pflanze, also die Galgantwurzel, verwendet. Sie beinhaltet die höchste Konzentration an heilsamen und würzigen Essenzen und ist somit für die kulinarische und heilpflanzliche Nutzung von besonderem Interesse. Welche Inhaltsstoffe den Galgant zu einem echten Zugewinn für Küche und Hausapotheke machen und was es sonst noch über Alpinia galanga zu wissen gibt, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag zum Thema.
Alpinia galanga – Pflanzenportrait
Der Galgant gehört wie der Ingwer zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und stammt wie dieser maßgeblich aus Asien, wo beide Pflanzen seit jeher als Gewürz- und Heilkraut Verwendung finden. Die Heimat des Galgants lag dabei wahrscheinlich ursprünglich auf der chinesischen Insel Hainan.
Heutzutage reicht sein Verbreitungsgebiet jedoch weit über die Grenzen Chinas hinaus, wobei er vor allem in Thailand vielerorts kultiviert wird. Kaum verwunderlich also, dass die Pflanze heute nicht nur Beinamen wie Chinesischer Ingwer hat, sondern auch als Thai-Ingwer bekannt ist.
Übrigens: Seinen Gattungsnamen Alpinia verdankt der Galgant dem italienischen Botaniker Prospero Alpini. Ihm zu Ehren wurde die Galgantwurzel einst durch Charles Plumier, einen naturkundigen Mönch aus Frankreich, auf den Namen Alpina getauft. 1753 lieferte der schwedische Botaniker Carl von Linné schließlich eine Erstbeschreibung der Pflanze und wandelte in dieser die veraltete Schreibweise in Alpinia um.
Irreführende Beinamen besitzt der Galgant leider auch: Neben der falschen Bezeichnung als Galant bereitet vor allem die Unterscheidung zwischen dem Kleinen Galgant, auch als Siam-Galgant oder Echter Galgant (Alpinia officinarum) bezeichnet, und dem Großen Galgant (Alpinia galanga) gelegentlich Probleme.
Die häufige Nutzung als asiatisches Küchengewürz verbindet Galgant und Ingwer ganz besonders – in der asiatischen Küche sind die beiden Gewürze nicht wegzudenken. Geschmacklich haben die beiden Pflanzen trotz ähnlicher Nutzungsbereiche und der Zugehöhrigket zur gleichen Pflanzenfamilie aber nur wenig gemeinsam.
So schmeckt Alpinia galanga im rohen Zustand beispielsweise überaus bitter, wohingegen Ingwer einen eher zitronigen Geschmack aufweist. Auch ist Großer Galgant um einiges schärfer. Für die Anwendungsgebiete beider Heilpflanzen spielen diese Unterschiede jedoch keine Rolle.
Verwendung in Pflanzenheilkunde und Küche
Galgant, wie auch der Ingwer, gilt beispielsweise als beliebtes Mittel zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden und wird zu diesem Zweck häufig als Zutat für verdauungsfördernde Gerichte verwendet. Speziell der Galgant wird dabei häufig auch zu Magenbitter oder Magentee verarbeitet.
Ebenfalls gebräuchlich sind in Asien Gewürze und Gewürzpasten, die Auszüge der beiden Pflanzen beinhalten. Ein Beispiel hierfür ist die berühmte grüne Currypaste, welche einen wichtigen Bestandteil zahlreicher asiatischer Gerichte bildet und kulinarisch längst auch in der europäischen und deutschen Küche angekommen ist. Weitere Gewürze, die häufig Galgant enthalten, sind Grill-, Likör- und Leberwurstaromen.
