Varusstellung des Knies: O-Beine
O-Beine, der medizinische Ausdruck ist Genu varum, werden auch als Varusstellung des Knies bezeichnet. Die Belastungsachse verläuft bei einem gesunden Bein genau mittig durch das Kniegelenk. Bei O-Beinen weicht das Kniegelenk in Bezug zu der Belastungsachse nach außen ab. Wir sprechen von O-Beinen wenn der innen liegende Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel kleiner ist als der physiologische Winkel von 186° von gesunden Beinen.
Inhaltsverzeichnis
O-Beine sind nicht immer offensichtlich
O-Beine müssen nicht zwangsläufig beidseitig auftreten oder auf beiden Seiten gleichstark ausgeprägt sein. Oft wird ein Knick- und Senkfuß diagnostiziert, der lediglich aus der Kompensionshaltung zu der nicht diagnostierten Varusstellung des Knies hervorgeht. Knieschmerzen, Schmerzen in den Füssen, der Hüfte, im Rückenbereich können Hinweise auf nicht sichtbare O-Beine sein, denn nicht immer ist die Fehlstellung der Kniegelenke so ausgeprägt, dass man diese allein durch die optische Diagnose feststellen kann.
Ursachen: Wie kriegt man O-Beine?
O-Beine sind bei Säuglingen und Kleinkinder natürlich, allerdings sollten die frühkindlichen O-Beine sich spätestens im dritten Lebensjahr zurückbilden. Bei einem normalen Verlauf der Skelettentwicklung können wir beobachten, dass die O-Beine sich vorübergehend in X-Beine kehren. Circa ab dem zehnten Lebensjahr ist die normale Beinachse ausgebildet. Knochenerkrankungen können zu O-Beinen führen, z. B. Achondroplasie, Osteogenesis imperfecta, Tumore oder Traumata (Knochenbrüche), insbesondere wenn sie die Wachstumsfugen betreffen.
Die Rachitis ist eine weitere Ursache. Ebenso begünstigen allgemeiner Vitamin D-Mangel und der Mangel an Kalzium in der Wachstumsphase eine Kniefehlstellung. O-Beine können allerdings auch schlichtweg angeboren sei. Lähmungen, die zu muskulären Dysbalance führen, können ebenfalls Ursache für O-Beine sein. Nicht zuletzt kann starkes Übergewicht (Adipositas) die Bildung von O-Beinen begünstigen.
O-Beine durch Fußball?
Im Erwachsenenalter kann zudem einseitiges Training zu Achsenfehlstellungen der Beine führen. Das bekannteste Beispiel für die Begünstigung von O-Beinen ist die Sportart Fußball. Hier wird die Muskelgruppe der Adduktoren an der Innenseite des Oberschenkels stärker trainiert als die außen liegenden Abduktoren. So kommt es bei typischen Bewegungen, die Fußballspieler häufig während Trainingseinheiten und Spielen ausüben, zur Überbelastung der Adduktoren des Oberschenkels. Da diese Muskeln an der Innenseite des Beines ansetzen, werden die Wachstumsfugen an den Kniegelenken einseitig belastet. Stollen an den Schuhen verstärken diesen Effekt zusätzlich, da die Kraft nicht durch eine Außendrehung des Fußes abgeleitet werden kann. Eine Untersuchung aus dem deutschen Ärzteblatt im Jahr 2018 kam zu dem Ergebnis, dass intensiv praktizierter Fußballsport bei Heranwachsenden eher das Risiko für O-Beine erhöht, während Erwachsene eher einem erhöhtem Risiko für Arthrose im Knie ausgesetzt sind.
Symptome
Bei starken ausgebildeten O-Beinen können wir die Fehlstellung der Kniegelenke sehen. Die O-Beine führen grundsätzlich zu einer zu hohen Belastung der Knie und Füße. Die typischen Symptome sind sind Knieschmerzen unter Belastung und morgendliche Schmerzen beim Aufstehen oder Aufsitzen. Eine diagnostizierte Arthrose kann durch O-Beine entstanden sein. Auch bei einer geringen Fehlstellung können Schmerzen durch die Überbelastung in den Sprunggelenken entstehen. Die Ausbildung von Knick-Senk-Füßen wird sehr häufig durch O-Beine begünstigt. Durch ein einseitiges O-Bein kommt es meist zu einer Schädigung der Wirbelsäule, die durch die schräge Haltung in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Die Verschleißerscheinungen der Knorpel können Entzündungen verursachen, die brennende Schmerzen in den Gelenken bedingen. Kopfschmerzen verursacht durch die Fehlhaltung des Körpers sowie Ischiasbeschwerden können auch Hinweise auf eine Kniefehlstellung sein. Es gibt allerdings auch viele Fälle in denen Menschen keine der typischen Symptome aufweisen und beschwerdefrei ihr Leben mit leichten O-Beinen verbringen.
