Erdbeeren – rot, saftig und gesund. Erdbeeren sind nicht nur lecker, sondern die Vitaminbolzen können auch Erkrankungen lindern und den Heilungsprozess fördern. In freier Natur wachsen die roten Früchte am Waldrand, an Wegen und im Gebüsch.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Fragaria
- Volksnamen: Gartenerdbeere, Kulturerdbeere, Ananas-Erdbeere (Fragaria magma), es existieren zahlreiche regionale Namen: Rothbeere in Bayen, Aardbeere an der Weser, Erbeern in Holstein, Albeere in Göttingen, Elberken in Schwaben oder Knickbeeren im Erzgebirge
- Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Verbreitung: Die Walderdbeere ist in Eurasien natürlich verbreitet, die Ursprungsarten der Kulturerdbeere stammen aus Nord- und Südamerika. Kulturerdbeeren werden weltweit angebaut.
- Verwendete Pflanzenteile: Früchte, Blätter, Wurzeln
- Inhaltsstoffe: B-Vitamine wie Folsäure, Vitamin C, Vitamin K und Biotin (Vitamin H), Catechin, Quercetin, Kampferol, Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin, außerdem Polyphenole, Gerbstoffe, Salicylsäure, Ellag- und Ferulasäure, Eisen, Phosphor, Kalium und Calcium und Magnesium
- Anwendungsgebiete: Sonnenbrand, Akne, Blutarmut, Erkältungen, Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Fieber, entzündliche Erkrankungen, leichte Hautverletzungen, Hautausschlag, Hautreizungen, Erkrankungen der Harnwege, Asthma, Diabetes, Regelschmerzen, Erkrankungen der Milz, Bronchitis, Kreislaufschwäche, Magenverstimmung
Erdbeere – Eine Übersicht
- Mai bis Juli ist Erdbeerzeit, sowohl für die wilde Walderdbeere als auch für die Kulturerdbeeren.
- Die Gartenerdbeere entstand als Kreuzung zweier amerikanischer Erdbeerarten, der Scharlach-Erdbeere und der Chile-Erdbeere. Die heimische Walderdbeere kommt aus derselben Gattung.
- Erdbeeren sind Starkzehrer und brauchen Böden mit vielen Nährstoffen.
- Erdbeeren galten schon im antiken Griechenland als Heilpflanze für Gallen- und Lebererkrankungen. In der griechischen Mythologie heißt es, dass dort, wo sich das Blut des Adonis und die Tränen der Aphrodite vereinen, die Walderdbeere wächst.
- Dichterinnen und Dichtern war die Erdbeere eine Metapher für erotische Liebe, christlicher Moral ein Sinnbild „unzüchtiger Gedanken“. Die Blüten hingegen galten den Christenmenschen als Symbol für Unschuld und Demut.
- Zur Gattung Fragaria gehören rund 26 Arten und diverse Hybriden.
- Erdbeeren schmecken nicht nur vorzüglich, sondern sind auch wichtige Heilpflanzen, besonders wegen ihres hohen Gehaltes an Vitamin C, der mit dem Reifegrad zunimmt.
Erdbeeren – Inhaltsstoffe
Früchte und Blätter enthalten reichlich Vitamin C, zudem in größerem Ausmaß Vitamin K, dazu B-Vitamine wie Folsäure und Biotin. Erdbeeren sind kalorienarm und leicht verdaulich.
Vitamin A baut die Haut auf, die B-Vitamine fördern Stoffwechsel und Nerven, Vitamin C ist ebenso nötig für den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Ein wissenschaftlicher Review fasste 2016 zusammen: Die in der Erdbeere enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe verstärken den gesundheitsfördernden Charakter der Früchte und Blätter.
Zu diesen Stoffen gehören Polyphenole, die vermutlich Entzündungen hemmen und das Herz-Kreislauf-System stärken. Zudem regen sie die Immunzellen des Körpers an. So können sie eventuell sogar Krebs vorbeugen.
Flavonoide, Gerbstoffe und Salicylsäure
In den Blättern befinden sich:
- Flavonoide,
- Gerbstoffe,
- Salicylsäure.
Laut einer Übersichtsstudie von 1998 spielen Flavonoide, die auch in Erdbeeren vorhanden sind, eine Rolle bei der Prävention chronischer Erkrankungen.