Zwar werden beide Arten gleichermaßen in der Pflanzenheilkunde genutzt, der Große Galgant findet dabei jedoch schon wesentlich länger Anwendung als sein kleiner Artgenosse. Denn bereits vor 2000 Jahren spielte Alpinia galanga eine wichtige Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Von der chinesischen und südostasischen Heimat aus eroberte die würzige Knolle im 8. Jahrhundert n. Chr. unter dem thailändischen Namen Kha schließlich auch die Regionen Europas. Schon Hildegard von Bingen wusste, wie man aus Galgant ein wirksames Arzneimittel gegen Herzbeschwerden und Fieber herstellt. Die berühmte Kräuterfrau schrieb hierzu:
“Wer im Herzen Schmerzen leidet und wem von Seiten des Herzens ein Schwächeanfall droht, der esse sogleich eine hinreichende Menge Galgant und es wird im besser gehen. Und ein Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, trinkt Galgantpulver in Quellwasser und er wird das hitzige Fieber löschen.“ – Hildegard von Bingen
Der Bezeichnung des Galgants als Fieberwurzel ist gewiss dieser Art der Nutzung geschuldet. Wie bereits angedeutet wird die Wurzel insgesamt aber eher wegen ihrer verdauungsfördernden Wirkung heilpflanzlich genutzt. Medizinisch belegt ist diese schon seit dem 16. Jahrhundert, als beispielsweise der italienische Arzt Pietro Andrea Mattioli Folgendes über die Heilpflanze schrieb:
“Galgant aromatisiert den Atem, fördert die Verdauung, beseitigt Blähungen und regt die körperlichen Gelüste an.” – Pietro Andrea Mattioli
Darüber hinaus weist Alpinia galanga verschiedenen Studien zufolge unter anderem krampflösende, entzündungs- und tumorhemmende Eigenschaften auf. Alles in allem lassen sich folgende Anwendungsgebiete für den Galgant festhalten:
- Entzündungen, wie zum Beispiel Magen- und Magen-Darm-Entzündungen oder Entzündungen im Mundraum.
- Herzbeschwerden, wie zum Beispiel Angina Pectoris, Durchblutungsstörungen oder Herzschwäche.
- Menstruationsbeschwerden, wie zum Beispiel ein unregelmäßiger Zyklus oder Unterleibsschmerzen.
- Verdauungsbeschwerden, wie zum Beispiel Blähungen, gestörte Gallensaftproduktion, Magenkrämpfe oder Völlegefühl.
- Sonstige Beschwerden, wie zum Beispiel Appetitlosigkeit, Fieber, Mundgeruch oder Tumorerkrankungen.
- Ätherische Öle, unter anderem mit Aromaten und Terpenen,
- Scharfstoffe, unter anderem Gingerole und Galangole,
- Flavonoide und
- Gerbstoffe.
- desinfizierende,
- entzündungshemmende
- und schmerzstillende
- verdauungsfördernde,
- entkrampfende,
- antiallergische,
- antimikrobielle,
- antivirale
- und potenziell antikarzogene
- einen Teelöffel frische Galgantwurzel (geschnitten),
- einen Viertelliter Rotwein
- und einen Kochtopf.
- 10 Gramm Galgantwurzelpulver,
- 12 Gramm Majoranpulver,
- 12 Gramm Selleriesamenpulver,
- 4 Gramm weißer Pfeffer
- und 400 Gramm Honig.
