Die Drachenfrucht, auch Pitaya genannt, ist die Frucht einer Kaktee mit schuppenartiger Schale wie „bei einem Drachen“. Sie eignet sich gut zur gesunden Ernährung, da sie viele Mineralstoffe und einige Vitamine enthält.
Inhaltsverzeichnis
Pitaya – Die wichtigsten Fakten
- Die Frucht enthält sehr viel Vitamin C, beugt somit einer Erkältung vor und stärkt das Immunsystem.
- Sie hat eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel und stärkt so die Herzfunktionen.
- Sie ist reich an Lycopenen, welche antioxidativ wirken und möglicherweise einige Krebszellen in Schach halten.
- Enzyme der Frucht spalten Eiweiß. Dies fördert, verbunden mit einem hohen Wassergehalt, die Verdauung.
- Pitaya stammt aus Mittelamerika, wird heute aber überall in warmen Ländern angebaut. Hierzulande wird sie meist aus Israel und Vietnam importiert.
Inhaltsstoffe
Die rohe Kaktusfrucht enthält folgende Mineralstoffe und Vitamine pro 100 g: 1,66 mg Eisen, 14 mg Phosphat, 7 Milligramm Kalzium, 222 mg Kalium, außerdem Natrium. Mit 7 mg pro 100 g liefert sie reichlich Vitamin C. Damit ist Pitaya zwar gesund, gehört aber nicht in die „Masterklasse“ wie zum Beispiel Heidelbeeren.
Gut für die Gesundheit
- Das in der Frucht enthaltene Eisen erhöht den Spiegel an Hämoglobin und eignet sich für Menschen, die an Blutarmut leiden. Generell kompensieren eisenhaltige Lebensmittel aber einen Eisenmangel nicht vollständig, von daher sollten Sie dafür auf Präparate zurückgreifen.
- Die in der Drachenfrucht enthaltenen Antioxidantien helfen den Entgiftungsorganen bei der Verrichtung ihrer Arbeit.
- Es wird vermutet, dass Drachenfrüchte antibakteriell wirken, jedoch ist bislang noch nicht wissenschaftlich belegt, wie und in welchem Umfang.
- Der hohe Gehalt an Vitamin C stärkt die körpereigene Abwehr bei Infektionen durch Viren und Bakterien.
- Der hohe Gehalt an Kalzium fördert die Knochengesundheit und Knochendichte.
- Aufgrund ihres hohen Gehalts an Eisen und Folsäure, ist die Drachenfrucht besonders Schwangeren zu empfehlen.
- Der Verzehr von Drachenfrucht fördert die Verdauung, jedoch ist Vorsicht geboten, da der Verzehr der wasserreichen Frucht in größeren Mengen abführend wirkt.
Pitaya botanisch
Bei der Pitaya handelt es sich um ein Kakteengewächs. Die Drachenfrucht selbst wächst an einem Kletterkaktus, welcher mit seinen Wurzeln an Felsen oder anderen Pflanzen haftet. Die Pflanze blüht in ihrer ursprünglichen Heimat Mittelamerika im Zeitraum von Juni bis September und trägt dabei außerordentlich große Blüten, deren Duft oftmals mit dem von Jasmin verglichen wird. Diese öffnen sich für eine Nacht und sind dabei bis zu 30 cm lang. Die Drachenfrüchte wachsen aus diesen Blüten, werden bis zu 15 cm lang und bis zu einem halben Kilogramm schwer. Aufgrund Ihrer Erscheinung lassen sie sich auch gut als Dekoration verwenden. Die „Drachenhaut“ hat eine rosa oder gelbe Farbe, das Fleisch der aufgeschnittenen Frucht ist entweder weiß oder rot und von vielen schwarzen Kernen durchzogen, sodass es optisch einem Stück Mohntorte ähnelt.