Gerbstoffe fördern die Verdauung, wirken Entzündungen entgegen und unterstützen die Wundheilung.
Salicylsäure ist ein Mittel gegen Hautprobleme wie Akne, Warzen oder Hühneraugen, leichte Hautverletzungen, Hautausschlag oder Hautreizung. Die Säure wirkt vor allem als natürliches Schmerzmittel, hilft bei der Blutbildung und dem Wachstum der Zellen.
Die Früchte enthalten Ellagsäure und Ferulasäure, zwei seltene Säuren, die Herzinfarkten und Thrombosen vorbeugen können.
Frische und gekühlte Erdbeeren eignen sich gut für die Sommerzeit: Besonders für Menschen, denen die Hitze zu schaffen macht, weil sie unter Kreislaufproblemen leiden. Sie kühlen den aufgeheizten Körper. Dabei belasten sie Magen und Darm wenig, weil sie sich leicht verdauen lassen.
Antioxidantien
Eine Übersichtsstudie hob 2012 hervor: Erdbeeren sind reich an Antioxidantien. Folgende Antioxidantien sind in Erdbeeren enthalten:
- Catechin,
- Quercetin,
- Kampferol,
- Beta-Carotin,
- Lutein,
- Zeaxanthin.
Mineralien
Unter den Mineralien der Erdbeeren sticht besonders Eisen hervor: Von allen „Beeren“ (wissenschaftlich sind Erdbeeren keine Beeren, sondern Sammelnüsse) haben Erdbeeren den höchsten Gehalt an Eisen. Weitere Mineralien in den Früchten sind Phosphor, Calcium, Kalium und Magnesium.
Wie viele Kalorien und welche Nährwerte haben Erdbeeren?
Erdbeeren haben rund 40 Kalorien pro 100 Gramm (also 400 Kilokalorien) und sind somit für Früchte kalorienarm. Zusammen mit ihren reichen Vitalstoffen eignen sie sich, um Gewicht zu reduzieren oder zu halten.
Anwendungen
Die Blätter der Erdbeeren dienen als Tee gegen Durchfall. Bei Entzündungen in Hals und Rachen können Sie diesen Tee gurgeln, bei Problemen mit dem Stoffwechsel trinken Sie ihn.
Erdbeerwurzeln werden in der Volksmedizin eingesetzt: Gegen Blutarmut, Erkältungen, Nervosität sowie Erkrankungen der Harnwege. Die wissenschaftlich belegten Inhaltsstoffe lassen solche Anwendungen sinnvoll erscheinen.
Die Früchte selbst fördern als Diät die Heilung folgender Beschwerden:
- Gicht,
- Arthritis,
- Erkältung,
- Entzündungen des Zahnfleisches,
- Zahnfleischrückgang,
- Skorbut verursacht durch Vitaminmangel,
- Bronchitis,
- Erkrankungen der Milz,
- Menstruationsschmerzen,
- Herzschwäche,
- generell Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Mattheit als Folge eines Mangels an B-Vitaminen, Vitamin C, Vitamin A und K.
Wie gesund sind Erdbeeren?
Bei verschiedenen Erkrankungen können Erdbeeren durch ihre vielfältigen Inhaltsstoffe heilungsunterstützend und/oder symptomlindernd wirken. Dazu zählen Asthma bronchiale, Diabetes, Gicht, grippale Infekte, Erschöpfung und Sonnenbrand.
Asthma
Bei Asthma schüttet der Körper vermehrt Histamin aus und das verursacht die Symptome. Vitamin C bremst das Ausschütten von Histamin und so können Erdbeeren der Krankheit entgegenwirken.
Erdbeben gegen Diabetes
Das Spurenelement Bor verringert die Menge an Insulin, die der Körper braucht, um den Blutzucker zu regulieren. Deshalb sind Erdbeeren für die Diät bei Diabetes besonders empfehlenswert.
Gicht
Das in den Erdbeeren enthaltene Vitamin C senkt den Spiegel an Harnsäure im Körper. Damit wirkt es der Gicht entgegen.
Erdbeeren gegen grippale Infekte
Vitamin C und Anthocyan stärken das Immunsystem gegen Viren. Damit beugen sie der klassischen Erkältung vor, die ja nicht durch Kälte, sondern durch Viren entsteht.