- Puhle, Annekatrin; Trott-Tschepe, Jürgen; Möller, Birgit: Heilpflanzen für die Gesundheit: 333 Pflanzen - neues und überliefertes Heilwissen Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Aromakunde, Kosmos, 2015
- Strehlow, Dr. Wighard: Die Hildegard-Heilschätze: Schafgarbe, Veilchen, Galgant, Bertram – 4 starke Helfer bei Krankheit, Operation und Rekonvaleszenz, Knaur MensSana, 2018
- Das große Buch der Hildegard von Bingen: Bewährtes Heilwissen für Gesundheit und Wohlbefinden, Naumann & Göbel, 2017
- Heepen, Günther H.: Das Heilwissen der Hildegard von Bingen: Naturheilmittel - Ernährung - Edelsteine, Gräfe und Unzer Verlag, 2015
- Zeng, Q.H.; Lu, C.L.; Zhang, W.W.; Jiang, J.G.: Isolation and identification of ingredients inducing cancer cell death from the seeds of Alpinia galanga, a Chinese spice, in: Food & Function, 6(2): 431-43, Februar 2015 , Royal Society of Chemistry’s Journals, Books and Databases
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- Samarghandian, Saeed; Hadjzadeh, Mousa-Al-Reza; Tavakkol Afshari, Jalil; Hosseini, Mohadeseh: Antiproliferative activity and induction of apoptotic by ethanolic extract of Alpinia galanga rhizhome in human breast carcinoma cell line, in: BMC Complementary and Alternative Medicine, 14: 192, 2014, PMC
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Galgantwurzel – Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe gestaltet sich beim Galgant ganz ähnlich wie beim Ingwer. Zwar mögen die aromatischen Komponenten variieren, die Wirkungsweise der nahezu identischen Pflanzenstoffe ist jedoch dieselbe. Maßgeblich zum Tragen kommen hier die folgenden Inhaltsstoffe der Pflanze:
Scharfstoffe und Aromastoffe
Pflanzliche Aroma- und Scharfstoffe bringen in vielen Fällen nicht nur einen außergewöhnlichen Geschmack oder Geruch mit sich, sondern oftmals auch besondere Gesundheitswirkungen. Auf den Galgant trifft das ebenfalls zu. So werden die verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften von Galgant zum einen dem Pflanzenstoff Gingerol zugeschrieben, dessen Name bereits offenbart, dass es sich hierbei auch um einen der wichtigsten Inhaltsstoffe des Ingwers handelt.
Zum anderen tragen auch galganteigene Harze zu der Heilwirkung der Pflanze bei. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang insbesondere die Pflanzenharze Galangol und Alpinol. Die scharf schmeckenden Inhaltsstoffe kommen in fast allen Heilpflanzen aus dem Bereich der Ingwergewächse vor, verdanken ihren Namen jedoch der Erstentdeckung am Galgant.
Wie Gingerol besitzen sie sehr vielfältige Heilwirkungen auf verschiedene Bereiche des menschlichen Körpers. Hierzu zählt unter anderem die Stimulation von Gefäß- und Muskelkontraktionen, welche sowohl bei der Verdauung als auch bei der Menstruationseinleitung eine wichtige Rolle spielen.
Ebenfalls nachgewiesen werden konnte Alpinolen, Galangolen und Gingerolen ein anregender Effekt auf die Produktion entzündungshemmender Stoffe. Zudem wird vermutet, dass auch eine mögliche krebshemmende Wirkung des Galgants auf besagte Inhaltsstoffe zurückzuführen sein könnte.
Ein weiterer zu erwähnender Inhaltstoff in Galgant ist das im ätherischen Öl vorkommendene Aromat Eugenol. Es zeichnet sich durch einen sehr intensiven Geruch aus, der an Gewürznelken erinnert, und wird als Aromastoff gerade zur Behandlung von Erkrankungen im Mundraum sehr häufig verwendet. Von Zahnerkrankungen wie Parodontits oder Pulpitis bis hin zu Entzündungen der Mund- oder Rachenschleimhaut setzen zahlreiche Arzneimittel auf die
Wirkung von Eugenol. Darüber hinaus kann der erfrischende Geschmack des Aromastoffes auch bei Mundgeruch helfen. Eugenol ist allerdings äußerst scharf, weshalb es bei Überdosierungen zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen kann. Ein Hauptgrund dafür, weshalb Auszüge des Galgants bei Anwendungen im Mundraum (zum Beispiel als Mundspülung) gut mit Wasser verdünnt werden sollten.
Flavonoide
Gerade wenn es um die entzündungshemmende Wirkung von Heilkräutern geht, spielen Flavonoide eine wichtige Rolle. Flavonoide sind pflanzliche Farbstoffe, die ihren Namen dem Umstand zu verdanken haben, dass die ersten entdeckten und genutzten Pflanzenfarbstoffe ursprünglich gelb waren.
Der Name der Flavonoide ist dementsprechend vom lateinischen Wort flavus für „gelb“ abgeleitet. Auch wenn es in dieser Stoffgruppe selbstverständlich auch andersfarbige Stoffe gibt, so fällt doch gerade bei Ingwer und Galgant auf, wie lange insbesondere gelbe Pflanzenfarbstoffe in Verwendung sind. Dies nicht nur zu Zwecken der Textilfärbung, sondern auch um Gerichten eine besondere Färbung zu verleihen.
