Die Passionsfrucht gehört zu den exotischen Früchten, die jedoch mittlerweile in jedem Supermarkt erhältlich sind. Häufig wird sie als Maracuja bezeichnet, was nicht ganz richtig ist. Passionsfrucht und Maracuja sind sich sehr ähnlich, jedoch existieren kleine Unterschiede.
Inhaltsverzeichnis
Die Passionsfrüchte sind Früchte der Passionsblume, von der circa 400 Arten existieren, unter denen ungefähr 40 bis 50 essbare Früchte tragen. Die bekanntesten und verbreitetsten davon sind die „Passiflora edulis“ und die Maracuja. Dies sind die Früchte, die bei uns im Supermarkt zu bekommen sind.
Eine Passionsblume, die ebenfalls essbare Passionsfrüchte produziert, ist die „Passiflora incarnata“. Jedoch werden diese Früchte bei uns nicht angeboten. Diese Blume ist allerdings bekannt dafür, dass sie eine besondere Heilkraft besitzt. Näheres dazu erfahren Sie im folgenden Artikel.
Unterschied Maracuja und Passionsfrucht
Beide Früchte gehören der Familie der Passionsblumengewächse an. Sie kommen aus Südamerika, von der Elfenbeinküste, aus Neuseeland, Hawaii, Australien und aus Kalifornien. Bei uns werden sie nahezu das ganze Jahr über angeboten.
Die Passionsfrucht ist ungefähr so groß wie ein Hühnerei, die Schale ist dunkelrot bis violett und häufig etwas schrumpelig. Auch wenn die Frucht nicht sonderlich schön aussieht – je schrumpeliger die Schale, desto reifer ist sie. Die Maracuja hingegen besitzt eine glatte, gelbgrüne Schale und ist meist doppelt so groß wie die Passionsfrucht.
Beide Früchte enthalten eine Vielzahl von Kernen, wobei die der Maracuja etwas härter sind, als die der Passionsfrucht. Maracujas schmecken leicht säuerlich und enthalten weniger Süße als die Passionsfrüchte. Beide werden für den Verzehr in der Mitte durchgeschnitten und das Fruchtfleisch wird ausgelöffelt. Sowohl die weiße Innenhaut als auch die Schale sind nicht für den Verzehr bestimmt. Wenn Sie im Supermarkt die Wahl zwischen schrumpeligen und glatten Passionsfrüchten haben, greifen Sie trotz des Aussehens unbedingt zu der schrumpeligen Variante, da es sich bei ihr auf jeden Fall um die reifere Frucht handelt.
Gesunde Inhaltsstoffe
Die Passionsfrucht enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie zum Beispiel Vitamin C, Beta-Carotin, Vitamin E, Eisen und Kalium. Des Weiteren sind Magnesium und Phosphor enthalten, was den Knochen gut tut. Zu erwähnen sind noch die beiden B-Vitamine B6 und B3. B6 ist zum Beispiel ein Vitamin, am besten im Zusammenspiel mit Magnesium (und das birgt die Frucht ebenso in sich), welches Frauen bei starken Menstruationsbeschwerden behilflich ist. B6 ist wichtig für das Nervensystem, das Immunsystem und den Stoffwechsel. Das ebenfalls in der Passionsfrucht enthaltene Vitamin B3 ist auch als Niacin bekannt. Ein Niacin-Mangel ist selten, da B3 vor allem in tierischen Produkten enthalten ist. Wer sich jedoch vegetarisch oder vegan ernährt, sollte sich hin und wieder eine Passionsfrucht gönnen. Zu erwähnen sei auch, dass die gesunden Inhaltsstoffe der Passionsfrucht sehr hilfreich bei Verstopfungen sein können.
Leckerer Nachtisch
Für einen leckeren Nachtisch aus einer Passionsfrucht benötigen Sie 150 g Magerquark, 50 g Mascarpone, etwas Milch (Alternativen: Sojamilch, Mandelmilch etc.), ein Päckchen Vanillezucker, einen Spritzer Zitronensaft und selbstverständlich eine Passionsfrucht (achten Sie auf eine schrumpelige Schale!).
Schneiden Sie die Frucht in der Mitte durch und löffeln Sie das Fruchtfleisch mit den Kernen in eine Schüssel. Geben Sie alle restlichen Zutaten hinzu und rühren Sie das Ganze mit ein wenig Milch zu einer cremigen Masse. So erhalten Sie innerhalb weniger Minuten ein leckeres und zugleich gesundes Dessert.
Mit einer Passionsfrucht können Sie auch ihr morgendliches Müsli verfeinern und für Abwechslung sorgen. Einem Obstsalat verleihen Sie damit eine frische und exotische Note. Probieren Sie diese Tipps doch einfach aus – einen Versuch ist dies allemal wert.
Kurkuma-Passionsfrucht-Elixier
Für das Kurkuma-Passionsfrucht-Elixier benötigen Sie:
Drei reife Passionsfrüchte, einen Esslöffel frisch geriebenen Ingwer, einen halben Teelöffel Kurkumapulver, die Schale einer Bio-Zitrone, eine Prise frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer und zwei Esslöffel Honig.