Vitamin C ist aber kein Mittel, um einen bestehenden grippalen Infekt zu behandeln. Stattdessen dient es der Prävention, Begleitung und Nachbehandlung.
Sonnenbrand
Wenn Sie sich die Haut verbrannt haben und nicht wissen, was Sie tun sollen, dann können Sie sich freuen, wenn Erdbeeren zur Verfügung stehen. Erstens kühlen die zermatschten Früchte die Haut und lindern so Schmerzen und Schwellungen.
Zweitens fördern die Tanine in Rosengewächsen die Heilung. Das gilt nicht nur für Erdbeeren, sondern auch für Himbeeren, Brombeeren, Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen und Pflaumen.
Erdbeeren gegen Erschöpfung
Erschöpfung ist keine eigene Krankheit, sondern bezeichnet unspezifische Symptome. Diese können an einem Vitamin C-Mangel liegen. Ist dies der Fall, sind Erdbeeren ein gutes Gegenmittel.
Erdbeerblättertee
Nicht nur die Früchte, auch die Blätter wirken heilend. Dafür pflücken Sie diese und trocknen sie, entweder an der Sonne oder im Backofen bei nicht mehr als 30 Grad Celsius.
Einen Teelöffel der getrockneten Blätter übergießen Sie mit circa 200 Milliliter kochendem Wasser. Dann lassen Sie den Sud zehn Minuten ziehen und trinken den Tee in kleinen Schlucken.
Dieser Tee hilft gegen Magenverstimmung und Durchfall ebenso wie gegen Verstopfung. Er lindert Entzündungen der Schleimhäute und mindert Halsschmerzen.
Erdbeerpeeling
Um die Haut zu regenerieren, hilft ein Erdbeerpeeling. Dafür pürieren Sie einen Becher frische Erdbeeren mit drei Teelöffeln Milch, zwei Esslöffeln Weizenkleie und zwei Teelöffeln Honig.
Mit der Mischung reiben Sie Gesicht und Hals ein und massieren die Haut. Nach circa zehn Minuten waschen Sie das Peeling ab.
Allergien und Nebenwirkungen
In sehr selten Fällen reagieren Menschen allergisch auf Erdbeeren. Valide Daten dazu fehlen allerdings. Betroffen sind vor allem Kinder unter zwei Jahren. Diese reagieren allergisch auf ein Protein in den Früchten.
Symptome einer allergischen Reaktion sind: Juckreiz und Entzündungen in Mund und Rachen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Wichtig: Dringend achten müssen Sie in einem solchen Fall auf Symptome wie schwachen Puls, Schwindel oder Atembeschwerden.
Diese können auf einen allergischen Schock deuten, der zum Kreislaufzusammenbruch und Tod führen kann. In diesem Fall müssen Sie sofort den Rettungsdienst rufen.
Erdbeeren waschen und zubereiten – Rezepte
Waschen Sie frisch gepflückte Erdbeeren nur kurz unter fließendem Wasser ab – langes Waschen verwässert im Wortsinn den Geschmack. Entfernen Sie dann die Blütenansätze.
Um sie roh zu verzehren, brauchen Sie meist keinen zusätzlichen Zucker. Die ganzen oder halbierten Beeren sind ideal für Joghurts oder Obstsalate.
Für Milchshakes geben Sie eine Handvoll Erdbeeren und 250 Milliliter Milch in einen elektrischen Mixer. Dazu passen auch einige Spritzer Zitronen-, Limetten- oder Orangensaft sowie Blätter der Minze und/oder Zitronenmelisse.
Für eine Teemischung passen zu Erdbeerblättern ausgezeichnet die Blätter von Brombeeren und Himbeeren. Ein Tee lässt sich auch aus getrockneten Beeren zubereiten.
Erdbeeren mit Schokolade, als Cocktail, Kuchen oder Dessert
Wald- und Kulturerdbeeren passen vorzüglich in Fruchtaufstriche, Marmeladen, Eis, Gelees, zu Puddings, Kuchen, Quark sowie Desserts und in größeren Mengen geben sie zudem einen köstlichen Saft. Sie lassen sich ausgezeichnet in Smoothies und Cocktails verarbeiten.