Gerade in der asiatischen Küche sind gelblich-orange Soßen und Reisbeilagen sehr häufig, was nicht zuletzt an der Verwendung von Galgant und Ingwer für Currymischungen liegt.
Medizinisch betrachtet fallen Flavonoide vor allem durch ihr entzündungshemmendes Potential auf. Ihr antioxidativer Effekt schützt dabei unter anderem vor Herz- und Gefäßentzündungen. Hinzu kommen
Eigenschaften, die gegen verschiedene Erkrankungen helfen können.
Gerbstoffe
Ganz ähnlich wie Flavonoide wirken die pflanzlichen Gerbstoffe (sogenannte Tannine) in Galgant. Als standardisierte Desinfektionsmittel beim Gerben von Tierhäuten haben sich Tannine seit jeher in der Bekämpfung von Infektionserregern bewährt. Durch ihren zusammenziehenden Effekt auf organisches Gewebe verschließen Sie Poren und Gefäße, was Krankheitserreger daran hindert, tiefer ins Körpergewebe vorzudringen. Vor allem Wund- und Hautinfektionen lässt sich so zuverlässig entgegenwirken.
Darüber hinaus sorgt der adstringierende Effekt dafür, dass die Ausschüttung von Entzündungsstoffen im Gewebe gehemmt wird. Dies kann nicht nur bei Infektionskrankheiten, sondern ebenso bei bestehenden Allergien, die bekannterweise meist auch mit Entzündungsreaktionen einhergehen, hilfreich sein.
Terpene
Eine durchblutungsfördernde Wirkung lässt sich abschließend für die Terpene im Galgant festhalten. Daneben zeichnet sich diese Stoffgruppe wie Gerbstoffe und Flavonoide durch einen entzündungshemmenden Effekt aus.
Wichtige Terpene in Galgant sind diesbezüglich die Monoterpene Cineol und Campher. Letzteres wird standardmäßig als wichtiger Inhaltsstoff für Entzündungs- und Schmerzsalben benutzt. Wohlbekannt dürfte hier die asiatische Tigersalbe (Tigerbalsam, Tiger Balm) sein, welche schon sehr lange Zeit als ‚Wundermittel‘ bei Zerrungen und Verstauchungen gilt.
Galgant – Anwendung und Dosierung
Für eine Anwendung als Heilmittel wird in der Medizin vor allem der Galgantwurzelstock genutzt. In feine Scheiben geschnitten können die knolligen Rhizome zum Beispiel als Tee aufgebrüht werden oder beim Kochen die geschmackliche Wirkung anderer Gewürze unterstützen und so das Aroma von Speisen verfeinern. Generell wird zu einer Tagesdosis von zwei bis vier Gramm der Heilpflanze geraten, wobei auf eine Tasse Tee etwa 0,5 bis ein Gramm des Gewürzes kommen.
Länger als zehn Minuten sollten Sie den Teesud nicht ziehen lassen, da sich die Schärfe ansonsten äußerst intensiv durchsetzt. Wenn Sie es allgemein etwas weniger scharf mögen, können Sie anstatt zu Großem Galgant auch zum Kleinen Galgant greifen. Dieser ist etwas weniger intensiv im Geschmack.
Galgant ist auch Bestandteil einer grünen Curry-Paste, in der er zu den wichtigsten Zutaten gehört. Auch eine Verarbeitung zur Fleischmarinade ist möglich. Ein ganz besonderer Tipp sind im Bereich der heilpflanzlichen Anwendung ferner die alten Rezepte von Hildegard von Bingen. Sie wusste schon im Mittelalter zahlreiche Elixiere aus der gesundheitsfördernden Wurzel des Chinesischen Ingwers herzustellen. Drei davon werden folgend vorgestellt:
Himbeer-Galgant-Saft gegen Grippe und Fieber
Zutaten: Für den Himbeer-Galgant-Saft nach Hildegard von Bingen benötigen Sie nur ein Glas Himbeersaft sowie ein bis zwei Messerspitzen Galgantpulver.