Geschmacklich ist die Frucht frisch, süß und zugleich mild, jedoch enttäuscht sie Leute, die eine Vorliebe für intensive Aromen haben, ein wenig. Die Drachenfrucht weist gewisse Parallelen zu Kiwis oder Erdbeeren auf, ist dabei geschmacklich aber eher fade.
Saison ist das ganze Jahr
Pitaya stammt aus Mittelamerika, wird heute aber in den Tropen und warmen Ländern der ganzen Welt angebaut. Deshalb kommt sie in kleinen Mengen ganzjährig nach Deutschland. Geerntet und verkauft werden sie in der Regel unreif, da ausgereifte Früchte nur eine kurze Haltbarkeit haben. Sie können die Reife der rosa Früchte überprüfen, wenn diese „leuchten“ und beim Drücken nachgeben. Unreife Pitayas schmecken überwiegend nach Wasser.
Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Drachenfrucht, sollte man es vermeiden Pitayas bei trockener Luft zu lagern, da sie ansonsten schrumpelig werden. Im Idealfall besprühen Sie die Früchte mehrmals täglich mit Wasser. Es wird empfohlen die Früchte aufzuhängen oder aufrecht hingestellt zu lagern, da sie äußerst sensibel auf Druck reagieren.
Woran erkennen Sie Überreife?
Reife Pitayas haben eine gleichmäßig gefärbte Haut. Sichtbare Flecken geben Aufschluss darüber, dass die Frucht bereits fault. Ein biegsamer Stiel ist ein Anzeichen für eine reife Frucht, bricht der Stiel jedoch leicht ab, ist die Reife bereits überschritten.
Rohkost
Die rohe Pitaya enthält nicht nur die volle Ladung an Vitaminen und Mineralstoffen, sie schmeckt roh auch am besten. Besonders erfrischend wirkt sie im gekühlten Zustand. Lösen Sie das Fruchtfleisch unbedingt von der Schale, bevor Sie die Frucht genießen, da diese nicht sonderlich gut schmeckt.
Drachenfrucht hat einen hohen Wasseranteil und lässt sich deshalb ausgezeichnet zu Smoothies oder Bowlen verarbeiten. Der süßsäuerliche Geschmack harmoniert mit Mango, Maracuja, Mandarinen, Bananen, Feigen, Kiwis, Stachelbeeren und Erdbeeren. Die Frucht der Pitaya passt auch besonders gut zu Blattsalaten, insbesondere dann, wenn die Salatblätter einen intensiveren Eigengeschmack, wie z.B. Rucola, haben.
Großer Beliebtheit erfreuen sich Smoothies aus Drachenfrüchten und Salaten. Hier können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen und jede Menge experimentieren. Ein typisches Rezept besteht aus:
- 1 Drachenfrucht,
- 2 Clementinen oder Mandarinen,
- einer halbe nZitrone,
- 8 Blatt Friséesalat,
- 50 g Mungobohnensprossen und
- einem viertel Liter Wasser.
Schälen Sie die Drachenfrucht und die Mandarinen, pressen Sie die Zitrone aus und bewahren den Saft auf. Waschen Sie anschließend den Salat und die Sprossen gründlich aus. Geben Sie alles gemeinsam in einen Mixer und schalten Sie ihn kurz ein – fertig ist ein herrlicher leckerer Smoothie.
Wer es einfacher mag oder keinen Mixer zur Hand hat, der kann sich einen Smoothie auch mit Wasser und Drachenfruchtpulver anrühren, jedoch raten wir stets zur Variante mit frischen Früchten.
Die Pitaya ist eine beliebte Frucht zur Dekoration von Torten und Eisbechern. Hierbei bleibt es dem persönlichen Geschmack überlassen, ob man die Pitaya aufgeschnitten in Scheiben, gewürfelt oder in zu Kugeln geformtem Fruchtfleisch bevorzugt. Im Übrigen lassen sich vollreife Drachenfrüchte zu einer intensiv schmeckenden Eiscreme oder zu Fruchttorten verarbeiten.