Der Geschmack der Erdbeeren harmoniert mit Schokolade. Die Kombination von kakaoreicher dunkler Schokolade mit Erdbeeren ist zudem für ein Dessert ungewöhnlich gesund, da beide Zutaten wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Walderdbeeren und Gartenerdbeeren
Im Unterschied zu den Gartenerdbeeren sind Walderdbeeren Wildpflanzen, die in Deutschland natürlich vorkommen. Die Walderdbeere liebt den Halbschatten.
Sonne verträgt sie nur, wenn der Boden nicht austrocknet, und er nicht zu heiß wird. Direkte Mittagssonne tötet die Pflanze auf Dauer ab, Morgen- und Abendsonne gefällt der Erdbeere besser.
Als Waldpflanze liebt sie Boden mit viel Humus und Feuchtigkeit, der zugleich durchlässig ist und viele Nährstoffe enthält. Dann kann er etwas sauer aber auch kalkhaltig sein.
Erdbeeren im Mythos
Walderdbeeren dienten seit der Steinzeit den Menschen als Nahrung und hatten schon früh eine symbolische Bedeutung. So war die Erdbeere die Pflanze der germanischen Göttin Freya, die für Fruchtbarkeit, Sexualität und eheliche Liebe stand.
Diese Göttin der Mütter versteckte angeblich die Seelen verstorbener Kinder in Erdbeeren und schmuggelte sie so nach Walhalla. Dorthin kamen eigentlich nur die Krieger, die in der Schlacht gefallen waren.
In der Literatur fand ihre blutrote Farbe unter anderem Einzug als erotische Farbe der Lippen: „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund, ich schrie mir schon die Lungen wund, nach deinem weißen Leib, du Weib.“ Francois Villon, 15. Jahrhundert
Adonis’ Blut und Aphrodites Tränen
In der griechischen Mythologie löste der Schönling Adonis ein Eifersuchtsgemetzel aus. Die Göttinnen Aphrodite und Persephone begehrten den Jüngling gleichermaßen.
Ares, Aphrodites Geliebter, tobte vor Zorn und verwandelte sich in einen Keiler, um Adonis umzubringen. Er brachte dem Verehrten tödliche Wunden bei, und während Adonis verblutete, weinte Aphrodite.
Aus seinem Blut entstanden die Anemonen, aus den Tränen die Rosen. Als Blut und Tränen sich vermischten, wuchsen Walderdbeeren aus dem Boden.
Brustwarze oder Frucht für das Paradies?
Der christliche Volksglaube in Nordeuropa übernahm die heidnischen Vorstellungen. So wurde die Göttin Freya zur Jungfrau Maria uminterpretiert, die jedes Jahr vom Himmel auf die Erde kam, um Erdbeeren für die Kinderseelen im Paradies zu pflücken.
Für diese Assoziationen der Erdbeere zu Mutterschaft und Fruchtbarkeit gibt es verschiedene Interpretationen. Eine ist, dass die Walderdbeere in Form, Farbe und Größe an die Klitoris erinnere und somit der Weiblichkeit zugeordnet wurde.
Eine andere, dass die eisenreichen Früchte gegen Eisenmangel bei starken Monatsblutungen helfen und die alte Volksheilkunde sie als linderndes Mittel bei Menstruationsproblemen einsetzte. Begriffe wie „Pflaume“ oder „Kirsche“ für die Klitoris zeigen, dass diese gedanklichen Verknüpfungen zwischen Früchten von Rosengewächsen und dem weiblichen Geschlechtsorgan existieren.
Indessen könnte die Verbindung zur Mütterlichkeit auch an Assoziationen zur Brustwarze der Frau liegen. Darauf deuten deutsche Volksnamen der Erdbeere hin wie „Bresling“.
Verlockung und Unschuld
Unter christlichen Vorzeichen wurde die Erdbeere folgerichtig zum Symbol der Verführung zur Sünde. So malte Hieronymus Bosch eine Erdbeere, nach der Menschen gieren und, weil sie der Verlockung nicht widerstehen, zu Monstern und Tieren mutieren.
Für die Christenheit zeigte sich in den dreiblättrigen Pflanzen zudem die Dreifaltigkeit, die Frucht stand für die Blutstropfen Jesu, die fünfzähligen Blütenblätter erinnerten an die Wunder des „Gottessohns“. Hildegard von Bingen hielt Erdbeeren für ungesund, da die Früchte Schleim im Menschen verursachten.
