Heilerde wird aus Löss gewonnen, einer Gesteinsart (Sedimentgestein). Fein gemahlen, wird sie seit Jahrhunderten zur Behandlung verschiedenster Beschwerden verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Haupteinsatzgebiete sind der Magen-Darm-Trakt sowie Haut, Muskeln und Gelenke. Entsprechend kann Heilerde innerlich oder äußerlich angewandt werden. Auch als natürliches Pflegeprodukt, zum Beispiel als Peeling oder Maske, kommt sie zum Einsatz.
Da es bislang nur wenige belastbare wissenschaftliche Studien zur Heilerde gibt, gilt ihre Wirkung aus Sicht der Schulmedizin als nicht hinreichend belegt und ihr Einsatz damit als alternativmedizinisches oder komplementärmedizinisches Verfahren.
In der Naturheilkunde wurden dennoch über Jahrhunderte positive Erfahrungen mit Heilerde gesammelt. Zudem gilt sie als nebenwirkungsarm und gut verträglich, sodass bei leichteren Beschwerden nichts dagegen spricht, Heilerde auszuprobieren – beispielsweise bei Sodbrennen nach einem schwer verdaulichen Essen.
Heilerde ist in der Apotheke, im Drogeriemarkt oder Reformhaus rezeptfrei erhältlich.
Hinweis: Beschwerden, die sehr heftig auftreten oder bereits über einen längeren Zeitraum bestehen, sollten Sie grundsätzlich ärztlich abklären lassen.
Heilerde – ein kurzer Überblick
Im folgenden Abschnitt finden Sie die wichtigsten Informationen in Kürze.
- Was ist Heilerde? Heilerde besteht hauptsächlich aus Löss (Sedimentgestein), der bei 130 Grad Celsius getrocknet, fein gemahlen und gesiebt wird.
- Wirkung:
- Innerliche Anwendung: Durch ihren hohen Gehalt an Mineralstoffen werden Heilerde vor allem säurebindende Eigenschaften zugesprochen. Durch ihre feine Struktur soll sie außerdem verschiedene Stoffe wie Gifte, Bakterien, Gas, überschüssige Gallensäuren, Nahrungsfette und Flüssigkeiten binden können, die anschließend über den Verdauungstrakt ausgeschieden werden.
- Äußerliche Anwendung: Heilerde soll unter anderem antientzündlich, abschwellend, schmerzlindernd, Juckreiz stillend, austrocknend und beruhigend wirken. Auch Bakterien und Wundsekrete sollen gebunden werden.
- Anwendungsgebiete: Die innerliche Anwendung wird unter anderem bei Sodbrennen, Reizmagen, Reizdarm, Durchfall, Verstopfung sowie zur Bindung von Cholesterin aus der Nahrung empfohlen. Die äußerliche Anwendung kann beispielsweise bei Entzündungen im Bereich des Bewegungsapparates zur Anwendung kommen (zum Beispiel Sehnenscheidenentzündungen, rheumatische Beschwerden, Arthrose), sowie bei Quetschungen, Prellungen, Verspannungen, Insektenstichen, allergischen Hautirritationen, Neurodermitis (atopisches Ekzem), Psoriasis (Schuppenflechte), Hautunreinheiten, fettiger Haut, fettigen Haaren, Schuppen oder Cellulite.
- Nebenwirkungen: Heilerde gilt als gut verträglich und nebenwirkungsarm. Allerdings kann es bei innerlicher Anwendung selten zu Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Unterbauchkrämpfen sowie anderen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts kommen. Bei äußerlicher Anwendung können unter Umständen Hautirritationen auftreten.
- Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Lösszubereitungen sowie schwere Störungen der Nierenfunktion, akuter Durchfall mit hohem Fieber und/oder Blutbeimengungen (Achtung: in diesem Fall bitte umgehend ärztlichen Rat einholen). Kinder unter zwei Jahren sollten Heilerde nicht einnehmen; vor der äußerlichen Anwendung ist vorsorglich ärztlicher Rat einzuholen.
- Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Wirkung von Heilerde bislang überwiegend auf Erfahrungswerten beruht und nur unzureichend durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Entscheiden Sie gegebenenfalls nach Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin, ob Heilerde sich bei Ihren Beschwerden zur alleinigen oder begleitenden Anwendung eignet.
Die Anwendung von Erde hat in der Naturheilkunde eine jahrtausendealte Tradition. Schon die alten Ägypter sollen den Schlamm des Nils als Umschläge bei Gelenkerkrankungen und Hautproblemen eingesetzt haben. Heute kennen wir Fango-Packungen als ähnliche Art der Anwendung.
Der bekannte Arzt des Altertums, Hippokrates, gab jungen Müttern angeblich heilende Erde, um sie innerlich zu reinigen. Auch Hildegard von Bingen setzte verschiedene Erdarten in ihren Therapien ein. Viele Tierarten nehmen instinktiv Erde zu sich, vermutlich, um sich Mineralstoffe zuzuführen und ihre Nahrung besser zu verdauen.
Der bekannte Pfarrer Sebastian Kneipp therapierte nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Lehm, zum Beispiel bei Hauterkrankungen. Adolf Just, ein bekannter deutscher Naturheilkundler, empfahl, Löss auch innerlich zu verwenden.
„Lehmpastor“ Emanuel Felke, Justs Schüler, beschäftigte sich ebenfalls intensiv damit und war vor allem mit der Anwendung von Heilerde erfolgreich. Als Felke ein Kind war, sah er, wie sich ein Hund mit schweren Hautverletzungen in Lehm wälzte. Zu seinem Erstaunen waren die Wunden nach ein paar Tagen verheilt.
Herstellung der Heilerde
Heilerde besteht hauptsächlich aus Löss, einem Sedimentgestein. Nach dem Abbau von Löss wird dieser bei 130 Grad Celsius getrocknet. Die hohe Temperatur sorgt dafür, dass Keime abgetötet werden und nicht ins Produkt gelangen. Im Anschluss wird der Löss sehr fein gemahlen und gesiebt.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Heilerde enthält viele Mineralien und Spurenelemente. Die genaue Zusammensetzung variiert dabei je nach Abbaugebiet. Unter anderem sind Aluminium, Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Silizium, daneben Spurenelemente wie Kupfer, Mangan, Nickel, Selen und Zink enthalten.
Bei innerlicher Anwendung werden Heilerde durch ihren hohen Gehalt an Mineralstoffen vor allem säurebindende Eigenschaften zugesprochen. Durch ihre feine Struktur soll Heilerde zudem in der Lage sein, verschiedene Stoffe aus der Umgebung an sich zu binden.
Gifte, Bakterien, Gas, überschüssige Gallensäuren, Nahrungsfette und Flüssigkeiten sollen durch die Heilerde gebunden und über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden werden. Durch die Bindung von Flüssigkeiten wird ihr auch eine „stopfende“ Wirkung bei Durchfall zugesprochen.
Bei äußerlicher Anwendung soll Heilerde antientzündlich, abschwellend, schmerzlindernd, Juckreiz stillend, austrocknend und beruhigend wirken. Auch Bakterien und Wundsekrete sollen gebunden werden.
Trocknet sie auf der Haut ab, so soll eine leichte Sogwirkung entstehen, wodurch zum Beispiel ein entzündlicher Erguss von innen nach außen „abtransportiert“ werden könnte.
Anwendungsgebiete
Heilerde kann bei verschiedensten Beschwerden eingesetzt werden:
Die innerliche Anwendung wird unter anderem bei Sodbrennen, Reizmagen, Reizdarm, Durchfall, Verstopfung sowie zur Bindung von Cholesterin aus der Nahrung empfohlen.
Die äußerliche Anwendung kann beispielsweise bei Entzündungen im Bereich des Bewegungsapparates zur Anwendung kommen. Dazu gehören zum Beispiel Sehnenscheidenentzündungen, rheumatische Beschwerden, Quetschungen, Prellungen oder Arthrose.
Auch bei Verspannungen, Insektenstichen, allergischen Hautirritationen, Neurodermitis (atopisches Ekzem), Psoriasis (Schuppenflechte), Hautunreinheiten, fettiger Haut oder Cellulite kann Heilerde angewandt werden.
