Was hilft bei Schnupfen – Möglichkeiten der Selbstbehandlung
In leichteren Fällen akuten Schnupfens, z.B. im Rahmen einer einfachen Erkältung fastet man zwei bis drei Tage mit heißem Wasser, Brühe und Kräutertees, um einer Verschleimung vorzubeugen. Milchprodukte sind dabei unbedingt zu vermeiden. Nach drei Tagen kann auf gekochtes Gemüse umgestellt werden. Man hält sich warm und ruht (wenn möglich) sitzend.
Inhaltsverzeichnis
Phytotherapie
Regelmäßiges Inhalieren, z.B. mit Meersalz, einer Handvoll Thymian-, Salbei- oder Pfefferminzblättern befreit die Nase. Als Tee eignen sich Ingwerwurzel, Lindenblüte und die Silberweide, das pflanzliche „Aspirin“, welches schleimlösend und Gliederschmerzen entgegen wirkt. Der Holunder ist ebenfalls sehr zu empfehlen, da seine Beeren viel Vitamin C enthalten, seine Rinde und Wurzeln abführend wirken (Ausleitung von Giftstoffen) und die Blüten die Schleimhäute des oberen Atemtraktes stärken.
Hilfe bei vasomotorischem Schnupfen
Bei vasomotorischem Schnupfen kann eine „Kneipp“-Kur für die Nase versucht werden, bei der die Nasengefäße trainiert werden sollen. Hierzu wird mehrmals täglich eiskaltes Wasser in die Nase gezogen. Alternativ können auch feuchte Wattestäbchen im Eisfach zur einmaligen Benutzung hergestellt und genutzt werden. Außerdem sollte die aktuelle Lebensweise überdacht und evtl. therapeutische Unterstützung zur Entwicklung einer angemessenen Stressverarbeitung gesucht werden. In der Naturheilpraxis kommen weiterhin (Ohr-)Akupunktur, Softlaserbehandlung, therapeutische Hypnose,und viele weitere vegetativ umstimmende sowie konstitutionelle Behandlungsmöglichkeiten in Frage.
Weitere Optionen der ganzheitlichen Medizin
Obwohl der Nachweis zu Wirksamkeit bisher fehlt, sind auch Behandlungsansätze wie die Schüßler-Salz-Therapie, Homöpathie und Bachblüten bei Schnupfen durchaus einen Versuch wert.
Schüßler-Salze
Bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens wie zum Beispiel Nasenkribbeln nimmt man zunächst das Schüßler-Salz Nr.3, Ferrum phos., ist der Schnupfen ausgebrochen, kommt die Nr.4, Kalium sulf. im Wechsel dazu.
Homöopathie bei Schnupfen
Da nach homöopathischem Gesetz das Mittel nicht gegen einesondern für eine bestimmte Konstitution gefunden wird, ist für eine tiefgreifende Heilung fachkundige, therapeutische Beratung notwendig. Versucht werden können in den Potenzen D6, D12 z.B. Aconitum (plötzlicher Beginn; trockene, verstopfte Nase mit wenig Ausfluss), Belladonna (heftiger Beginn; Fieber; evtl. Schnupfen mit Blut), Dulcamara (nach Durchnässung; reichlich Nasenausfluss; dicker, gelber Schleim), Allium cepa (wundmachender, brennender, wässriger Schnupfen; Augenbrennen) oder Euphrasia (milder, wässriger Schnupfen; gerötete Augen; wundmachender Tränenfluss).
Bachblüten
Bachblüten helfen durch Ausbalancierung seelischer Zustände, wodurch körperlichen Störungen gemindert werden können. Da bei der Selbsteinschätzung „blinde Flecken“ nicht zu vermeiden sind, ist es hilfreich, die passenden Bachblüten durch professionelle Behandler mit objektivem Blick und guter Kenntnis der Blütenbeschreibungen, ermitteln zu lassen. Folgende Überlegungen können im Vorfeld angestellt werden: Wovon habe ich „die Nase voll“? Worüber bin ich „verschnupft“? Was ist mir zuviel geworden? Wen/ Was konnte ich nicht abwehren? Wo konnte ich nicht „Nein“ sagen? (jvs)
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Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Professor Dr. Ludger Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie: Obere Atemwegsinfekte – Leitlinien zur Behandlung 2.0, Pharmazeutische Zeitung 2015, pharmazeutische-zeitung.de
- Christiane Eichenberg, Elmar: Selbstbehandlung und Selbstmedikation, Hogrefe Verlag 2017
- Arnold Achmüller: Husten und Schnupfen: Kraut und Wurzel, Edition Raetia 2018, bdh-online.de
- Günther H. Heepen: Schüßler-Salze 12 Mineralstoffe für die Gesundheit, Gräfe und Unzer Verlag, editions-narayana.fr
- Karl-Heinz Friese: Homöopathie in der HNO-Heilkunde: gezielte Behandlung mit bewährten Indikationen, Thieme Verlag 2005
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.