Diagnose
Die Diagnose wird beim Facharzt gestellt, dem Ortophäden. Da sich die Diagnose bei nicht stark ausgeprägten O-Beinen nicht per Blickdiagnose erstellen lässt, wird der Mediziner ein Anamnese-Gespräch führen. Nicht immer sind die typischen Beschwerden wie Knieschmerzen, und bei fortgeschrittenem Verschleiß die Arthrose, einhergehend mit dem Verlauf der Varusstellung des Knies. Der Arzt wird Fragen zur Skelettentwicklung stellen, zu Beschwerden im Bereich von den Gelenken, Beinen und Füssen im Rücken. Anhand von speziellen Lauftests und Röntgenaufnahmen können Fehlstellungen des Knies bestimmt werden. Bei Kindern und Jugendlichen wird bei der Diagnose O-Beine grundsätzlich ein Blutbild gemacht, um Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen auszuschließen. Sollten bei einem Erwachsenen die geläufigen Diagnosemethoden die Ursache nicht sofort ermitteln können, empfiehlt sich auch hier die Diagnose des Blutbildes, um Erkrankungen wie Tumorbildung und andere Knochenerkrankungen auszuschließen. Da schon verordnete Einlagen die nicht passend gefertigt worden sind, O-Beine begünstigen oder die Fehlstellung des Knies verschlimmern können, wird der Facharzt auch nach Einlagen fragen, die aktuell verordnet wurden oder in der Vergangenheit als Therapieform genutzt worden sind, wie z.B für einen Spreißfuß.
Therapie bei Kindern
Für Kinder ist es in ihrer Entwicklung wichtig, sich durch Bewegung selbst zu entdecken und Erfahrungen zu sammeln. Dies fördert ihre Fein und -Grobmotorik, die Kreativität und die soziale Kompetenz, gibt ihnen Selbstsicherheit und die Freude sich immer wieder neu zu erfinden und in natürlichen Prozessen ihre Grenzen zu erkennen. Durch die Bewegung nehmen sie ihren Körper bewusst wahr , dies ist unbedingt zu fördern, denn nur so lernen wir schon im Kindesalter natürliche Warnsignale wahrzunehmen und zu reagieren, wenn etwas von unserem normalen Empfinden abweicht. Der Grundstein für den natürlichen Prozess des wundervollen Warnsystems unseres Körpers liegt unter anderem in der bewussten Erfahrung der Bewegung.
In den meisten Fällen ist eine Therapie bei Kindern nicht notwendig denn die O-Beine verschwinden im Laufe des Wachstums. Allerdings ist es wichtig, dies zu beobachten und zu dokumentieren, um für den Fall einer nicht prognostizierten Entwicklung frühzeitig eingreifen zu können. Aber was tun wir, wenn es sich um eine angeborene Fehlstellung und Erkrankungen handelt oder um die Folge eines Traumatas (Knochenbruch)? Die Therapieformen werden immer von einem Mediziner anhand der jeweiligen Diagnose durch Auswertung der Lauftests, Blutbilder, Röntgenaufnahmen, Ultraschallbilder oder MRT’s bestimmt. Das Therapieziel ist eine Arthrose zu vermeiden, die Bewegungsabläufe zu normalisieren, den Muskelaufbau gleichmäßig zu gestalten, die eventuellen Kompressionshaltungen zu korrigieren und schmerzfrei laufen, stehen und gehen zu können.
