Autoimmune Schilddrüsenentzündung, Autoimmunthyreoiditis, Morbus Hashimoto
Die Hashimito-Thyreoiditis, auch als chronisch-lymphozytäre Thyreoiditis bekannt, ist eine entzündliche Erkrankung, bei der es häufig zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommt. Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper das eigene Schilddrüsengewebe angreift und zerstört. Ihren Namen verdankt die Hashimoto-Thyreoiditis dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der diese Form der Schilddrüsenentzündung im Jahre 1912 erstmals beschrieb.
Inhaltsverzeichnis
In den vergangenen 20 Jahren wurde die Hashimoto-Thyreoiditis immer häufiger als Diagnose gestellt. Der prozentuale Anteil der Erkrankten in Westeuropa soll 1 bis 2% ausmachen, wobei vor allem Frauen betroffen sind. Nicht selten besteht bereits eine weitere Autoimmunerkrankung (Rheuma, Neurodermitis u.a.). Besonders häufig zeigt sich die Erkrankung bei Frauen nach der Entbindung eines Kindes.
Definition
Die Autoimmunthyreoiditis beschreibt eine Entzündung der Schilddrüse infolge von Störungen des Immunsystems, bei der Antikörper im Blut gebildet werden, die die Schilddrüse angreifen. Die anschließende Entzündung der Schilddrüse verursacht eine Störung der Schilddrüsenhormonproduktion, welche ihrerseits die typischen Krankheitszeichen auslösen kann. Wichtigstes Merkmal für die Hashimoto-Thyreoiditis sind laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologiedie Antikörper im Blut gegen thyreoidale Peroxidase (TPO-AK) und die Antikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-AK).
Symptome
Zunächst kommt es durch die Autoimmunprozesse zu einem Umbau des Schilddrüsengewebes in funktionsloses Bindegewebe, wobei übergangsweise Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auftreten können. Hier sind innere Unruhe, Schlafstörungen, nächtliches Schwitzen oder Herzrasen und Herzrhythmusstörungen Beispiele aus einer Vielzahl von Beschwerden bei einer Schilddrüsenüberfunktion. Später stellt sich jedoch regelmäßig eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ein, die zum Beispiel mit Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, einem Kloßgefühl im Hals, depressiven Stimmungslagen, Haarausfall, einer verringerten Herzfrequenz oder auch Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen einhergehen kann.
Da die Rolle der Schilddrüsenhormone für den gesamten Stoffwechsel von großer Bedeutung ist, können Störungen weitreichende Folgen haben, wie zum Beispiel erhöhte Blutfette und damit einhergehende Arteriosklerose. Vielfach kommt es aber auch zu nahezu beschwerdefreien, lange unbemerkten Verläufen.
Diagnose: Hinweise aus dem Labor
Der Verdacht auf eine Hashimoto-Thyreoiditis ergibt sich oftmals anhand der auftretenden Beschwerden, allerdings sind diese – wie bereits erwähnt – nicht immer Vorhanden und sie können theoretisch auch auf andere Erkrankungen der Schilddrüse zurückgehen. Im Blut zeigt sich bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis – trotz ausreichender Jodzufuhr – eine Abweichung der Hormonwerte (T3 und T4 erniedrigt, TSH erhöht) und ein erhöhtes Vorkommen der oben genannten Antikörper (TPO-AK und Tg-AK; auch MAK und TAK genannt), die gegen die Schilddrüse arbeiten. Im Ultraschall kann das Ausmaß der Zerstörung der Schilddrüse sichtbar gemacht werden. Man sieht dort auch ein charakteristisches unruhiges Gewebemuster.
Konventionelle Behandlung und naturheilkundliche Sichtweisen
Die konventionelle Behandlung gleicht die Unterfunktion der Schilddrüse aus, indem unter regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte Schilddrüsenhormone (T3, T4) gegeben werden.
Therapeuten mit naturheilkundlichem Ansatz geben häufig zusätzlich Selen, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, wobei die Dosis individuell nach den Blutwerten bestimmt und überwacht wird. Auf diese Weise sollen die Antikörperwerte im Blut gesenkt werden.
Die Auslöser der Entgleisung unseres Immunsystems, das bei der Erkrankung körpereigenes Gewebe angreift, sind weitgehend ungeklärt. Häufig bestehen – insbesondere im Kopfbereich- chronisch-entzündliche Prozesse, die aus naturheilkundlicher Betrachtung an der Entstehung des Morbus Hashimoto beteiligt sein können. Auch steht die chronische Belastung mit Viren und Bakterien (etwa Yersinien, Epstein-Barr-Virus, Herpesviren) in Verdacht, die Schilddrüsenentzündung mit zu verursachen. Gleiches gilt für eine möglicherweise erhöhte Jodzufuhr durch Jodierung des Speisesalzes.
Diagnostisch wird in der Naturheilkunde mit EAV, Bioresonanz oder durch Einreibung mikrobiologischer Präparate nach dem Entzündungherd gesucht und entsprechend behandelt. Die Untersuchung mit dem Dunkelfeldmikroskop macht vor allem mikrobielle Belastung sichtbar und wird wiederum mit mikrobiologischen Medikamenten ausgeglichen. Gleichzeitig kann durch eine Entgiftung und Ausleitung gegen die Autoimmunreaktion vorgegangen werden. Solange die Notwendigkeit einer Hormongabe besteht, sollte diese selbstverständlich auch unter naturheilkundlicher Behandlung und Beratung beibehalten werden. (jvs, fp)
Literatur:
- Hp Peter Germann: Schilddrüsenerkrankungen, aus: „Der Heilpraktiker & Volksheilkunde“ 7/2009, S. 12-14
- Dr. Volker Schmiedel: „Volkskrankheit Hashimoto-Thyreoiditis“ , aus:
Naturheilkundlicher Newsletter der Habichtswald-Klinik Kassel, April 2007
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Hashimoto-Thyreoiditis (Abruf: 13.08.2019), internisten-im-netz.de
- Merck and Co., Inc.: Hashimoto-Thyreoiditis (Abruf: 13.08.2019), msdmanuals.com
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis) (Abruf: 13.08.2019), endokrinologie.net
- Amboss GmbH: Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) (Abruf: 13.08.2019), amboss.com
- Mayo Clinic: Hashimoto's disease (Abruf: 13.08.2019), mayoclinic.org
- American Thyroid Association: Hashimoto’s Thyroiditis (Lymphocytic Thyroiditis) (Abruf: 13.08.2019), thyroid.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.