Nebenwirkungen
Heilerde gilt allgemein als gut verträglich und nebenwirkungsarm. In einigen Studien wurde untersucht, ob der Gehalt von Giftstoffen wie Blei oder Aluminium in Heilerde gesundheitsgefährdend sein könnte.
Die Untersuchungen ergaben, dass die in Heilerde enthaltenen Mengen normalerweise unterhalb der als gesundheitsgefährdend angegebenen Richtwerde liegen und daher kein Gesundheitsrisiko darstellen. Dies gilt sowohl für die innerliche als auch für die äußerliche Anwendung.
In einer Studie zur Anwendung von Heilerde bei Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Blähungen
- Durchfall
- Übelkeit
- Unterbauchkrämpfe
- andere gastrointestinale Symptome (Beschwerden des Magen-Darm-Trakts)
Um genauer einschätzen zu können, wie häufig diese Nebenwirkungen auftreten und ob sie tatsächlich auf die Heilerde zurückzuführen sind, bedarf es weiterer Studien.
Für alle Heilerde-Anwendungen gilt, dass bei einer Verschlechterung der Symptomatik die Heilerde nicht weiter eingenommen werden sollte; bei äußerlicher Anwendung sollten Sie die Heilerde abwaschen.
Lassen Sie Ihre Beschwerden im Zweifel ärztlich abklären, bevor Sie die Einnahme beziehungsweise Anwendung fortsetzen.
Wichtiger Hinweis: Damit Medikamente nicht durch die Heilerde gebunden werden und ihre Wirkung dadurch aufgehoben oder vermindert wird, sollte die Einnahme in einem zeitlichen Abstand von mindestens ein bis zwei Stunden erfolgen.
Sofern Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie mögliche Wechselwirkungen bitte vor der Einnahme von Heilerde mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin.
Kontraindikationen
- Falls Sie auf Lösszubereitungen in der Vergangenheit schon einmal empfindlich reagiert haben, zum Beispiel durch einen Ausschlag oder Juckreiz während der äußerlichen Anwendung, sollten Sie Heilerde nicht einnehmen oder auftragen.
- Bei schweren Störungen der Nierenfunktion darf Heilerde nicht eingenommen werden.
- Bei akutem Durchfall, der von hohem Fieber begleitet wird oder Blutbeimengungen enthält, dürfen Sie ebenfalls keine Heilerde einnehmen. Suchen Sie stattdessen so schnell wie möglich einen Arzt oder eine Ärztin zur Abklärung der Beschwerden auf.
- Kinder unter zwei Jahren sollten Heilerde nicht einnehmen. Vor der äußerlichen Anwendung ist vorsorglich ärztlicher Rat einzuholen.
Anwendung von Heilerde
Egal, ob Sie Heilerde innerlich oder äußerlich gegen gesundheitliche Beschwerden oder als reine kosmetische Maßnahme anwenden möchten: Sie sollten ausschließlich Heilerde verwenden, die medizinisch zugelassen ist. Lassen Sie sich dazu gegebenenfalls vor dem Kauf beraten.
Innerliche Anwendung
Heilerde kann als Pulver, Kapseln, Granulat oder Tabletten eingenommen werden. Bekannt ist sie vor allem als Pulver. Dieses ist von fein bis mikrofein erhältlich, lose oder in Portionsbeuteln. Heilerde ist für die innerliche und äußerliche Anwendung gedacht.
Wenn Sie Heilerde nicht in Pulverform einnehmen möchten, können Sie auf Kapseln zurückgreifen. Besonders für unterwegs sind diese eine gute Alternative. Heilerde-Granulat ist eine weitere Variante, vor allem bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden. Das Granulat wird unzerkaut mit viel Flüssigkeit in Form von Tee oder Wasser geschluckt.
Die große Aufnahmefläche der Heilerde, die sich aus den staubfeinen, kleinen Körnchen ergibt, soll eine Anwendung zur Ausleitung ermöglichen. Diese feine Erde soll in der Lage sein, Giftstoffe, Cholesterin und Fett im Darm aufzunehmen und zu binden, so dass sie dann auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden werden können.