Therapie bei Kindern mit angeborenen O-Beinen
Das Wachstum der Beine kann hierbei eventuell ausgenutzt werden, um eine Achsenkorrektur zu bewirken. Meist kann im Anfangsstadium durch eine Schuhaußenranderhöhung der degenerativen Entwicklung entgegengewirkt werden. Diese Form der Therapie wird mit dem Kinderarzt und dem Facharzt abgestimmt. Sollte es bei höhergradigen Fehlstellungen nötig werden, eine operative Achsenkorrektur vorzunehmen, wird oft die Methode der Epiphyseodese angewandt. Hierbei wird die Wachstumsfuge der O-Beine verödet.
Durch eine exakte einseitige Verödung einer Wachstumsfuge, wächst das O-Bein bis zum Ende des Wachstums gerade. Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, der ein korrektes Auswachsen garantiert, muss das Knochenalter bestimmt werden. Dies wird durch die Körpergrößenbestimmung möglich. Bei der Körpergrößenbestimmung wird neben dem biologischen Alter die Reife der Knochen ermittelt. Das passiert durch einen Abgleich von Normalwerten, den individuellen Merkmalen des Patienten und Röntgenbildern der linken Hand. Bei Kindern findet man an den Knochen, an den Seiten zwischen den Mittel- und Endstücken, die sogenannten Wachstumsfugen (Epiphysenfugen). Diese Besonderheiten im Knochenwachstum ermöglicht zu bestimmen, wie lange der Knochen noch wachsen wird und mit welcher Größe sich die Wachstumsfugen schließen werden. Das Knochenalter wird bestimmt. Solange noch Wachstum vorhanden ist, kann die Methode unter Umständen auch für Jugendliche und junge Erwachsene in Frage kommen.
Begleitend wird bei angeborenen O-Beinen meist auch eine Physiotherapie verordnet, um Kompressionshaltungen entgegenzuwirken. Eine ausgeglichene kindgerechte Ernährung, die eine ausreichende Kalzium- und Phosphataufnahme ermöglicht und abgestimmt ist auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes, begünstigt einen positiven Verlauf. Die Ernährung sollte mit dem Kinderarzt und Therapeuten abgestimmt werden.
Therapie bei Kindern mit Rachitis
Die gute Nachricht ist, dass Rachitis (abgeleitet von dem griechischen Begriff „rhachis“, der Wirbelsäule bedeutet) in Deutschland so gut wie ausgestorben ist. Rachitis ist eine Stoffwechselerkrankung, hervorgerufen durch Vitamin-D-Mangel. Vitamin D ist unbedingt notwendig, damit das Blut Kalzium und Phosphat aufnehmen und in die Knochen transportieren kann. Durch fehlendes Sonnenlicht kann das Vitamin in der Haut nicht in seine aktive Form umgewandelt werden. Die im Wachstum befindlichen Knochen bleiben bei der Rachitis weich und werden unter Belastung krumm, eine Fehlstellung des Knies ist eine der möglichen Folgen. Bei der Rachitis sind vor allem die Wirbelsäule, aber auch die Beine betroffen. Deswegen ist es wichtig, die Ursache des Vitamin-D-Mangels zu diagnostizieren. Ursachen können unter anderem Eiweißmangelernährung, zu wenig Sonnenbestrahlung oder eine fehlerhafte Nährstoffaufnahme im Magen-Darm-Trakt sein. Es gibt auch eine Sonderform der Rachitis, die nicht auf eine Stoffwechselerkrankung zurückzuführen ist. Hier ist das Therapieziel eine normale Verkalkung der Knochen zu erreichen. Erkrankte Kinder erhalten in der Regel in einen vom Arzt festgelegten Zeitraum Vitamin D und Kalzium in hohen Dosen. Höhensonnenstrahlung und natürliches Sonnenlicht sind begleitend unbedingt notwendig. Nach dieser Intensiv-Therapie wird eine besondere Ernährung vom Arzt zusammengestellt, die eine hohe Aufnahme von Kalzium und anderen Spurenelemente sicherstellt. Hierbei muss weiterhin ausreichend Sonnenlichtaufnahme erfolgen.
Schon während der Behandlung werden orthopädische Maßnahmen ergriffen und begleitende physiotherapeutische Behandlungen, die individuell abgestimmt werden auf die Bedürfnisse des Kindes. Oft wird Schwimmen als schonende Methode zum gezielten Muskelaufbau empfohlen. Auch hier ist das Ziel der degenerativen Entwicklung entgegenzuwirken.
