Die Saatwucherblume, auf Englisch auch corn marigold oder corn daisy genannt, gehört zu den Korbblütlern. Äußerlich sieht sie der Margerite ziemlich ähnlich, ist aber goldgelb. Sie enthält Cumarine, weshalb sie leicht giftig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenschaftlicher Name: Chrysanthemum segetum, Glebionis segetum
- Volkstümliche Namen: Wucherblume, Margente, Twölfgrotenblume, Böse Blom,Gellersche Blom, Hunneblome, Wokerbome und viele mehr
- Familie: Asteraceae (Korbblütler)
- Verbreitung: Europa, mediterraner Raum, Zentral Asien
- Anwendungsgebiete: Wurmmittel, Antiseptikum
- Verwendete Pflanzenteile: Samen und getrocknete Blätter, zeitweise wurden frische Triebe benutzt. Vorsicht: Cumarin-Gehalt!
- Inhaltsstoffe: Cumarine, ätherische Öle
- Heilwirkung: Die Saatwucherblume wird als harntreibend, magenstärkend, antiseptisch, gerinnungshemmend und wurmtreibend beschrieben.
- Anwendungsgebiete: Wurmmittel, Antiseptikum
Steckbrief
Anwendung
Die Saatwucherblume wird als Heilpflanze nicht verwendet. Andere Chrysanthemen-Arten wie zum Beispiel das Mutterkraut hingegen sind seit langem als Heilkraut bekannt.
Geschichte
Es wird angenommen, das die Saatwucherblume ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Die Blume hat sich durch den Ackerbau in ganz Europa und dann auch in Nordamerika ausgebreitet. Sie wuchs aber so schnell und so massiv, dass sie Getreide und Nutzpflanzen regelrecht überwucherte.
Vor ca. 400 Jahren war sie auf den Feldern verbreitet und fand vor allem auf den, damals schlecht bestellten, Feldern mit schlechtem Boden viel Platz, um zu wachsen. Die Bauern nannten sie die „böse Blume“, da sie nichts hatten, um sie zu beseitigen.
Der Volksname „Twölfgrotenblume“ erinnert daran, dass, wenn auf dem Feld die Saatwucherblume entdeckt wurde, eine Strafe von 12 Groten, ein damaliges Zahlungsmittel, fällig war. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es dann geeignete Maßnahmen, um das Ackerunkraut zu entfernen.
Heute findet man sie nur noch als unkomplizierte Zierpflanze in heimischen Gärten, und zwar in unterschiedlichsten Sorten. Durch den modernen Ackerbau und den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln kommt die Saatwucherblume auf bewirtschafteten Feldern nicht mehr vor.
Einjährige Art
Die Saatwucherblume, auf Lateinisch Chrysanthemum segetum, ist eine von vielen Chrysanthemen-Arten. Sie gehört zu den einjährigen Pflanzen und blüht von Juni bis September. Die Blüten gibt es in vielen verschiedenen Farben und Kombinationen.
Allgemeines
Die Saatwucherblume ist eine richtig schöne Gartenblume, die Bienen und Schmetterlinge anzieht. Die Saatwucherblume spielt in der Heilkunde keine Rolle mehr, vielleicht auch, da inzwischen andere, wirksamere Pflanzen entdeckt wurden.
Früher wurden von dieser Pflanze die frischen Triebe zur Wurmvertreibung auch innerlich angewandt. Jedoch ist sie cumarinhaltig und deshalb sollte unbedingt von der innerlichen Einnahme abgesehen werden. Früher wurden die Blüten zum Färben benutzt.
Eine erwähnenstwertes Heilkraut aus der Vielfalt der Chrysanthemen ist das Mutterkraut, die Chrysanthemum parthenium. Sie ist hilfreich vor allem bei wiederkehrenden Kopfschmerzen. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Wolf-Dieter Storl: Bekannte und vergessene Gemüse, AT-Verlag, 2012
- Wolfgang Blaschek, Franz von Bruchhausen: Hagers Handbuch der pharamazeutischen Praxis, Springer, 1998, S. 360
- Dr. Nixe Duell-Pfaff (N.D.): Wucherblume. In: Lexikon der Biologie, 1999, Spektrum.de, Spektrum
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.