Bei Durchfall soll das Trinken von Heilerde-Wasser den Flüssigkeitsverlust stoppen, mögliche Erreger oder Gifte im Darm binden und zur Ausscheidung bringen. In diesem Falle muss die Heilerde jedoch häufiger angewandt werden.
Wichtig: Bei starken und/oder länger andauernden Durchfällen, eventuell mit Blutbeimengung, ist jedoch unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Auch bei Obstipation (Verstopfung) soll Heilerde Erleichterung bringen. Wichtig ist jedoch, dass die Einnahme mit genügend Flüssigkeit erfolgt.
Eine Darmsanierung soll durch die Einnahme von Heilerde unterstützt werden.
Das erdige Pulver enthält viele Mineralstoffe. Diese sollen zur Neutralisation überschüssiger Magensäure beitragen. Verdauungsprobleme wie ein Blähbauch, Sodbrennen, leichte Magenschmerzen, ein Reizmagen und Reizdarm sollen ebenso gut auf die Einnahme dieses Pulvers ansprechen.
Zusätzlich kann man hier noch einen Leibwickel mit Heilerde ausprobieren. Beschwerden, die sich verschlimmern oder mehr als ein paar Tage andauern, gehören jedoch unbedingt in ärztliche Hand.
Beim Abnehmen soll Heilerdewasser ebenso einen unterstützenden Effekt haben, da ihm die Eigenschaft zugeschrieben wird, Nahrungsfette im Darm zu binden. Das Pulver hat zudem einen hohen Kieselsäureanteil, wovon Bindegewebe, Haare und Nägel profitieren können.
Heilerde kann darüber hinaus zum Gurgeln verwendet werden. Dies soll zum Beispiel bei Halsschmerzen und Mundgeruch sowie als Mundspülung bei Zahnfleisch- oder Mundschleimhautentzündungen helfen. Hierfür wird konzentriertes Heilerdewasser verwendet.
Äußerliche Anwendung
Die äußerliche Anwendung von Heilerde in Form von Umschlägen und Kompressen unterscheidet sich in warme und kalte Anwendungen. Ob eine kalte oder warme Anwendung zum Einsatz kommt, richtet sich nicht nur nach der Art der Beschwerden, sondern auch danach, was der Patient oder die Patientin als angenehm empfindet.
Warme Anwendungen steigern die Durchblutung, entspannen die Muskulatur und sollen Schmerzen lindern.
Kalte Anwendungen wirken vasokonstriktiv („die Gefäße zusammenziehend“), ebenfalls schmerzlindernd und sollen eine dämpfende Wirkung auf den Stoffwechsel haben.
Das Pulver wird mit kaltem oder warmem Wasser zu einem dicken Brei angerührt, direkt auf die betroffene Stelle aufgebracht und mit einem Tuch abgedeckt.
Eine andere Möglichkeit ist das Bestreichen eines feuchten Baumwolltuches mit dem Brei, welches anschließend auf die Haut gelegt, mit einem trockenen Tuch abgedeckt und eventuell zusätzlich mit einem Wolltuch umwickelt wird.
Auch kann der Brei als dünne Schicht mit einem Pinsel auf die Haut aufgetragen werden, zum Beispiel im Gesicht.
Inzwischen gibt es auch fertige Heilerde-Paste, die nicht extra angerührt werden muss, sondern direkt aus der Tube verwendet werden kann.
Bei Entzündungen im Bereich des Bewegungsapparates wie zum Beispiel bei Sehnenscheidenentzündungen, rheumatischen Beschwerden, Quetschungen, Prellungen oder bei Arthrose wird eine kalte Heilerde-Auflage empfohlen.
Bei Abszessen oder eitrigen Entzündungen der Haut ist ebenso ein Versuch mit einem kalten Heilerde-Umschlag zu empfehlen. Dieser sollte circa eine halbe Stunde auf dem schmerzenden Bereich bleiben; die Anwendung kann mehrmals am Tag durchgeführt werden.
Dabei ist es wichtig, auf das eigene Empfinden zu achten. Fühlt sich der Umschlag unangenehm an, so sollte dieser entfernt werden. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern oder gar verschlimmern, sollten Sie zügig ärztlichen Rat einholen.
