Ärzte der Kölner Uniklinik entfernen einen 14,3 Kilogramm schweren Tumor
29.08.2012
An der Uniklinik Köln wurde vergangene Woche bei einer Frau ein mehr als 14 Kilogramm schwerer Eierstocktumor entfernt. Der Eingriff ist gut verlaufen und die Patientin befindet sich auf dem Weg de Besserung, so die Mitteilung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln.
Der Tumor war mit mehr als 14 Kilogramm Gewicht und rund 60 Zentimetern Durchmesser der bislang größte Eierstocktumor, den Mediziner an der Uniklinik Köln entfernt haben. „Nach der circa dreistündigen Operation ging es der Patientin recht schnell wieder besser, so dass sie auf die gynäkologische Station zurückverlegt werden konnte“, berichtet die Klinik. Der Eingriff wurde vom Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Prof. Dr. Peter Mallmann, vorgenommen.
Patientin fühlte sich trotz riesigem Tumor wohlauf
Die Patientin hatte zuvor von dem riesigen Eierstocktumor wenig bemerkt. Sie beobachtete zwar seit rund sechs Monaten eine leichte und seit anderthalb Monaten eine deutliche Gewichtszunahme sowie eine Zunahme des Bauchumfanges, fühlte sich ansonsten jedoch wohlauf. Nach einer Computertomographie durch das Institut für Radiologische Diagnostik der Uniklinik Köln äußerten die Mediziner erstmals den Verdacht auf einen gigantischen Eierstocktumor. Dieser Eindruck bestätigte sich laut Mitteilung der Klinik in anschließenden Ultraschall-Untersuchungen. Die behandelnden Ärzte kamen daher zu dem Entschluss einer operativen Entfernung.
Gigantischer Eierstocktumor in dreistündiger Operation entfernt
„Wie bereits bei der Diagnose vermutet, zeigte sich während des Eingriffes ein gigantischer Eierstocktumor.“, berichtet Professor Dr. Mallmann. Der Tumor habe den kompletten Bauchraum ausgefüllt und „sich vom kleinen Becken bis hinein in den Oberbauch“ erstreckt. Dadurch wurden laut Aussage des Mediziners auch andere Organe verdrängt und behindert. Im Rahmen der dreistündigen Operation konnte der „außerordentlich große Tumor von dem Team im Ganzen und komplikationslos entfernt werden“, so die Mitteilung der Uniklinik Köln. Die Patientin befinde derzeit sich auf dem Weg der Besserung und könne die Klinik vermutlich in den kommenden Tagen verlassen. Sie wird in der aktuellen Mitteilung mit der Aussage zitiert: „Ich bin wahnsinnig froh darüber, dass die Operation so gut verlaufen ist. Jetzt bin ich im doppelten Sinn erleichtert und freue mich darauf, bald wieder nach Hause zu kommen.“ Laut Aussage der Ärzte war der Eierstocktumor 14,3 Kilogramm schwer und hatte einen Durchmesser von etwa 60 Zentimetern.
18 Kilogramm wog der bislang größte in Deutschland entfernte Tumor
Dem Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zufolge handelte es sich „glücklicherweise bei diesem außerordentlich großen Tumor nicht um eine bösartige Veränderung, sondern um ein gutartiges sogenanntes muzinöses Kystom.“ Professor Mallmann beschreibt letztere als „vom Eierstock ausgehende Zysten, die meist mit Wasser und Schleim gefüllt sind, und bei Größenzunahme die anliegenden Organe verdrängen.“ Ursache seien oftmals verschlossene Drüsengänge, durch welche die ausgeschiedene Flüssigkeit nicht mehr abfließen kann. So bilden „sich immer größer werdende Zysten, die jedoch selten derartige Ausmaße erreichen“, erläuterte der Mediziner. Tatsächlich ist eine 14 Kilogramm schwerer Tumor äußerst ungewöhnlich, doch in Berlin wurde im Jahr 2009 bereits ein Eingriff durchgeführt, bei dem ein noch weit größerer Tumor entfernt wurde. Die Mediziner der betreuenden privaten Klinikgesellschaft „Capital Health Hospital Group“ beseitigten damals in fünf Operationen rund 18 Kilogramm eines bösartigen Knochentumors am Becken einer 35 Jährigen Patientin aus Saudi-Arabien. Die Betroffene selbst wog nur 37 Kilogramm. Dies war der bislang größte in Deutschland entfernte Tumor. (fp)
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