Vermischen Sie Honig, das Fruchtfleisch der Passionsfrüchte, Ingwer und Kurkuma und geben die abgeriebene Zitronenschale und den gemahlenen Pfeffer hinzu. Lassen Sie das Ganze anschließend mindestens eine Stunde vor dem Verzehr im Kühlschrank ruhen, damit sich die Gewürze richtig entfalten und verbinden können. Verfeinern Sie Pudding, Müsli oder Joghurt mit diesem gesunden Elixier. Dieses sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von ein paar Tagen verzehrt werden.
Passiflora incarnata als Naturheilmittel
Die bereits oben erwähnte “Passiflora incarnata” ist eine Heilpflanze, welche aber auch essbare Passionsfrüchte liefert. Diese sind jedoch nicht dunkellila, sondern grünlich bis gelb, wobei die Blüte fleischfarben ist. Die Früchte werden in den USA, wo die Pflanze wildwachsend vorkommt, Maypop genannt.
Die „Passiflora incarnata“ ist die Passionsblume, die am besten bezüglich ihrer Heilwirkungen untersucht ist. Zu Heilzwecken wird das Kraut benutzt. Die Pflanze wird vor allem bei Nervosität (Innerer Unruhe) und Angststörungen verwendet. Sie hilft bei Schlafstörungen und leichten depressiven Verstimmungen. Aber auch bei Verdauungsstörungen mit nervöser Ursache kann die „Passiflora“ gute Dienste leisten. Ebenso wird sie bei leichtem Bluthochdruck empfohlen.
Besonders hervorzuheben ist jedoch ihre angstlösende Wirkung. Sie lindert Spannungskopfschmerzen, Reizbarkeit und nervöse Herzproblemen.
Das Wesen der Passionsblume
Die Passionsblume hat eine ganz besondere Beziehung zum Herzen. Sie symbolisiert das „im Einklang mit sich selbst sein“ und schenkt dem Anwender Herzensruhe und Gelassenheit. Auch hilft sie beim Abschiednehmen in allen Lebenslagen. Insbesondere Erwachsene tun sich oftmals schwer loszulassen, beispielsweise dann, wenn das eigene Kind sich langsam abnabelt. Hierbei unterstützt die Einnahme von „Passiflora“. Sie hilft den Menschen dabei, wieder etwas in ihre Mitte zu kommen, der Schnelligkeit des Lebens etwas zu entfliehen und Ruhe in sich selbst zu finden.
Die Passionsblume ist in Form von Kapseln, als Urtinktur, als Tinktur, als Tee und in homöopathischer Form erhältlich. Der Therapeut bzw. die Therapeutin hilft Ihnen dabei, zu entscheiden, welche Anwendungsform die Richtige für Sie ist. Häufig wird sie zusammen mit anderen beruhigenden Pflanzen, wie zum Beispiel Johanniskraut, Lavendel, Hopfen und Melisse verwendet.
Passionsblume im Garten
Sie müssen auch zuhause nicht auf die wunderbaren, zarten Blüten der Passionsblume verzichten. Die Pflanze kann im Garten, auf dem Balkon aber auch im Wintergarten ihren Platz finden. Dieser sollte jedoch unbedingt hell und sonnig sein und dabei aber stauende Hitze vermieden werden. Die Erde ist stets feucht zu halten, jedoch mag die Passionsblume Staunässe gar nicht. Fühlt sich die Pflanze so richtig wohl, kann sie unter optimalen Bedingungen Passionsfrüchte zum Vorschein bringen. In der Regel sind die Früchte der Zierpflanze jedoch etwas kleiner und nicht so aromatisch, wie die im Supermarkt angebotenen Arten.
Nicht schön anzusehen, aber sehr gesund
Die Passionsfrucht ist von außen wirklich nicht schön anzusehen, aber sehr gesund. Die Frucht ist äußerst kalorienarm (3 Stück enthalten circa 54 Kalorien), sie besitzt einen süß-säuerlichen Geschmack und ihre wertvollen Inhaltsstoffe machen sie zu einem Obst, das durchaus zu einer ausgewogenen Ernährung passt. Da die Früchte zuhause schlecht nachreifen, sollten Sie unbedingt eine reife Frucht kaufen. Bei Raumtemperatur halten sich die Passionsfrüchte nur circa drei bis vier Tage. Wer gerne exotische Früchte ist und diese Frucht noch nicht kennt, sollte sie unbedingt ausprobieren. Sie hat einen ganz eigenen, besonderen Geschmack, der jedoch nicht jedem zusagt. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Leuenberger, Franz J.: Thommen, Hans U.: "Zum Vorkommen von Carotinoiden in der Passionsfrucht", in: Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und Forschung, Volume 149, Issue 5, October 1972, Springer
- Herrmann, Karl: Exotische Lebensmittel Inhaltsstoffe und Verwendung; Für Biologen, Chemiker und Ernährungswissenschaftler, Springer, 1973
- Krenn, Lieselotte: "Die Passionsblume (Passiflora incarnata L.) – ein bewährtes pflanzliches Sedativum*", in: Wiener Medizinische Wochenschrift, Volume152 Issue15‐16, August 2002, Wiley Online Library
- Vanderplank, John: Passion flowers and passion fruit, Cassell Illustrated, 1996
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.