Ärzte in den USA entfernen 60-Kilo-Tumor aus dem Bauch einer Frau
In den USA haben Ärzte einer Frau einen Riesentumor aus dem Bauch entfernt. Das Geschwulst an den Eierstöcken war auf 60 Kilogramm angewachsen. Die Patientin war stark unterernährt, da der Tumor auf ihren Verdauungstrakt drückte. Nun geht es der Frau wieder gut.
Riesiger Eierstocktumor entfernt
In den USA wurde einer 38-jährigen Frau ein 60 Kilogramm schwerer Tumor aus dem Bauch entfernt. Die Operation fand im Danbury Hospital im US-Bundesstaat Connecticut statt. Laut einer Mitteilung der Klinik, die Teil des Western Connecticut Health Network (WCHN) ist, handelte es sich dabei um einen der größten bekannten Eierstocktumore. Schon zwei Wochen nach dem Eingriff konnte die Patientin aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Patientin war extrem unterernährt
Den Angaben zufolge hatte die US-Amerikanerin zwei Monate lang jede Woche rund fünf Kilo zugenommen, ohne dass sie sich erklären konnte, wie es dazu kommen konnte.
Als sie einen Arzt aufsuchte, zeigte sich bei einer Computertomographie (CT) eine große Wucherung an ihren Eierstöcken.
Ihr Gynäkologe überwies sie daher an Dr. Vaagn Andikyan, einem gynäkologischen Onkologen und Assistenzprofessor am Larner College of Medicine der Universität von Vermont, der der Patientin Hoffnung machte, doch kaum glauben konnte, was er sah:
„Als ich die Patientin traf, war sie extrem unterernährt, weil der Tumor auf ihrem Verdauungstrakt saß“, so der Spezialist.
Die Frau benutzte wegen dem Tumorgewicht sogar einen Rollstuhl. „Ich wollte ihr helfen“, sagte Dr. Andikyan.
Ärzte machten sich Sorgen um das Herz der Frau
Dr. Andikyan stellte ein Team von fast 25 hoch qualifizierten, klinischen Spezialisten zusammen, um zu planen, wie der Tumor entfernt werden kann.
„Eine umfassende präoperative Planung war entscheidend, da viele Unwägbarkeiten und Hürden zu bewältigen waren“, heißt es in der Mitteilung.
Und weiter: „Innerhalb von zwei Wochen entwickelte und praktizierte das Team Pläne für fünf mögliche Szenarien.“
Das Team vermutete, dass der Tumor, der den gesamten Bauch des Patienten befallen hatte, gutartig war; sie konnten jedoch ohne weitere Tests nicht sicher sein.
Die kardiovaskulären Experten des Danbury Hospitals waren für den Behandlungsplan entscheidend, da der Tumor auf einem großen Blutgefäß saß und sie sich Sorgen um das Herz der Patientin machten.
Patientin konnte schnell aus der Klinik entlassen werden
Schließlich wurden in einer fünfstündigen Operation sowohl der Tumor als auch der linke Eierstock der Frau entfernt – und auch ein Teil der überschüssigen Haut, die durch das Geschwulst gedehnt worden war.
Der Unterleib der Patientin wurde rekonstruiert. Laut den Ärzten wird der Tumor nun genetisch untersucht. So soll herausgefunden werden, warum er in so kurzer Zeit so stark angewachsen war.
Zwei Wochen nach der OP konnte die Frau das Krankenhaus verlassen. Die Experten gehen davon aus, dass sie sich vollständig erholt.
Entfernung gigantischer Tumore
Seit Jahren wird immer wieder über die Entfernung gigantischer Geschwulste berichtet. So wurde etwa 2013 in der Frauenklinik am Krankenhaus Lübbecke-Rahden (Nordrhein-Westfalen) ein 17-Kilo-Tumor der Eierstöcke einer Patientin entfernt.
Und bei einer Frau aus Costa Rica wurde erst vor wenigen Monaten ein 34-Kilo-Tumor aus dem Bauch beseitigt.
Der weltweit bislang größte operativ entfernte Tumor wog 90 Kilogramm. Dieser wurde Anfang 2012 von einem internationalen Ärzteteam in einem über 13-stündigen Eingriff bei einem Mann aus Vietnam entfernt.
Nur die Hälfte weggeschnitten
Ebenfalls in Vietnam erfolgte kürzlich die Teil-Entfernung eines Riesentumors bei einem 34-jährigen Mann.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur VNA berichtet, haben Ärzte in Hanoi dem Patienten die Hälfte des riesigen Geschwürs beseitigt.
„Während der ersten Operation schnitten die Ärzte den Tumor auf dem Rücken und dem Gesäß des Patienten mit einem Gewicht von 23 kg weg“, erklärte Dr. Đào Văn Giang, ein Mitglied des Operationsteams.
Der Rest des ursprünglich 45 Kilo schweren Tumors, der sich am Gesäß, Rücken und fast dem gesamten linken Oberschenkel ausgebreitet hatte, soll entfernt werden, wenn sich die Gesundheit des Patienten verbessert hat.
Alles zusammen in einer Operation wegzuschneiden, „hätte das Leben des Patienten gefährden können“, so die Ärzte. (ad)
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