Giftnotruf Göttingen beantwortet Fragen rund um das Thema Vergiftungen bei Kindern und Erwachsenen
07.11.2014
Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) an der Universitätsmedizin Göttingen hat seinen Jahresbericht für 2013 vorgelegt. Demnach bearbeiteten die GIZ-Experten 36.500 Anfragen aus dem In- und Ausland. Bei 54 Prozent der Konsultationen handelte es sich um Bürger, bei 46 Prozent um medizinisches Fachpersonal. Rund ein Drittel der Anfragen betraf Vergiftungen bei Kindern.
Hauptaufgabe des Giftinformationszentrums Nord ist die Beratung im akuten Vergiftungsfall
„Die Zahl der Anfragen von über 36.000 zeigt, wie notwendig eine fachliche Beratung und der Notfallservice sind. Die Resonanz belegt zudem, wie gut das GIZ in der Bevölkerung und bei den Ärztinnen und Ärzten bekannt und akzeptiert ist", betont Dr. Herbert Desel, Leiter des GIZ-Nord. Im Jahresbericht des GIZ werden Vergiftungsursachen, die schwere der Vergiftung und die Altersgruppen der Betroffenen detailliert analysiert. Wie sich zeigt, sind häufig alltägliche Dinge Gefahrenquellen für Kinder wie chemische Produkte (z.B. Reinigungsmittel), Arzneimittel und Pflanzen. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Arzneimitteln.
„Die Hauptaufgabe des GIZ-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist die Beratung im akuten Vergiftungsfall“, informieren die Giftexperten in einer Mitteilung. Ihr Fachwissen ist zudem international gefragt. So beantwortete das GIZ auch Anfragen aus Tansania und China im vergangenen Jahr. Und: „In mehreren von der Europäischen Kommission geförderten Projekten befasst sich der Giftnotruf Göttingen mit der Gefahr, die von einer Chemikalienausbringung mit potentiell kriminellem oder terroristischem Hintergrund ausgeht", erläutert Priv.-Doz. Dr. Andreas Schaper, stellvertretender Leiter des GIZ-Nord.
Zudem waren die Experten an 42 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt und folgten zahlreichen Einladungen zu internationalen Konferenzen. „71 Mal berichteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GIZ-Nord in Kliniken und auf wissenschaftlichen Kongressen über Themen wie Rauchgasvergiftungen, Drogennotfälle, Vergiftungen mit Giftpilzen und Haushaltschemikalien, toxikologische Laboranalytik sowie die Auseinandersetzung mit chemischen Kampfstoffen“, ergänzt Dr. Martin Ebbecke, stellvertretender Leiter des GIZ-Nord. (ag)
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