Fit durch die kalte Jahreszeit: Sport im Freien auch im Winter
Wenn es im Winter kalt und nass ist, neigen viele Menschen dazu, sich zuhause einzuigeln. Doch wer seine Fitness nicht einbüßen will, sollte auch im Winter den inneren Schweinehund überwinden, um Sport im Freien zu treiben. Regelmäßige Bewegung hilft auch beim Abnehmen.
Wenn es um Gesundheit im Winter geht, wird oft behauptet, dass sportliche Aktivitäten bei Kälte dem Körper schaden können. Doch das Gegenteil ist der Fall. So lange die Temperaturen nicht unter minus zehn Grad fallen, spricht meist nichts gegen Sport im Freien. Einige Tipps sollten dabei aber beherzigt werden.
Joggen auch bei Minusgraden
Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit benötigt der Körper Licht, frische Luft und Bewegung, damit das Immunsystem stark und der Stoffwechsel auf Trab bleiben. Daher rät die Barmer Krankenkasse, auch im Winter aktiv zu bleiben – selbst, wenn es sehr kalt ist.
„Bei Temperaturen bis zehn Grad minus ist gegen Joggen nichts Grundsätzliches einzuwenden. Bei großer Kälte sollten Jogger allerdings vorsichtig sein. Denn gerade weniger Trainierte laufen häufig zu schnell los und atmen sehr heftig durch den Mund, sodass zu viel kalte Luft die Bronchien reizen kann“, erläutert Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler bei der Barmer in einer Mitteilung.
Wer durch die Nase ein- und durch den Mund ausatme, wärme die Luft vor und vermeide so Halsschmerzen und Heiserkeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, könne man auch einen Mundschutz beziehungsweise eine sogenannte Jogging-Maske überziehen, die Mund und Nase bedecken.
Zudem sollten Jogger bei Minusgraden im Freien ihr Pensum besser reduzieren und eher ein leichteres Lauftrainig machen und in zusätzlichen Trainingseinheiten drinnen ihre Muskulatur stärken, beispielsweise die Rumpfmuskulatur.
Passend kleiden und vor dem Training aufwärmen
Bei der Ausrüstung empfiehlt der Sportwissenschaftler darüber hinaus Laufschuhe mit gutem Profil, Handschuhe und mehrere dünne Schichten Kleidung übereinander, die den Schweiß von innen nach außen leite.
Beim Rausgehen sollten Jogger eher leicht frösteln als schwitzen, denn das senke das Erkältungsrisiko und stärke das Immunsystem. Keinesfalls solle man ohne Stirnband oder Mütze joggen gehen, weil ein Großteil der Körperwärme über den Kopf abgegeben werde.
„Die passende Kleidung ist beim Joggen im Winter das Eine. Genauso wichtig ist aber auch das Aufwärmen. Wer einen Kaltstart hinlegt und gleich das Tempo erhöht, der riskiert Muskelverhärtungen und Zerrungen“, so Möhlendick.
Im Vergleich zum Sommer solle man seinem Körper eine längere Aufwärmphase gönnen. Zudem rät der Experte, bei Dunkelheit eine reflektierende Weste und ein Stirnlampe zu tragen, um das Unfallrisiko zu minimieren.
Bewegung vor allem auch für Senioren wichtig
Explizit empfohlen wird Bewegung in der kalten Jahreszeit auch älteren Menschen. Seniorinnen und Senioren sollten „ihre Aktivitäten und Sportarten aus dem Sommer auch im Winter weiter betreiben. Mit der richtigen Kleidung spricht nichts gegen Wanderungen oder auch kleinere Fahrradtouren“, erklärt Möhlendick in einer weiteren Presseinformation.
Bei Minusgraden könnten sie entweder das Outdoor-Pensum in kleinere Einheiten aufteilen oder im Schwimmbad, auf einem Heimtrainer oder im Fitness-Studio Sport treiben. Wenn es die Fitness zulasse, mache man am besten wöchentlich fünf Einheiten á 30 Minuten mit moderater Intensität.
Regelmäßige Bewegung sei laut Möhlendick deshalb so wichtig, weil sie den altersbedingten physiologischen Funktionsverlust verlangsame und die Lebenserwartung bei guter Gesundheit erhöhe.
Mit ausreichender Bewegung werde auch das Risiko reduziert, dass das Winterwetter negativ auf das Gemüt schlage. „Senioren sollten zumindest kleine Bewegungsrituale in den Alltag integrieren. Schon der tägliche Gang zum Supermarkt, dem Bäcker oder Zeitungskiosk ist eine gute Basis. Andernfalls haben sie es im Frühjahr schwerer, wieder in Schwung zu kommen“, so der Sportwissenschaftler.
Bei ihren Aktivitäten im Freien sollten Seniorinnen und Senioren nicht nur auf ausreichend warme Kleidung achten, sondern auch auf die Sicherheit. Empfehlenswert seien Schuhe mit rutschfestem Profil und in schneereichen Gegenden spezielle Spikes für Straßenschuhe.
Wer mit einem Rollator unterwegs sei, solle auch diesen winterfest machen, empfiehlt Möhlendick. Im Handel werden dafür besondere Zubehörteile wie Reflektoren oder spezielle Schirme gegen Niederschläge angeboten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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