Therapie bei Erwachsenen
Abhängig ist die Therapieform von der Entstehungsursache, dem Ausmaß der Fehlstellung und natürlich dem Alter des Patienten. Bei rachitischen O-Beinen muss zunächst die Grunderkrankung durch eine entsprechende Therapie bekämpft werden. Das gleiche gilt für Tumore, wenn sie Ursache der O-Beine sind. Wenn Übergewicht die Ursache ist, muss durch konsequente Reduzierung des Körpergewichts die Entlastung der Gelenke erfolgen. Begleitend werden hier entsprechende orthopädische Maßnahmen ergriffen und physiotherapeutische Behandlungen so wie eventuell Lymphdrainagen verordnet. Dies wird ihr Arzt nach eingehender Diagnose mit ihnen besprechen und abstimmen.Liegt zum Beispiel ein Knick-Senkfuß zur Kompensation vor, wird dieser ebenfalls therapiert werden.
Dies geschieht durch eine Aufrichtung des Fußes mittels einer Schuheinlage. Eine Schuhaußenranderhöhung von fünf Millimetern wirkt der O-Beinstellung entgegen. Zusätzlich sollte ein Training der Fußmuskulatur erfolgen. Erfolgversprechende Methoden hierfür sind der kurze Fuß nach Janda und die Spiraldynamik.
Sind schon schwere Verschleißerscheinungen, die mit starken Schmerzen einhergehen, vorhanden, ist meist ein operativer Eingriff nötig. Hierbei wird oft die Umstellungsoperation (Osteotomie) angewandt. Der Chirurg durchtrennt dabei unter Vollnarkose das Schienbein unterhalb des Kniegelenks und verlagert den Unterschenkel nach außen. Das Ausmaß der Achsfehlstellung kann nur korrekt mittels einer Röntgenaufnahme des gesamten Beines im Stand festgestellt werden. Ein Lot wird von der Mitte des Hüftkopfes durch die Mitte des Sprunggelenkes gelegt. Die Achsabweichung des Kniegelenkes kann so genau ermittelt werden. Aus diesem Wert ergibt sich, welches Korrekturausmaß während der Operation nötig ist. Ziel ist eine gerade Beinachse. Früher wurde eine Überkorrektur angestrebt. Diese führt jedoch eher zu einer Überlastung des lateralen Gelenkabschnittes mit folgender Arthrose – erkennbar meist nach sieben bis neun Jahren.
Mit Titan-Platten und Schrauben wird die Korrektur so gesichert, dass die Bewegungsfreiheit und Abläufe garantiert werden. Nach zwei Wochen kann die Sportart Schwimmen zum Muskelaufbau ausgeführt werden, allerdings nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Schon drei Monate nach der Operation ist die volle Belastung der Beine wieder möglich. Die Metallteile verbleiben ca.1,5 Jahre im Körper und müssen dann in einem erneuten kleinen Eingriff unter Vollnarkose entfernt werden. Durch die operative Korrektur kann der Verschleißprozess verlangsamt oder gar aufgehalten werden. Die bereits eingetretenen Knorpelschäden sind allerdings nicht mehr zu heilen. Bei lange bestehenden Achsabweichungen und einer Arthrose im Endstadium ist häufig nur der künstliche Gelenkersatz in der Lage eine schmerzfreie Funktion des Kniegelenks zu ermöglichen.
Oft kommt es nach einem Traumata zu einer Beinverkürzung, die es nötig macht den Knochen zu verlängern, um die Beinfehlstellung wieder zu korrigieren. Die sogenannte Kallusdistraktion wird als ein aufwendiges und langwieriges Verfahren hierbei immer häufiger angewandt. Eine weitere Therapieform ist die Sensomotorische Körpertherapie, die von speziell ausgebildeten Therapeuten angewandt wird. Diese Therapie wurde zur Minderung von chronischen Schmerzen entwickelt und erzielte in der Vergangenheit bereits hervorragende Erfolge. Durch eigens entwickelte Therapieformen wird es ermöglicht, in bestimmten Fällen die Fehlstellung zu korrigieren und somit für Entlastung zu sorgen.
