22 Menschen in Nordhessen an Q-Fieber erkrankt
21.02.2011
Im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg sind bislang 22 Menschen an dem Q-Fieber erkrankt. Die Betroffenen klagten über hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen. Die Infektionskrankheit wird in Deutschland zumeist durch Schafe übertragen. Die Tiere gelten als Hauptüberträger des Q-Fiebers.
Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass Erkrankungsfälle in den Gemarkung Bromskirchen, in Frankenberg- Rengershausen sowie in Hallenberg im benachbarten Hochsauerlandkreis gemeldet wurden. Nach Medieninformationen sind in der Region mindestens 22 Menschen infiziert worden.
Das Q-Fieber wird durch das Bakterium „Coxiella burnetii“ hervorgerufen und ist eine von Tieren auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Betroffenen leiden zumeist an grippeähnlichen Symptomen wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Der Keim gilt gegenüber Umwelteinflüssen als sehr resistent und kann sich als Spore in Hausstaub, Heu und Wolle jahrelang festsetzen und dabei überleben. Als Folgeerkrankung können Lungen- und Leberentzündungen auftreten. In seltenen Fällen wurden auch Entzündungen des Knochenmarks, der Venen sowie Gehirnhautentzündungen beobachtet. "Nach einer Aufnahme des Erregers kommt es bei etwa 50 Prozent der Personen zu keinen oder nur sehr milden grippeähnlichen Krankheitszeichen", teilten die regionalen Gesundheitsbehörden mit. Gefährdet sind allerdings chronisch kranke Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr.
In Deutschland gelten vor allem Schafe als Hauptüberträger der Krankheit. Die Bakterien wurden allerdings auch schon bei Kühen, Ziegen, Hunden, Katzen sowie in Zecken und Wildtieren nachgewiesen. Die Übertragung erfolgt entweder über einen direkten Kontakt mit dem infizierten Tier oder über die Atemluft. Die Erkrankung von Mensch-zu-Mensch kommt nur sehr selten vor. Erfolgte eine Infektion, bricht die Erkrankung nach rund 9 bis 40 Tagen aus. In Deutschland ist das Q-Fieber eine meldepflichtige Krankheit.
Das Gesundheitsamt Waldeck-Frankenberg hat eine Telefon-Hotline eingerichtet. Bürger können während der allgemeinen Geschäftszeiten Fragen zum Q-Fieber stellen. Die Telefon-Nummern lauten 05631/954479 oder 06451/743664.
Konventionell wird das Q-Fieber mit antibiotischen Arzneimitteln behandelt. Nach einigen Tagen befindet sich der Patient nach der Gabe des Medikamentes auf dem Weg der Besserung. Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung. Der Krankheitserreger ist zudem in Gewebeproben nachweisbar. Vor rund zehn Jahren war in der Region schon einmal das Q-Fieber ausgebrochen. (sb)
Bild: Lisa Eiling-Wilke / pixelio.de
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