Die Zahl der Ebola-Infektionen ist auf knapp 2.000 angestiegen
14.08.2014
Die Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Knapp 2.000 Ebola-Fälle wurden mittlerweile bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet. Mit verstärkten Grenzkontrollen versuchen einige Länder die weitere Ausbreitung zu vermeiden und die WHO hat sich angesichts der dramatischen Situation in den betroffenen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia zum Einsatz bislang unerprobter Arzneien entschieden. Doch trotz der intensiven Bemühungen nationaler und internationaler Gesundheitseinrichtungen, steigt die Zahl der Infizierten und der Todesfälle kontinuierlich.
Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist laut Mitteilung der WHO in den vergangenen Tagen „weiter eskaliert.“ Seit Ausbruch der Seuche seien 1.975 Infektionen und 1.069 Todesfälle aus Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone gemeldet worden. Innerhalb eines Tage wurden zuletzt 128 neue Fälle und 56 neue Todesfälle registriert, die meisten davon in Liberia und Sierra Leone. In Nigeria seien indes nach den importierten Fällen keinen neuen Infektionen oder Todesfälle aufgetreten. Dennoch ist nach Einschätzung sämtlicher Experten ein Überspringen der Epidemie auf weitere Staaten nicht ausgeschlossen.
Liberia mit den meisten neuen Ebola-Fällen
Während die Weltgesundheitsorganisation für Guinea, Sierra Leone und Nigeria davon ausgeht, dass zwischen 94 Prozent und 98 Prozent der Infektionen ermittelt und erfasst werden, so dass auch entsprechende Vorkehrungen zum Schutz beziehungsweise zur Überprüfung möglicher Kontaktpersonen erfolgen, ist in Liberia von einer deutlich höheren Dunkelziffer bei den Infektionen auszugehen. Zu den 71 neu gemeldeten Infektionen und 32 Todesfällen in Liberia kommen demnach vermutlich noch etliche weitere, nicht erfasste Fälle. Liberia ist derzeit als Schwerpunkt der Epidemie zu bewerten, die ursprünglich im Dezember 2013 in Guinea begonnen hatte. Von Liberia aus gelangten auch die ersten Infizierten nach Nigeria.
Übertragung der Seuche durch den Flugverkehr?
Der grenzübergreifende Flugverkehr ist unter Gesichtspunkten der Ebola-Ausbreitung besonders problematisch, da die Erreger so ohne Schwierigkeiten tausende Kilometer überbrücken können. Aus diesem Grund haben einige Fluggesellschaft wie beispielsweise die Fluglinie Emirates und British Airways bereits reagiert und ihre direkten Flugverbindungen in die betroffenen Länder gestrichen. Den Angaben der Nachrichtenagentur „dpa“ zufolge will die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air aufgrund der Epidemie ab dem 20. August bis auf Weiteres das ostafrikanische Kenia nicht mehr anfliegen, dessen Flughafen in Nairobi das Drehkreuz für viele Flüge Richtung Westafrika bildet. Weitergehende Reisebeschränkungen wurden durch die WHO bislang allerdings nicht empfohlen.
Nahrungsmittel werden knapp
Auch in Bezug auf die Nahrungsversorgung der Bevölkerung in den Krisenregionen ist die WHO zunehmend besorgt. Hier nutze das Welternährungsprogramm derzeit seine gut ausgebaute Logistik, um Lebensmittel zu den mehr als eine Million in den Quarantäne-Zonen eingeschlossenen Menschen zu bringen. Mehrere Länder hätten ihre Unterstützung bei der Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln für die Bevölkerung angeboten. Aus Liberia meldet die „dpa“ allerdings, dass viele lebenswichtige Güter derzeit nur schwer ins Land gelangen, unter anderem weil das Nachbarland Elfenbeinküste den Schiffsverkehr durch seine Gewässer verboten habe. So droht neben der medizinischen zunehmend auch eine humanitäre Katastrophe. (fp)
Bild: Harald Schottner / pixelio.de
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