Stressabbau, gesünder leben und Co: Häufige Vorsätze für 2022
Bei den guten Vorsätzen für das neue Jahr sind Gesundheitsthemen traditionell stark vertreten. Weniger Stress, gesünder leben und mehr Zeit zu haben, gehören zu den häufigsten Wünschen. Einige einfache Tipps und Hilfestellungen können bei der Umsetzung helfen.
Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freunde sowie klimafreundliches Verhalten: Das sind die häufigsten guten Vorsätze für das 2022. Das ist das Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit.
Stress abbauen und mehr Zeit für andere haben
Wie es in einer Mitteilung heißt, fragt die DAK-Gesundheit jährlich nach den guten Vorsätzen für das kommende Jahr. Den Angaben zufolge liegen für 2022 in allen Altersgruppen mehr Zeit für Familie und Freundeskreis und Stressabbau mit jeweils 64 Prozent an der Spitze. 60 Prozent möchten sich demnach umwelt- oder klimafreundlicher verhalten.
Auf Platz vier landet der Vorsatz, sich mehr zu bewegen beziehungsweise Sport zu treiben (59 Prozent). Vor allem junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren möchten mehr Zeit mit Familie sowie Freundinnen und Freunden verbringen. 81 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe geben das an. Außerdem stehen bei ihnen der Wunsch nach weniger Stress und mehr Umwelt- und Klimaschutz (jeweils 69 Prozent) hoch im Kurs.
Die Menschen in der sogenannten „Rushhour“ des Lebens zwischen 30 und 44 Jahren nehmen sich ebenfalls mehr Zeit für Familie und Freundeskreis vor (73 Prozent). Stressabbau ist laut der Krankenkasse für die Altersgruppe der 45- bis 59-jährigen besonders wichtig (68 Prozent). Umwelt- und klimafreundliches Verhalten ist bei älteren Menschen ab 60 Jahren am beliebtesten. Mit 55 Prozent ist dies der meistgenannte Vorsatz in dieser Altersgruppe.
Online-Zeit reduzieren
Der Wunsch nach reduzierter Handy- oder Computernutzung steigt seit Jahren kontinuierlich an. 30 Prozent und somit zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr nehmen sich vor, in Zukunft weniger online zu sein. Über alle Altersgruppen steigt der Wunsch nach weniger Handynutzung, besonders stark jedoch bei den 30- bis 44-jährigen (plus 12 Prozentpunkte) und den 14- bis 29-jährigen (plus vier Prozentpunkte).
Das Thema Alkohol treibt insbesondere Männer um: 20 Prozent von ihnen haben den Vorsatz, 2022 weniger Alkohol zu trinken. Bei den Frauen sind es zwölf Prozent. Diese möchten hingegen vor allem mehr Zeit für sich selbst. 57 Prozent der Frauen geben dies als guten Vorsatz an, bei den Männern sind es 49 Prozent.
Die Zusammenfassung der repräsentativen Bevölkerungsumfrage durch Forsa (1.005 Befragte, Erhebungszeitraum: 9. bis 11. November 2021) für die guten Vorsätze für 2022:
- Stress vermeiden oder abbauen (64 Prozent)
- Mehr Zeit für Familie/Freundinnen und Freunde (64 Prozent)
- Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten (60 Prozent)
- Mehr Bewegung/Sport (59 Prozent)
- Mehr Zeit für mich selbst (53 Prozent)
- Gesünder ernähren (50 Prozent)
- Abnehmen (34 Prozent)
- Weniger Handy, Computer, Internet (30 Prozent)
- Sparsamer sein (29 Prozent)
- Weniger fernsehen (20 Prozent)
- Weniger Alkohol trinken (16 Prozent)
- Rauchen aufgeben (10 Prozent)
Konkrete Ziele setzen
Mit Abstand am häufigsten (67 Prozent) motiviert die Befragten ihr persönliches Empfinden, sich verstärkt um ihre Gesundheit zu kümmern. Für jede zweite Person ist eine akute Erkrankung oder die Aufforderung von der Ärztin oder vom Arzt der Grund, gesünder zu leben. 40 Prozent sind motiviert, wenn die Partnerin oder der Partner dazu Anstoß gibt.
In einer älteren Mitteilung geben Fachleute des Universitätsklinikums Freiburg Tipps, wie wichtige Vorsätze in die Tat umgesetzt werden können: „Setzen Sie sich kleine, konkrete Ziele. Dann gelingt die Umsetzung wesentlich besser“, so Prof. Dr. Claas Lahmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. „Wichtig ist, dass man selbst ernsthaft hinter den Vorsätzen steht und weiß, warum man sich ändern möchte.“
Um etwa dem Stress zu begegnen, gibt es verschiedene Wege: „Genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung und regelmäßig Sport: damit ist schon viel getan“, sagt Lahmann. Sehr wirksam sind auch Entspannungsmethoden wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation. „Die Übungen helfen dabei, sich auf Situationen einzulassen, ohne sie zu bewerten. So entsteht Stress erst gar nicht“, erläutert der Experte.
Unterstützen können dabei soziale Kontakte sowie gemeinsame Unternehmungen. Wenn der Stress chronisch belastend ist, kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. „Eine Psychotherapie kann vielen Patienten helfen, ihren Erschöpfungszustand zu überwinden und den Stress zu bekämpfen“, erklärt Lahmann. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Universitätsklinikum Freiburg: Stress abbauen, Rauchstopp, mehr Bewegung: Wie der Start ins Jahr 2020 gelingt, (Abruf: 01.01.2022), Universitätsklinikum Freiburg
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.