Die Beere der Menstruation
In der Neuzeit rieten Gelehrte zum sorgsamen Gebrauch der Früchte, so in einer Enzyklopädie 1785: „Da (Wein) ihr schleimichtes schwammichtes Fleisch nicht auflösen kann, so verzögert er ihre Verdauung im Magen, worin sie denn desto leichter versäuern und verderben.“
Wenige Jahrzehnte später verbrauchte Madame Tallien, eine Kurtisane von Napoleon Bonaparte, den Saft von elf Kilo Erdbeeren täglich, um ihre Haut weich zu halten. Erdbeerblätter sollten Kurzatmigkeit, Leber, Nieren und Blase heilen.
Sie wurden zerrieben, um Wunden zu behandeln und dienten als „Zahnpasta“, also zur Pflege von Zähnen und Zahnfleisch. Die Wurzel sollte gegen Gelbsucht wirken. Zudem hieß die Erdbeere „Monatsblume“, da ihr Verzehr die Menstruation vorantreiben sollte.
Sind Erdbeeren Nüsse, Obst oder Gemüse?
Erdbeeren heißen zwar „Beeren“, sind aber botanisch sogenannte Sammelnussfrüchte. Es handelt sich um Scheinfrüchte, die aus vielen kleinen Nüssen bestehen.
Die „Frucht“ oder „Beere“ ist der aufgewölbte Blütenboden mit dem roten Fruchtanteil. Die Früchte im botanischen Sinn sind hingegen die winzigen gelbgrünen Körner auf der Oberfläche der fleischig-roten Kegel.
Für den Verzehr hat das einen Vorteil: Im Unterschied zu echten Früchten wie Kirschen oder Pflaumen haben Erdbeeren keine Kerne im Inneren. Obst ist im Deutschen ein Sammelbegriff für Früchte und Scheinfrüchte, der auf Erdbeeren zutrifft.
Erdbeeren selber pflücken oder kaufen
Auf vielen Erdbeerplantagen lassen sich Kulturerdbeeren selbst pflücken. Der Preis ist meist günstiger als im Laden und zudem können Sie selbst auswählen. Die Erdbeersaison beginnt ungefähr um den 20. Mai herum.
Lokal- und Regionalzeitungen, städtische Webseiten und lokale Erzeugerinnen und Erzeuger informieren darüber, wo Sie in Ihrer Nähe Erdbeeren selbst pflücken können.
Wenn Sie Erdbeeren kaufen, dann achten Sie bitte auf Folgendes: Reife Früchte sind rot und haben keine weißen Stellen. Sie duften süßlich (aber nicht penetrant). Bei frischen reifen Erdbeeren sind Stiel und Kelchblätter grün und prall.
Erdbeerschalen, die in der vollen Sonne stehen, sollten Sie besser nicht mitnehmen, da hier Nährstoffe und Feuchtigkeit verlorengehen. Überreife Erdbeeren sind matschig,weich und haben einen nach wie vor süßlichen, dabei aber faulig-muffigen Geruch.
Pflanzung und Anbau
Die beste Pflanzzeit für Jungpflanzen beginnt Mitte Juli und reicht bis Ende August. Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein. Der ideale ph-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5 – also leicht säuerlich.
Erdbeeren lieben Sonne und sollten an einem vollsonnigen Standort gepflanzt werden. Dies hat auch einen direkten Einfluss auf die Qualität der Früchte, die umso süßer werden, je mehr Sonne die Erdbeerpflanze bekommen.
Im Idealfall sollte eine leichte Brise den Standort erreichen, damit Nässe auf den Blättern schnell abtrocknen kann. Dies wirkt Krankheiten und Pilzen entgegen.
Erdbeeren – Pflege und düngen
Erdbeeren sind Starkzehrer und brauchen organischen Dünger. Der beste Nährstoff für die Pflanzen ist Pferdemist. Erdbeeren vertragen weder Gartenkompost noch Mineraldünger.
Natürlich wachsen sie auf Böden mit viel Humus und wenig Mineralsalzen. Gegenüber Salz sind sie empfindlich.
Organische Beerendünger, Hornspäne und Hornmehl eignen sich hingegen sehr gut, um den Pflanzen Nährstoffe zu liefern. Erdbeeren werden im Sommer nach der Ernte gedüngt.