Warme Kompressen haben den Vorzug bei Hexenschuss, Muskelverspannungen, Verhärtungen und Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule.
Weitere Anwendungsbereiche für den äußerlichen Gebrauch der heilenden Erde sind Insektenstiche, allergische Hautirritationen, Neurodermitis (atopisches Ekzem) und Psoriasis (Schuppenflechte).
Wickel mit Heilerde sollen die Durchblutung anregen und den Stoffwechsel im Gewebe ankurbeln, was sich auch positiv auf die Behandlung von Cellulite auswirken kann.
Ein Vollbad mit Heilerde soll die Durchblutung fördern, Juckreiz stillen und die Haut mit wichtigen Mineralien versorgen. Dafür werden, während das Wasser in die Wanne einläuft, nacheinander circa acht Esslöffel Heilerde hinzugegeben.
Da dies ein Heilbad ist, sollte die Dauer von fünfzehn bis zwanzig Minuten nicht überschritten werden. Danach wird geduscht und abfrottiert, was die Durchblutung zusätzlich unterstützt. Anschließend ist etwas Nachruhen angesagt.
Ein zusätzlicher Peelingeffekt wird erreicht, indem das Pulver nicht sofort entfernt wird, sondern erst etwas antrocknet und dann mit einem feuchten Tuch abgewaschen beziehungsweise abgeduscht wird.
Hinweis: Bei Hautausschlägen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Wunden oder Hautreizungen sollten Sie auf ein Peeling verzichten.
Teilbäder sind ebenso möglich. So werden für die Füße zwei bis drei Esslöffel, für ein Sitzbad circa fünf Esslöffel benötigt.
Heilerde-Bäder können bis zu dreimal pro Woche durchgeführt werden, solange keine Kreislaufprobleme auftreten.
Tipp: Die Badewanne sollte anschließend immer mit klarem Wasser gespült und zusätzlich mit einem geeigneten Putzmittel gereinigt werden, damit die Heilerde keine Spuren hinterlässt.
Kosmetische Anwendung
Die äußerliche Anwendung hat auch in der Kosmetik ihren Platz, so zum Beispiel bei fettiger, unreiner Haut. Ein Brei wird mit kaltem Wasser angerührt und auf das Gesicht aufgetragen, Augen und Lippen werden dabei ausgespart.
Diese Gesichtsmaske ist, wenn ganz getrocknet, mit lauwarmem Wasser zu entfernen. Die Haut soll so besser durchblutet und somit der Stoffwechsel angeregt werden. Einzelne größere Pickel können mehrmals täglich mit etwas Heilerde-Brei betupft werden.
Heilerde kann auch für ein Peeling genutzt werden. Dazu wird ein dünner Brei auf die Haut aufgetragen. Sobald dieser getrocknet ist, kann er mit einem feuchten Waschlappen abgerubbelt werden.
Haare und Kopfhaut kann man ebenfalls mit Heilerde pflegen. Gerade bei fettigen Haaren und Schuppen kann dies hilfreich sein. Dazu wird ein Brei aus Heilerde auf Kopfhaut und Haare aufgetragen und einmassiert. Ist das Haar sehr fettig, kann das Ganze bis zu zwanzig Minuten einwirken, ansonsten entsprechend kürzer.
Während der Einwirkzeit kann man das Haar mit einem Handtuch umwickeln. Anschließend wird der Brei mit lauwarmem Wasser abgespült. Eine zusätzliche Verwendung von Shampoo ist nicht nötig.
Auch das Haarewaschen mit Heilerdewasser ist möglich. Der naturreine Löss soll überschüssige Talgabsonderungen binden, die Ausführungsgänge der Drüsen öffnen und somit einer Schuppenbildung entgegenwirken. Zusätzlich soll eine Heilerdeanwendung den Haaren Glanz verleihen.
Dosierung und Einnahme
Bei der Dosierung sowohl bei innerlicher als auch äußerlicher Anwendung sollten Sie sich stets an die Anwendungsvorschriften des Herstellers halten und diese gegebenenfalls mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin abstimmen. (kh, sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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