Vorbeugung O-Beine
Die Kinder sollten regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Kinderarzt vorgestellt werden. Dieser kann den Verlauf der Entwicklung begleiten und dokumentieren. Im Bedarfsfall können umgehend therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Kinder sollten, wann immer es möglich ist, barfuß laufen. Der Fuß erfährt ohne Schuhe Entlastung. Es wird Ihrem Kind Spaß machen, die Untergründe zu erfühlen und zu spüren. Dabei wird die Entwicklung einer gesunden und natürliche Körperhaltung des Kindes unterstützt. Für Erwachsene ist barfuß laufen oft eine neue und entlastende Erfahrung. Man erlebt ein ganz neues Laufgefühl, das eine natürliche Haltung und natürliches abrollen über den Fuß erst möglich macht. Wichtig und unerlässlich sind passende Schuhe, die Leisten müssen richtig sitzen, die Größe muss passend sein. Kinder passen ihre Füße dem Schuhwerk an und krümmen einfach die Zehen, wenn er zu eng wird. Kontrollieren sie lieber mehrmals, ob die Schuhe noch richtig passen und lassen sie die Füße von Fachpersonal direkt in einem Schuhgeschäft ausmessen. Bei kleinen Kindern sollte man auf Schuhkäufe im Internet verzichten. Alle Schuhe fallen unterschiedlich von der Größe aus, ein Anprobieren begleitet von Fachpersonal ist unverzichtbar um den perfekt passenden Schuh für Ihr Kind
zu finden.
Eine ausgewogene Ernährung, die reichhaltig an Vitamin D und Kalzium ist, wird eine gesunde und notwendige Knochenfestigkeit unterstützen. Hierbei wird sie ihr Kinderarzt und Therapeut gerne unterstützen und individuell beraten. Sport und viel Bewegung sind die beste Unterstützung zur Förderung einer gesunden Körperhaltung. Beim Sport sollten allerdings insbesondere bei einseitig belastenden Sportarten wie z.B. Fußball auf ein Training geachtet werden, das dieses kompensiert. Hierzu beraten Sport-Therapeuten und Kinderärzte.
Übung bei O-Beinen
Besondere Übungen sind in jedem Fall mit ihrem Therapeuten beziehungsweise Arzt abzustimmen.
Täglich im Alltag beachten!
Knie im Stand nie überstrecken, auch wenn man ein Bein mehr belastet. Füße leicht nach außen rotieren, ob im Stand oder im Gehen oder beim Joggen.
Die anschließenden Übungen können Sie in drei Sätzen mit je 15 Wiederholungen durchführen und drei- bis viermal wöchentlich ausführen:
Training der Fußgewölbe-Muskulatur
Fuß auf ein Badetuch stellen, Ferse stehen lassen und mit den Zehen versuchen das Badetuch anzuheben.
Ausgangsstellung für das Training der Fußgewölbe-Muskulatur: Fuß auf ein Badetuch stellen, Zehen lang machen und entspannen. Endstellung für das Training der Fußgewölbe-Muskulatur: Zehen anheben, Großzehenballen versuchen zurückzuziehen bis das Fußgewölbe höher steht – leichter Krampf im Fußgewölbe ist spürbar.
Training der funktionellen Beinlängsachsenverschraubung
Füße hüftgelenkbreit hinstellen, leicht außenrotiert 11°, Kleinzehen leicht anheben und Großzehen-Grundgelenk mehr belasten = Füße pronieren, Knie leicht beugen und nach außen rotieren, ohne die Fußbelastung zu verändern. Im Einbeinstand Knie leicht beugen, Fuß pronieren und Knie außen rotieren, Spielbein weit nach vorne führen und mit der Ferse leicht den Boden berühren, anschließend Spielbein zurück schwingen so weit es geht und mit der Zehe leicht den Boden berühren. Grundsätzlich ist auch das Training der Hüftabduktoren sehr wichtig.(CA)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Thaller, Peter Helmut / Fürmetz, Julian / Chen, Fuhuan / u.a.: O-Beine und intensives Fußballtraining im Wachstumsalter, Dtsch Arztebl Int, 2018, aerzteblatt.de
- Steffen Ruchholtz, Dieter Christian Wirtz: Orthopädie und Unfallchirurgie essentials: Intensivkurs zur Weiterbildung, Thieme, 3. Auflage, 2019
- American Academy of Orthopaedic Surgeons: Bowed Legs (Blount's Disease) (Abruf: 29.08.2019), orthoinfo.aaos.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.