Erdbeeren im Hochbeet
Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie Erdbeeren im Hochbeet anpflanzen. Das erspart Ihnen das Knien und Bücken, um die Scheinfrüchte zu pflücken. Ein Hochbeet bietet sich besonders für Menschen an, die unter Knie- und Rückenproblemen leiden.
Erdbeeren schneiden und zurückschneiden
Einmaltragende Erdbeerpflanzen werden unmittelbar nach der Ernte zurückgeschnitten. Dabei entfernen Sie alle äußeren Blätter mit einer Gartenschere. Sie können bis auf eine Höhe von fünf bis zehn Zentimeter zurückschneiden, ohne dass die Pflanze Schaden nimmt.
Vermehren und Ableger ziehen
Erdbeeren können Sie einfach durch Ableger vermehren. Sie suchen dafür einen Ableger der Mutterpflanze aus, der gut entwickelte Blätter hat und sich zugleich noch nicht verwurzelt hat.
Diesen nehmen Sie aus der Erde und setzen ihn mit Muttererde der Erdbeeren in einen Tontopf. Diesen Tontopf setzen Sie dort in die Erde, wo Sie den Ableger entfernten.
Verwenden Sie keinen Plastiktopf. Denn durch diesen kann die Pflanze nicht „atmen“.
Erdbeeren aufbewahren, lagern und einfrieren: im Kühlschrank oder schockgefrostet?
Erdbeeren lagern Sie kühl und trocken. Geeignet sind eine Schale mit Krepp oder ein Pappkarton: Am besten mit kleinen Löchern, damit die Luft zirkulieren kann.
Diese Gefäße stellen Sie in den Kühlschrank. Vor dem Lagern sollten Sie die Erdbeeren nicht waschen. Dadurch verlieren sie an Aroma, und die Feuchtigkeit erhöht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.
Um Erdbeeren einzufrieren, waschen Sie diese jedoch und tupfen Sie trocken. Sie entfernen die Stiele und Blätter, schockfrosten die „Beeren“ zwei Stunden auf einem flachen Teller und füllen sie danach in Gefrierbeutel.
Verträgt Ihr Hund Erdbeeren?
Die in Erdbeeren vorhandenen Mineralstoffe, Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien sind generell auch für Hunde gut. Sie eignen sich dazu, den Organismus des Vierbeiners gesund zu halten und chronischen Erkrankungen vorzubeugen.
Verträgt der Hund diese Scheinfrüchte? Die Antwort ist ein deutliches Ja. Der Stammvater des Hundes, der Wolf, ist kein purer Fleischesser. Er bereichert seinen Speiseplan vielmehr mit Obst, Gräsern und Wildgemüse.
Walderdbeeren werden von Hunden, Füchsen und Wölfen gerne gefressen und die Tiere vertragen sie gut. Allerdings sollten Erdbeeren Hunden nur in geringer Menge als Leckerli gegeben werden, nicht als Hauptmahlzeit. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Giampieri, Francesca et al.: The strawberry: composition, nutritional quality, and impact on human health; in: Nutrition, Volume 28 Issue 1, 2012, sciencedirect.com
- Afrin, Sadia et al.: Promising Health Benefits of the Strawberry: A Focus on Clinical Studies; in: Journal of Agricultural and Food Chemistry, 64(22), 2016, ACS Publications
- Zu Bentheim und Steinfurt, Elna-Margret: Anti Aging Food: #EatWhatMakesYouClow, Komplett-Media, 2016
- Bierschenck, Burkhard P.: Ernährung in der Hauswirtschaft, Verlag Neuer Merkur GmbH, 2013
- Böhm, H. et al.: Falvonole, Flavone und Anthocyane als natürliche Antioxidantien der Nahrung und ihre mögliche Rolle bei der Prävention chronischer Erkrankungen; in: European Journal of Nutrition, Volume 37, 1998, Springer
- Urbon, Barabara: Gesundes Wissen aus der Natur: Heilkräuter heute: Für mehr Gesundheit - Nutzen Sie Exoten und heimische Wildkräuter, TRIAS, 2007
- Müller-Nothmann, Sven-David; Weißenberger, Christiane: Ernährungsratgeber Arthritis und Arthrose: Genießen erlaubt, Schlütersche, 2007
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.