Abnehmen mit Drachenfrucht
Zwar ist Obst gesund, dennoch eignen sich nicht alle Früchte zum Abnehmen. Bananen enthalten zum Beispiel so viel Zucker, dass sie bei einer „Bananendiät“ auf Dauer aufgehen wie ein Hefekloß. Anders verhält es sich bei der Pitaya, da sie kaum Fett aufweist und lediglich 36 kcal pro 100 g hat. Zusätzlich sollten Sie darauf achten proteinreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, da die Drachenfrucht nur sehr wenig Eiweiß beinhaltet.
Besteht der Wunsch, Kalorien zu reduzieren, lassen sich Pitayas gut mit Gurke kombinieren, da diese ebenfalls sehr viel Wasser enthält. In einer Hauptmahlzeit könnten Sie auf Tomate, Zucchini oder Spinat setzen, während Drachenfrucht und Granatapfel für das Dessert verwendet werden könnten. Ein Tipp: Das Dessert lässt sich sehr gut mit Ingwer und Honig verfeinern.
Pitayas pflanzen
Wenn Sie die Kerne trocknen, lassen sich Pitayas leicht ziehen. Lösen Sie die Kerne aus dem Fruchtfleisch, lassen sie diese trocknen und säen Sie diese später in sandiger Erde aus und halten Sie sie bei Zimmertemperatur feucht. Nach einigen Wochen treten zwei Keimblätter aus der Erde, woraufhin später ein Haupttrieb folgt. Stellen Sie die Pflanze anschließende an einen sonnigen Ort und gießen Sie diese behutsam, da die Erde zwischendurch immer wieder austrocknen sollte.
Drachenfrüchte zu ernten erfordert einen langen Atem, da Pitaya nur sehr gemächlich wächst und erst nach 20 Jahren im Gewächshaus Früchte trägt.
Andere Namen der Pitaya
Im Englischen trägt die Pitaya den Namen “Belle of the night” oder “Queen of the night” (wegen ihrer grandiosen Blüten, welche aber nur für eine Nacht aufgehen), aber auch, wie im Deutschen, “dragon fruit”. In französischsprachigen Ländern wird sie wie hierzulande Pitaya oder Pitahaya genannt. In ihren spanischsprachigen Herkunftsländern hat die Pitahaya mehrere Namen wie z.B. “dulce, blanca, roja, de cardó”.
Vorsicht Pestizide
So gesund die Drachenfrucht auch ist, ihr Anbau ist es nicht. In Herkunftsländern wie Vietnam werden die Pflanzen derart massiv mit Pestiziden behandelt, dass die zulässigen Höchstmengen bei ihrer Ankunft in Deutschland oft deutlich überschritten werden. So fand man 2014 in 5 von 12 Proben (42 % und somit fast jeder zweiten Frucht) aus Vietnam bei Ihrer Ankunft in Frankfurt am Main Überschreitungen der zulässigen Höchstmengen. Es handelte sich um die Pestizide Carbendazim und Iprodion, die Höchstwerte wurden um das Dreifache bis zum Fünfzehnfachen überschritten. Zum ersten Oktober 2014 wurde eine Einfuhrkontrolle für Drachenfrüchte in ganz Europa eingeführt. Seitdem werden sämtliche Sendungen am jeweilig „benannten Eingangsorten“ kontrolliert und 20 % der Früchte untersucht. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Karlsruher Institut für Technologie: Hylocereus undatus (Drachenfrucht): botanik.kit.edu (Abruf: 03.05.2019), KIT
- Simonsohn, Barbara: Heilkraft aus den Tropen: Die süße Medizin exotischer Früchte, Integral, 2008
- Palmengarten der Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.): Aus der neuen Welt, Palmengarten, 2016
- Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Importproben vom Flughafen München – Untersuchungsergebnisse 2009: lgl.bayern.de (Abruf: 17.05.2019), LGL
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.