Zubereitung: Galgantpulver kann entweder aus getrockneter Galgantwurzel selbst gemahlen oder aus zerstoßenen Galganttabletten beziehungsweise geöffneten Galgantkapseln gewonnen werden. Geben Sie das Pulver einfach in ein Glas voll Himbeersaft und verfeinern Sie es gegebenenfalls mit dem Saft einer halben Zitrone, um den Geschmack zu verbessern.
Das Getränk empfiehlt sich insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, um Grippe und Fieberkrankheiten vorzubeugen oder zu lindern. Dabei kann der Himbeer-Galgant-Saft täglich genossen werden.
Galgant-Wein gegen Herzbeschwerden und Durchblutungsstörungen
Galgantwein lässt sich schnell und unkompliziert selbst herstellen.
Sie brauchen:
Zubereitung: Erhitzen Sie den Rotwein auf moderate Temperatur. Sobald der Wein sprudelt, wird ein Teelöffel geschnittene Galgantwurzel hinzugegeben und das Ganze circa zehn Minuten aufgekocht. Anschließend nehmen Sie den Galgantwein vom Herd und lassen ihn kurz abkühlen, bevor er noch warm in kleinen Schlucken getrunken wird.
Gut zu wissen: Rotwein hat dank seines reichen Gehalts an Gerbstoffen und Antioxidantien, die aus den dunklen Flavonoiden der schwarzen Weintrauben stammen, von Natur aus einen stärkenden Effekt auf das Herz. Kombiniert mit den herzstärkenden Inhaltsstoffen des Galgants wird diese Wirkung noch verbessert. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass der Wein als alkoholisches Getränk jedoch nur in Maßen genossen werden sollte. Eine Tasse des Galgant-Weins ist deshalb als tägliche Maximaldosis angezeigt.
Auch sei darauf hingewiesen, dass Galgant allein keine Herzerkrankungen heilen kann. Die Rezeptur ist daher nur als unterstützendes, heilpflanzliches Extrakt zu verstehen. In Sachen Verträglichkeit mit verschriebenen Arzneimitteln ist eine ärztliche Beratung notwendig.
Galgant-Latwerge bei Herzschwäche
Bei der Galgant-Latwerge nach Hildegard von Bingen handelt es sich um ein sanft eingekochtes Mus aus Honig, Majoran, Selleriesamen, weißem Pfeffer und Galgant. Die Latwerge wirkt der Hildegard-Medizin zufolge stärkend auf das Herz.
Zutaten:
Zubereitung: Mahlen Sie die Kräuter zu einem feinen Pulver und vermischen Sie dieses im Anschluss in einer großen Schüssel mit dem Honig. Das Gemisch wird dann im Wasserbad erhitzt, woraus die sogenannte Latwerge entsteht. Idealerweise wird ein Teelöffel der Latwerge dann in ein Likörglas Petersilie-Honig-Wein nach Hildegard von Bingen gegeben und drei Mal täglich getrunken.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bei Galgant bislang nicht bekannt. Allerdings ist mit Blick auf die extreme Schärfe der Heilpflanze eine maßvolle Dosierung empfohlen. Generell wird zu einer Tagesdosis von zwei bis vier Gramm der Heilpflanzen geraten, dabei kommen auf eine Tasse Tee etwa 0,5 bis ein Gramm des Gewürzes. Lassen Sie den Aufguss nicht länger als 10 Minuten ziehen, damit die Schärfe nicht zu dominant wird.
Fazit
Galgantwurzel ist ein gutes natürliches Heilmittel, etwa zur Behandlung von Magen- und Menstruationsbeschwerden. Seien Sie bei der Dosierung der Wurzeln aber vorsichtig, denn die Schärfe von Galgant ist nicht zu unterschätzen. (ma)
Autoren- und Quelleninformationen
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Wichtiger Hinweis:
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